Hure aus Leidenschaft?!?

Wenn die Annahme D variiert wird, dass die Frauen unter Zwang die ganzen 10 Jahre unter Zwang bleiben, dann liefert das 40.000 SexarbeiterInnen unter 400.000 unter Zwang (also 10 Prozent aller aktuellen SexarbeiterInnen), wovon aber die Polizei ebenfalls nur 800 entdeckt - also nur mehr 2 Prozent Aufklärungsrate, was total inkompetent wäre.

sollens bissl mehr verdeckte ermittler einsetzen??? was meinst???
 
sollens bissl mehr verdeckte ermittler einsetzen???

Verdeckte Ermittlungen zur Suche nach den Opfern von Zwang wären ziemlich sinnlos, weil die Frauen ohnedies als Kontrollprostituierte registriert und der Polizei bekannt sind. Das hat sich ja Ende 2010 bei der ungarischen Bande und der rumänischen Bande gezeigt (Links zu EF Threads). In Österreich wäre sicher sinnvoller, dass die Freier aufmerksamer sein sollten und Anzeichen von Zwang nicht ignorieren - wie jener Anwalt im Babylon, der auf die ausdrückliche Bitte einer Frau um Hilfe nicht reagiert hat. Auch müsste die Polizei ihre Rolle ändern - statt als Jäger nach Geheimprostituierten und Strassendirnen in der Nähe von nächtlich geschlossenen Kindergärten als Helfer von Opfern.
 
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geh bitte sei nicht so negativ, wieso denkst du kann man keinen spaß daran haben? Es gibt soooo nette kunden ....
Ich wäre ja sooo ein netter..... :) ; im Ernst, ich möchte wirklich mal eine "Hure aus Leidenschaft" kennenlernen. Dann würde sogar ich vielleicht wagen, mit ihr in Kontakt zu treten, nur ohne gemeinsame Erregung aller Sinne ist der Akt nicht einmal das halbe Vegnügen. Gibt es das wirklich? "....aus Leidenschaft" kann Vieles heißen. Ich mache Vieles aus Leidenschaft, ohne eine sexuelle Erregung zu verspüren.......
........Wobei der Verdienst das Ausschlaggebende Motiv ist! Eine Frau die diesen Job macht denkt zu 99% an das Geld.....
99% ist reine Schätzung von Dir, aber ich glaube schon auch - leider - dass es viele viele Mädchen gibt, die sich nicht anders zu helfen wissen, als durch sexuelle Dienste ihr Leben zu finanzieren. Nicht glauben, ich weiß es ja, ich kenne ein paar Mädchen, die das müssen. Und NEIN, ihre Dienste nehme ich nicht in Anspruch, aber mein Job lässt mich doch Einiges in diesen Kreisen mitbekommen.
Ein Wunschdenken wäre es, wenn ein Mädchen so gerne und leidenschaftlich Erotik (er)leben möchte, dass es nur deshalb damit Geld verdient, damit es nicht arbeiten muss. Die Wahrheit liegt in vielen Fällen wahrscheinlich irgendwo dazwischen.
Und was sagt ihr zum Video, was haltet ihr von dem Mädchen ?
Das Mädchen steht zu ihrer Arbeit, sie scheint mit ihrem Leben zufrieden, sie scheint sich stets Herausforderungen stellen zu wollen und ihre Arbeit gerne zu machen. Ob sie Hure aus Leidenschaft ist, vermag ich nicht zu beurteilen.
... männer nicht verurteilen, die sich in vermeintlich "frauenspezifischen threads" hervortun ... ........
Das ist lieb von Dir, trotzdem möchte ich mich gleichzeitig entschuldigen, als Mann meine Meinung, mein Gefühl kundgetan zu haben. Das Thema spricht mich außerordentlich an und ich fühlte mich bemüßigt, mitzudiskutieren, auch wenn ich herzlich wenig vom Leben einer "Hure" weiß....
... aber ich bin nun mal .... eine "hure aus leidenschaft"....
Yvonne, wo bist Du? Warum hab´ich Dich mein ganzes Leben lang nicht gefunden :herzen:

Ich bin so kurz erst hier dabei, aber ich bin ganz hin und weg, wenn ich die Beiträge von Yvonne oder von der Tänzerin lese. Ihr verleiht den Diskussionen immer eine interessante und z.T. neue Richtung, bitte bleibt dran, es ist immer eine Freude :).
 
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Danke für diese wirklich umfassende Antwort - das ist hier relativ selten.

OK, wenn die Zahl der Frauen abgeschätzt wird, die pro Jahr unter Zwang arbeiten, brauchen wir für die Schätzung einige weitere Annahmen und sie müssen richtig zusammen kombiniert werden, um auf vernünftige Zahlen (z.B. Test durch die Aufklärungsrate) zu kommen
Die idee dahinter ist jedenfalls einmal nicht verkehrt. Abgesehen von der Gesamtzahl der Prostituierten, die vermutlich noch halbwegs gut abschätzbar ist, liegt der Rest der Annahmen leider ziemlich im Dunkeln.

Zum Beispiel: Ich habe nun endlich das von Dir zitierte Dokument zur Opferstatistik gefunden und mir daraufhin einmal die Zahlen mehrerer Jahre im Überblick angesehen. Da gibt es von einem Jahr auf's nächste Schwankungen um einen Faktor 2. Liest man sich das genauer durch, stellt man fest, dass die Opferzahlen aus eingeleiteten Ermittlungsverfahren zusammengerechnet werden - und damit von konkreten Fahndungserfolgen gegen die Täter abhängen. Des weiteren wird ein dramatischer Rückgang im Jahr 2006 mit einer "Umstellung der statistischen Erfassungsmethodik" begründet, was - wenn man, so wie ich, deren Hintergründe nicht kennt - allenfalls zum vorsichtigen Umgang mit diesen Zahlen raten läßt. Im Jahr 2003 wurden z.B. noch 1.200 Opfer ausgewiesen...

Je mehr man (auch und gerade in offiziellen Verlautbarungen des BKA) über die Dunkelziffer, und damit indirekt über die Aufklärungsrate liest, umso verwirrender wird es.

Wikipedia zitiert eine (leider nicht online verfügbare) UN-Schätzung von 500.000 Zwangsprostituierten für ganz Europa, das wären mehr als 600 auf 1 Mio. Einwohner und würde aliquot so pi mal Daumen wieder auf die 40.000 für Deutschland hinauslaufen. Eigentlich hoffe ich ja sehr, dass sich die UN da irren...
 
Danke für diese wirklich umfassende Antwort - das ist hier relativ selten.

Gerne ... du hast ja auch begründet argumentiert, daher gebietet es die Höflichkeit, eine überlegte Antwort abzuschicken.

Wikipedia zitiert eine (leider nicht online verfügbare) UN-Schätzung von 500.000 Zwangsprostituierten für ganz Europa, das wären mehr als 600 auf 1 Mio. Einwohner und würde aliquot so pi mal Daumen wieder auf die 40.000 für Deutschland hinauslaufen. Eigentlich hoffe ich ja sehr, dass sich die UN da irren...

Diese Schätzungen gehen von den Migrationsströmen aus und rechnen im Worst Case damit, dass jede Frau, die zwecks Prostitution aus dem Ausland einreist, zunächst in irgendeiner Form Opfer von Zwang ist ... das wären dann sämtliche 40.000 AnfängerInnen im Sexwork in Deutschland (bei 10 Jahre Tätigkeit und 400.000 SW), von denen die meisten ja aus dem Ausland kommen. Insofern, als diese SW dafür die Hilfe Dritter in Anspruch nehmen, wären sie tatsächlich "Opfer von Menschenhandel", dessen Defnition sehr weit gefasst ist.

Es sind jedoch die meisten Opfer von Menschenhandel keine echten Opfer (wenn nämlich selbst zum SW ins Ausland wollten und vom "Menschenhändler" unterstützt wurden) oder nur in der Anfangsphase echte Opfer und ab dann freiwillige SexarbeiterInnen. Wie nämlich z.B. die chinesische Regierung kürzlich erfahren hat, bleiben selbst Frauen, die durch Täuschung zur Prostitution in den Kongo transportiert wurden (sie wollten als Haushaltshilfen nach Europa), lieber im Sexbusiness und im Kongo, weil sie (abgesehen von der Begeisterung über die potenten Afrikaner) im Kongo besser leben, als in China (siehe Bericht von Laura Agustin).

Opfer im engeren Sinn, die durch brutalen Zwang in der Prostitution ausgebeutet werden, wie im Fall der kürzlich befreiten Ungarinnen in Wien, wird es im Verhältnis zur Bevölkerungszahl unter SexarbeiterInnen nicht mehr geben, als Opfer von schweren Verbrechen in der Normalbevölkerung ... das sind dann die 500 bis 1.500 Fälle pro Jahr aus der BKA Statistik. (Die Erhebungsmethode hat sich dabei insofern geändert, als im Jahr 2003 noch dirigistische Zuhälter aus der Zeit vor dem Prostitutionsgesetz 2001 erfasst waren, die inzwischen mit dem gleichen Verhalten "normale Geschäftsleute" geworden sind.)

Diese "echten Opfer von Zwang" sind sicher nicht "Huren aus Leidenschaft". Doch sie sind maximal wenige Prozent der SexarbeiterInnen und wie das Beispiel der Chinesinnen im Kongo zeigt, können selbst anfängliche Opfer von Zwang schließlich Gefallen am Sexwork finden. Daher ist auch eine schockierende Biografie einer Sexarbeiterin kein Argument, ihr die später entdeckte Leidenschaft für ihre Tätigkeit abzusprechen. Insofern wird hier im Thread viel mit Vorurteilen argumentiert, wenn immer wieder unterstellt wird, dass SexarbeiterInnen grundsätzlich Opfer von Zwang seien, denen die Leidenschaft abgesprochen wird.
 
Ähm ja kann sein, aber dies müsste dann soviel heißen, wie das dir Sex mit jedem Kunden Spaß macht und dem ist sicherlich nicht so (Aussehen, Körper, Behaarung was weiß ich...)


Und es wäre Schade, wenn jede naturgeile Frau in die Prostitution abgleitet weil sie damit Geld mit Spaß verbinden kann.
Dann hätten wir Männer nur noch die Auswahl bei Frauen mit schwacher Libido oder so.....
 
Und es wäre Schade, wenn jede naturgeile Frau in die Prostitution abgleitet weil sie damit Geld mit Spaß verbinden kann.

Wäre schon einmal ein guter Anfang, wenn nicht jeder das unsinnige "naturgeil" nachplappern würde. Das ist nichts als ein Werbeslogan. Jede Frau ist naturgeil.
 
Ähm ja kann sein, aber dies müsste dann soviel heißen, wie das dir Sex mit jedem Kunden Spaß macht und dem ist sicherlich nicht so (Aussehen, Körper, Behaarung was weiß ich...)

Na ein JEDER "Kunde" wäre ja auch utopisch.... ;) ich meine Zauberfeen sind wir natürlich nicht ;)
Schau das Aussehen ist wirklich nicht das Wichtigste ;) er muss gepflegt sein, gute Umgangsformen haben und für mich gaaaanz wichtig humorvoll - noch besser wenn man sich auch nett Unterhalten kann ;) - und natürlich wärs nett wenn er Spaß an- und mit mir hat ;)
Mit einem Wort: die Chemie muss stimmen - und dafür bedarf es keinen Brad Pitt ;)
Wenn die Grundstimmung locker ist - man Spaß hat - was soll dann noch schief gehen? ok - dann gibt es zu einem kleinen Prozentsatz noch die Möglichkeit - das man sich sexuell trotzdem nicht auf 100% versteht - aber das weiß man bei "privaten" Erstkontakten auch nicht immer.

Man kann sich nur soweit es möglich ist, auf das Gegenüber einlassen - als GESAMTES - den Menschen - und ned reduziert auf Körper, Körperbehaarung, Gesicht....etc

....und wenn die Chemie nicht paßt - lehne ich auch dankend ab. ;)

Und es wäre Schade, wenn jede naturgeile Frau in die Prostitution abgleitet weil sie damit Geld mit Spaß verbinden kann.
Dann hätten wir Männer nur noch die Auswahl bei Frauen mit schwacher Libido oder so.....

lach**** tja das wär a Jammer :mrgreen:
 
Ähm ja kann sein, aber dies müsste dann soviel heißen, wie das dir Sex mit jedem Kunden Spaß macht und dem ist sicherlich nicht so (Aussehen, Körper, Behaarung was weiß ich...)

naja anstrengen muss er sich scho a bissl^^
 
Damit meine ich die Libido ok?

Und es gibt sehr wohl Frauen mit einer starken Libido als auch Frauen mit einer schwachen Libido, genau so wie bei Männern, ich glaube da wirst du mir Recht geben?
 
dies müsste dann soviel heißen, wie das dir Sex mit jedem Kunden Spaß macht und dem ist sicherlich nicht so (Aussehen, Körper, Behaarung was weiß ich...)

Wenn eine Frau freiwillig Sexarbeit macht, kann sie sich die Kunden auch aussuchen. Selbst am Strassenstrich ist es einfach, unsympathische Freier unauffällig loszuwerden, indem ihnen absurde Preise genannt werden

Und es wäre Schade, wenn jede naturgeile Frau in die Prostitution abgleitet weil sie damit Geld mit Spaß verbinden kann.
Dann hätten wir Männer nur noch die Auswahl bei Frauen mit schwacher Libido oder so.....

Warum abgleiten? Es ist eine zusätzliche erotische Erfahrung, so, wie der Besuch einer Sexarbeiterin für den Mann eine zusätzliche Erfahrung ist.

Außerdem sind die Frauen im Sexwork ja nicht grundsätzlich für die Partnerwahl verloren: Es gibt auch verheiratete Frauen, die im Bordell sind, ohne dass ihr Mann das merkt.
 
Es gibt auch verheiratete Frauen, die im Bordell sind, ohne dass ihr Mann das merkt.

Echt? So dumme Männer gibt es? Bordelle machen Nachtarbeit, oder? Müsste eigentlich auffallen, wenn sie nachts immer weg ist. Oder kann man dorthin mal kurz für zwei, drei Stunden am Nachmittag zum Arbeiten gehen?
 
Echt? So dumme Männer gibt es?

Sicher, wenn auch in der Minderheit. Etliche WISSEN es sogar.


Bordelle machen Nachtarbeit, oder? Müsste eigentlich auffallen, wenn sie nachts immer weg ist. Oder kann man dorthin mal kurz für zwei, drei Stunden am Nachmittag zum Arbeiten gehen?

Hast Du schon bemerkt daß es auch Damen gibt die ganz normale Arbeitszeiten haben, so 9-18 Uhr, wie im Verkauf? Und daß es auch Branchen (Gastgewerbe!) gibt wo bis spätabends gearbeitet wird?
 
Ähm ja kann sein, aber dies müsste dann soviel heißen, wie das dir Sex mit jedem Kunden Spaß macht und dem ist sicherlich nicht so (Aussehen, Körper, Behaarung was weiß ich...)


Und es wäre Schade, wenn jede naturgeile Frau in die Prostitution abgleitet weil sie damit Geld mit Spaß verbinden kann.
Dann hätten wir Männer nur noch die Auswahl bei Frauen mit schwacher Libido oder so.....

Sch***** !! deshalb....! Daß ich da nicht selbst draufgekommen bin...
 
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