deine rechnung kann schon logisch gesehen nicht stimmen, denn sonst koennten billigfluglinien die kosten von regulaeren airlines nicht bis zu 80% unterbieten.
Da Linienfluggesellschaften meist selten alle Tickets verkaufen können und gleichzeitig viele Verbindungen anbieten müssen, ist ihr Verhältnis von angebotenen zu verkauften Sitzplatzkilometern meist schlechter, als bei den fast immer ausgebuchten Billigfliegern.
Sicher nicht falsch, nur eine klassische Liniengesellschaft setzt auf einer bestimmten Strecke den Flieger ein, der einigermaßen gut gefüllt werden kann (auf der Klagenfurt-Frankfurt-Route wird also kaum eine 747 eingesetzt werden, sondern eher eine Q400 oder so was).
Eine Billigairline senkt die Preise auf schlecht gebuchten Strecken so lange, bis der Flieger (typischerweise eines einzigen Typs, siehe RyanAir oder Easyjet) gut gefüllt ist. Wenn dieser Preis unter den Kosten liegt, wird die Strecke wieder eingestellt.
Manche probieren einen Mittelweg, versuchen das Billigfliegermodell mit unterschiedlichsten Fliegern zu spielen und scheitern, siehe Airberlin.
Wenn Du aber nur einen Typ in der Flotte hast, bringt das enorme Einsparungen bei Beschaffung von Fliegern und Ersatzteilen, bei Wartung und Betrieb (ein Canadair-Pilot kann halt nicht einfach in die 320 einsteigen außer als Passagier; cabin crew entsprechend).
Vertrieb ist natürlich auch noch so ein Punkt, selbst wenn die Reisebüros fast nix mehr kassieren. Aber die Büros in feinsten Innenstadtlagen samt Personal kosten auch ein paar Euronen.
Der Hauptpreistreiber (nicht Kostentreiber!) ist eher die Konkurrenzsituation. Minsk wurde schon genannt, threadspezifisch wäre es der Vergleich Frankfurt/München nach Bangkok, Singapur oder Kuala Lumpur. Nach KL fliegt außer LH keine Sau direkt (oder fliegt Malaysian doch wieder?!?), und auch für die Arabs ist das keine Rennstrecke. Daher meist am teuersten. BKK und SIN geht hat mehr, da tummeln sich doch ein gutes Dutzend Airlines. Und das ist km- und daher kerosinmäßig alles im gleichen Bereich.
Daß natürlich Steuern, Flughafengebühren und Ökosteuer noch draufkommen ist klar. Letzteres ein enormer Vorteil für Zwischenstopps, da die Welt nur auf dem Teilstück Europa-Arabistan gerettet werden muß (das CO2 ab Doha, Dubai oder Abu Dhabi ist ja nicht klimarelevant).
Ach ja - keine Billigflieger auf der Langstrecke? Nicht in Europa (abgesehen von AirAsiaX ab London). Aber schaut mal nach Asien; BKK-MEL ist auch ein 9-Stunden-Trip, und Jetstar ist da um einiges billiger als "klassische Linie". Airasia und Konsorten steuern z.B. Indien an, Tiger Australien, also da geht schon was.
Aber da hier Jaan Albrecht, Christoph Franz, Hartmut Mehdorn und Konsorten nicht vertreten sind, werden wir´s wohl nie erfahren, was die Wahrheit bei Kosten und Preisen ist.
Viele Grüße, wolfpack