ok, argument! aber kannst du dir auch vorstellen, dass glaube und gläubig werden aus einem ruf, einer art berufung entsteht und nicht aufgrund eines erlernten theoretischen wissens? sollte man kindern nicht die chance geben dass sie dieser ruf (sofern es ihn gibt) unbedarft erreicht, anstatt ihnen allerhand von menschen erdachte absurditäten vorzugeben und sie damit zu lenken?
Nein. Wie sollte man auch realistisch dazu kommen, wenn man nichts darüber weiß?
ad 1. Nein, Kinder können Religionen und deren Inhalte wie auch Auswüchse nicht wirklich einordnen
Schön, dass hier gleich mal wieder ein nicht zwingend notwendiges negatives Wort ("Auswüchse") verwendet wird, dass mit der Sache an sich nichts zu tun hat (Auswüchse sind auch Inhalte, Inhalte sind jedoch eine neutrale Formulierung). Subtil immer negativ über etwas reden/schreiben mit dem Wissen, dass irgendwann immer was davon hängen bleibt. Das machen übrigens auch
Impfgegner. Der Begriff "Auswüchse" ist übrigens extrem subjektiv. Was für einen Auswüchse (im negativen) sind, ist für den anderen völlig in Ordnung.
Zum Punkt selbst: Kinder wissen, was eine Religion ist, sofern man ihnen das Wissen dazu gibt. Dass das alles nicht von jetzt auf sofort geht, sollte - auch wenn es hier nicht geschrieben stand - klar sein.
ad 2. Sie können nur dann wirklich frei entscheiden, wenn ihre Ausbildung neutral und nicht indoktrinativ ist, also frei vom religiösen Ballast religiöser Vorurteile, absoluter Ansprüche usw. Die Möglichkeit zu lernen muss objektives, wissenschaftlich belegbares Wissen und Philosophie aller Schattierungen einschliessen, nicht aber Religionen, die Fiktionen sind.
Eine neutrale Ausbildung ist unmöglich ((fast) jeder Lehrer hält seinen Gegenstand für den wichtigsten und wird das demzufolge, bewusst oder unbewusst, auch so vermitteln).
Philosophie als solches ist bereits nicht allgemein gültig definierbar und passt daher nicht in eine Reihe mit objektivem, wissenschaftlich belegbarem Wissen. Ethik ist nun ein Teilbereich der Philosophie und ist somit ebenfalls nicht objektiv.
Es stellt sich mir nun abschließend (bin seit fast einer Stunde im Bett bzw. eben nicht) die Frage, warum doch der eine oder andere ein dermaßen großes Problem mit Religion hat. Schlechte Erfahrungen in der Kindheit? Ok, das ist schade - austreten und gut ist´s. Welche Gründe kanns noch geben, anderen vorschreiben zu wollen, dass sie über Religionen nichts zu wissen brauchen?
und da wird sich auch noch ein paar jahrhunderte nichts ändern. die hängen halt noch im mittelalter herum!
Der Islam ist in seiner Entwicklungsgeschichte auch etwa 500 Jahre hinter der katholischen Kirche zurück. Das ist grundsätzlich, allerdings in beschränktem Maße, auch gut beobachtbar. Beschränkt deshalb, da die generelle Situation heute eine komplett andere als vor 500 Jahren ist.