Doppelmoral - Jörgs Liebhaber packt aus

Abgesehen davon ob bi, homosexuell oder hetero, ist's mir egal welche sexuelle Neigung(en) Jörg Haider hatte.
Komisch finde ich nur, dass die Affaire mit diesem jungen Mann angeblich acht Jahre andauerte und nie aufflog. Ausgerechnet Jörg Haider, der permanent im öffentlichen Interesse stand und sich laut Angabe acht Jahre lang, drei Mal die Woche mit seinem Liebhaber traf, sollte von einer Enthüllung seiner Liebschaft zu Lebzeiten verschont geblieben sein?! Naja, ich kann es mir nicht vorstellen, aber was weiß ich schon.
Ich finde das ganze Theater einfach nur pietätlos.

Achja, die beliebte Beteuerung Jörg Haider abzulehnen spar ich mir, weil ich mich vor niemanden hier rechtfertigen muss.

Amore
 
@amore vita

die acht jahre sollen nur ablenken und eine schar anderer männer schützen :cool:
 
[schnipp-schnapp!] was ich jedoch nimma versteh, sind die Reaktionen darauf..... da ist die Rede von Schmutzkübelkampagne, Klagen die vorbereitet werden und in den Dreck ziehen seines politischen Wirkens usw. usf. :mauer::mauer:

Hat nicht JEDER das RECHT (oder sogar die Pflicht sich selber gegenüber) sein Leben so zu leben, wie er/sie es für richtig hält ???? Und isses da nicht wurscht, ob des nun Jörg Haider oder Hansi Wrbezal is (i hoff...den gibts ned wirklich ;))......

Diejenigen, die das jetzt als Schmutzkübelkampagne bezeichnen..... MACHEN sie ja erst draus..... soll er doch bi gewesen sein..... und..... was ist schmutzig dran ?????......[schnapp-schnipp!]
Na geh, so schwer ist das aber nicht zu verstehen. Für einen Guido Westerwelle ist Kärnten sicher noch nicht reif. Haider, das war der gütige, schlaue, allgewaltige, großzügige Landes- und Familienvater aller Kärntnerinnen und Kärntner. So einer darf nicht schwul oder bi sein, der muss in die brav-biedere Hetero-Norm passen! Und is er es doch, dann schauen halt alle weg, bestreiten es lauthals und hauen auf den, der hinzeigt und sagt: "Aber der Kaiser ist ja nackt!" (und hat seinen Zipfel irgendwo falsch drinstecken :mrgreen:).
Angeblich war es in Kärnten seit vielen Jahren ein offenes Geheimnis, dass Jörg Haider zumindest bi war und nebenher haufenweise Affären mit Männern hatte. Manche behaupten sogar, er sei praktisch stockschwul gewesen und habe das Schlafzimmer seiner Frau seit vielen Jahren nicht von innen gesehen. Wie auch immer: Wer das aber laut aussprach, der wurde in Kärnten ignoriert oder medial durch den Reisswolf gedreht.
Eine ekelige Verlogenheit sondergleichen! Wie überhaupt der ganze "Ein Toter führt uns an!"-Haider-Gedenkkult.
Und darum ist die ganze Sache mit seiner sexuellen Orientierung imho nicht bloß allein Privatsache der Familie Haider.
 
Moral an sich ist ja nix schlechtes, auch wenn man manchmal schon fast diesen Eindruck haben könnte ..... :roll:

Ich würde es schon als eine Schmutzkübelkampagne bezeichnen, wenn ein angeblicher Liebhaber sich mit diesen Geschichten wichtig macht, wenn der Betroffene schon seit Monaten unter der Erde liegt und daher nicht mehr dazu Stellung beziehen bzw. sich dagegen wehren kann, falls die Beschuldigung zu unrecht erfolgt.

Die Preisgabe von Intimitäten in dieser Form offenbart einen miesen Charakter, und wird wohl von jedem vernünftigen Menschen abgelehnt und verurteilt werden, unabhängig von der sexuellen Ausrichtung der Beteiligten, und auch unabhängig von der Stellung in der Gesellschaft.

Vielleicht sollte man sich erst einmal darüber Gedanken machen. :)



Das stimmt vollkommen was du schreibst

Man sollte Tote in Ruhe lassen

der Rest ist nur

Schmutzkübelkampagne
 
also, mir ist es absolut egal mit wem er sex hatte...
sollten es die news-profil journalisten gewußt haben, aber nichts veröffentlicht, dann hut ab...
ist absolute privatsache, geht niemanden nix an...
 
sollten es die news-profil journalisten gewußt haben, aber nichts veröffentlicht, dann hut ab...

Dass es wenn es wirklich häufiger vorkam unentdeckt blieb kann ich mir nicht vorstellen, aber es gibt wohl tatsächlich einiges auf das Rücksicht genommen wird. In der heutigen Zeit zwar unglaublich aber auch nicht auszuschliessen.
 
Auch wenn der Ausdruck "journalistischer Ehrenkodex" für viele eine Kondradiktion in sich darstellt, so etwas gab es in Österreich jahrzehntelang. Auch die vielen Affären von unzähligen Spitzenpolitikern bis hinauf ins Bundeskanzleramt waren allesamt meistens bekannt und wurden galant verschwiegen.
…………
Wenn man sich von falscher Moral weitgehend fernhält, wird das Privatleben noch immer einigermaßen respektiert, bis jetzt war das zumindest so. Die J.H.-Geschichte hat zu Lebzeiten auch funktioniert, obwohl es doch eh jeder schon seit zehn Jahren und mehr gewußt hat. Wie gesagt, die Haider-FPÖ hat meines Wissens keinen radikalen Anti-Homo-Kurs vertreten. Ich glaube, man war bei den Schutzalterfragen sogar "liberaler" als die ÖVP. Letztlich hat die ganze journalistische Szene von Haiders Neigung gewußt. ………. Man hat es beim offenen Geheimnis bewenden lassen. Die Sympathisanten sowieso, und die liberaleren hätten ihn zwar schon gerne fertig gemacht, aber nicht mittels seiner homosexuellen Neigung.

Es ging hier nicht nur um einen journalistischen Ehrenkodex, sondern auch darum, dass sowohl die Anhänger als auch die Gegner J.Hs kein Interesse daran hatten, dass dessen Homosexualität bekannt wurde.
Erstere, weil sie selbst zum überwiegenden Teil aus homophoben Leuten bestand, in der z. B. Liberale als "Schwuchtelpartie" und "Berufsschwuchteln" bezeichnet wurden,
zweitere, weil sie der Ansicht waren, dass die Diskreditierung eines Politikers aufgrund seiner Homosexualität auch allen anderen Homosexuellen (und besonders homosexuellen Politikern) schaden würde.

Vor allem die Schwulen- und Lesbenszene Österreichs hat immer klar gemacht, dass sie die schon seit 1991 von Frau Elfriede Jellinek gewünschte "Aufdeckung" von Haiders Homosexualität als keineswegs zweckdienlich für ihre Bestrebungen sieht.

Haiders FPÖ hat sehr wohl einen radikalen "Anti-Homo-Kurs" vertreten. Haider hat zwar nie selbst offen gegen Homosexuelle gehetzt, er hat sich aber auch nie von schwulenfeindlichen Äußerungen seiner Parteigenossen distanziert.

Dazu z. B.:
http://www.hosiwien.at/haiderouting/

P.S.: Ich schreibe hier bewusst Homosexualität und nicht Bisexualität, da mir vor etlichen Jahren ein Mann, den Haider in den Achtzigern gerne "gefördert" hätte, erzählt hat, dass Haider nicht bisexuell sondern "stockschwul" sei.
 
Das klerikal-konservative bzw. das deutschnationale Lager sind traditionell sicher beide keine besonders den Homosexuellen gegenüber tolerante Menschengruppen.

Für das klerikal-konservative Lager gilt das aber auch nur in der Öffentlichkeit :roll:
 
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