Existenzangst

Dennoch ist es die Leistung unserer unterschiedlichsten Regierungen, dass wir heut so dastehen, wie wir es tun.

nein, es ist die leistung der österreicher, die immer schon ein tüchtiges und fleissiges volk waren, im gegensatz zu anderen ländern nur die wenigsten den staat beschissen haben, brav ihre steuern ohne viel zu murren bezahlt haben! die bislang regierenden aller coleur waren nur mehr oder weniger gute verwalter eines ständig gut gefüllten geldspeichers! wobei, gute verwalter gab es eigentlich gar keine sondern weniger gute bis hin zu schlechte!
 

Du meinst wohl eher die AIG, die American Int. Group.

für diese Namen war die Notenbank bereit ihr volles Volumen einzusetzen und sind sogar über deren Limits gegangen

Welches Limit? Für Notenbanken, als Konstruk sui generis, finden die im Finanzsektor üblichen Rechnungslegungsstandards keinerlei Anwendung. Juristisch und mit Abstrichen auch in geldpolitischer Hinsicht benötigen Zentralbanken weder ein positives Eigenkapital, geschweige denn einen positiven Marktwert, um im technischen Sinne zu funktionieren.
Zumal das damals direkt zur Rettung der besagten Unternehmen eingesetzte Kapital nicht mehr als 30% der damaligen Bilanzsumme der FED ausmachte.
 
Aber eigentlich hatte ich mein Lob des Sparens auf die Budgetpolitik bezogen. Obwohl es "Experten" gibt, die das als falsch bezeichnen.

Das mit dem Sparen ist halt so eine Sache. Jedem (Spar)Guthaben, sprich Forderung steht eine entsprechende Verbindlichkeit, also Schuld gegenüber. Insbesondere im gesamtwirtschaftlichen Kontext gäbe es ohne Schulden keine Ersparnis bzw. Geldvermögen. In unserem heutigen Geldsystem sind Schulden eine systemimmanent Notwendigkeit. Ohne sie gäbe es weder Fortschritt noch Wohlstand noch wirtschaftliches Wachstum.

Die Denkschule der sparsamen Hausfrau als Paradigma einer soliden Haushaltsführung ist im deutschsprachigen Kontinentaleuropa derart zur Glaubensfrage hochstilisiert, dass ein und dieselbe ökonomische Aktion, von der einen Seite aus betrachtet, als moralisch wertvoll und von der anderen Seite aus gesehen als moralisch verwerflich wahrgenommen wird. Das Denken ist so sehr auf den durch Sparen ermöglichten Vermögensaufbau der einzelnen Wirtschaftseinheit ausgerichtet, dass die Bedeutung der Interaktion mit den anderen Wirtschaftseinheiten als Schuldner nicht wahrgenommen wird. Aus dieser scheinbaren moralischen Überlegenheit heraus, wird dabei völlig vergessen, dass jede einzelne Wirtschaftseinheit, die einen Einnahmeüberschuss erwirtschaftet, darauf angewiesen ist, dass sich eine andere Wirtschaftseinheit verschuldet.

Aus Sicht der einzelnen Wirtschaftseinheit ist es sicher rational, stets darauf zu achten, dass alle Ausgaben mit entsprechenden Einnahmen gedeckt sind bzw. dass ein Einnahmeüberschuss erzielt wird, um Rücklagen für schlechte Zeiten zu bilden oder für größere Ausgaben anzusparen. Dies gilt insbesondere für private Haushalte, da diese im Regelfall nicht in jenem Ausmaß wie beispielsweise Unternehmen über Investitionen eine Rendite erwirtschaften können.
Dieser für die einzelne Wirtschaftseinheit gültige Partialsatz lässt sich aber nicht auf alle Wirtschaftseinheiten umlegen.
 
die bislang regierenden aller coleur waren nur mehr oder weniger gute verwalter eines ständig gut gefüllten geldspeichers! wobei, gute verwalter gab es eigentlich gar keine sondern weniger gute bis hin zu schlechte!

Dass sich trotz ihrer Leistungen sich einiges geleistet haben, stellte ich nicht in Abrede. ;)
Dass es Teilleistungsschwäche, sowie Fehlleistungen und Falscheinschätzungen gab, stellte ich ebenfalls nicht in Abrede.
Dass besonders im Ländervergleich nicht alles falsch war und auch Spitzenleistungen dabei waren, gehört zur Ausgewogenheit des Rückblickes.
 
Ja die Branche ist total arm, von haus aus schon schwerstens durchgebeutelt, und jetzt auch noch corona.

Ich hab ja so den Eindruck, dass bei einigen der derzeitige Lockdown und der damit einhergehende Verdienstentgang dafür herhalten muss, um das ohnehin seit Jahren anämische Geschäftsmodell kaschieren zu können.
 
Dass besonders im Ländervergleich nicht alles falsch war und auch Spitzenleistungen dabei waren, gehört zur Ausgewogenheit des Rückblickes.

und ich meine eher, die selben politker zurück bis kreisky in einem durchschnittlich armen z.b. balkanstaat hätten dort keinen meter gehabt irgend einen wohlstand aufzubauen!
 
warum dann diese annahme?
weil ich genügend Leute kenne, wo ich mich nur mehr wundere, wie man finanziell derart leichtsinnig leben kann. So nach dem Dauermotto: wird schon nix passieren. Und tatsächlich braucht's dann nur eine Kleinigkeit (von sowas wie der Corona-Krise sprech ich da gar nicht), und sie stehen verwundert da und verstehen die Welt nicht mehr.
 
weil ich genügend Leute kenne

und deswegen sind alle leute, die aus was auch immer für gründen gerade mal soviel verdienen, dass sie von einem monat zum nächsten über die runden kommen, selber schuld?

jetzt nicht auf dich bezogen, aber ich versteh's generell nicht! gerade die, die sich so gern als die humanisten und sozialen bezeichnen, spotten bei jeder sich bietenden gelegenheit darüber, wenn man die finanzielle notlage in teilen der bevölkerung oder unternehmer wegen corona anspricht!

aber wie menschen in wahrheit und abseits davon, wie sie sich gern präsentieren ticken, ist anscheinend so wie bei nachbars güllegrube! so schön können die blumenkisterl die die bäuerin draufstellt und so dicht kann der deckel gar nicht sein, dass man nicht doch ab und zu sieht was eigentlich drin ist und es hin und wieder rausstinkt!
 
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Ich hab ja so den Eindruck, dass bei einigen der derzeitige Lockdown und der damit einhergehende Verdienstentgang dafür herhalten muss, um das ohnehin seit Jahren anämische Geschäftsmodell kaschieren zu können.

Ja.
Ein Thema, dass nun an die Oberfläche kommt.
Dass viele Unternehmer mit weniger heimgehen, als sie dem günstigsten ihrer Angestellten/Arbeiter bezahlen, war vorher ebenfalls keine Seltenheit.
Anzahlungen zur Deckung lägst offener Forderungen u.s.w. ist nicht selten aus der finanziellen Not praktiziert. Als Unternehmen leben von der Hand in den Mund, Loch auf/Loch zu.
Nur wurde es kaum thematisiert.
Diese Krise legt einiges frei.

Vielleicht passt hier das Sprichwort: Ein Ende mit Schrecken, statt einem Schrecken ohne Ende (bzw. langsameren Sterben)
Das hat die Krise etwas beschleunigt.

und ich meine eher, die selben politker zurück bis kreisky in einem durchschnittlich armen z.b. balkanstaat hätten dort keinen meter gehabt!

Gerne würde ich etwas sagen. Ohne Name von Politikern oder Parteien zu nennen, politische betrachtende Vergleiche zu wählen, geht das schlecht. Deshalb bleibe ich hierforums wie gewünscht, an der Oberfläche. Ich hoffe, Du verzeihst. :)
Was für Meter Kreisky in einem armen Balkanstaat gehabt hätte, hat mich tatsächlich noch nie gedanklich beschäftigt. Ich gebe es zu.
 
und deswegen sind alle leute, die aus was auch immer für gründen gerade mal soviel verdienen, dass sie von einem monat zum nächsten über die runden kommen, selber schuld?
von denen spreche ich nicht, und es liegt mir auch fern, diese Menschen in irgendeiner Weise herabzusetzen o.ä.

Diejenigen, welche ich meine, sind jene, die, obwohl sie es sich durchaus leisten könnten, mehr oder weniger regelmäßig einen (auch wenn viell. nur einen geringen) Teil ihres Einkommens sich in irgendeiner Weise als Reserve zurückzulegen, dies nicht tun, sondern, ganz im Gegenteil, nach dem Motto - wie oben von gogolores treffend gesagt - "heute kaufen, morgen bezahlen" leben, bis ihnen dann mal alles über den Kopf wächst. Spätestens dann, wenn die kleinste Kleinigkeit passiert (weit weniger Schlimmes als Corona), bricht alles zusammen.
 
als sozial denkender mensch muss man auch nicht alle gern haben, speziell die nicht, die sich momentan aufführen, als wären sie schon zum sterben verurteilt. schreiben aber in Postings quasi, ich will ned mehr arbeiten, meine Freizeit ist ma wichtig. Sudern sich über Politker weg, die sie angeblich gewählt haben, weils ja immer schon schwarz gewählt haben, zwar von der Ideologie der Partei eh nichts davon ausleben. Weder Familie noch christliche Werte zählen da.
 
Das mit dem Sparen ist halt so eine Sache.
Auf Österreich bezogen (nicht auf meiner Ersparnisse, die übrigens nicht nur aus Sparbüchern bestehen) bedeutet unsere (nur relativ) geringe Verschuldung jedenfalls, dass wir (Österreich) uns jetzt (also in der Not) zu günstigen Konditionen Geld borgen können. Für Länder, die das Sparen offenbar als riesige Dummheit ansehen, ist die Situation nicht so komfortabel.

Aus Sicht der einzelnen Wirtschaftseinheit ist es sicher rational, stets darauf zu achten, dass alle Ausgaben mit entsprechenden Einnahmen gedeckt sind bzw. dass ein Einnahmeüberschuss erzielt wird, um Rücklagen für schlechte Zeiten zu bilden oder für größere Ausgaben anzusparen.
Wie schon gesagt, ich habe mich da nicht auf meine eigene Sparsamkeit bezogen, sondern auf die unterschiedlichen Volkswirtschaften. Und da besonders auf bestimmte EU - Länder. Wir (mein Brötchengeber) hatten immer einen nicht unbedeutenden Italienanteil in unserem Geschäft. Und ich erinnere mich noch sehr gut daran, dass wir die Aufträge dann entweder in D - Mark abgeschlossen oder sonst irgendwie abgesichert haben. Und ich erinnere mich auch an die enormen Schwankungen der italienischen Lira in oft recht kurzen Zeitabständen. Mit dem Euro fällt das Regulativ der Abwertung weg. Und jetzt sind wir so weit, die Italiener möchten (verkürzt gesagt), dass andere (in erster Linie Deutschland, aber zum kleineren Teil auch Österreich, Niederlande) für die italienischen Schulden gerade stehen.

So haben wir aber bei der Einführung des Euro nicht gewettet. Eine Schuldenunion ist damals explizit ausgeschlossen worden! Hätten die Italiener in der Zeit etwas mehr gespart, dann wären sie jetzt in der Not nicht gar so tief in der Bredouille.

Ich hab ja so den Eindruck, dass bei einigen der derzeitige Lockdown und der damit einhergehende Verdienstentgang dafür herhalten muss, um das ohnehin seit Jahren anämische Geschäftsmodell kaschieren zu können.
Und jetzt komme ich doch zu der Situation in vielen Familien und deren finanzieller Lage. Hier wird zeitweilig ebenfalls der Eindruck vermittelt, dass die überwiegende Anzahl der Österreicher inzwischen permanent am Hungertuch nagt.

aber ihr habt ja vom einem leben welches sich abseits von htl, (ingenieur)jobs in den goldenen 60er bis 80er jahren und heutiger regelmässiger üppiger rente ja überhaupt keine ahnung!
Da muss ich widersprechen. Mein "üppiges" :haha: Leben stützt sich weniger auf die ASVG - Pension, sondern ist vor allem meiner Sparsamkeit in der Zeit geschuldet. Und wenn ich mich so umschaue, dann geht es der überwiegenden Mehrzahl der Leute nicht schlecht. Du kannst jetzt einwenden: "na ja, im Dreizehnten". Aber einer meiner Enkel wohnt im Zehnten, ganz nah bei der Hasengasse (wo der Mundl daheim war). Die Autos, die da herum stehen, die sind auch nicht unbedingt klein und ärmlich. Pandas habe ich da noch nie gesehen. :D

Zugegeben, die Coronakrise bringt jetzt viele Menschen in eine schwierige Situation. Aber ich bin mir ganz sicher, dass diese Situation in den allermeisten Fällen selbst verschuldet ist (teures Auto auf Kredit oder Leasing, iPhone finanziert durch sündteuren Vertrag, allerneuester UHD - TV auf Raten u.s.w.). Ich hab sehr wohl eine Ahnung, denn ich weiß, wie die Mitarbeiter bei meinem Brötchengeber verdient haben und immer noch verdienen. Und auch da hatten wir einen dabei, der trotzdem am Ende des Geldes noch zu viel Monat gehabt hat. Der gute Mann hat dann auch jede Überstunde gemacht, die er kriegen konnte.

ich will ned mehr arbeiten, meine Freizeit ist ma wichtig.
:hahaha:
Solche gibt es wirklich?
 
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ich habe mich da nicht auf meine eigene Sparsamkeit bezogen

Ich auch nicht, aber offenbar hast du von dem, was ich geschrieben habe, genau nichts verstanden.
Analog zu den Schuldbeziehungen innerhalb einer Volkswirtschaft erweitert sich bei globalen Betrachtung dieser Zusammenhang natürlich dahingehend, dass ein Land nur dann einen Exportüberschuss erzielen und somit Forderungen aufbauen kann, wenn ein anderes Land ein Defizit in gleicher Höhe aufweist und entsprechende Verbindlichkeiten eingeht (auf ein System mit zwei Volkswirtschaften vereinfacht). Länder wie Deutschland und die Niederlande können erst einen Handelsüberschuss erzielen, weil ganz vereinfacht und zum besseren Verständnis ausgedrückt, andere Länder bereit sind sich bei diesem Handelspartner zu verschulden.
Zudem ist es relativ sinnlos, nur die Verschuldung eines einzelnen Sektors für Vergleiche heranzuziehen. Der private Vermögensbestand ist beispielsweise in Italien weit höher als in DE.
 
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Ich auch nicht, aber offenbar hast du von dem, was ich geschrieben habe, genau nichts verstanden.
Analog zu den Schuldbeziehungen innerhalb einer Volvswirtschaft erweitert sich bei globalen Betrachtung dieser Zusammenhang natürlich dahingehend, dass ein Land nur dann einen Exportüberschuss erzielen und somit Forderungen aufbauen kann, wenn ein anderes Land ein Defizit in gleicher Höhe aufweist und entsprechende Verbindlichkeiten eingeht (auf ein System mit zwei Volkswirtschaften vereinfacht). Länder wie Deutschland und die Niederlande können erst einen Handelsüberschuss erzielen, weil ganz vereinfacht und zum besseren Verständnis ausgedrückt, bereit sind sich bei diesem Handelspartner zu verschulden.
spannend dazu find ich ja auch immer die aussage, mancher, weil Österreich so gut da steht, als ob das ein verdienst der vorigen Regierung gewesen sei, deren einziges glück war die Konjunktur.
 
Dennoch haben Generationen vor uns von wenig Einkommen etwas gespart und hatten gewisse Reserven.
Wenn ich mir heute das Schauspiel ansehe welche Maßen in die Textil-Möbel und sonstige- Geschäfte strömen! Ist das so ein Drama 6 Wochen nicht irgendeinen Krempel kaufen zu können?
Die Menge an Leuten, die andauernd über ihre Verhältnisse konsumieren: Mobiltelefone, Reisen, Autos, Bekleidung etc....und nicht einmal einen finanziellen Polster für ein paar Wochen haben! Ein seltsamer Zeitgeist!
 
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