Danke für Eure vielen Beiträge. Ich werde versuchen, auf einige davon einzugehen.
ich glaube , es ist einfach ein enormes MACHTpotential , sich KONTROLLE über die Sexualität von Menschen zu verschaffen und damit dieser SExualität mit so vielen restriktiven Vorgaben Einhalt zu gebieten .
Mag sein. Aber die meisten Herrscher genießen zumindest einen gewissen Rückhalt in der Bevölkerung. Und gerade wenn jemand beliebt ist, der etwas verbieten will, rührt das MMN aus dem Gefühl der Missgunst her. Ich trau mich nicht, Du darfst nicht.
Es gibt Schulpflicht ... und nicht zu vergessen ein Wirtschaftsdiktat, was uns zwingt zu arbeiten ... Thema Nacktheit in der Öffentlichkeit ist auch nicht frei ... Rauchergesetze usw ...
Natürlich kommt es drauf an, mit welchen Ländern oder Regionen man sich vergleicht, ... aber Freiheit sähe wohl anders aus!
Danke insbesondere für Deine Beiträge, es ist schön, nach längerer Zeit wieder von Dir zu lesen. Zustimmen kann ich Dir leider nicht wirklich.
Die Schulpflicht schränkt zweifellos die Freiheit von Kindern und Jugendlichen ein, aber sie wurde doch nicht aus Missgunst eingeführt, sondern um das allgemeine Bildungsniveau zu haben. Der Zwang zu arbeiten ... auch hier sehe ich die Macher der "Wirtschaftsverfassung" nicht als von Missgunst getriebene an. Arbeit war immer irgendwie notwendig, um Essen und Trinken zu beschaffen, um sicheres Schlafen zu gewährleisten. Da unterscheiden wir uns zunächst kaum von den Tieren, und die haben sicher keine Wirtschaftsverfassung. Nur dass unsere "Bedürfnisse" mit der Zeit breiter geworden sind. Die Rauchergesetze ... da gibt's sicher riesige Threads dafür. Aber die meisten davon sind doch nicht aus Missgunst gegenüber den Rauchern entstanden, sondern um den Nichtrauchern gewisse Freiheiten zu geben. Bzgl. der öffentlichen Nacktheit, da enthalte ich als Naturist mich der Stimme.
Es ist aber MMN zu akzeptieren, dass die große Mehrheit das als anstößig empfindet und daher ablehnt. Als Missgunst würde ich es nur sehen, wenn man Nacktbadebereiche verbieten würde.
In Österreich wird vieles toleriert, aber selten akzeptiert.
Reicht Dir das nicht? Ich habe meine Eigenheiten. Es genügt mir vollkommen, wenn ich diese ausleben kann, ich brauche doch niemanden dazu, der mir zusätzlich auf die Schulter klopft.
aber jetzt nicht ernst, oder?
Doch, ist es. Ich finde schon, dass ich in Österreich sehr viel Freiheit genießen kann, und ich genieße sie auch.
es reicht doch schon, dass wer ein leiberl in der falschen farbe zum matchbesuch am wochenende anzieht, damit wir "tod und hass" an die wände pinseln - und es, schlimmer noch, fast auch tatsächlich so meinen.
Ein Thema, das Dir liegt.
Ich muss auch zugeben, dass der Sport eines der wenigen Gebiete ist, wo auch ich zuweilen von Missgunst getrieben bin. Aber das was Du beschreibst, ist doch nicht die allgemeine Meinung. Puristische bzw. fanatische Gruppierungen wird es immer geben - problematisch wird es erst, wenn sie die Schalthebel erobern.
es braucht nur jemanden, der die richtigen feindbilder herauspickt, und schon gehts dahin, in der breiten meute.
Das hat die Vergangenheit bewiesen, das beweist die Gegenwart in anderen Ländern. In Österreich sehe ich solche Tendenzen aber derzeit nicht.
und ich fürchte, aufgrund dessen werden wir in allernächster zeit noch viel, viel schlimmeren auswüchsen dieser rückschritte in unserer zivilisation gewärtig sein müssen ...
Wo siehst Du diese Rückschritte? Fußball ist MMN kein gutes Beispiel, weil es im Umfeld dieses Sports schon immer eine gewisse Gewaltbereitschaft gab.
Puhh, da hast du ja ein Thema angerissen, da könnte man wahrscheinlich ganze Bücher damit füllen...
Viel Spaß dabei.
Natürlich sollte in der zivilisierten Welt jeder mit größtmöglichen Freiheiten ausgestattet sein, doch die Frage ist immer bis wohin darf die persönliche Freiheit gehen? Solange niemanden Schaden zugefügt wird? Ein geflügeltes Schlagwort, wo man aber wieder genau bei "Niemand" ein sehr weites Interpretationsfeld hat.
Ich habe ja auch geschrieben, dass das nicht so einfach ist.
Wen stört es, wenn z.b 2 Frauen oder 2 Männer miteinander leben und Sex haben? Rein von den Menschen her hat keiner einen Schaden (im doppelten Sinne
) aber für den Staat ist das nicht gerade von Vorteil, denn wo keine Familie mit Kindern, da keine vernünftige demographische Entwicklung, und das Schneeball-Pensionssystem nicht mehr funktioniert... Jetzt als überspitztes Beispiel, ganz so einfach ist es leider nicht...
Die Konsequenz daraus darf aber nicht sein, diese Partnerschaften zu verbieten. Wenn man fürchtet, das Pensionssystem sei durch Kinderlosigkeit gefährdet, sollte man Anreize fürs Kinderkriegen schaffen, aber nicht Kinderlosigkeit verbieten. Das ist der Unterschied zwischen Freiheit und Unfreiheit.
Wenn die persönlichen Freiheiten die oberste Direktiven sind, dann könnte man einen guten Teil der Gesetze für obsolet erklären, da man ja z.b. des nächtens, wo nix los ist, ja ruhig mal 200 auf der Autobahn fahren kann, man gefährdet ja niemanden ausser sich selbst...
In Deutschland funktioniert das interessanterweise, und die haben eine bessere Unfallstatistik als die meisten Länder mit generellen Tempolimits.
Nein, auch wenn es gerne anders gesehen wird, haben die diversen Gesetze und Vorschriften primär den Sinn, das Zusammenleben geordnet und unter für jeden gültige Regeln zu ermöglichen und ein gewisses Maß an Sicherheit zu bieten. Und letztendlich muß die höchste Instanz und Gewalt immer der Staat sein und bleiben, denn andernfalls würde er schlichtweg nicht funktionieren, oder läuft Gefahr als netter Aufputz von Einzelpersonen/Gruppierungen und/oder der Wirtschaft zu werden, mit deren Entscheidungen alles steht und fällt.
Das habe ich nie abgestritten, und unser Rechtssystem ermöglicht ja erst richtig unsere Freiheit, weil wir eben wissen, was erlaubt ist und was nicht. Die Frage ist halt, ob tatsächlich jede Regel logisch erklärbar ist, oder ob die eine oder andere nicht doch auf reiner Missgunst beruht.
Zugegeben, die in dem Anfangspost zitierten Beispiele zu Minirock und Homosexualität sind ziemliche Extreme, doch auch bei uns ist es noch gar nicht so lange her, daß Männer mit langen Haaren als Sandler und/oder Warme tituliert wurden, bzw. der Rock einer Frau gefälligst bis zu den Knien oder darüber zu gehen hatte... Man denke nur an den Aufschrei als die ersten Bikinis aufkamen, da konnte man plötzlich den nackten Bauch sehen!
Das ist alles richtig, aber es wurde MMN niemand wegen langer Haare, wegen Miniröcken oder Bikinis bestraft. Und selbst wenn es so war, ist das jetzt glücklicherweise alles obsolet. Drum meine Frage nach der "Insel der Seligen".
Aber nicht jeder Wandel ist auch immer schlecht: So war es bis in die 70-er und 80-er Jahre am Bau und bei den Handwerkern mehr oder weniger völlig normal, daß während der Arbeitszeit Alkohol getrunken wurde, daß die Tür nicht zugeht. Wenn der klassische Land-Postler die Pensionen ausgezahlt hat, hat der regelmässig spätestens zumittag einen Fetzen gehabt, daß die Hälfte gereicht hätte. Heutzutage unvorstellbar, und wohl in den meisten Firmen ein sofortiger Kündigungsgrund.
Nicht jeder Wandel ist immer schlecht? Also ich finde, das vieles an Wandel sogar wunderbar ist! Gerade all die Beispiele, die Du genannt hast.
Auf Bundesebene eher nein.... ich seh da vielmehr das Problem bei den Ländern oder gar Gemeinden!
Ein Beispiel: Ein Bekannter von mir führt ein konsumkritisches und sehr naturnahes Leben. Hat seit zig Jahren einen Baugrund (ohne expliziten Bauzwang), den er als "Naturgarten" mit einer kleinen Holzhütte genutzt hat. Also jetzt keine "ungepflegte Gstettn", sondern eben einen gepflegten Naturgarten, der nunmal seine eigenen Gesetzmäßigkeiten hat, und für Otto-Normal-Eigenheimbesitzer eher ersteren Eindruck vermittelt. Kurz und gut, die Gemeinde ist im massiv auf`s Dach gestiegen und hat in einem jahrelangen Streit eine Bebauung erzwungen (Flächenwidmung, Ortsbild, bla bla bla) also blieb ihm nichts anderes übrig als ein Haus zu bauen, wodurch ein Großteil des alten Gartens augrund der Bebauungsvorgaben flöten ging.
Er wollte das Haus autark bauen, mit Solarstrom ohne Netzanbindung, (...)
Letzendlich hat er also nun alle Anschlüsse an der Grundstücksgrenze, zahlt fest Gebühren und Abgaben dafür, ohne auch nur irgendetwas davon zu nutzen. Protest und Einspruch zwecklos, frei nach dem Motto "wenn`s ihm nicht passt, kann er ja gerne wegziehen..."
Bzgl. Unfreiheiten wegen der Selbstherrlichkeit und Willkür der Ortskaiser rennst Du bei mir offene Türen ein. Dein Beispiel ärgert mich ein wenig, weil dass die Gemeinde eine Bebauung erzwingen kann ohne grundbücherlichen Bauzwang, das dürfte es nicht geben.
Aber letztlich muss man die Sichtweise der Gemeinde auch verstehen. Die haben eine Häuserzeile aufgeschlossen und die Kosten (zumindest einen Teil davon) auf den qm oder die Zahl der Grundstücke aufgeteilt. Denen tut das natürlich finanziell weh, wenn einer autark ist. Es ist hier wirklich eine knifflige Frage, wie man so etwas lösen kann. Meine Sympathien gelten dem Eigentümer, aber in diesem Fall verstehe ich (ausnahmsweise) auch die Gemeinde.
sind fürs gedeihlcihe Zusammenleben schon sehr wichtig , da wir sonst in einer Anarchie landen würden , oder einfach das Prinzip und das Recht des Stärkeren gelten würde ...
Völlig richtig, siehe oben.
Aber erst kürzlich wurde mir wieder das Problem von "Nachbarschaftslärm " bewusst und die Unterschiedlichkeiten von dementsprechender Wahrnehmung ...
Sicher ein ganz schwieriges Thema. Die Frage, ab wann Lärm- oder auch Geruchsbelästigung störend ist, kann man leider nicht objektiv lösen. Und aus den unterschiedlichen Ansichten kann Streit entstehen. Es gibt sicher Leute, die durch Lärm gestört werden, und keiner hilft ihnen - es gibt aber auch andere, die Lärmbelästigung schreien und in Wirklichkeit dem Nachbarn nicht vergönnen, einer interessanten Tätigkeit nachzugehen.
Ich denke , es ist nicht nur Missgunst , sondern auch die innere Haltung zu traditionalistischen Ansichten ...
auf der anderen Seite : hätte es nicht in vielfacher Art und Weise " Verstöße " , Übertretungen , Proteste dagegen gegeben , wäre unsere Welt noch wesentlich " altmodischer " als sie jetzt ist ...
Beides richtig.
Diese innere Haltung, die traditionalistischen Ansichten, beruhen aber oft auf Missgunst. Wenn Du die Frage nach gewissen Traditionen stellst, kriegst Du meist eine von zwei Antworten: 1. Weil's immer schon so war, 2. Weil es sich so gehört.