So viele Beiträge, philodenndran, danke zunächst einmal. Es freut mich ja, einmal die andere Sichtweise zu sehen. Ich kann jetzt auch nicht auf alle Deine Gedanken eingehen, versuche die wichtigsten herauszufiltern. Es wird trotzdem ein sehr langer Beitrag.
der haupt-unterschied ist, dass wir damals - trotz aller sportlichen rivalität - mit einem austria-anhänger auf derselben straßenseite gehen konnten, ohne dass wir einander die gurgel umdrehen. das ist heute leider nicht mehr so - und der haupt-haupt-haupt-störfaktor für alles rundherum.
Ich glaube, Du verklärst die gute alte Zeit. Die Längstribünenbesucher sind noch immer großteils Leute, die mit Austrianern gegebenfalls auf ein Bier gehen können. Über die Westribün'ler von damals gibt's ein interssantes Zeitdokument auf YouTube:
Rapid-Fans Part 1 Part 2 Part 3
Ich habe die Reportage vor ein paar Jahren zum ersten Mal gesehen und mich ja richtig abg'haut drüber, was der damalige Rapid-Sekretär Franz Binder im Interview gesagt hat, das ist fast 1:1 das Gleiche wie das, was man heutzutage von Werner Kuhn vernimmt.
und offensichtlich einen verein, eine fanbetreuung, die der sache entweder nicht herr wird oder nur so tut, als wären sie dagegen - oder sogar noch mit aufheizt, wenn ich den einpeitscher andy marek ansprechen darf. nix gegen gute stimmung und enthusiasmus. wirklich nix. fragt sich immer: was wird im fall der fälle daraus? und wie bekomm ich in diesem fall der fälle die geister, die ich rief wieder in den sack? antwort von rapid - nämlich de facto: gar nicht.
Der Andy Marek ist seit dem letzten Platzsturm für manche Leute das Feindbild schlechthin. Kurz vorher wurde er noch allseits gelobt, weil er so vieles richtig gemacht hat. Ich finde es auch unangebracht, ausgerechnet ihn als "Einpeitscher" zu bezeichnen. Wer ist es denn, der immer wieder zu fairem Support und zum Verzicht auf Raketen, Böller und sonstigen Schas aufruft? Beim Nationalteam war er es, der es den Fans abgewöhnt hat, bei der Hymne des Gegners zu pfeifen. Er hatte die Fans jahrelang im Griff, das darf man nicht vergessen. Und das trotzdem die Zahl der Zuschauer, insbesondere der Abonnenten, unter seiner Tätigkeit als Klubservice-Leiter stark angestiegen ist. Wo gab es das bis vor 10 Jahren, dass die Westtribüne ausabonniert ist?
Marek setzte auf ein Geben und Nehmen. Er sah und sieht die Fanclub-Leiter nicht als Gegner, sondern als Partner an. Der Erfolg konnte sich durchaus sehen lassen. Erstmals seit überhaupt ist seit rund 10 Jahren die Westtribüne praktisch Neonazi-frei. Und es gab auch in aller Regel keine Ausschreitungen. Die Gegenleistung war bspw. das später so berüchtigte "Ultras-Kammerl" in dem die Fanclubs Transparente u.ä. lagern durften. Die Fans hatten mit Marek einen im Verein, dem sie vertrauen konnten, von dem sie sich aber auch was sagen ließen. Das ist eine Seltenheit. Wie erwähnt, Marek wurde für diese Politik bis zum letzten Platzsturm hochgelobt. Es gab bis dahin auch nur wenige Zwischenfälle, bspw. den Platzsturm gegen GAK 2001 oder die Tumulte beim Freundschaftsspiel gegen Arsenal in Eisenstadt 2002. Dann war lange Zeit Ruhe. Marek hat die Tatsache, dass sich 2011 so vieles zum Nachteil verändert hat, v.a. mit einem Generationswechsel bei den Fanclubs erklärt und dass den "Neuen" die Handschlagqualität fehlt und das der Blick für die Realität.
Ich halte ihn keinesfalls für einen "Einpeitscher". Mehr als "Hier regiert ..." zu Beginn des Spiels stimmt er ja nicht an. Während des Matches hält er sich überhaupt zurück (was ein Platzsprecher natürlich auch tun sollte, aber es ist in Ö nicht selbstverständlich).
einmal abgesehen davon, dass der sk rapid für die rundum-organisation um das stadion gar nicht das sagen hat. das ist die polizei, teilweise die stadt oder der bezirk. und dort beginnts zu bröseln bis zum gehtnichtmehr.
Das ist sicher auch ein Problem. Die Kompetenzzersplitterung ist nicht zeitgemäß. Es sollte für solche Ereignisse eine einzige zuständige Behörde geben, und die Polizei sollte nicht Mitorganisatorin, sondern Wachkörper sein.
ursprünglich (!!) eine verhinderung des neubaus.
warum (und da sprechen jetzt mehrere "parteien" aus mir - der steuerzahler, der rapidfan, ...): rapid hat - noch ehe das thema neubau so richtig hochgekocht ist, zumindest in der öffentlichkeit (und bitte immer bedenken, was wann wirklich offiziell zugänglich war) aus freien stücken das stadion in pacht übernommen. und das bitte für stadion, rund 80.000 m2 grund, die ganze gastronomie und garage zu einer jahrespacht, die geringer ist als meine betriebskosten (!!) pro jahr für eine 80m2 wohnung. soll sein. aber nur damit wir wissen, worüber wir reden.
Der Vergleich hinkt aus meiner Sicht gewaltig. Bevor die Stadt den Pachtvertrag mit Rapid einging, hatte sie mit dem Stadion fast nur Kosten. Ein bissl was ist sicher über die Kiba reingekommen, die damals die Gastronomie überhatte, aber in Summe war's ein Defizit-Geschäft. Drum hat sich der Verein ja lange Zeit dagegen gesträubt, das Stadion zu pachten. Mit der Übernahme der Pacht haben sie auch die Instandhaltung übernommen. Wäre das Stadion immer noch unter Stadt-Regie, würde der Gemeinderat nicht über die Höhe der Subventionen für eine Sanierung / einen Neubau abzustimmen haben, sondern sie müssten die Sanierung jeweils selbst in Auftrag geben, komplett!
und bekam für eine sanierung des stadions noch 17 mille an stadtgeld dazu. so weit, so gut. außer dass es eben schon einmal nicht ungroßzügig von der stadt ist (= aus meinen steuergeldern auch). dass die hüttn in wahrheit so baufällig ist, dass die 17 mille nicht einmal für das nötigste reichen (angeblich) und rapid TROTZDEM das stadion so aus freien stücken schluckt - obwohl sie durch den jahrzehntelangen spielbetrieb ja eigentlich wissen müssten, wie die substanz beieinander ist und dass die gemeinde bloß deswegen kohle ausgespuckt hat, weil sie sich bis dahin der baulichen erhaltung enthalten hat ... na gut, die fans von rapid sind eh gegen den vorstand auf die barrikaden gegangen. deswegen bitte um nachsicht, wenn WIR das auch nicht verstehen.
Doch, das ist schlüssig. Gerade wenn Du die 17 Mille Steuergeld bejammerst, musst Du froh sein, dass die Stadt die Instandhaltung bisher nicht bezahlen musste. Da wäre insgesamt viel teurer gekommen.
also war da auf einmal der ruf nach einem neubau - viiiel größer, viiiiel schöööner (und natürlich viiiiel viiiiel teurer). punkto teurer beginnt sich da einmal mein steuerzahlerherz zu regen - denn, bei allem nicht vorhandenen respekt und allem unverständnis, an allen anderen ecken und enden der stadt fehlt die marie. aber ein profifußballverein bekommt unter umständen nicht nur die sanierung für das gerade freiwillig zum fast nulltarif gepachtete stadion geregelt, sondern vielleicht auch noch großzügig den neubau städtisch weiterfinanziert. was ja insoweit nicht ganz vom tisch ist, als z.b. ein sponsoring durch die wien energie - teils heftig kursierend, thema solaranlagen auf dach und fassade - aus unserem zu hohen strompreis geblecht wird, was sich in haushalts- und betriebskosten schlimm niederschlägt. also da streikt einmal ein wenig die solidarität mit einem profi-fußballverein, auch wenn ich dessen anhänger bin. denn andererseits bauens aus den straßenbahnen grad die sitze aus, damit man die leut transportieren kann und fehlt es in der städtischen infrastruktur an allen ecken.
Ich bin der Meinung, die öffentliche ist primär für die öffentliche Infrastruktur zuständig. Ob dazu Stadien zählen, darüber kann man philosophieren, nicht aber in einem Land, das die Erhaltung der meisten Kulturstätten bspw. mit Selbstverständlichkeit auf Steuerzahlerkosten übernimmt. Wenn der Staat also der Meinung ist, Freizeiteinrichtungen mitfinanzieren zu "müssen", dann zählen für mich Sportstätten aber erst Recht dazu. Ein Stadion wird nicht nur für Profifußballer gebaut und erhalten, sondern vor allem für die Zuschauer. Genauso wie ein Theater oder Kino auch nicht ausschließlich für die Künstler erhalten wird. Die großen Infrastruktur-Projekte sind, selbst wenn sie von privaten Vereinen genutzt werden, von diesen nicht allein zu stemmen. Dass der Staat da mitfinanziert, ist aus meiner Sicht nur Recht und billig. Anders wäre es, wenn in Österreich auch Infrastruktur primär privat finanziert werden würde. Dann wäre es natürlich auch unangebracht, ausgerechnet Stadien auf Steuerzahlerkosten zu bauen. Es ist aber nicht so.
Wogegen ich sehr wohl bin ist, wenn der Steuerzahler den laufenden Betrieb eines Fußballvereins finanziert. Es ist unangebracht, dass die Gehälter von Profi- oder auch Halbprofifußballern vom Steuerzahler mitfinanziert werden. Leider ist das aber in Österreich ebenfalls Unsitte, landauf, landab. Was bspw. von der Regionalliga abwärts an Subventionen an Vereine fließt, ohne dass es dem österreichischen Sport was bringt, ist kaum abzuschätzen. Und diese Vereine zahlen dann ihre Spieler auch noch überwiegend "schwarz" aus. Es gibt Absolventen von Fußball-Akademien, die gehen lieber in die Regionalliga als dass sie sich bei einem Profiverein durchsetzen versuchen, weil dort bekommen sie als 20jährige wesentlich mehr bezahlt. Und wenn ich schon der Meinung bin, dass der Steuerzahler keinen laufenden Betrieb von Fußballprofis finanzieren soll, dann bin ich konsequenterweise auch bei Kultureinrichtungen dagegen. Abgesehen von der Infrastruktur sollen Freizeiteinrichtungen kostendeckend arbeiten, finde ich.
Und in Sachen Sportinfrastruktur sind wir in Österreich wirklich ein Entwicklungsland. Das desaströse Abschneiden bei den Olympischen Spielen von London hat da einiges aufgedeckt, was sonst unter dem Teppich geblieben wäre. ich erinnere mich auch noch mit Schaudern an die letzte Eishockey-A-WM, wo man in der Wr. Stadthalle kein Eis zusammengebracht hat und die Cracks über Wasserball-WM u.ä. gewitzelt haben.
Und weil Du die Straßenbahn erwähnt hast: Also ich finde schon, dass die Stadt Wien den U-Bahn-Bau in den letzten Jahrzehnten geradezu vorbildlich vorangetrieben hat. Dass nicht alles von heute auf morgen geht, ist aber auch klar. Die U5 wird gerade dort eine Entlastung bringen, aber das dauert halt seine Zeit, auch weil es ein Vielfaches von den 17 Mille kostet, die fürs Hanappi-neu budgetiert sind. Man kann natürlich drüber diskutieren, ob man eine U2 über die Asperner Felder braucht. Aber wenn man dort einen Stadtteil für 20.000 Leute hinbaut, muss man auch moderne Verkehrsinfrastruktur bieten. Wie wäre die Raunzerei erst gewesen, wenn man die einziehen hätte lassen und die U-Bahn erst gebaut hätte (dass ich nicht verstehe, warum man die Verlängerung schon letzten Herbst eröffnen musste, steht auf einen anderen Blatt).
außerdem: wir haben da so eine erfindung in der stadt - nennt sich happelstadion. und seitdem ich denken kann, wurden die "großen spiele" eigentlich dort ausgetragen. egal ob nationalmannschaft, bundesliga oder internationaler mannschaftsbewerb. und eines ist komisch: wieviele spiele trägt rapid aus, bei denen zwar mehr als 17.000 zuseher kommen würden - aber dann sicher nicht mehr als die jetzt kolportierten 24.000? die antwort ist verblüffend: wohl KEIN EINZIGES. wenn rapid so gut spielt, dass die leute kommen wollen und der gegner oder das spiel interessant sind, kommen mindestens 30.000. das heißt: da platzt auch das neue stadion und für rapid tut sich da eigentlich ein verlustgeschäft auf. komisch, nicht? und das muss mich sehr wohl auch als rapidfan zum nachdenken bringen.
Interessant, dass Du das Happel-Stadion ins Spiel gebracht hast, das erscheint mir - sorry - wieder ein wenig nach Florianiprinzip. Das Happel-Stadion befindet sich auf dem Standard der 1980er-Jahre. Zur EM 2008 wurde ja nur geringfügig adaptiert. Damals waren solche Kombi-Stadien üblich. Heute wird Fußball, um es pathetisch auszudrücken, in anderen Kathedralen zelebriert. Moderne Stadien werden so geplant, dass eine gute Atmosphäre entsteht, und eine Laufbahn wirkt dem leider entgegen. Nicht falsch verstehen, ich finde das Happel-Stadion sieht seit der Voll-Überdachung nach wie vor richtig gut aus, insbesondere inmitten der blühenden Praterbäume, aber es ist halt ein Kompromiss. Für große Spiele ist es immer noch die einzige Möglichkeit, aber diese sind eben rar.
Da ich nicht ernsthaft glaube, dass Du Rapid dauerhaft auch in der Meisterschaft im Prater siehst, bedeutet Dein Vorschlag letztlich, dass Rapid seine nationalen Spiele in einem Stadion mit 1970er-Standard austragen soll und seine internationalen in einem aus den 1980ern. Mit dieser Strategie will man den Fußball in Österreich weiterbringen? Bzgl. Deiner Skepsis wegen der 24.000: Erstens geht sowohl der Verein, als auch ich davon aus, dass in ein modernes Stadion im Schnitt mehr Zuschauer kommen werden, auch in der Meisterschaft. Vorbild ist Basel, das zudem wesentlich weniger Fanpotenzial als Rapid hat. Zweitens ist die Erweiterung zwar schön und gut, aber für das finanzielle Wohl des Vereins nicht entscheidend. Das ist vielmehr die Möglichkeit, die VIP-Plätze deutlich auszubauen und moderne Sky-Boxen zu installieren. Du unkst zwar, dass sich das niemand leisten kann angesichts der Wirtschaftskrise. Die offiziellen Stimmen des Vereins sind aber andere, und angesichts der Tatsache, dass der VIP-Bereich in den letzten Jahren zweimal ausgebaut wurde, glaube ich denen mehr als Dir.
das eigenartige: die fans skandieren zwar brav "rapid, wir folgen dir bis ans ende der welt!" - aber diese welt hört anscheinend just bei der deutschordenstraße auf! es erscheint als gotteslästerung, zu einem derby ins happelstadion fahren zu müssen (wurscht, ob der verein dadurch eine mörder-kohle verliert). man hat zwar wegen der euro 2008 dort die entsprechenden infrastrukturen errichtet und die u-bahn bis vor das stadion verlängert - aber einem echten rapidfan anno 2014 ist das anscheinen wurscht. nur als kleiner rückblick: wir sind damals mit der stadtbahn und dem A oder AK im offenen waggon fast 2 stunden bis in den prater geritten - und dann im bim-stau wieder retour. ah ja, auf stehplatz natürlich, unüberdacht. aber gut, ein moderner fan besteht auf sein heimrecht (wurscht, ob die heimbilanz im herbst erschütternd war oder nicht).
Ein Ausweichen ins Happel-Stadion wird mit teilweiser Aufgabe des Heimvorteils gleichgesetzt. Das ist auch messbar. Die Halbsaison, in der Rapid die nationalen Spiele im Happel austragen musste, ist eine der schlechtesten der letzten Jahre gewesen. Nur als Beispiel. Dass ein Spiel im Happel-Stadion für die meisten Fans einen weiteren Anfahrtsweg bedeutet, ist für mich auch nicht belegbar. Nur eine Minderheit der Stadionbesucher kommt aus Hütteldorf.
einerseits ist nicht rapid für die probleme im umfeld direkt zuständig, sondern die polizei, der bezirk und die stadt (samt städtischen betrieben) sind es. rapid kann uns da alles erzählen. verbindlich ist davon: NIX!
(...)
aber auch als anrainer, der sich vielleicht irgendwann später dann "nur" auf die zusagen von rapid verlassen hat. wenn sich das alles ned so recht ausgeht, in der finanz, wie weit halten dann irgendwann irgendwo irgendwie den anrainern gegebene zusagen? sind die dann wichtiger, als der sportliche oder wirtschaftliche fortbestand? na, ganz sicher nicht. und finanziell sind schon hausherrn gstorben, wie man auf gut wienerisch sagt. wer hätte die alpine vor 2 jahren in der pleite gesehen? wer den GAK zum beispiel, bei all seiner tradition? also brauchen wir andere garanten!
Da hast Du zweifellos Recht. Wie oben geschrieben, das gehört besser organisiert, und die Behörden dürfen sich nicht aus der Verantwortung stehlen, gerade gegenüber Euch als Anrainer.
und andererseits ist rapid schließlich ein profifußballverein. der hat erst einmal den wirtschaftlichen fortbestand im auge zu behalten und dann den sportlichen. zur wirtschaftlichen situation braucht man, glaub ich, momentan nicht viel zu sagen. und sportlich? leute, rechnet man die undiskutiert tolle frühjahrssaison weg, war der rest wohl alles andere als berauschend, in der letzten zeit. rapid hat also keine finanzielle kraft, das stadionprojekt zu stemmen und täte wohl besser daran, die finanziellen mittel besser in die sportliche qualität zu stecken, als in eine neue hütte - vor allem wenn ich gegen einen mateschitz-finanzierten verein irgendwann einmal wieder meister werden will. aber gut, das ist sache des rapid-vorstands. betrifft mich aber sowohl als fan (bin ja einer),
Das sehe ich komplett anders. Von einer Saison in die nächste zu stolpern und immer, wenn irgendwo zusätzliches Geld erwirtschaftet wird, neue Spieler zu kaufen, führt mittel- bis langfristig in den Untergang. Ein neues Stadion hingegen kann für die nächsten 40 Jahre einen Grundstock an laufenden Einnahmen garantieren. Und die sportliche Leistung finde ich nicht so schlecht. Klar, wir Rapidler wollen immer Meister werden, aber wir sind diesmal mit dem Anspruch angetreten, mehrere Jungspieler in die Mannschaft einzubauen, und das ist tatsächlich so gewesen. Angesichts dessen sind die Erfolge beachtlich. Die Qualifikation für die EL-Gruppenphase ist nicht selbstverständlich, und dass wir dort soviele Punkte gemacht haben wie noch nie, ist am Ende auch hoch einzuschätzen - selbst wenn die Gegner diesmal eher nicht die créme de la créme waren. Und die Meisterschaft ist in Summe auch nicht so schlecht gelaufen.
du unterschätzt uns. wir haben schon ganz andere dinge zustande gebracht, die eigentlich völlig unmöglich waren. aber ich werde nicht so blöd sein, aus dem nähkästchen zu plaudern. wie aber oben gesagt: hoffentlich auch gar nicht notwendig. da gibt es sicher mittel und wege. aber man darf uns weder für blöd halten/verkaufen noch uns über den tisch zu ziehen versuchen. die reibung werden wir sicher nicht mit nestwärme gleichsetzen. soviel haben wir schon gelernt.
Naja, dann schaut's halt einmal. Wir leben ja immerhin noch in einem Rechtsstaat, und wenn es rechtens ist, dass man Euch anhört im Bauverfahren, dann soll es so sein.
mein lieber, wir hatten letztens eine delogierung, weil eine frau wegen einer chemo die gerichtsverständigungen und termine versäumt hat. zuletzt gemahnter saldo 118 euro. wennst bei solchen situationen dabei bist (und wir zum glück und dank eines verständnisvollen gerichtsvollziehers - ja, gibts auch - das schlimmste bisher abwenden konnten), dann redest anders. und das sind keine einzelfälle.
Das ist ein äußerst populistisches Argument, finde ich. Wenn es keine öffentlich (mit)finanzierten Freizeitbauten geben darf, bevor alle sozialen Härtefälle gelöst sind, wird es nie welche geben. Was hätte der Staat in dem von Dir beschriebenen Fall eigentlich tun sollen?
vielleicht glaubst mir, wenn ich dir sage, dass ich mit meinem 2jährigen enkel vom park nach hause gehen hab müssen, weil ich seit dem beginn von dem kaas aus dem telefonieren nimmer herausgekommen bin. und das ging bis 22.00 uhr -als noch immer der hubschrauber über uns gekreist ist, und die einsatzwagen im konvoi mit blaulicht und folgeton in der gegend herumgekurvt sind. so lebt sich dann anrainervertreter-sein. ehrenamtlich, eh klar.
Das klärt aber noch nicht über die Entstehungsgeschichte des Radaus auf.
was glaubst, was wir über die schon längere zeit schon alles an tollen ideen gehört haben? nämlich wirklich gute - wie z.b. ein direkter zugang vom bahnhof zum stadion. und? was von dem findet sich im bezirks- oder stadtbudget? oder in dem der ÖBB? oder bei rapid? schau dir auf dem homepage-teil allein das theater zu den fixen halteverbotstafeln an. kostenpunkt ein paar tausend euro. wenn ich dir die geschichte ausführlich erzähle, glaubst mir das alles nie. ich würde es auch nicht glauben, wär ich nicht selber dabei gewesen. nie würde ich das glauben, nie!
Direkter Zugang, wie soll das gehen? Über einen Tunnel? Das ist ja erst recht gefährlich, oder? Aber die Idee ist natürlich gut, nur wie soll sie umgesetzt werden? Das mit den Halteverbotstafeln schaue ich mir gerne einmal an, wenn ich Zeit habe.
es gab z.b. den plan, dass ein paar rapid-spieler als zeichen, dass sich rapid von solchen beschmierungen distanziert, bei uns graffiti entfernt. nur war die bitte von kuhn und marek "aber bitte ned jetzt, wenn wir so schlecht dastehen, sportlich. die fans zerfleischen uns, wenn wir statt trainieren hausmauern reinigen." na, selbstverständlich haben wir verständnis gehabt und gewartet - und warten bis heute. statt dessen haben wir halt wieder selber mails an die fanclubs geschrieben und sind von beschmierereien einigermaßen verschont. dafür haben wir jetzt überall die tollen vereinssticker picken. großartig. auch auf orientierungstafeln, verkehrszeichen, dachrinnen, ... juppiiieee! vielleicht fallts aber irgendwann auch dem größten idioten auf, dass das keine positiv-werbung für rapid ist.
Die Kontaktaufnahme mit den Fanclubvertretern ist sicher die bessere Idee als auf Aktionismus von Seiten des Vereins zu hoffen. Ich fürchte, der Steffen Hofmann kann noch so fleißig Graffitis entfernen, das wird die Schmierer nicht davon abhalten. Graffiti ist aber kein spezifisch von Rapidfans verursachtes Problem, das gibt's leider überall, und nicht nur in Wien. Jetzt ham's einen der großen Fische einmal erwischt, diesen "Puber", und prompt solidarisieren sich Schmierer aller (Bundes-)Länder mit ihm. Das mit den Stickern finde ich auch als pubertären Blödsinn. Werbung soll damit sicher nicht bezweckt werden, das ist nichts als Wichtigmacherei. Und wenn die Leute Geld übrig haben, diese Sticker produzieren zu lassen, dann sind die Eintrittspreise noch bei Weitem nicht hoch genug.
meister der grünen seele: ich will an KEINEM tag diese probleme für unsere leute erleben. und nur zur erinnerung: das freundschaftsspiel gegen nürnberg hat niemand so richtig im hinterkopf gehabt - und auf einmal war die hölle los. das spiel der amateure nachdem ein paar vollkreative den austria-nachwuchskicker verdroschen haben detto. es reicht nicht - wenn ihr so ein stadion haben und auf dauer betreiben wollt - dass meistens wahrscheinlich vielleicht eh nix passiert und die bresl überschaubar sind. DAS ist DANN in DEM FALL zuwenig. viel zuwenig. ganz klar und deutlich gesagt.
Die meisten haben aber irgend ein Kreuz zu tragen mit ihrer Wohnung. Frag einmal bei denen nach, die nahe der Tangente wohnen. Du hast Recht, wenn sich die Situation tendenziell verschlechtert statt verbessert, dann ist es klar, dass man sich auf die Füße stellen möchte. Was in Leuten vorgeht, die zum Austria-Training fahren und dann einen Spieler verdreschen, werde ich sowieso nie verstehen.
das blöde ist, dass wir einmal bei der vorbesprechung zum derby mithorchen durften (mitreden offiziell eh nix, weil die polizei fürchterlich sauer war, dass wir eingeladen waren). da ging es darum, dass die fans mit einer verstärkeranlage anrücken wollten. also ... okay, .... die schalldichtheit wird größer ... dafür brüllen sich die fanclubs dann via technik nieder .... oooohhhkaaaayyyyy ..... nur so zur info: der, den wir auf jeden fall immer und überall hören ist der andy marek mit seiner plärrerei über lautsprecher .... das stadion, das den in grenzen hält, wird wohl ned amal 2070 gebaut sein.
Wie schon oben erwähnt, ich weiß nicht, was Du mit Plärrerei meinst. Er macht vor dem Spiel und in der Pause Ankündigungen und Interviews, fragt ein paar Mal, wo die Rapid-Fans sind und beginnt jede Halbzeit mit "Hier regiert ...". O.k., die Tore werden natürlich zelebriert, aber das ist ja wohl in jedem Stadion so. Bzgl. Verstärkeranlage u.ä. ist aus meiner Sicht schon der Verein gefragt. Man muss nicht jeden Wunsch der Fans erfüllen, und wenn der Block West nur mehr mit Elekronik einen ordentlichen Support zusammenbringt, ist es eh traurig.
die stadt wien dürfte mangels kohle überall der erhaltungspflicht nicht nachgekommen sein. gilt ja für gemeindebauten auch. wenn die mieter das nicht stemmen, gibts weiter einen verfall. bis dann irgendwann alles abgerissen wird, wie im 12. kürzlich. oder beim lobmeyer-hof. und jetzt versucht man, bei gutem wind noch in den steuersäckel zu greifen.
Jetzt bist Du aber ein bissl unfair. Es gibt kaum eine Stadt, die soviel für sozialen Wohnbau tut wie Wien. Dass die Stadt an anderer Stelle locker was einsparen könnte (z.B. durch Eindämmung der Frühpensionitis am Magistrat oder durch Beitritt zum staatlichen Pensionssystem), stimmt aber zweifellos.
du, bei UNS rennst damit offene türen ein. aber wenn WIR sowas vorschlagen, kannst gleich unseren bau zum kriegsgebiet erklären. denn eines wäre klar: ein derart großes neues stadion (mal abgesehen von der finanzierung) könntest nie in hütteldorf oder auf dem jetzigen gelände bauen. das trägt die infrastruktur rundherum auf gar keinen fall. würde man uns also sofort als vorwand auslegen, um das stadion samt rapid von hier wegzubekommen (was ja nicht unser ziel ist).
Ein gemeinsames Stadion ist nicht nur aus emotionalen Gründen Unsinn. Weder Rapid, noch die Austria würden das von Euch diskutierte 40-50.000er-Stadion regelmäßig füllen können. Wir hätten dann gähnende Leere, was wiederum nicht gerade attraktiv die Zuschauer ist; die Spirale würde sich nach unten drehen. Zweitens müsste für so ein Stadion die Stadt und somit der Steuerzahler erst Recht die Gesamtverantwortung übernehmen, mit allen Konsequenzen. Abgesehen davon wäre es ein Rückschritt. In Zeiten, in denen es im Schnitt weit weniger Geld und Wohlstand gab (real, nicht nominal), hatte jeder Verein sein Stadion, und jetzt müssen alle zusammenlegen? Nein, ich halte den Status quo betr. Standorte für gut. Den Löwenanteil der Stadionum- und neubauten müssen Rapid und die Austria sowieso selbst zahlen.
ich erinnere nur daran, dass es früher im praterstadion sehr wohl doppelveranstaltungen gegeben hat. d.h. 2 spiele hintereinander. die bude war fast voll, für die fans hat es sich rentiert, die stimmung war gut, die einnahmen wurden geteilt. alles bestens. na, schlag sowas heute vor. wir sind nur einmal mit dem einwand gekommen, zur entspannung der anmarsch-problematik beim derby etc. müsste man eigentlich die west- und ostseite punkto besetzung tauschen. ich hab geglaubt, der andy marek braucht sauerstoff.
Ich wüsste nicht, was eine Doppelveranstaltung für einen Vorteil bringt. Vielleicht war's früher ja anders, aber ich sehe keinerlei Mehrwert, wenn ich mir als Vorspiel zu Rapid die Austria anschauen "darf". Und ich kenne niemanden, bei dem es so ist. Wenn ich dann auch noch mehr Eintritt zahlen müsste als zu einem normalen Rapidspiel, wäre ich grantig. Bzgl. der Einnahmenteilung stellt sich die Frage, in welchem Verhältnis. 50:50 wäre ein Geschenk für die Austria. Aber was ich gut finden würde, wären Doppelveranstaltungen mit den Amateuren, so wie früher die U21.
Welcher Vorteil würde entstehen, wenn man West und Ost tauschen würde? So müssen die Austrianer am Weg vom Bahnhof beim Rapid-Block vorbei, umgekehrt wär's umgekehrt.
theoretisch (!!) und ohne den baulichen zustand zu betrachten wäre es ja rein von der kapazität her und dem fan-potential sinnvoll, eine stadion-rochade zu machen: rapid ins happel-stadion, austria ins hanappi, der sportclub an den verteilerkreis ...! aber da hätt ich das erste wort noch gar nicht gesprochen und hätt mindestens 3 verschiedene clubfahnen im bauch.
Nicht nur das
Du überschätzt das "ständige" Potenzial aller drei Vereine. Alle drei würden letztlich vor halbleeren Hütten spielen.