Frage an die Botaniker und Physiker

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Gast

(Gelöschter Account)
Diesen Sommer habe ich 7 Töpfe mit Ipomoea Tricolor auf dem Balkon. Das ist die Himmelblaue Prunkwinde, heavenly morningglory. Sie rankt sich an den Stäben des Geländers hoch.

Dabei kam ich nicht umhin, zu bemerken, daß sich alle Pflanzen mit allen Ästen ausschliesslich gegen den Uhrzeigersinn um die Stäbe rollten. Das finde ich faszinierend. Hat es etwas damit zu tun, daß zb. Wasser einen Strudel am Abfluss bildet, der je nach Breitengrad (entweder ober- oder unterhalb des Äquators) CW oder CCW ist? (clockwise / counterclockwise)

Oder hat jemand eine andere Erklärung dafür? Immerhin muss die Pflanze ja die Himmelsrichtungen Nord Süd Ost West erkennen, bzw. zb. das Magnetfeld der Erde,bzw. dessen Ausrichtung.
 
Mitglied #423105 schrieb:
Hat es etwas damit zu tun, daß zb. Wasser einen Strudel am Abfluss bildet, der je nach Breitengrad (entweder ober- oder unterhalb des Äquators) CW oder CCW ist? (clockwise / counterclockwise)
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Ich muß dich enttäuschen, die Drehrichtung der Strudel am Abfluß haben nichts mit der Corioliskraft zu tun. Sie sind viel zu klein, als dass sie von der Erdrotation beeinflußt werden können. Die Rotation bildet sich zufällig aus, unabhängig vom Breitengrad.
Die Drehrichtung bei Pflanzen hängt mit dem unterschiedlichen Längenwachstum der Zellen zusammen. Es gibt sowohl Links- als auch Rechtsdreher, einige wenige können beides.
 
Mitglied #260008 schrieb:
Ich muß dich enttäuschen, die Drehrichtung der Strudel am Abfluß haben nichts mit der Corioliskraft zu tun. Sie sind viel zu klein, als dass sie von der Erdrotation beeinflußt werden können. Die Rotation bildet sich zufällig aus, unabhängig vom Breitengrad.
Die Drehrichtung bei Pflanzen hängt mit dem unterschiedlichen Längenwachstum der Zellen zusammen. Es gibt sowohl Links- als auch Rechtsdreher, einige wenige können beides.
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Aber wie wissen sie überhaupt, was links oder rechts ist? Da muss ja zumindest die Schwerkraft als Vektor dieses offensichtlichen Drehmoments dienen.

Wenn die Pflanze nach unten wächst, weil zb. das Licht von unten kommt, wechselt sie dann die Drehrichtung?

Fragen über Fragen :)
 
PS
die Drehrichtung der Strudel am Abfluß haben nichts mit der Corioliskraft zu tun. Sie sind viel zu klein, als dass sie von der Erdrotation beeinflußt werden können. Die Rotation bildet sich zufällig aus, unabhängig vom Breitengrad.
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Du sagst, die Abflussvortex ist nicht überall gleich, nördlich des Äquators, bzw. in Gegenrichtung südlich des Äquators?? Hey, das ist doch Allgemeinwissen seit iwi 1893.

Dass die Korioliskraft was damit zu tun hat, dachte ich nicht. Eher die Interaktion von Schwerkraft und Magnetpol-Achse, quantenmechanisch bei Partikelspin up/down Ungleichgewicht gewisser Moleküle.
 
Mitglied #423105 schrieb:
Du sagst, die Abflussvortex ist nicht überall gleich, nördlich des Äquators, bzw. in Gegenrichtung südlich des Äquators?? Hey, das ist doch Allgemeinwissen seit iwi 1893.
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Eher Halbwissen, dass sich hartnäckig zu halten scheint. Nach der Theorie müsste die Drehrichtung hin zu den Polen stärker ausgeprägt sein und am Äquator gleich null sein, was aber nicht der Fall ist.
 
Mitglied #260008 schrieb:
Eher Halbwissen, dass sich hartnäckig zu halten scheint. Nach der Theorie müsste die Drehrichtung hin zu den Polen stärker ausgeprägt sein und am Äquator gleich null sein, was aber nicht der Fall ist.
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Nicht unbedingt: Die Rotation im Strudel ist entweder oder, binär. Die Schwerkraft ist zwar ein Vektor, ihr Einfluss auf magnetische Kräfte im Teilchenbereich folgt jedoch nicht makromechanischen Gesetzen.
Wie zb. die Lorentzkraft, die im Prinzip verlustfrei um 90 Grad ablenkt.

Wir sollten bezgl. dem Wasserstrudel im Rahmen einer Umfrage einen Feldversuch machen :)
 
Das ist genetisch bedingt durch ein spezielles Gen, das die Ausbildung von dem Protein Tubulin steuert. Je nachdem welches Gen die Pflanze hat, wird das Tubilin sturkturbiologisch anders ausgebildet und somit ergibt sich auch die Drehrichtung. Das hat weder etwas mit Sonne, noch mit Himmelsrichtung oder sonnst was zu tun ;-).
 
Mitglied #407465 schrieb:
Das ist genetisch bedingt durch ein spezielles Gen, das die Ausbildung von dem Protein Tubulin steuert. Je nachdem welches Gen die Pflanze hat, wird das Tubilin sturkturbiologisch anders ausgebildet und somit ergibt sich auch die Drehrichtung. Das hat weder etwas mit Sonne, noch mit Himmelsrichtung oder sonnst was zu tun ;-).
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Danke, beeindruckend, aber mich überzeugt das natürlich noch nicht. ^^

Windet sich Ipomoea Tricolor normalerweise GEGEN den Uhrzeigersinn, wenn sie dem Licht des Himmels entgegenwächst, so müsste sie sich gemäss deiner These IM Uhrzeigersinn winden, wenn sie nach unten wächst, zb. in einer Kunstlicht-Situation, in der das Licht unterhalb der Pflanze platziert ist.

Naja, müsste man ausprobieren. :)
 
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