guter/schlechter Mensch

ad jesus: ich hab mich mit dem thema ja beschäftigt und dazu die 4 evangelien einigermaßen genau gelesen. aber wie dieser mensch wirklich war (wenn er als EINE historische person überhaupt war), das hat sich mir auch danach nicht erschlossen. nicht bloß wegen unterschiedlicher darstellungen der evangelisten zueinander (das späteste johannes-evangelium hebt sich da überhaupt völlig ab), sondern auch bei jedem evangelisten in sich.
 
Was ist denn ein "normaler" Mensch? Ich glaub, sowas gibt es gar nicht wirklich.
Doch. Ein normaler Mensch entspricht der allgemeinen Norm und weist keine extremen Auffälligkeiten auf. Er geht z.B. seiner Arbeit nach, er hat Familie, Freunde, er zahlt seine Rechnungen (mehr oder weniger *gg*), er hat Hobbys, ist mitfühlend, etc.
Also ein sozial denkender Mensch, der mit seinen Taten keinem anderen Menschen aus niederen Beweggründen Schaden zufügt.
In der Geschichte hat man das immer wieder erlebt. Das es z.B. wichtig ist, mit der Masse mitzulaufen....was bringt ein Millionenvolk dazu einem Massenmörder nachzulaufen und an ihn zu glauben? Ein Phänomän,
was mich noch immer sehr beschäfigt und auch beunruhigt, weil es immer wieder passieren kann.
Das wird in dem Video auch angesprochen. Ist auch am Balkan vor ca. 25 Jahren passiert.

Danke für das Video, ich werd mir das in der Nacht irgendwann anschauen, vll ergeben sich dann Fragen.
:daumen:

Da hast schon recht mit den niedrigen Beweggründen. Was ich aber meinte, ist, dass für den Einen eine sexuelle Praktik bereits böse und dadurch auch die Menschen, die diese ausüben. Für den Anderen ist das aber wieder ganz anders. Den gesetzlichen Rahmen lassen wir mal außen.
Okay, eine Sexpraktik ist im Vergleich absolut harmlos, weil sie einvernehmlich ist. Aber ich verstehe was du meinst.
Es ging mir eher darum zu bekräftigen, dass nicht alles Böse subjektiv ist - es ist den Tätern dann nur egal.
 
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ad jesus: ich hab mich mit dem thema ja beschäftigt und dazu die 4 evangelien einigermaßen genau gelesen. aber wie dieser mensch wirklich war (wenn er als EINE historische person überhaupt war), das hat sich mir auch danach nicht erschlossen. nicht bloß wegen unterschiedlicher darstellungen der evangelisten zueinander (das späteste johannes-evangelium hebt sich da überhaupt völlig ab), sondern auch bei jedem evangelisten in sich.

Den Evangelisten ging es nicht um eine historische Darstellung von Jesus, sondern sie wollten herausarbeiten was der Auferstandene für die jeweilige Gemeinde bedeuten könnte.
Dass Johannes so verschieden von den anderen drei Evangelien (synoptische Evangelien) ist, ist kein Wunder: Basieren doch Matthäus und Lukas in weiten Teilen auf Markus, während Johannes davon gänzlich unberührt ist.
 
Den Evangelisten ging es nicht um eine historische Darstellung von Jesus, sondern sie wollten herausarbeiten was der Auferstandene für die jeweilige Gemeinde bedeuten könnte.

ich hab dazu ein bissl was in meinem eigenen geschreibsel verpackt. nicht nur in vor- und nachwort. auch die erste szene in der kirche nimmt darauf bezug.
 
Wer am Leben von Jesus, als ganz "normaler" Mensch interessiert ist, dem kann ich das Buch von Deepak Chopra "Jesus" empfehlen. Kein Anspruch auf Vollständigkeit oder absoluter Wahrheit. Sein Buch "Heilung" ist auch sehr gut.

Salopp kann man sagen, Johannes war der Einzige, der Jesus "richtig" verstanden hat. :)
 
ich glaub, dass jeder irgendwo Leichen im Keller hat. Meiner Meinung nach, muss man sich einfach am Ende des Tages in den Spiegel schauen können. Ob jemand gut oder schlecht ist, ist immer eine subjektive Meinung.
 
Die Menschheit hat in der Vergangenheit bewiesen das man mit der Bezeichnung keinesfalls falsch liegen kann. Die paar Ausnahmen die es immer wieder gibt machen dann das Leben umso so lebenswerter.
 
ad jesus: ich hab mich mit dem thema ja beschäftigt und dazu die 4 evangelien einigermaßen genau gelesen. aber wie dieser mensch wirklich war (wenn er als EINE historische person überhaupt war), das hat sich mir auch danach nicht erschlossen. nicht bloß wegen unterschiedlicher darstellungen der evangelisten zueinander (das späteste johannes-evangelium hebt sich da überhaupt völlig ab), sondern auch bei jedem evangelisten in sich.

Da kann ich dir die Abschriften vom Josephus Flavius empfehlen. Auch dieser erwähnt Jesus. Wobei hier auch kritisiert wird und man manchen Übersetzungen Interpolation vorwirft, will heißen: manche sind der Meinung, dass einige Teile von Josephus später hinzugefügt worden sind. Aber selbst Jakobus wird erwähnt und glaubich Johannes der Täufer. Natürlich ist er mehr ein Chroniker als ein Historiker .. irgendwo. Nebenbei bemerkt: in der damaligen Zeit gab es zB sehr viele Wortspielereien um historische Herkunftshypothesen zu stützen. (seine Verständnis von Etymologie, bspw. das Wort: Hyksos) Von Archäologie war da wohl keine Spur - leider.

Du meinst das Dilemma von den "synoptischen Evangelien", oder? Für mich behinderte das nie irgendwie den Lesefluss oder das Verständnis. Es wird nur besser ausgeschmückt und das Johannes Evangelium wird recht "persönlich".
 
Wann ist für euch jemand in der einen oder anderen Kategorie?
Gibt es ihn überhaupt den guten Menschen oder hat jeder seine Leichen im Keller - welche und wieviele sind erträglich und ab wann kippt das Bild? Wo seht ihr euch und warum?

• jeder Mensch hat gute und schlechte Seiten. Zumindest das, was wir in der Gesellschaft als "gut" und "schlecht" bezeichnen.

• die Charakterbildung/das Verhalten eines Menschen erfolgt über Vererbung und Umwelteinflüsse - ist für den Betroffenen also nicht steuerbar.

• Betrachtungsweisen gestalten sich individuell
 
Wann ist für euch jemand in der einen oder anderen Kategorie?
Gibt es ihn überhaupt den guten Menschen oder hat jeder seine Leichen im Keller - welche und wieviele sind erträglich und ab wann kippt das Bild? Wo seht ihr euch und warum?

Du stellst immer so komische Fragen... :mrgreen:

Da hier der Name "Hitler" des Öfteren fiel: Er hat seinen Schäferhund nicht erschossen, sondern Zyankali an ihm ausprobiert, da er durch den Verrat von Himmler vermutete, dass dieser ihm Placebos für seinen allfälligen Selbstmord unterjubelte. ;) Sein Hund war nach der Verabreichung binnen Sekunden tot - also keine Schmähampullen.

Wie im vorangegangenen Posting gesagt, jedes Individuum reagiert individuell. Ich zum Beispiel reagiere heftig auf empfundene Ungerechtigkeit, bin aber ansonsten ein recht humorvoller Mensch, der manchmal über mehrere Ecken denkt.

Das ganze Thema kratzt stark an der Psychologie. Daher wird es für uns Laien (und auch Experten) schwierig, die richtigen Antworten darauf zu finden.
 
Das ganze Thema kratzt stark an der Psychologie.
da kratzt nix sondern dass ist psycholgie. gut oder schlecht entwickelt sich dort. aufgrund gute oder schlechte erfahrungen ab dem babyalter wird man gut oder schlecht. es verschieben sich einfach nur die grenzen. ;)
 
da kratzt nix sondern dass ist psycholgie. gut oder schlecht entwickelt sich dort. aufgrund gute oder schlechte erfahrungen ab dem babyalter wird man gut oder schlecht. es verschieben sich einfach nur die grenzen. ;)

Stimmt. Und auch eine genetische Vorbelastung spielt eine Rolle. Eigentlich ganz einfach, aber mit unzähligen Facetten gespickt.

Ich bin davon überzeugt, dass jeder Mensch Sicherheit und Zuneigung herbeisehnt (anale, ödipale Phase von Dr. Freud dargelegt u.s.w.). Auch wenn es bei manchen Diktatoren der Vergangenheit nicht den Anschein hat.

Demzufolge gibt es keinen "guten" oder "schlechten" Menschen, wenn man diese Entwicklung wirklich objektiv betrachtet.

Natürlich war auch ich manchmal am Boden zerstört und hatte unendliche Hassgefühle, als mir ein geliebter Mensch den Laufpass aus unergründlichem Verhalten den Laufpass gab, aber das Leben ist bekannterweise kein Wunschkonzert und man blickt danach positiv in die Zukunft. ;)
 
dem babyalter wird man gut oder schlecht. es verschieben sich einfach nur die grenzen.



Stimmt. Und auch eine genetische Vorbelastung spielt eine Rolle. Eigentlich ganz einfach, aber mit unzähligen Facetten gespickt.

Ich bin davon überzeugt, dass jeder Mensch Sicherheit und Zuneigung herbeisehnt (anale, ödipale Phase von Dr. Freud dargelegt u.s.w.). Auch wenn es bei manchen Diktatoren der Vergangenheit nicht den Anschein hat.

Demzufolge gibt es keinen "guten" oder "schlechten" Menschen, wenn man diese Entwicklung wirklich objektiv betrachtet.

dann müsste man ja auch sagen, der Mensch sei eben determiniert ( genetisch und aufgrund seiner frühkindl. Erfahrungen ).

Für mich greift dies eben zu kurz, denn darüber hinaus spielen auch andere Faktoren eine Rolle, die eben einen Menschen ausmachen :
Entwicklung eines Gewissens und von Verstand und Vernunft und der unterschiedlichsten Kompetenzen im Bereich Emotionalität, soziale Entwicklung , Gemeinschaftssinn und Solidarität ........
die einfach als Herausforderung und Möglichkeit der Selbstentwicklung zu verstehen sind .
und das , was auch einem Menschen wird, ist zu komplex , um all das zu erfassen , wer und wodurch er eigentlich zu dem geworden ist , was er ist ...
und : schlechte Erfahrungen müssen nicht unbedingt dazu führen , dass das ein schlechter Mensch wird .
 
Sowohl die Gesellschaft als auch das Gesetz setzen verständlicherweise Sanktionen, aber im Grunde genommen kann niemand etwas dafür, für das, wie er ist.

Erst gestern sah ich eine hochinteressante Doku in ZDF Info über Serienmörder. Mitleid hat keiner mit ihnen und ich halte die Strafen auch für gerecht, doch lässt man sich das Ganze mal länger durch den Kopf gehen, könnte man keinem Menschen auf der Welt eine Schuld für ein Verhalten anlasten, da das Verhalten des Menschen durch seine "Beschaffenheit" und hinzukommenden Einflüssen stattfindet.
 
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