Also: ich hab jetzt ein paar Seiten dieses Themas gelesen. Offen gestanden bin ich ebenso fassungs- wie ratlos!
Fassungslos: Da stört sich also offensichtlich eine Mutter an einem Kreuz, das im Klassenzimmer "ihres" Kindes hängt (ist das Kind denn davon traumatisiert, dass eine Intervention notwendig war?). Dazu gibt es hier Stimmen, die pro und contra dieser Aktion lauten. Auch von wegen Privatsache. Und verteufeln gleich auch, wenn Eltern "ihre" Kinder taufen lassen. Warum eigentlich nicht, wenn Eltern "ihre" Kinder nicht taufen lassen? Im Umkehreffekt könnte man das ja genauso kritisieren, weil ja die Überzeugung der Eltern/des Elternteils (siehe Kreuzabhängen) ohnehin dem Kind aufgezwungen wird. Auch der breite Bogen bis hin zu der obligaten Pädophiliediskussion macht mich fassungslos. Hier wird vergessen, dass es in sozialistischen Einrichtungen der Stadt Wien auch massive Skandale gegeben hat. Abseits irgendwelcher Religionen (wenn man nun Marx nicht auch einen Religionscharakter zusprechen wollte; manche sind ja in diesem Punkt (auch hier) schier orthodox). 's ist also kein Kreuz nur mit dem Kreuz, sondern mit den Pädophilen. Und die werden sich wohl immer dort vermehrt tummeln, wo sie ihre Begierde in irgendeiner Weise mehr oder weniger ausleben können. Ich würde soggar soweit gehen, dass ich (speziell Männer) jene, die sich gar so sehr auf "Arbeit mit Kindern" konzentrieren, unter Generalverdacht stellen würde (im Sinne des abnormen Verhaltens gemäß den üblichen animalischen Verhaltensmuster). Unabhängig von Religion.
Auch fassungslos: die Diskussion der Feiertage! Sind wir uns doch ehrlich: würden wir die Feiertage ablösen, dann würde natürlich auch der Sonntag dazuzählen. Auch er ist ein Ausdruck der Religion. Und auch er müßte dann wegfallen. In diesem Punkt ist sich der linke Flügel unserer Gesellschaft auch nicht einig: der Sonntag darf ja nicht in Frage gestellt werden, was Öffnungszeiten der Geschäfte anbelangt, aber religiös will man ihn auch nicht deuten. Hähhh?!?
Ratlos: also ein Kreuz in einer Klasse ist Unfug. Ok, kann ich nachvollziehen! Religion ist Privatsache! Ok, kann ich auch nachvollziehen. Aber: Kreuz weg bejahen, aber religiöse Vermummung nicht verdammen, das kann sich mir nicht erschließen?! Wenn etwa eine kopftuchtragende Frau an einer Kassa eines Supermarkts sitzt, ist sie Teil der Öffentlichkeit (es sei denn, sie wohnt als Privatperson auf dem Sessel). Gehen wir nun also davon aus, dass sie Teil der Öffentlichkeit ist, warum darf dann sie das Kopftuch tragen, aber ein Kreuz nicht an der Wand hängen? Das hieße ja, daß - wäre das Kreuz sozusagen Teil des "Lehrerornats" (also im Sinne einer Uniform) - sich die Frau, die das Abhängen verlangt hat, hätte brausen können?! Und weiter: Religion ist also ab dann Privatsache, wenn die der Religion Ausdruck verleihenden resp. notwendigen Artefakte am Körper getragen werden, auch wenn dies in der Öffentlichkeit geschieht?! Die "Öffentlichkeit" muß also in diesem Falle die Attribute "ausblenden", so tun, als wären sie nicht vorhanden und sich davon nicht "provoziert" fühlen wie etwa von einem Kreuz in der Öffentlichkeit!
Ahja - irgendwie....versuche ich ja, das zu verstehen, aber....es ist schon.....etwas merkwürdig.....und daher eine mehr als....kuriose....Diskussion.....
Ratlos: Ich muß gestehen, daß in meinen Klassenzimmer sicher auch ein Kreuz war; beschwören könnt' ich's nicht. Ahja: aber an des depperte Gfries vom Bundespräsidenten kann ich mich erinnern.