"Gott" (Ferdinand von Schirach)

Die Sterbehilfee ist auf sehr unterschiedliche Weise möglich: Am sichersten und innert Stunden wirken die venöse lnjektion oder die orale Einnahme eines ausgeklügelten Gift-Cocktails. Da diese Methode nach er Abgabe des Gifts irreversibel ist, braucht es eine detailliert medizinische Abklärung und strenge gesetzliche Regulierung. Mehr Zeit bis zum Eintritt des Todes beanspruchen der Verzicht auf wirksame Heilmethoden zugunsten von Palliativmedikamenten sowie der Verzicht auf eine lebenserhaltende Ernährung. Diese Methoden sind frei verfügbar. Unpassend und bei Fremdeinwirkung verboten sind bei uns alle gewaltsamen Methoden.
 
bullshit, meister!

wolltest eigentlich einen diskussionsthread oder einen philo hat recht thread erstellen?

und du meinst, dass die, die uns die freiheit nehmen und "für uns denken/handeln" besser/anders gestrickt sind, als das dumpfe fußvolk? ernsthaft? ausgerechnet bei dem, was wir in den letzten jahrzehnten zusammengewählt haben?

ich rede nicht von irgendwelchen die und ich habe auch keine lösung! ich sage einfach dass der mensch nicht zu einem selbstbestimmten leben fähig ist, ohne damit sich selbst und allen anderen zu schaden.
 
Weniger Demokratie hatten wir auch schon und hat genauso wenig funktioniert. :schulterzuck:
mit den falschen anführern keine frage. mit den richtigen anführern - also quasi weise, gütig, gerecht etc. in einer person - würde es gehen. gibt es aber nicht, also wird sich die menschheit über kurz oder lang selbst auslöschen oder zumindest stark dezimieren.
 
zur sterbehilfe und deren freigabe: man darf halt nicht vergessen, dass man viele menschen vor sich selbst oder vor anderen schützen muss. ersteres sehe ich nicht als so dringend an, reisende soll man bekanntlich nicht aufhalten. aber die erbomi, welche die verwandtschaft schon gern im sarg hätte, benötig sicherlich schutz.
 
zur sterbehilfe und deren freigabe: man darf halt nicht vergessen, dass man viele menschen vor sich selbst oder vor anderen schützen muss. ersteres sehe ich nicht als so dringend an, reisende soll man bekanntlich nicht aufhalten. aber die erbomi, welche die verwandtschaft schon gern im sarg hätte, benötig sicherlich schutz.
Ich habe mich Jahre bemüht meine Oma begraben zulassen.
Vollkommen erfolglos.
Alle haben mir gesagt, die muß erst tot sein.
 
mit den falschen anführern keine frage. mit den richtigen anführern - also quasi weise, gütig, gerecht etc. in einer person - würde es gehen. gibt es aber nicht, also wird sich die menschheit über kurz oder lang selbst auslöschen oder zumindest stark dezimieren.

Eben. In einem idealen Rahmen funktioniert alles. Ist aber Theorie.
Und der zwischen Theorie und Praxis ist ja in der Theorie kein Unterschied, wohl aber in der Praxis.

Klingt ganz nach einem Philosophenkönig... :mrgreen:

Klingt in der Theorie gut, in der Praxis...keine Ahnung...gab's ja noch nie...die g'studierten Gfrasta brauch ma ja ned...:mrgreen:

Aber...das ist ja...schon wieder...

...Politische Diskussion!!!!!

Anhang anzeigen 11872937
 
Ein sehenswerter Film, der gerade im ORF gelaufen und auch noch in der TV-Thek verfügbar ist:


Übrigens auch noch auf Magenta in der Telekabel-Speicherung.

Und, wen der Name irritiert: Schirach ist offensichtlich nicht gleich Schirach. Ebenso wenig wie Mussolini (Diktator und Faschist) gleich Mussolini (Jazzpianist) war.

Hier geht es auch weniger um "Gott", sondern eher, welche Macht der Wille der Gesellschaft über den Willen des einzelnen Menschen haben soll. Wobei - ehrlich gesagt: In derselben Situation wie beim "Kläger" wüsste ich nicht, wie es mir selber gehen würde. Von einmal hypothetischen Schmerzen im Endstadium einer Krebserkrankung etc. selber ganz abgesehen.

Mein Fazit: Spätestens dann, wenn ich als Gesellschaft keine strukturierten und wirksamen Lösungen und Antworten auf die Probleme und zu den Situationen des Einzelnen anzubieten habe, kann ich auch schwer über die Lösungsvarianten und Handlungen des Einzelnen urteilen. Es fehlt einfach das moralische Mandat dafür!

Btw. hab ich mir überlegt, ob das Thema hierhin gehört oder in die allgemeine Debatte. Der Entscheidungsgrund war, dass es im konkreten Beispiel nicht um eine allgemeine Situation geht, sondern um ein Beziehungsthema.

Was meint IHR dazu?
Ich bin viel zu selbstherrlich für sowas, meinen Lebenssinn vom Leben eines anderen abhängig zu machen, gänzlich undenkbar für mich. Darüber hinaus dauert das durchschnittliche Leben so ca 80 Jahre und ist voller aufregender Dinge die man erlebt, ich verbringe meine Zeit und Energie nicht damit mich mit Randthemen, den letzten paar Zeiteinheiten davon, zu beschäftigen.
In diesem Sinne: wirklich kein sehenswerter Film für mich.
 
Ein interessantes und auch sehr anspruchsvolles Thema, allerdings finde ich es, obwohl es natürlich auch etwas mit Liebe zu tunhat, hier fehlplatziert.
Zu einem Konsens wird es auch hier nicht kommen.
Die Facetten sind zuviele, ethisch, juristisch, sprirituell, medizinisch,..........., der Tod ist eben eine sehr individuelle Sache, aber immerhin verbindet er uns alle.
Ich wünsche allen das es ohne würdeverlust geht. Die wird schon oft hier auf die Probe gestellt.
 
mich beschäftigt bei dem eher folgendes: als gesellschaft sind wir gegen bestimmte emotionen - zumindest offiziell. wie hier im film zum beispiel lebensüberdrüssigkeit / der wille zu sterben. oder zum beispiel hass, aggression, gewaltbereitschaft und so weiter. nur, komischer weise: die ursachen dafür, kümmern wir uns um das auch? ich kenne zum beispiel keine organisation, die systematisch trauerbegleitung macht. klar, wennst aktiv hingehst, dann gibt es über die kummernummer, die pfarren usw. einiges. aber da musst selber aktiv werden. wir wissen aber als staat, gemeinde etc. ja eigentlich, wer aller gerade in not und leid sein könnte. aber da funktionieren oft nicht einmal familien - wenn es sie noch gibt, was bei dem verlust des partners im alter ja nicht einmal der fall sein muss. aber da passiert eigentlich gar nichts, um die betroffenen wieder zurück ins leben zu fädeln. wir werden als gesellschaft erst aktiv, wenn die betreffende person aus dem eigenen leid, der sorge, dem kummer, der enttäuschung oder verletzung etc. die konsequenzen zieht und reagiert. da läuft doch etwas falsch in "unserem rudel".

nimm uns hier im EF als abbild dessen! eigentlich zu einem thema hier, das mit lust, freude, gegenseitigkeit verbunden sein sollte. aber wenn man manche diskussionen verfolgt, dann könnte man ebenso gut in einer hass- und neid-debatte in irgendeinem zeitungsforum sein. was wissen wir aber über das gegenüber und wie es dem gerade geht? gar nix! wir lassen oft voll die sau raus, "um den gegner zu zerstören". wenn der auszuckt, ist er der böse. wieviele vertreiben wir von hier, obwohl wir eigentlich so gut wie nichts voneinander wissen? klar gilt in jedem forum das fisherman's friend-prinzip: "ist es zu stark, bist du zu schwach". ist logisch - aber menschlich ist es nicht!

"ich bin nicht der hüter meines bruders" - manche fühlen sich sogar besonders cool dabei, das raushängen zu lassen. nicht nur hier im EF. ist z.b. ja fast schon state of the art im gewinnmaximierenden management. nur: was hat das noch mit menschlichkeit zu tun?
 
. wir werden als gesellschaft erst aktiv, wenn die betreffende person aus dem eigenen leid, der sorge, dem kummer, der enttäuschung oder verletzung etc. die konsequenzen zieht und reagiert. da läuft doch etwas falsch in "unserem rudel".
Es gibt auch Menschen denen es zutiefst zuwider ist, ungefragt Hilfe angeboten zu bekommen. Manche wollen in ihrer Höhle sitzen, verarbeiten, nachher wieder raus kommen. Muß die Gesellschaft wirklich jedem für alles ungefragt was anbietet?
 
nimm uns hier im EF als abbild dessen!
Never.
Deine Gedanken und deine Beweggründe glaube ich annähernd zu verstehen.
Das EF unbedingt als Abbild halte ich für gewagt.
Hier haben wir anteilig wohl mehr He Du nisten, und in dem Wettbewerb dann mehr den Kampf um Sein oder Nicht sein, ein Philo Dilemma. ;)
 
Muß die Gesellschaft wirklich jedem für alles ungefragt was anbietet?

muss: nein, sich wenigstens darum kümmern, wie es einem geht und schauen, ob man etwas tun kann: ja. gerade in einer immer älter werdenden gesellschaft. ich erlebe es ja sogar auch hier in der anlage: wie schwer es ist, für erkannte problemfälle unterstützung oder überhaupt zuständige zu finden! beim thema verwirrtheit oder demenz zum beispiel. da muss erst was gröberes passieren, bis jemand tätig wird.
 
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