Hure aus Leidenschaft?!?

eben- das einzige was daran spass macht ist: dass es geld dafür gibt und die preise werden immer in die höhe gtrieben- naja, auch hausfrauen ziehen ja bekanntlicherweise nach- tja, und dann wollen die frauen von ihren männern noch mehr geld haben- bzw, denken die frauen dass es männer gibt die ihnen alles finanzieren- verrückte welt -


Wenn du mit einer solchen Einstellung den Frauen gegenüber trittst, kann es nix werden - weder privat noch professionell ;)
 
meine vorposterinnen kichern zwar eh schon darüber bzw kritisieren, dass hier männer für frauen sprechen, aber ich will es noch genauer wissen,

daher die frage an:

kleiner muk und
klaus 11

worauf stützen sich eure aussagen ? :fragezeichen:

aber bitte net mit irgend einer ("politsch korrekten") fernsehsendung daherkommen ! :kopfklatsch:

nur weil es nicht ins eigene weltbild passt, darf es so was nicht geben ? :fragezeichen:



garoto
 
Zuletzt bearbeitet:
... männer nicht verurteilen, die sich in vermeintlich "frauenspezifischen threads" hervortun ... vielmehr sollte man in einem forum wie diesem jedermann die möglichkeit geben, sich (und das gilt für alle) mit stil und niveau sowie respekt vor anderer leute meinung zu artikulieren ...

... lange war der thread in der "versenkung" ... nun ist er wieder obenauf: und nach raschem durchklicken kann ich nur sagen: es gibt diese und diese sexworkerinnen, ebenso wie es diese und diese user an sich gibt ...

... ich jedenfalls könnte mir aber auch nach 5 jahren als sexworkerin/hure nicht vorstellen, des geldes wegen mit jedem "ins bett zu steigen" ...

... dafür wurde und werde ich sicher auch künftig von dem einen oder anderen gescholten werden, aber ich bin nun mal ...

... eine "hure aus leidenschaft" ...



... in diesem sinn - yvonne :)
 
ein interessantes thema, zu dem ich auch meinen senf dazugeben möchte:

ich denke, die beurteilung ob eine frau ihren job als hure, sw,... aus leidenschaft macht steht uns konsumenten (oder user - interessanter begriff, yvi:) ) nicht zu. als besucher und nutznießer bekommen wir immer (selbst als superstammgast) immer nur einen kleinen ausschnitt ihrer persönlichkeit, ihrer einstellungen, ihres selbstverständnisses und ihres lebens mit. was wir beurteilen können, ist die performance (um es einmal so technikratisch auszudrücken), die chemie, wie es einem gefallen hat und was sie wie getan hat. nicht aber, ob sie aus begeisterung einer berufung nachgeht, oder es tut, weil sie muss (warum auch immer). un schon garnicht kan man:down: von einem erlebnis auf ihre grundsätzliche einstellung schließen. wir sind alle nur menschen und selbst die leidenschaftlichste hure hat einmal einen schlechten tag oder ein gegenüber mit dem es nicht gut läuft. und auch wir besucher sind von unserer stimmung abhängig und sind manchmal sicherlich auch nicht so charmant, wie wir es könnten.

natürlich gibt es etliche frauen in diesem gewerbe, denen es primär ums geld geht - aber nicht nur in diesem gewerbe, wohlgemerkt. aber es gibt, denke ich, vielmehr frauen als man glaubt, denen ein leben als hure emotional viel gibt. ich maße mir nicht an, das im zuge eines besuches feststellen zu können (siehe oben). denn hure aus leidenschaft zu sein hat meiner meinung nach nicht unbedingt mit professionalität zu tun. ich bin sicher, alleine hier im forum gibt es eine ganze reihe von frauen, die ihren körper und ihre lust mit leidenschaft fremden männern (und auch frauen) zur verfügung stellen und denen es einen zusätzlichen kick gibt, dafür auch geld zu verlangen. und by the way - was ist so schlimm daran, geld zu verlangen? worin besteht der essentielle unterschied zwischen einer frau, die ihre sexuellen bedürfnisse mit fremden männern befriedigt, dafür aber kein geld verlangt und einer hure (im besten sinne!!!), die das selbe tut und und ihr leben mit interessanten, geilen, skurilen und wahrscheinlich auch enttäuschenden begegnungen bereichert? geld gibt einem geplanten date eine gewisse wertigkeit und trennt auch ein bisserl die spreu vom weizen, ist also ein selektionskriterium.

für mich ist es ein gütesiegel, wenn eine sw sich dazu bekennt, hure aus leidenschaft zu sein. geld für sex zu verlangen ist für mich kein ausschließungsgrund - im gegenteil, es ist ehrlich.

wer als mann ein problem damit hat, für sex zu bezahlen, braucht ja nicht zu einer hure zu gehen, muss sich aber bewusst sein, dass er es unbewusst wahrscheinlich ohnehin schon getan hat. denn wer auf aufriß unterwegs ist, sollte einiges an barem vom bankomat holen, denn mädels wollen auch eingeladen werden.

wie auch immer - chapeau vor allen damen des horizontalen (und auch vertikalen:) ) gewerbes, die zu ihrer leidenschaft stehen und sich diesen job bewusst und aus überzeugung ausgesucht haben. I like it
big kiss
cl
 
auch ich bin eine nutte aus leidenschaft, natürlich nehme ich geld dafür, etwas muß ich doch verdienen um mein lederfetisch zu stillen, mein partner liebt mich trotzdem als nutte und schaut drauf das mir nichts passiert,.................... elke
 
auch ich bin eine nutte aus leidenschaft, natürlich nehme ich geld dafür, etwas muß ich doch verdienen um mein lederfetisch zu stillen, mein partner liebt mich trotzdem als nutte und schaut drauf das mir nichts passiert,.................... elke

gut zu wissen....bin interessiert. lg
 
Was bedeutet schon Leidenschaft ! Oft wird das generell so gedeutet : was "Leiden schafft"
Ich möchte mich daher nicht darüber auslassen, wer welche persönliche Meinung dazu einbringt.
Mir geht es vielmehr darum, den Damen die auch Freude oder Genuß dabei empfinden und die ich fallweise so kennenlernen durfte,
Anerkennung und Lob auszusprechen.
Freilich weiß ich auch, dass die Chemie stimmen muß, um erotisch wirklich genießen zu können.
Allerdings bedaure ich, dass es so bei den meisten Treffen nicht möglich ist in der kurzen Zeit, die für so ein Treffen üblich ist,
die richtige Chemie ja u.U. auch Vertrauen aufzubauen. Es sollte nicht das Herz sein, aber Sympathie und Kommunikation sollten
schon stimmen.
Ich hoffe, dass ich damit bei Einigen Vertändnis finde und dass ich das Glück habe auch solchen zu begegnen.
 
... oder user - interessanter begriff, yvi ...

... da ist mein geschreibsel wohl unbewusst einer zweideutigkeit unterlegen ... ich meinte natürlich die "user" des erotikforums *gg* ...




für mich ist es ein gütesiegel, wenn eine sw sich dazu bekennt, hure aus leidenschaft zu sein. geld für sex zu verlangen ist für mich kein ausschließungsgrund - im gegenteil, es ist ehrlich

... ohne diesem bekenntnis mir selbst gegenüber und es zudem mit lust und hingabe "leben zu können" ... würde es meine wenigkeit als sexworkerin/hure sicher nicht geben ...

... und wenn ich eines morgens erwache und genau dieses feeling, sexworking als "berufung" bzw als "fetisch" in mir zu spüren, wäre nicht mehr vorhanden ... tja, dann gäbe es im moment "die yvonne" nicht mehr - denn so dumm es klingt: geld ist nicht alles ... und mich zu prostituieren lehne ich ab ...




Freilich weiß ich auch, dass die Chemie stimmen muß, um erotisch wirklich genießen zu können.
Allerdings bedaure ich, dass es so bei den meisten Treffen nicht möglich ist in der kurzen Zeit, die für so ein Treffen üblich ist,
die richtige Chemie ja u.U. auch Vertrauen aufzubauen. Es sollte nicht das Herz sein, aber Sympathie und Kommunikation sollten
schon stimmen

... genauso sehe ich es auch ... ich zb versuche über mails bzw telefonate abzuklären, ob denn die chemie stimmen könnte oder nicht - wenn irgendwie das feeling nicht entsprechend ist, lehne ich ein date im allgemeinen auch ab ...

... natürlich ist diese methode nicht treffsicher, aber ich lebe mit meinen "kriterien" bislang recht gut, auch wenn sich vielleicht ab und an jemand vor den kopf gestossen fühlt ... sofern man jedoch seine meinung darlegt und auch den richtigen ton zu treffen weiss, ist dies im allgemeinen auch kein problem, immerhin gibt es genügend sexworkerinnnen/huren, wo jeder interessierte mann "das seine" finden kann ...

... desweiteren halte ich persönlich sehr viel davon, das "erstdate" auf eine, maximal zwei stunden zu beschränken, denn da sieht mann wie frau, ob es denn von der chemie, der sympathie und last not least vom sexuellen her passt ... und sich der eindruck vom mail bzw telefonat von beiden seiten her bestätigt ...

... auf diese art und weise hält sich ein möglicher finanzieller verlust beim kunden in grenzen und zudem ist es im idealfall die basis für folgende "unbeschwerte" dates, die im allgemeinen in jeglicher hinsicht sehr intim sein können ...




... in diesem sinn - yvonne :)
 
Sowohl bei gekauftem Sex, als auch bei privatem Sex macht es mir selber nur dann wirklich Spaß, wenn ich spüre, das es auch Ihr Spaß macht. Im Paysex Geschäft habe ich schon einige Frauen kennengelernt, und ich habe eineige sehr schöne Erlebnisse haben dürfen. (nicht nur) Ich bin nicht der vielspritzende Hengst. Gewiß nicht. Aber natürlich geht es mir auch um der reinen Spaß, den geilen Orgasmus und die Befriedigung. Das kann ich aber auch alleine machen. Wenn die Chemie stimmt, wenn man mit Respekt miteinander umgeht, dann stellt sich zumindest auch bei mir neben der Lust und geilheit auch ein echtes Glücksgefühl ein. Dabei meine ich mit Respekt aber nicht, dass man sich mit Distanz begegnen soll. Nein, zu einem respektvollen Miteinander gehört auch versaute Sprache, hemmungslose Geilheit, sich am anderen austoben, Rollenspiele und sich dann wieder ansehen, sich anlächeln, gemeinsam genießen, wie man sich erlebt hat. Ohne ein entsprechendes Gespräch und ein freundlicher Umgang miteinander geht das bei mir nicht.

Ich hatte sogar einmal ein Erlebnis mit einer sehr zauberhaften, charmanten Lady, wo wir uns so gut verstanden, dass wir die Zeit fast ganz verplaudert hatten. Als die Zeit dann fast abgelaufen war, blickten wir und lachend an, und erkannten, dass wir jetzt aber loslegen sollten. Wie es bei einem nicht mehr ganz jungen mann wie mir nun mal ist, hat es dann aber nicht mehr ganz bis zum Abschluss gereicht. Dennoch war der Abend herrlich.

Ich freue mcih von Herzen, wenn ich spüre, dass es Ihr gefällt, dass ihr ihr Beruf Spaß macht. Dann macht es mir auch viel mehr Spaß.

Da ich nun mal keine Frau bin, muss zugeben, dass ich nicht zu 100% beurteilen kann, ob es einer Frau, die ich nicht gut kenne, wirklich Spaß macht, ob sie faked oder nicht. Aber selbst wenn es nur eine Illusion ist, dass die Frau auch Spaß hat, und sie das Treffen auch Spaß gemacht hat, dann gebe ich mich dieser Illusion gerne hin. Und wenn meine Überzeugung wirklich da ist, dass wir GEMEINSAM Spaß hatten, dann ist das ein Geschenk.

Ich hatte mich einige Male mit einer entzückenden Hure getroffen, von der in diesen Foren auch öfter geschrieben wurde. Leider ist sie wohl nicht mehr in diesem Beruf. Aber die Treffen mit ihr sind auch im Nachhinein immer eine Freude. Etwas, an das ich mich sehr gerne erinnere. Diese natürliche, ehrliche, heftige, herausfordernde und liebe GEilheit und hemmungslosigkeit. Wenn es das ist, was "Hure aus Leidenschaft" bedeutet, dann gibt es das (selten), und es ist ein GEschenk für beide....denke ich.

Ich hoffe, das war nicht zu pathetisch oder so, aber mich hat diese Rubrik wirklich angesprochen. Und Dich Yvonne kann ich nur beglückwünschen, dass du "Deinen" Beruf gefunden hast. So wie andere ihren Beruf, wenn sie großes Glück haben, mit Freude leben und ihre Berufung in einer Krankenschwester, andere als Banker oder oder in ganz anderen Berufen finden. Das ist doch eigentlich bei allen Berufen ähnlich.

In diesem Sinne sei Dir Yvonne noch lange und viel Freude beschert in deinem nicht leichten, aber mit der passenden Einstellung sicher oft sehr schönen Beruf.
 
oft ist es halt mal besser sich mit den damen auch privat auf längere zeit zu unterhalten, (nicht 100euro hinlegen und in 5 sekunden abspritzen)- "mann" denkt er kennt die frau) jemand auch privat persönlich zu treffen und dann kommt es schon mal vor dass letztendlich die "wahrheit" über die tätigkeit warum, wieso jemand dies macht herauskommt-(familie- kind, in der slowakei, ungarn,.............dame sagt sie arbeitet als kellnerin, sekretärin,.....)
und dies bezieht sich mal nicht aus zeitungsinseraten,..............

ich weis schon, es gibt nur wenige damen die auch wirklich darüber reden, über die psyche, die belastung, ............ und viele werden es wieder abstreiten, aber egal-

und liest man wiederum diverse foren, warum "ehe-hausfrauen" einen nebenjob suchen, sich wiederum unterhält, so bestätigen sich die diveresn aussagen wieder-

so, und jetzt dürfen wieder "einige lachen"- mir egal
 
ich weis schon, es gibt nur wenige damen die auch wirklich darüber reden, über die psyche, die belastung, ............ und viele werden es wieder abstreiten

Wie überall, wird es auch bei Sexarbeit das Phänomen Burnout geben ... warum sollen aber solche Einzelfälle plötzlich die Regel sein? Gerade im Sexwork besteht die Möglichkeit, sich ohne Furcht vor Jobverlust (Existenzängste) zurückzunehmen - in anderen Bereichen (Angestellte) ist das nicht möglich, weswegen ich vermute, dass sich SexarbeiterInnen im Durchschnitt wesentlich seltener über eine als unerträglich empfundene Belastung beklagen werden. Die Hauptursache für die Belastung ist wohl der Staat (siehe vor Weihnachten die Polizeiaktionen am Straßenstrich im Wien, die sicher Geschäftsstörung und Stress verursacht hat).

Die unausgesprochene Unterstellung, dass alle SexarbeiterInnen unter Zwang arbeiten, ist jedenfalls zurückzuweisen. Nach den Statistiken des deutschen BKA sind maximal 0,2 Prozent der SexarbeiterInnen Opfer solchen Zwangs, die anderen 99,8 Prozent arbeiten freiwillig.
 
Nach den Statistiken des deutschen BKA sind maximal 0,2 Prozent der SexarbeiterInnen Opfer solchen Zwangs, die anderen 99,8 Prozent arbeiten freiwillig.
Hast Du da vielleicht einen Link dazu?

Alles, was ich an Quellen kenne, spricht von "50-60% vollständig frei" und "rund 10% unter Zwang". Das ist immer noch eine Minderheit, aber doch eine deutlich größere, die nicht einfach so unter den Tisch gekehrt werden kann.
 
Hast Du da vielleicht einen Link dazu?

BKA Kriminalitätsstatistik 2006 mit google: 775 Opfer von Menschenhandel etc

Das kombiniert mit der Schätzung von 400.000 SexarbeiterInnen in D (ebenfalls mit google)

Ergibt dann 0,2 Prozent.

Eine Zahl von 10% SexarbeiterInnen unter Zwang bedeutete 40.000 Opfer. Die Polizei in D wäre extrem inkompetent oder sogar korrupt, wenn sie nicht tausende dieser Opfer identifizieren könnte und den Großteil der Täter nicht finden könnte.

Wenn man also realistische Annahmen über die Kompetenz der Polizei macht und vom Fahndungserfolg ausgeht, dürften höchstens 1-2 Prozent der SexarbeiterInnen Opfer kriminellen Zwangs sein - also 10 Mal mehr als identifiziert.
 
wollte euch nicht zu nahe treten usw.

ich glaube euch halt einfach das gschichterl nicht, dass ihr wegen eurer lust und gier nach sex diesen job ausgewählt habt , aber was ich denke braucht niemanden zu kümmern, das ist ja schließlich nicht wichtig. sollte nur ein kleiner beitrag anlässlich dieser diskussion sein. nix für ungut und gute geschäfte ;)

Naja es soll ja auch welche geben die in erster Linie im EF oder ähnlichen und die können sich ja auch vorher Fotos schicken lassen und nach ein ,zwei Telefonaten kann sich Frau bestimmt ein Bild von dem man machen.
Was ich damit sagen will Geilheit hin oder her es wird sicher welche geben mit denen es auch diesen Damen keinen Spaß machen kann.
Also wenn man manche Berichte über so manche Damen hier liest dann hört man oft zwei Seiten , die Frage ist nur ob es immer nur an diesen Damen liegt und daran ob sie mal einen schlechten Tag hatte oder einfach nur an den Freiern .
 
BKA Kriminalitätsstatistik 2006 mit google: 775 Opfer von Menschenhandel etc
MIt der Kriminalitätsstatistik kannst Du aber nur diejenigen zählen, die jetzt nicht mehr als Sexarbeiterin arbeiten... 775 erfasste Opfer pro Jahr lassen sich nicht auf 400.000 Sexarbeiterinnen insgesamt umrechnen, das ist wie Äpfel und Birnen zu vergleichen.

Eine Zahl von 10% SexarbeiterInnen unter Zwang bedeutete 40.000 Opfer
Je nun.

Also zum ersten ist nicht jede, die "unter Zwang" arbeitet, deshalb gleich Opfer von Menschenhandel geworden. Zum zweiten ist die Dunkelziffer gerade in diesem Bereich enorm (weil: wer zeigt so etwas schon an? Google doch einmal nach "Menschenhandel" und "Duknelziffer", da kommen auch genügend derartige Kommentare von offizieller Seite). Und zum dritten musst Du bei einer (spontan von mir angenommenen) durchschnittlichen Jobausübung von 10 Jahren das ganze dann noch mit einem Faktor 10 multiplizieren. Gerade der letzte Punkt fehlt noch:

Wenn man also realistische Annahmen über die Kompetenz der Polizei macht und vom Fahndungserfolg ausgeht, dürften höchstens 1-2 Prozent der SexarbeiterInnen Opfer kriminellen Zwangs sein - also 10 Mal mehr als identifiziert.

...um die von mir gefundenen Zahlen als durchaus realitätsnah erscheinen zu lassen.
 
zum dritten musst Du bei einer (spontan von mir angenommenen) durchschnittlichen Jobausübung von 10 Jahren das ganze dann noch mit einem Faktor 10 multiplizieren.

Klar ist jede Schätzung ungenau (weil von der Gesellschaft Sexarbeit stigmatisiert wird, weswegen sich kaum jemand outed), doch dein Argument verstehe ich nicht: Wenn eine der 400.000 SexarbeiterInnen unter Zwang tätig ist, warum soll sich ihre Tätigkeitsdauer um den Faktor 10 von den SexarbeiterInnen unterscheiden, die nicht unter Zwang arbeiten (die einzig sinnvolle Begründung für das höhere Gewicht).

...um die von mir gefundenen Zahlen als durchaus realitätsnah erscheinen zu lassen.

Na ja ... es gibt auch ein anderes "Experiment" aus Großbritannien, wo die Polizei schwerpunktmäßig nach Opfern von Menschenhandel etc gesucht hat (Link: Guardian über die Operation Pentameter) ... mit dem Ergebnis, kein einziges Opfer identifizieren zu können. Bei 0.2 Prozent Opferanteil ist ein derartiges Ergebnis vereinbar mit der Annahme, dass die Polizei dennoch halbwegs kompetent ist. Bei 10 Prozent Opferanteil wäre so ein Ergebnis schlichtwegs skandalös. Ich tendiere also auch deshalb eher zu 0.2 Prozent ... maximal 2 Prozent, um einen Sicherheitsfaktor zu berücksichtigen, falls "Kottan ermittelt" hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Klar ist jede Schätzung ungenau (weil von der Gesellschaft Sexarbeit stigmatisiert wird, weswegen sich kaum jemand outed), doch dein Argument verstehe ich nicht: Wenn eine der 400.000 SexarbeiterInnen unter Zwang tätig ist, warum soll sich ihre Tätigkeitsdauer um den Faktor 10 von den SexarbeiterInnen unterscheiden, die nicht unter Zwang arbeiten (die einzig sinnvolle Begründung für das höhere Gewicht)
Wenn Du 100 Leute hast und die Exekutive fischt jährlich eine davon heraus, dann ist es nicht besonders wahrscheinlich, dass im ersten Jahr nur diese eine davon die Grenzen der Legalität überschreitet, sondern auch diejenigen, die erst im zweiten, dritten, etc. Jahr herausgefischt werden.

Gut, sinnvollerweise müsste man jetzt auch noch wissen, wieviele im gleichen Zeitraum neu dazukommen - ansonsten kann man nämlich aus der Zahl der Verurteilungen gleich genau gar nichts schließen.

(Und noch einmal: Zwang ist wesentlich umfassender, als bloss Menschenhandel)
 
Wenn Du 100 Leute hast und die Exekutive fischt jährlich eine davon heraus, dann ist es nicht besonders wahrscheinlich, dass im ersten Jahr nur diese eine davon die Grenzen der Legalität überschreitet, sondern auch diejenigen, die erst im zweiten, dritten, etc. Jahr herausgefischt werden.

OK, wenn die Zahl der Frauen abgeschätzt wird, die pro Jahr unter Zwang arbeiten, brauchen wir für die Schätzung einige weitere Annahmen und sie müssen richtig zusammen kombiniert werden, um auf vernünftige Zahlen (z.B. Test durch die Aufklärungsrate) zu kommen:

Wenn A) konstant 400.000 SexworkerInnen tätig sind und B) jede ist genau 10 Jahre im Geschäft, wären das 40.000 die pro Jahr hinzukommen (und ebenso viele, die nach 10 Jahren ausscheiden). Nehmen wir nun weiter an, dass C) 10 Prozent der neuen SexarbeiterInnen unter Zwang arbeiten und D) dass sie sich nach zwei Jahren vom Zwang befreien und freiwillig (auf eigene Rechnung) weiterarbeiten. Weiter soll die Polizei jährlich E) rund 800 SexarbeiterInnen entdecken, die unter Zwang arbeiten.

Unter den 400.000 SexarbeiterInnen sind dann jeweils 40.000 im ersten oder zweiten Jahr im Geschäft und davon jeweils 4.000 unter Zwang. Das macht dann zu jedem Zeitpunkt 8.000 SexarbeiterInnen unter den 400.000, die unter Zwang arbeiten, oder 2 Prozent. Die Polizei entdeckt davon 800, also 10 Prozent Aufklärung, was wenig ist aber denkmöglich.

Insgesamt erscheint dieses Szenario plausibel zu sein: Es entspricht den oben erwähnten 0,2 Prozent entdeckten Opfern pro Jahr (800 unter 40.000) mal dem Unsicherheitsfaktor 10.

Die Annahme A entspricht der Schätzung der SexarbeiterInnen in Deutschland, die Annahme B ist oben von @SlowFox, die Annahme C entspricht wahrscheinlich dem, was wirklich gemeint ist, wenn von 10 Prozent SexarbeiterInnen unter Zwang gesprochen wird (Zahl oben von @SlowFox zitiert) und die Annahme D ist nicht unplausibel, weil ein Opfer irgendwann (z.B. passiven) Widerstand entwickeln wird - siehe unten für eine unplausible Variante. Die Annahme E ist aus der zitierten BKA Statistik (sie wird niedriger, bei Zählung nach Verurteilungen).

Wenn die Annahme D variiert wird, dass die Frauen unter Zwang die ganzen 10 Jahre unter Zwang bleiben, dann liefert das 40.000 SexarbeiterInnen unter 400.000 unter Zwang (also 10 Prozent aller aktuellen SexarbeiterInnen), wovon aber die Polizei ebenfalls nur 800 entdeckt - also nur mehr 2 Prozent Aufklärungsrate, was total inkompetent wäre.

PS.: Die Zahl 800 ist dabei eher hoch gegriffen. Laut aktuellster BKA Statistik 2009 gibt es knapp 520 Fälle, wo Zuälterei festgestellt wurde oder Ausbeutung von Prostituierten oder von Minderjährigen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben