Eigene Gedichte der Forumsmitglieder

Noch was wenn sonst keiner eins postet


Mein Mietzekätzchen

da gibt es doch mein kätzchen...
sie hat ein weißes lätzchen,
gar flauschig weich ihr rotes fell...
und nur am bauch da ist es hell.
das kleine g'frasterl,
kaut ned nur am asterl...
sie kaut an meinen schuh'n...
ich werd' ihr noch was tun!
dann stresst sie mich mit unschuldsmien'
läuft ständig raus und her und hin...
kaum ist die türe dann geschlossen...
kommt mietzi forsch um's eck geschossen,
und schreit mich an: komm gib' mir fraß...
mach' auf die dos' sonst setzt es was!
und wage ich,
nicht schnell genug zu springen...
da können alle katzeneltern,
wohl ein lied von singen:
da springt es auf den tisch das trum,
und steigt mir auf den tasten rum!
 
Helena von Troja


Einen Flügelschlag vom Meer entfernt
und am anderen Ende einer Ewigkeit
steht sie, geht sie mit gesenktem Haupt
und wartet auf die Schiffe.

Vielleicht ist es so gewesen.


Durch diese Zeilen tanzt sie
als Schatten, als Erinnerung an Honigsüße
und die heiße Sonne, die den Sand
unter nackten Zehen zum Glühen bringt.

Doch so war es nicht.


Die Männer lassen oft aus Irrtum
für schöne Frauen ihr Leben.
Ich habe mich geirrt, das flüstere auch ich,
und kippe blutend an den Rand der Schlacht.

So wird es immer wieder sein.


Und am Ende schwappt der Sand
der Zeit in Wellen über meinen Körper.
Helena? Ein dunkler Traum, begraben,
wo einst wilde Orchideen wuchsen.

Und das ist alles, was noch ist.

...der eine von denen kann es aber auch! Hab i di Ehre:daumen:
 
Noch was wenn sonst keiner eins postet


Deine Gedichte kommen so leichtfüßig daher - macht Spaß, die zu lesen. :daumen:


Das schicksalsgebeutelte Gereime vertrag ich nur niedrig dosiert (soll kein Geläster sein - ich hab mich mit Gedichten nur dann probiert, wenn ich mich hochdramatisch schlecht fühlte - mit Abstand betrachtet war's selten wirklich lohnenswerter Buchstabenausstoß :mrgreen:)
 
uiiiiiiii :verneigung: ich fühle mich tatsächlich geehrt, fritzi! :bussal: *Schmatzerl links und rechts*.. oops.. war'n a bissl feuchte Bussis, macht's was? :oops::shock:

dann gleich noch eins...


Die Schwebfliegen


Sie tarnen ihre Wämslein,
so putzig nett gestreift,
mit gelb-geschwärzten Kränzlein...
die Flügerl frisch gesteift.

An schönen Sommertagen,
da kann sie jeder seh'n...
sie schweben ohne Zagen,
und scheinen fast zu steh'n!

Sie zücken ihre Rüsserl und
lecken Deinen Schweiß,
denn davon gibt es reichlich...
es ist ja schließlich heiß!

Sie will Dir ja nicht's Böses,
drum fasse sie nicht an...
lass' sie weiterleben,
aufdass von Blüt' zu Blüte
sanft sie schweben kann!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Und nun ein wenig Blödellyrik:

Die defekte Melkmaschine
oder Technik auf dem Lande



Den Hebel auf, den Hebel zu.
Im Schweinestall brüllt eine Kuh
Erst laut und dann doch ziemlich still,
weil sie Musik von Tschechow will.

Ein Kind spielt Fußball auf dem Hof,
dies finden selbst die Schweine doof.
Der Ball, der läuft, die Nase auch
und überall schwebt Herbsteshauch.

Es brüllt die dumme Kuh, die Frieda,
sieht sie den Stier, will sie schon wieda.
Der Bauer schaut vom Knopf zur Kuh
und klappt allhier den Deckel zu.

Die Stimmung schwillt und auch der Bach;
der Mann liest jetzt im Almanach.
Den Hebel hin- und hergerückt.
Im Stall der Knecht die Magd beglückt.

Der Bauer blickt zur Kuh erneut.
Doch lacht die jetzt, weil sie sich freut.
Sie hebt den Schwanz mit Wohlgefallen,
lässt frisches Grün aufs Pflaster knallen.

Der Bauer drück den Hebel rauf,
zieht kräftig an den schwarzen Knauf.
Es schweigt Maschinensauggesumme
vom Melkmaschinenlaufgebrumme.

Nun schaltet sich der Stier noch ein
und brüllt das Lied vom armen Schwein.
Die Ferkel laufen längsgestreift.
der Bauer jetzt zur Zange greift.

Die Hoffrau singt von Kanaan,
da springt die Melkmaschine an.
Der Bauer kratzt sich hinterm Ohr,
Es jault sein Hund aus Labrador.
 
:winke::zweisam:Ja, Klausi! Maaaheeee... wie schön.. Dich wiederzulesen... und noch dazu so ein tolles :hahaha::klatsch::klatsch::klatsch::klatsch::klatsch::verneigung::verneigung::) *freu* Servus *Kusshanderl werf*




Die Bartagame...


Im Haus vor mir, da wohnt 'ne Dame...
die sagt, sie hat 'ne Bartagame!

Die Frau liebt ihren süßen Racker,
und Agami läuft oft wacker...
durch das ganze große Haus,
wo ist sie nur? Wie sieht sie aus??

Wenn sie da läuft, mit forschem Schritt,
wippt der ganze Körper mit...
ein Schritt nach vor... gut abgewogen,
und dann schnurstracks durchgezogen.

Der nächste Schritt dauert noch an...
Agami fängt zu wackeln an,
vor zurück - es wirkt wie Tippen...
ein Zungerl schiebt sich an die Lippen.

Ein Insekt zieht sie in Bann...
und schon wird der Hals recht lang.
Da ändert sich Agamis Farbe...
grün bleibt nur die eine Narbe.

Es schießt mit einem schnellen Ruck
das Zungerl raus... und wieder z'ruck...
wo ist jetzt das Insekt geblieben?
Nun ja, das hat jetzt endlich Frieden!

Wieder wechselt die Agame...
- obschon and'res impliziert ihr Name -
ihre Farbe, schreitet weiter...
wie ein ruckend Geistergleiter.

Agami dreht zur Frau sich um,
die steht jetzt beim Terrarium...

nun ruft die Dame die Agame...
Die denkt sich:" was soll der Name?"
"denn schließlich", sagt sie sich voll Hohn,
bin ich doch ein Chamäleon!!! ;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
So.. noch eins meiner längeren "tierischen Mehrzeiler"... ;) dann Schluss hier für heute :winke:


Die Nager

Mäuse, Ratten... kleine Nager
meist sind diese Tierchen mager.

Nur in allergrößter Not,
verlassen Nagerchen ihr Boot.

Und in meist sehr großen Scharen
in Stadt und Land sie still verharren...

In Wald und Wiesen, Feld und Keller,
fressen sie sich immer schneller...

durch Wurzeln, Rüben, Holz und Waren...
halten Menschen gern zum Narren!

Doch die meisten haben viel
in Lagern horten... ist das Ziel.

Was diese kleinen Wesen zeigen:
auch Viel kann sich zu Ende neigen!

Drum sieh' die Nager nicht als Plage,
was sie uns zeigen... nimm's als Gabe.
 
Liabe EF'ler/innen

Wia i vor gar net langa zeit
Bei eich'ra Haustür einag'schneit
Da war i anfangs irritiert
Was se da alles nix geniert

I war bestimmt durch nix gekränkt
Mei Horizont war hoit beschränkt
Hab gar net g'wusst, was alles gibt
Und wer da wen oft kreuzweis' liebt

Ob Mann mit Frau, oda verkehrt
Des hat mi eigentlich nix g'schert
Aba de Sprüch' und hoit de Sitten
Ham ausg'schaut wia a weng entglitten

Es hat a klanes bissal dauert
I hab mi in a Eckerl kauert
Hab ois durchforstet und durchschaut
Und langsam bin i a auftaut

Hab liabe Leit'ln kennag'lernt
De auf mi schaun, a wanns entfernt
Fia mi de liebsten san de Dichter
Auf meina dunklen Seit' de Lichta

Aba i g'wehn mi scho an alles
Ob hohe Kunst oda frivoles
Ob Ficken oder Fröhlichkeit
S'EF hat ois fia alle Leit

Herzlichst euer Dark ;)
 
:winke::zweisam:Ja, Klausi! Maaaheeee... wie schön.. Dich wiederzulesen... und noch dazu so ein tolles :hahaha::klatsch::klatsch::klatsch::klatsch::klatsch::verneigung::verneigung::) *freu* Servus *Kusshanderl werf*




Hatte mich schon ausgeklinkt, schau noch mal rein und seh Dich mit tollen Gedichten. Bin nun richtig happy. Toll.
Sehr herzlich
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch etwas LEICHT - Sinniges:

Der Mensch und das Fernsehen


Der Mensch will sich mit höh‘ren Dingen
im Leben gern nach vorne bringen.
Sei es die Oper, das Theater,
das Tagebuch von Goethes Vater,

die Ausstellung von schönen Bildern,
im Antiquariat mal wildern,
mit Lesen klassischer Balladen,
bei Schillers Glocke Wissen laben.

So könnte man der Dinge viele
aufzählen, bis man an dem Ziele,
dass man in höh’ren Sphären lebe,
und den Verstand der Kunst ergäbe.

Wär‘ da nicht etwas, was uns immer,
und das wird leider immer schlimmer,
vom guten Vorsatz bringt uns munter
ins ganz profane Dasein runter.

Dort in der Ecke steht der Kasten,
per Knopfdruck drückt man nur die Tasten
und bunte Bilder lockend schimmern
als Filme über‘n Bildschirm flimmern.

Nur schnell mal eben 5 Minuten,
ein Film nur von den richtig guten,
die Tagesschau das Wissen weitet
und man in eine Talk-Show gleitet.

So wird aus einem „Schau mal eben“
ein oftmals tristes Fernsehleben
und Kästner, Mann und auch Chagall
sind lang nicht mehr. – Sie war´n einmal ....

Dann eines Tages schlägt die Stunde,
der Mensch sitzt da zur Abendstunde
von bunter Bilden überhäuft.
Der Mensch ist tot – das Fernseh´n läuft!
 
hab ich vor sehr langer zeit schon mal eingestellt.
das ging an jemanden, den ich hier kennen gelernt habe.

Dir zu

Du warst im Offenbaren deiner Schwächen
so stark und gleich bedingungslos bei mir.
Wo Logik und Gefühl sich widersprechen,
im Vorhof dieser Welten, schworen wir

einander nur, den Augenblick zu lieben
und darin uns, kein Mehr schien existent.
So war es gut, die Worte, die uns blieben,
nur Wahrheit, die das Innerste benennt

und wachsam trägt durch jedes Schweigen.
Da waren wir und lösten jegliches Tabu.
Wo sich die Schwellen dieser Tage neigen,
dort steh ich immer noch und hör dir zu.
 
WooW! auch sehr sehr berührend und toll gereimt... :daumen: wieviele Dichter und Denker dieses Forum doch hat *zwinker*.. einfach phänomenal!
 
Liabe EF'ler/innen

Wia i vor gar net langa zeit
Bei eich'ra Haustür einag'schneit
Da war i anfangs irritiert
Was se da alles nix geniert

I war bestimmt durch nix gekränkt
Mei Horizont war hoit beschränkt
Hab gar net g'wusst, was alles gibt
Und wer da wen oft kreuzweis' liebt

Ob Mann mit Frau, oda verkehrt
Des hat mi eigentlich nix g'schert
Aba de Sprüch' und hoit de Sitten
Ham ausg'schaut wia a weng entglitten

Es hat a klanes bissal dauert
I hab mi in a Eckerl kauert
Hab ois durchforstet und durchschaut
Und langsam bin i a auftaut

Hab liabe Leit'ln kennag'lernt
De auf mi schaun, a wanns entfernt
Fia mi de liebsten san de Dichter
Auf meina dunklen Seit' de Lichta

Aba i g'wehn mi scho an alles
Ob hohe Kunst oda frivoles
Ob Ficken oder Fröhlichkeit
S'EF hat ois fia alle Leit

Herzlichst euer Dark


JÖÖÖ Darky! Daaaaas voll liebe, tolle Mundart - Teil hab' ich doch tatsächlich grad erst entdeckt :) *freu* was soll i sagen, langsam aber sicher geh'n mir hier die Komplimenterl und Lobeshymnen aus *lachlieb* :lol:


Ich denke, soo wie Dir da im Gedicht, ging's uns alle mal beim Ersteinstieg.. Du liaba Knuffel Du! *zurückerinner'* ;) :zweisam:
 
Ja ... eigentlich soit ma's auf de start seite stellen ... für alle newbies als pflichtlektüre :lehrer: .. aber des geht ja leider net ...
I wollt halt auch amoi a lustigeres reinstellen ;)
 
Hatte mich schon ausgeklinkt, schau noch mal rein und seh Dich mit tollen Gedichten. Bin nun richtig happy. Toll.
Sehr herzlich

:hmm:"ausgeklinkt"?? :shock: warum denn?? ich bin ja erst wieder seit ein paar Tagerl hier... Das hoff' ich ja nun ned,:cry: dass sich einer unserer tollsten Dichter hier ausklinkt ... womöglich für ganz :roll:*lauthals schimpf wie ein Rohrspatz*:grantig:.. spinnst Du, :hau:geht's Dir noch gut??? ;) Klausimausi????:wache: nööönööö:nono: nix da!!!! da wird nix ausgeklinkt :mrgreen: doo kummst her do...:zweisam: doo g'herst (=daa gehörst Du hin) und doo bleibst auch gefälligst.. wir brauchen Dich doch... :traurig:
was, wenn uns die Reime ausgeh'n?? *heftigzwinkernd lach* :lalala::virus:
 
Worauf ich mich schon freue?

Auf die Antwort zu den vielen Fragen,
die mich schon so lange plagen,
Auf Geduld, welche ich schon ewiglich vermiss´,
ohne die nämlich alles noch viel Schlimmer is´.
Fragend schau´ ich mich im Spiegel an.
Bist du glücklich, junger Mann?

Denke immer, alles klar.
Fragt mich jemand-wunderbar!
Hab schon lange alles gut verdaut.
Hab´s mir selber gar nicht zugetraut.
Ach was bin ich stolz auf mich,
Die Seele hat gereinigt sich.

Und dann, dieser Moment,
ein Schrei vom Herz, es brennt
vor Sehnsucht lichterloh,
ist nicht seines Schlagens froh.
Findet sich nicht ab mit Träumen,
hat große Angst, was zu versäumen.

Es will hier endlich fort,
mit dir, an einen and´ren Ort.
Doch da gibt´s ein kleines Hindernis,
eigentlich ein Großes, es heißt "Ungewiss".
Und um dieses zu ergründen wär,
Geduld zu haben hilfreich sehr.

Drum ist´s, auf was ich mich schon freue,
Eine Antwort, jedes mal auf´s Neue!
 
ohhhjaaaaaa ... liebster Grünfuss! Welch wahre Worte... und sehr toll ist es Dir gelungen sie in Versform zu bringen!!!! :zweisam::bussal::winke:
 
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