Geld und geldwerte Leistungen

in dem fall verleihst ja nicht ein auto, sondern du schaffst eines an, das 100.000 wert ist und verlangst dafür - so oder so - ein äquivalent von 110.000 für diese anschaffung - ob nach er umgehungsmethode oder direkt: es ist ein zinsgeschäft, bei dem realwirtschaftlicher wert 100.000 (=marktpreis) und aufgewendete/verlangte geldmenge so auseinander klaffen, dass es zinseszins-leck entsteht.
Darf ich also mit Autoverleihen keinen Gewinn machen?
 
nein, weil die leute sich eher auf das wagnis der verschuldung einlassen. und umgekehrt das ansparen keinen attraktiven "geldzuwachs"-benefit bringt.
Es ist halt eine sehr kurzsichtige Politik. Man erkauft sich heutigen Konsum um den Preis, dass in Zukunft weniger da ist.
 

Ich schätze deine Beiträge durchaus, aber Leute die sich nicht mit der Materie so ausführlich beschäftigt haben, haben da Schwierigkeiten zu erfassen was du sagen willst,. Die Links zu anderen Beiträgen sind da eher ermüdend anstatt Interesse weckend.
Wenn du das Ganze geraffter und populärwissenschaftlich rüberbringen könntest, wäre das nicht schlecht.

Was ist der Marktpreis?

Naja, ich sage mal der, den die Kunden bereit ist zu zahlen.
Also was es ihnen wert ist irgendso ne Möhre zu leihen.
Oder nicht?
 
Was ist das jetzt genau?

ein beispiel (und wohl kein sehr weit hergeholtes): du verlagerst deine produktion nach china weil dort die arbeitskräfte billig sind, freust dich über die eingesparten kosten und daher die zu erwartenden höheren spannen, schüttest über die aktienentwicklung und dividenden schon einmal einiges an "den markt" aus - kann ja nicht schiefgehen - aber dann .... teufel, teufel, diese blendende idee hattest nicht nur du, nicht nur deine mitbewerber (nooo naaa), sondern so gut wie ALLE unternehmen. was blöderweise dazu führt, dass deine beschäftigten in china um dein teures geld auf halde produzieren, weil sich in europa mittlerweile kein arbeitsloses schwein mehr den super-schnittigen neuwagen mehr leisten kann, an dem die 1 $-working poor dort herumschrauben. und die dort in der breite auch nicht - weil du willst denen dort ja nicht die löhne aus europa zahlen, oder? dann hätte es das ja wohl nicht gebracht! diese effekte z.b. völlig außen vor zu lassen (weil sich sonst ja die shareholder-erwartung nicht ausgeht und du als manager nicht nur den bonus los, sondern sogar gefeuert und durch einen weniger realistischen und daher willigeren ersetzt bist), DAS nenn ich "bilanzielle überbewertungen aus länderrisiken". und diesen überbewertern ins stammbuch geschrieben: volkswirtschaftliche spielregeln müssen IMMER über den einzelnen betriebswirtschaftlichen entscheidungsspielräumen stehen. ab dem zeitpunkt, wo sich die breite politik und somit volkswirtschaftliche gestaltung "dem druck des marktes" beugt, sind wir ein fressen für die geier.
 
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Naja, ich sage mal der, den die Kunden bereit ist zu zahlen.
Also was es ihnen wert ist irgendso ne Möhre zu leihen.
Oder nicht?
Darum geht's ja. Der Preis ist ein Produkt von Angebot und Nachfrage.
das, was der markt an preisspanne NUR für das autoverleihen zahlt. OHNE zusätzlichen zinsaufschlag.
Und wie willst Du dieses Haar spalten? ;)
 
Ich schätze deine Beiträge durchaus, aber Leute die sich nicht mit der Materie so ausführlich beschäftigt haben, haben da Schwierigkeiten zu erfassen was du sagen willst,.

es tut mir leid, ich weiß: es ist unheimlich schwere kost. war es für mich auch, lange zeit. und erfordert auch heute enorme konzentration. aber ich hab das glück gehabt, einige zeit bei ein paar wirklich guten mitlauschen zu dürfen.

Die Links zu anderen Beiträgen sind da eher ermüdend anstatt Interesse weckend.

muss keiner, soll nur für den da sein, der nachlesen will. wobei: wenn sich ein paar einmal wirklich intensiver über meinen lösungsvorschlag beugen und feedback geben könnten, warad das wirklich hilfreich.

Wenn du das Ganze geraffter und populärwissenschaftlich rüberbringen könntest, wäre das nicht schlecht.

ich probier, was ich kann. nur eben auch erst im versuchen diesbezüglich ...
 
ein beispiel (und wohl kein sehr weit hergeholtes): du verlagerst deine produktion nach china weil dort die arbeitskräfte billig sind, freust dich über die eingesparten kosten und daher die zu erwartenden höheren spannen, schüttest über die aktienentwicklung und dividenden schon einmal einiges an "den markt" aus - kann ja nicht schiefgehen - aber dann .... teufel, teufel, diese blendende idee hattest nicht nur du, nicht nur deine mitbewerber (nooo naaa), sondern so gut wie ALLE unternehmen. was blöderweise dazu führt, dass deine beschäftigten in china um dein teures geld auf halde produzieren, weil sich in europa mittlerweile kein arbeitsloses schwein mehr den super-schnittigen neuwagen mehr leisten kann, an dem die 1 $-working poor dort herumschrauben. und die dort in der breite auch nicht - weil du willst denen dort ja nicht die löhne aus europa zahlen, oder? dann hätte es das ja wohl nicht gebracht! diese effekte z.b. völlig außen vor zu lassen (weil sich sonst ja die shareholder-erwartung nicht ausgeht und du als manager nicht nur den bonus los, sondern sogar gefeuert und durch einen weniger realistischen und daher willigeren ersetzt bist), DAS nenn ich "bilanzielle überbewertungen aus länderrisiken". und diesen überbewertern ins stammbuch geschrieben: volkswirtschaftliche spielregeln müssen IMMER über den einzelnen betriebswirtschaftlichen entscheidungsspielräumen stehen. ab dem zeitpunkt, wo sich die breite politik und somit volkswirtschaftliche gestaltung "dem druck des marktes" beugt, sind wir ein fressen für die geier.
Du verwendest halt Deine eigenen Begrifflichkeiten. Als Länderrisiken werden üblicherweise Ausfallsrisiken der Staaten oder politische Risiken verstanden. Das, was Du beschreibst, sind allgemeine Marktrisiken. Dass Aktien zeitweise überbewertet sind, kommt immer wieder vor, und es wechselt sich mit Phasen der Unterbewertung ab. Das ist nicht dramatisch. Gefährlich wird's, wenn ein Monopolist wie die Notenbank mitspielt und die Devise ausgibt, dass fallende Aktienkurse per se schlecht sind und verhindert werden müssen.
 
Der zweite ist ein Entgelt dafür, dass der Gläubiger riskiert, das Geld nicht mehr zurück zu bekommen. Daher ist natürlich der Zins für einen "schlechten" Gläubiger höher als für einen "guten".

es war zwar immer noch eher eine systemische darstellung damit verknüpft - aber egal, steigen wir mal drauf ein, was heute denn so passiert, nein, falsch, auch da und dort irgendwie ähnlichkeiten aufweist, die mich nachdenklich machen:

ein trick, den ein alter bankrevisor noch aus seinen anfangstagen der ausbildung weiß (und schon deswegen heute wohl längst kein internes geheimnis, sondern zumindest mehrfach gepflogene praxis - und ich rede jetzt nicht einmal bloß von bankbereichen): du borgst leuten geld - gegen zinsen. weil die konkurrenz das ja auch tut - und deine shareholder ja immer ausweitungen des geschäfts verlangen - sind die mit guter bonität bald bedient. was machen die mit schlechter bonität? unterschreiben auch den vertrag - gegen höhere zinsen (risikoaufschlag) - und nehmen das geld. der gläubiger freut sich über den abschluss und die zu erwartenden eh höheren zinsen - und schüttet schon was davon an die shareholder aus (damit die a ruh geben). was macht der schuldner? zahlt aus dem erhaltenen grundkapital die ersten raten (brav samt zinsen), verprasst den ganzen rest (wozu hat er's schließlich?) - und legt sich dann flach. und ein paar ganz ganz schlaue manager haben sich vielleicht (weil sie schon gewusst haben, was da kommt) aus dem gegebenen grundkapital noch ein insgeheim-privates kickback zahlen lassen - falls dann nachher die shareholder motzen, wenns kracht. natürlich alles bloß frei erfunden und so vor mich hin gebrabbelt .... kommt sicher niemals nicht vor ... wie könnte es .... :lalala: ... und kann doch auch nicht sein, dass dann vielleicht schuldner ebenso wie gläubiger unter einem rettungsschirm landen (wie schon oben gesagt). und dem manager kann man weder vorsatz noch bereicherungsabsicht nachweisen ... vielleicht ... alles nur vermutung und hirngespinst natürlich. bar jeder realität und jedes gegenwartsbezugs!
 
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Als Länderrisiken werden üblicherweise Ausfallsrisiken der Staaten oder politische Risiken verstanden.

das geht doch viel weiter: wenn heute die öffentliche hand in bestimmten staaten z.b. nicht für die infrastruktur aufkommen kann, dann solltest dich nach einem riesig bejubelten großauftrag von dort nachher nicht wundern, wenn die dann NACH der abwicklung des auftrags die rechnungen IMMER NOCH NICHT bezahlen können.

s.s.k.m.!
 
Ich halte es für völlig verfehlt, dass bei Krediten mit hohen Zinsen, wo also Risikoaufschläge für das erhöhte Ausfallsrisiko bezahlt werden, ein Staat oder eine Staatengemeinschaft via Rettungsschirm einspringt. Ich hätte es hier auf Staatsbankrotte ankommen lassen.

was passiert denn aus dem heraus? lediglich der druck auf a) die löhne in den ländern wird erhöht, damit man auch dort billiger produzieren kann (scheiss auf die kaufkraft!) und b) die öffentliche hand wird ausgeübt, die gewinnträchtigen besitztümer zum schleuderpreis an ganz bestimmte, gut vernetzte interessenten zu verscherbeln. was die wirtschaftliche basis dieser verschuldeten länder und kommunen noch mehr in die krise treibt. hach, welch wunder!
 
Es wäre vielleicht das reinigende Gewitter gewesen, das die Finanzmärkte gebraucht hätten

die brauchen kein gewitter, sondern einen schwenk um 180 grad. ob sie das jetzt gerne hören oder nicht - und zwar, paradox, aber es ist so, gerade zum wohl der superreichen!

auch wenn viele Leute viel Geld verloren hätten, gerade auch solche, die es in einer vermeintlich sicheren Anlage gewähnt haben.

es gibt keine sichere anlage mehr - keine einzige. sag mir eine - und ich sag dir, warum nicht.

Prinzipiell sollte klar sein, dass ein Gläubiger das Konkursrisiko seines Schuldners tragen soll (Ausnahmen in Form der Einlagensicherung halte ich für legitim). Ich halte es für einen Sündenfall, dass dieses Grundprinzip in Folge der Finanzkrise ausgehebelt wurde.

wenn wir über aushebelung reden, dann red ich sofort über die ausgestaltung des ESM. und dann kommt lang nix.
 
Du wirst hoffentlich Irrationalitäten der katholischen Kirche - so wie das kanonische Zinsverbot - nicht als Idealbild darstellen wollen.

aber nicht die spur. ich beschreibe.

Islamic Banking ist zumindest in der Forschung ein großes Thema. Und natürlich bekommt auch der islamische Geldverleiher eine entsprechende Gegenleistung, die sind ja nicht blöd.

es ist nix anderes, als deine pseudo-realwirtschaftliche umgehung mit dem autokauf.

Die klassische "Geldillusion". Aber immerhin gab und gibt es ein bissl Zinsen. Schafft man sie ganz ab, borgt gar niemand mehr Geld her.

auch das ist eine frage des zwecks und der weiteren regulative. z.b. der besteuerung auf vermögen und vermögenszuwachs.
 
Das ist wieder Argumentation mit dem Messer zwischen den Zähnen.

aber nicht die spur. das ist ein reiner statusbefund, den wohl jeder einigermaßen vernunftbegabte nachvollziehen können sollte.

Für die Krise gibt es viele Ursachen, und die Notenbanken mit ihrer jahrzehntelangen Niedrigzinspolitik haben hier bspw. eine wichtige Rolle gespielt. Notenbanken sind irgendwie ein Fremdkörper in der Marktwirtschaft. Überall wird davon ausgegangen, dass Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen, nur bei den Zinsen übergibt man die Entscheidung ein paar Leuten, die meinen die Weisheit mit Löffeln gegessen zu haben.

ursachen gibt es viele - aber nicht die, die du hier nennst.

Bzgl. der von Dir genannten Probleme: Nun, wir haben es mit einer wachsenden Weltbevölkerung und gleichzeitig immer steigender Produktivität zu tun. D.h. wir hätten eigentlich mehr potenzielle Konsumenten denn je, aber die Gefahr ist, dass sich immer weniger Leute was leisten können, weil sie eben keine Arbeit haben.

mehr leute schon - aber nicht mehr geld! eine ursache war daher, dass man eine zeitlang versucht hat, tatsächlich inflation und staatsverschuldung einzudämmen (z.b. maastricht-kriterien). na, und schon gehts dahin mit dem ersten kleinen blaserl - komischerweise dort, wo es keiner erwartet hat. spielt wohl auch der zweite fehler mit, dass man kurz davor die leerverkäufe wieder erlaubt hat: sprich auf den börsen etwas zu verkaufen, was man eigentlich gar nicht besitzt, sondern erst am nächsten tag zu einem hoffentlich dann niedrigeren kurs (von vielleicht sogar dem käufer vom vortag!!!) erwirbt und dem dann quasi (zum noch höheren preis) nachliefert. in konventionellen wirtschaftskreisen würde man schlicht und einfach betrug bzw. bereicherung dazu sagen. btw. sind diese geschäfte nach einem kurzen schock-verbot zur beruhigung der öffentlichkeit zum teil schon wieder erlaubt. ja, sonst machts ja kaaan spaaaß, das handeln an den börsen.
 
In den letzten Jahrhunderten hat man das mittels Technologiesprüngen, Innovationen, neuen Produkten und Dienstleistungen ein wenig abfedern können. Man muss halt hoffen, das das weiterhin gelingt.

die gewinne aus der rationalisierung durch technologie haben sich die shareholder einverleibt. und deswegen bricht ihnen jetzt zwangsläufig die kaufkraft für den massenkonsum weg (weil die arbeitskraft nicht mehr gefragt und bezahlt ist).
 
Ohne Wachstum wird es aber so oder so Massenarbeitslosigkeit geben, ob mit oder ohne Zinsen. Außer Du verbietest weltweit Innovationen, die die Produktivität steigern.

unsinn. wenn wir tatsächlich aus den heute ganz massiv schädlichen industrie-, energie und transportformen aussteigen wollen, dann bleibt kein stein auf dem anderen - und wir haben mehr arbeit, als wir in den nächsten -zig jahren global überhaupt leisten können.
 
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