nicht notwendigerweise. nimm oskar schindler. wegen notenfälschung von der schule geflogen. durchgewurstelt. Der wirtschaftliche Durchbruch kam als er Geschaefte mit der SS und der Wehrmacht im Rahmen der Kriegswirtschaft gemacht hat. Der Rest ist Geschichte.
Die Moralfrage lässt sich erst beantworten, wenn man die Handlungen der Akteure kennt. Dh. ich würde sie Kriegsgewinnlern nicht per se in Abrede stellen. Gibt ja auch russische Oligarchen die soziale Verantwortung übernehmen.
So gesehen dürfte es eigentlich BASF, Bayer, BMW, Volkswagen, Siemens usw.usf., oder wenigstens einige von ihnen heute nicht mehr geben. Traurige Realität war, dass Schindler in seinem Widerstand gegen das Handeln des Regimes, ein bewundernswerter "Einzelfall" unter den Mittel,- bis Großindustriellen war.
Widerstand gab es bis in die höchsten Ebenen, egal aus welchem Antrieb. Es gab auch bewundernswerte Versuche aktiv einzuschreiten.
Aber der Großteil der Bevölkerung war vermutlich einfach nur "froh", nicht auf der roten Liste der GeStaPo zu stehen, bzw. erpicht darauf das auch in Zukunft nicht zu tun.
Es ist aber genauso, heute wie damals, ein gefährliches gesellschaftliches Experiment ohne vorhersehbaren Ausgang.
Vermutlich hätte so gut wie niemand die NSDAP gewählt, wenn sie vorher etwas wie die Reichskristallnacht organisiert hätte. Es wurde ja mit der Zeit immer schlimmer.
Wenn man sich jetzt die Wortmeldungen der FPÖ seit, sagen wir mal dem Ausscheiden von Schmidt, Frischenschlager usw. ansieht wird jeder feststellen, dass die Wortmeldungen, Slogans usw. mit der Zeit immer hetzerischer wurden. Gleichzeitig entwickelte sich, natürlich langsam, in der Bevölkerung auch eine gewisse Form von Ignoranz/Abstumpfung gegenüber diesen Verhaltensweisen.
Man nimmt sie aber in Wahrheit in der breiten Masse nicht ernster als in den 80er Jahren.
Diese Entwicklung, gepaart mit der unbestreitbaren Nähe vieler ihrer aktiven und ehemaligen Akteure zu einschlägig bekannten Verreinen und Burschenschaften, bereitet mir Sorgen.
Man muss ja hoffentlich niemandem mehr erklären, wie das damals war, auch wenn wir heute noch weit entfernt von einem ähnlichen gesellschaftlichen Fiasko wie damals sind.
Somit wurde auch in der Bevölkerung, anfangs weniger, später mehr, offen mit dieser faschistischen Grundhaltung gelebt.
Natürlich lässt sich die FPÖ in keiner Weise mit der NSDAP vergleichen, aber es gibt besagte Nähe. Auch ist die Thematik eine Andere.
Aber angesprochen werden biologisch genau die selben Körper wie vor 90 Jahren, die Mechanismen funktionieren noch immer so wie damals.
Zusammengefasst finde ich aus oben genannten Gründen, dass es nicht belächelt werden sollte, wenn sich manche Menschen diesbezüglich ein wenig ihre eigenen Gedanken machen.
Wir als Masse sind, heute genauso einfach gegeneinander aufzuhetzen wie damals.
Aber mittlerweile versteht man besser wie es funktioniert und es gibt mehr Medien.
Zum Abschluss noch eine kurze Nebenmeldung zum eigentlichen Thema, allerdings leider aus der linken Schmutzkübelpresse:
Warum das schwarz-blaue "Arbeitslosengeld NEU" schlimmer wird als "Hartz IV" - Kontrast.at
Ich wünsche einen geruhsamen Abend!