Das mit dem Sparen ist halt so eine Sache.
Auf Österreich bezogen (nicht auf meiner Ersparnisse, die übrigens nicht nur aus Sparbüchern bestehen) bedeutet unsere (nur relativ) geringe Verschuldung jedenfalls, dass wir (Österreich) uns jetzt (also in der Not) zu günstigen Konditionen Geld borgen können. Für Länder, die das Sparen offenbar als riesige Dummheit ansehen, ist die Situation nicht so komfortabel.
Aus Sicht der einzelnen Wirtschaftseinheit ist es sicher rational, stets darauf zu achten, dass alle Ausgaben mit entsprechenden Einnahmen gedeckt sind bzw. dass ein Einnahmeüberschuss erzielt wird, um Rücklagen für schlechte Zeiten zu bilden oder für größere Ausgaben anzusparen.
Wie schon gesagt, ich habe mich da nicht auf meine eigene Sparsamkeit bezogen, sondern auf die unterschiedlichen Volkswirtschaften. Und da besonders auf bestimmte EU - Länder. Wir (mein Brötchengeber) hatten immer einen nicht unbedeutenden Italienanteil in unserem Geschäft. Und ich erinnere mich noch sehr gut daran, dass wir die Aufträge dann entweder in D - Mark abgeschlossen oder sonst irgendwie abgesichert haben. Und ich erinnere mich auch an die enormen Schwankungen der italienischen Lira in oft recht kurzen Zeitabständen. Mit dem Euro fällt das Regulativ der Abwertung weg. Und jetzt sind wir so weit, die Italiener möchten (verkürzt gesagt), dass andere (in erster Linie Deutschland, aber zum kleineren Teil auch Österreich, Niederlande) für die italienischen Schulden gerade stehen.
So haben wir aber bei der Einführung des Euro nicht gewettet. Eine Schuldenunion ist damals explizit ausgeschlossen worden! Hätten die Italiener in der Zeit etwas mehr gespart, dann wären sie jetzt in der Not nicht gar so tief in der Bredouille.
Ich hab ja so den Eindruck, dass bei einigen der derzeitige Lockdown und der damit einhergehende Verdienstentgang dafür herhalten muss, um das ohnehin seit Jahren anämische Geschäftsmodell kaschieren zu können.
Und jetzt komme ich doch zu der Situation in vielen Familien und deren finanzieller Lage. Hier wird zeitweilig ebenfalls der Eindruck vermittelt, dass die überwiegende Anzahl der Österreicher inzwischen permanent am Hungertuch nagt.
aber ihr habt ja vom einem leben welches sich abseits von htl, (ingenieur)jobs in den goldenen 60er bis 80er jahren und heutiger regelmässiger üppiger rente ja überhaupt keine ahnung!
Da muss ich widersprechen. Mein "üppiges"
Leben stützt sich weniger auf die ASVG - Pension, sondern ist vor allem meiner Sparsamkeit in der Zeit geschuldet. Und wenn ich mich so umschaue, dann geht es der überwiegenden Mehrzahl der Leute nicht schlecht. Du kannst jetzt einwenden: "na ja, im Dreizehnten". Aber einer meiner Enkel wohnt im Zehnten, ganz nah bei der Hasengasse (wo der Mundl daheim war). Die Autos, die da herum stehen, die sind auch nicht unbedingt klein und ärmlich. Pandas habe ich da noch nie gesehen.
Zugegeben, die Coronakrise bringt jetzt viele Menschen in eine schwierige Situation. Aber ich bin mir ganz sicher, dass diese Situation in den allermeisten Fällen selbst verschuldet ist (teures Auto auf Kredit oder Leasing, iPhone finanziert durch sündteuren Vertrag, allerneuester UHD - TV auf Raten u.s.w.). Ich hab sehr wohl eine Ahnung, denn ich weiß, wie die Mitarbeiter bei meinem Brötchengeber verdient haben und immer noch verdienen. Und auch da hatten wir einen dabei, der trotzdem am Ende des Geldes noch zu viel Monat gehabt hat. Der gute Mann hat dann auch jede Überstunde gemacht, die er kriegen konnte.
ich will ned mehr arbeiten, meine Freizeit ist ma wichtig.
Solche gibt es wirklich?