ein trick, den ein alter bankrevisor noch aus seinen anfangstagen der ausbildung weiß
(...)
Das, was Du beschreibst, ist ein allgemeines Problem, wenn Eigentümer eines Unternehmens (in diesem Fall einer Bank) und Unternehmensführer nicht ein und dieselbe Person sind. Nur: Wenn es immer so "bös" läuft wie von Dir beschrieben, dann hätte es in Österreich ja schon zig Bankenpleiten geben müssen. Tatsächlich brauchst Du keine zwei Hände zum Zählen der österreichischen Bankenpleiten der letzten 70 Jahre, und zwar inklusive ÖVAG und HGAA.
das geht doch viel weiter: wenn heute die öffentliche hand in bestimmten staaten z.b. nicht für die infrastruktur aufkommen kann, dann solltest dich nach einem riesig bejubelten großauftrag von dort nachher nicht wundern, wenn die dann NACH der abwicklung des auftrags die rechnungen IMMER NOCH NICHT bezahlen können.
Soviele Unternehmen gibt es jetzt aber nicht, die Aufträge in bereits insolventen Staaten annehmen im Wissen, dass sie sie nicht bezahlt bekommen. Macht das ein Manager, weil sein Gehalt vom Auftragsvolumen abhängt, wäre das Untreue bzw. Betrug. Was gibt es denn für Beispiele für so ein Verhalten?
die brauchen kein gewitter, sondern einen schwenk um 180 grad. ob sie das jetzt gerne hören oder nicht - und zwar, paradox, aber es ist so, gerade zum wohl der superreichen!
Ich weiß nicht, was Du unter "Schwenk um 180°" verstehst.
Tatsache ist, dass wenn Investoren für Fehlinvestitionen zahlen müssten, dann würde vorsichtiger investiert werden. Tatsache ist aber, dass viele genau darauf gewettet haben, nämlich dass der ehemalige D-Mark-Block für die Schulden der ehemaligen Weichwährungsländer einspringt.
es gibt keine sichere anlage mehr - keine einzige. sag mir eine - und ich sag dir, warum nicht.
Das habe ich auch nicht behauptet. Ich habe gemeint, dass Staatsbankrotte in Südeuropa auch Leute getroffen hätte, die vor 2008 eine vermeintlich sichere Geldanlage eingegangen sind, z.B. eine Lebensversicherung. Und Du kannst wohl kaum behaupten, dass man den Leuten vor 2008 nicht guten Gewissens sagen konnte, dass eine klassische Lebensversicherung quasi sicher ist.
auch das ist eine frage des zwecks und der weiteren regulative. z.b. der besteuerung auf vermögen und vermögenszuwachs.
Inflation ist eine Vermögensbesteuerung.
mehr leute schon - aber nicht mehr geld! eine ursache war daher, dass man eine zeitlang versucht hat, tatsächlich inflation und staatsverschuldung einzudämmen (z.b. maastricht-kriterien). na, und schon gehts dahin mit dem ersten kleinen blaserl - komischerweise dort, wo es keiner erwartet hat. spielt wohl auch der zweite fehler mit, dass man kurz davor die leerverkäufe wieder erlaubt hat: sprich auf den börsen etwas zu verkaufen, was man eigentlich gar nicht besitzt, sondern erst am nächsten tag zu einem hoffentlich dann niedrigeren kurs (von vielleicht sogar dem käufer vom vortag!!!) erwirbt und dem dann quasi (zum noch höheren preis) nachliefert. in konventionellen wirtschaftskreisen würde man schlicht und einfach betrug bzw. bereicherung dazu sagen. btw. sind diese geschäfte nach einem kurzen schock-verbot zur beruhigung der öffentlichkeit zum teil schon wieder erlaubt. ja, sonst machts ja kaaan spaaaß, das handeln an den börsen.
Ein Leerverkauf ist natürlich kein Betrug. Ich borge mir von Dir Wertpapiere und verkaufe diese an der Börse, etwas später kaufe ich sie zurück und gebe sie Dir wieder. Was ist daran Betrug?
Die Versuche, Staatsverschuldung einzudämmen, halte ich für legitim, ebenso das Ziel, Inflation niedrig zu halten. Gerade Du hast ja Inflation als schlecht befunden. Dass die Wirtschaft mittlerweile zu stark abhängig ist von Staatsaufträgen und Subventionen, ist aber richtig.
die gewinne aus der rationalisierung durch technologie haben sich die shareholder einverleibt. und deswegen bricht ihnen jetzt zwangsläufig die kaufkraft für den massenkonsum weg (weil die arbeitskraft nicht mehr gefragt und bezahlt ist).
Richtig. Aber was ist die Alternative? Rationalisierungsinvestitionen verbieten?
unsinn. wenn wir tatsächlich aus den heute ganz massiv schädlichen industrie-, energie und transportformen aussteigen wollen, dann bleibt kein stein auf dem anderen - und wir haben mehr arbeit, als wir in den nächsten -zig jahren global überhaupt leisten können.
Das ist ein Wunsch ans Christkind. Die Welt ist groß, und die von Dir zu Recht kritisierten "Formen" sind zwar volkswirtschaftlich schädlich, aber gleichzeitig betriebswirtschaftlich gesehen billig. Man müsste die externen Effekte in Form von Steuern draufschlagen, aber das ginge nur weltweit - sonst weicht die Industrie eben auf Standorte mit weniger strengen Regeln aus. Ob es dieses weltweite Umdenken jemals geben wird, bezweifle ich - auch wenn es wünschenswert wäre.
für mich sind diese produktionsfaktoren mehr und mehr fraglich. kapital/geld ist für mich z.b. systemisches äquivalent - nämlich für den WILLEN, etwas zu tun. ist der da, dann wird auch das geld dafür da sein.
Ja, aber eben nicht gratis.
was für mich da drin z.b. fehlt, ist energie. was ist mit dem rohstoff? der ist nicht zwangsläufig mehr an grund und boden geknüpft (recycling ...). etc. etc.
Energie und Rohstoffe sind keine Produktionsfaktoren, sondern Güter, die mittels Arbeit, Kapital sowie Grund und Boden erzeugt bzw. aus Erde/Wasser/Luft geholt werden.
siehe oben. bloß blöd, dass selbst in den unternehmen - und zwar in so gut wie allen systemrelevanten - mittlerweile zur "bilanzgestaltung" so viel an diversesten derivaten und verschachtelungen zu unternehmen mit derivaten stecken, dass keiner mehr eine ahnung hat, auf wieviel bomben er sitzt. selbst wenn er sich selber im einzelnen vielleicht halbwegs auskennen tät. blöd, nicht?
Jeder ist seines Glückes Schmied. Aber ...
und dass das volumen der derivativen transaktionen schon 2007 das rund 74fache globale BIP (!!!) betragen hat, das ist z.b. wurscht??? und da sind die fehlbewertungen in den diversen bilanzen allesamt nicht dabei. wenn diese blase nur einen furz lässt, ja ein fürzileinchen, gibt es keine realwirtschaft, die das auch nur irgendwie abfedern könnte. nicht mit allen rettungsschirmen des sonnensystems!
... das liest sich natürlich sehr dramatisch. Man darf aber nicht vergessen, dass ein Großteil dieser Derivate von einer nicht allzu großen Zahl an Finanzinstituten gehalten wird. Würde das System tatsächlich einmal kollabieren, würde das Gegenrechnen anfangen, und es würde nicht viel an tatsächlichen Verlusten übrig bleiben. Muss bspw. A an B 1 Mio Euro wegen eines Termingeschäfts zahlen, und B an A 1,1 Mio., so sprechen wir von einem Volumen von 2,1 Mio. Tatsächlich umfasst die Transaktion aber nur 100.000. Man sollte daher ein wenig die Dramatik aus dem Zahlenwerk rausnehmen.
bestraft heißt was - und wird wie praktisch durchgeführt???
Im Zuge der Lizenzierung.
wenn man nur dort dicht macht, wo es das LETZTE mal gekracht hat und nicht das betrachtet, was die wesentlich größere bombe ist, wo es NOCH NICHT gekracht hat, dann ist man entweder dumm oder teil des systems.
Jede der bisherigen Finanzkrisen hatte eine Hauptursache in einer zu starken Ausweitung des Kreditvolumens.
der preis bestimmt sich marktwirtschaftlich aus angebot und nachfrage. angebot ist nix anderes als die anzahl an gesamt verfügbaren einheiten von etwas ganz konkretem (autos einer bestimmten type, stunden an arbeitsleistung in einem bestimmten segment, ...). nachfrage ist an und für sich systemisch der anteil an der gesamt-geldmenge, der genau für diese art an ware oder leistung zur verfügung steht. ist diese geldmenge erschöpft, kannst tun, was du willst, du bleibst auf deiner ware oder leistung sitzen. da kannst mit dem preis heruntergehen oder sonstwas. aus die maus - was wir ja gerade im inlandsabsatz aufgrund der geringeren haushaltseinkommen und steigenden arbeitslosigkeit deutlich erleben! ist hingegen eine größere geldmenge (durch geldschöpfung der notenbanken) oder ein größerer anteil an der geldmenge (z.b. durch geänderten bedarf) vorhanden, steigt der preis pro stück. steigt die stückzahl hingegen, sinkt durch größeres angebot der erzielbare preis pro stück.
Diese makroökomische Abhandlung hat aber mit dem angesprochenen Problem, nämlich "was der Markt als Preisspanne fürs Autoverleihen zahlt - ohne zusätzlichen Zinsaufschlag" gar nichts zu tun. Du hast es somit in keinster Weise geschafft, das Haar zu spalten. Tatsache ist, dass kein Unternehmer Autos um 100.000 Euro kaufen und - insgesamt über die Jahre gesehen - um den gleichen Betrag vermieten wird. Er wird sein Unternehmen lieber zusperren.
D.h. um als Unternehmer zu überleben, wird er insgesamt ein klein wenig mehr erlösen wollen, damit ihm nach Abzug aller Kosten noch was übrig bleibt. Wohin dieser Rest dann verteilt wird, ist für das Grundgeschäft weitgehend egal. Tatsache ist, dass die Kapitalgeber ihre Entlohnung bekommen werden. Zinsen sind die Entlohnung der Fremd-, Gewinne jene der Eigenkapitalgeber. Verbietest Du Zinsen, wird es keine Fremdkapitalgeber mehr geben. Konsequenterweise müsste man dann aber auch Gewinne verbieten, denn warum sollen Eigenkapitalgeber eine Entlohnung bekommen, Fremdkapitalgeber aber nicht? Dann kommt aber jede unternehmerische Tätigkeit zum Erliegen.
außer - und da kommt dein beispiel ins spiel: das angebot an waren oder leistungen (zu einem bestimmten preis) wird künstlich verknappt. das passiert zum beispiel durch kartelle oder preisabsprachen - oder, wie in deinem beispiel, durch ausnützen eines notfalles (gar nicht vorhandener geldmenge zum erwerb) im einzelfall. in wirklichkeit erzeugst du auch so inflation, denn es müsste in wahrheit eine größere geldmenge hergestellt werden, damit wieder alles gekauft werden kann.
Dann besteht aber das halbe Wirtschaftsleben aus "Notfällen".
Die Stärke des Kapitalismus ist ja genau, dass er in der Lage ist, Leute mit Ideen und unternehmerischer Energie mit Leuten mit Geld zusammenzuführen. Das ist kein Notfall, sondern ein essentieller Vorgang. Ohne diesen Mechanismus würden die meisten Ideen und schlichtweg absterben.
hier rede ich vom grundsätzlichen mechanismus in der realwirtschaft. nicht vom systematischen beschiss via börse.
Ob die Börse so ein Beschiss ist, wage ich zu bezweifeln. Immerhin werden dort Marktpreise geschaffen. Das ist nicht in allen Wirtschaftsbereichen so.