Ist das alles?

Es ist einfach scheisse, wenn man nach ein paar Stunden Biken gut gelaunt und voller schöner Bilder im Kopf nach Hause kommt und sich schon vor dem Betreten der Wohnung (die Schuhe bereits ausgezogen) anhören kann dass man "schon wieder total verdreckt ist" (no na!) und dass es "gescheiter gewesen wäre, den Rasen zu mähen, den Wagen zu waschen oder sonstwas vernünftiges zu machen". Ich würde die Bilder im Kopf gerne mit jemandem teilen, von der Tour erzählen, oder wenigstens in Ruhe meine Radlerkluft waschen könnnen.

Du bist ein Getriebener. Es ist nicht ganz einfach und nicht in jedem Fall möglich, aber dreh den Spiess um. Deine Familie spürt, dass du dich deiner Situation ausgeliefert hast und so bist du zu einem gewohnten "Einrichtungsgegenstand" für dein Umfeld geworden. Brich diese Situation auf und lass deine Angehörigen spüren, dass sie die Sicherheit, dass du - egal wie sie dich auch immer behandeln - weiter funktionieren wirst, verloren haben.

Eine Möglichkeit wäre z.B. eine (fiktive) Frau in dein Leben treten zu lassen und deine Frau spüren zu lassen, dass es jemand anders gibt, der dich begehrt und mit dem du aus deinem Gefängnis ausbrechen könntest. Oder mach dich anderweitig unabhängig, fahr z.B. eine Transalp oä, stell klar, dass du das auch in Zukunft so halten wirst.

Die naheliegendste Variante, mit deiner Frau ein erwachsenes, ernsthaftes Gespräch zu führen, wirst du - nehm ich an - bereits versucht haben?

Ja und eine Therapie, den Willen deiner Frau vorausgesetzt, wär natürlich eine optimale Lösung.
 
Es ist einfach scheisse, wenn man nach ein paar Stunden Biken gut gelaunt und voller schöner Bilder im Kopf nach Hause kommt und sich schon vor dem Betreten der Wohnung (die Schuhe bereits ausgezogen) anhören kann dass man "schon wieder total verdreckt ist" (no na!) und dass es "gescheiter gewesen wäre, den Rasen zu mähen, den Wagen zu waschen oder sonstwas vernünftiges zu machen". Ich würde die Bilder im Kopf gerne mit jemandem teilen, von der Tour erzählen, oder wenigstens in Ruhe meine Radlerkluft waschen könnnen.

Ich hab nicht alle Postings gelesen, falls Du meine Fragen schon beantwortet haben solltest, sorry.

Hat Deine Frau auch so Auszeiten, bzw. nimmt sich die? Ich frage ob ihre Reaktion wirklich völliges Unverständnis, fehlende Emphatie ist oder nicht vllt. doch purer Neid ist. Neid das Du halt doch etwas hast wo Du abtauchen kannst.

Teilt Ihr Euch Haushalt und Kinder, oder hat sie das Gefühl alles alleine zu stemmen?

Kinder, Haushalt dann noch ein Job kann schon zu ner Überforderung führen, da kann Frau ratzfatz vergessen das ihre Titten auch noch für was anderes da sind, als im BH spazierengetragen zu werden.

Ich will hier Deine Frau nicht in Schutz nehmen, sollte all das nicht so sein, naja dann hast tatsächlich jemanden an Deiner Seite der Dich in der Inventarliste hat und nicht unbedingt grad in der Liebesliste.

Die Familie aufgeben sollte wirklich die letzte Option sein und nur dann erfolgen, wenn die Liebe zu Deiner Frau erloschen ist.

Viel Glück und mach Deiner Frau klar das sie Dich verletzt. Es ist tatsächlich so, dass manche Menschen gar nicht merken wie lieblos und boshaft sie mitunter sind.
 
Würde ja gern ins kollektive Mitleid miteinschwenken, aber vorher würd ich schon gern die Sicht der Dinge aus'n Blickwinkel seiner Frau lesen ... ;)
 
Ich nicht. Für's eigene Wohlbefinden ist niemand außer man selbst zuständig. So einfach ist das.
 
Würde ja gern ins kollektive Mitleid miteinschwenken, aber vorher würd ich schon gern die Sicht der Dinge aus'n Blickwinkel seiner Frau lesen ... ;)

Es ist davon auszugehen, dass er auch nicht der perfekte Mann und Ehemann ist und dass sie sich auch nicht wohl fühlt. Aber das mindert ja nichts an der Tragik. Letztendlich muss jeder sein eigenes Leben in die Hand nehmen und wenn es schon so weit ist, dass er eine solche Leere in seinem Leben spürt, ist dringend die Frage zu stellen, warum er nicht in die Gänge kommt um irgendetwas an seiner Situation nachhaltig zu verbessern. Ob eine Affaire, wie hier vorgeschlagen wurde, der beste Weg ist, wage ich jedoch in Frage zu stellen...
 
Und wenn ihm ganz einfach die Kraft und der Antrieb fehlt um (noch) nicht in die Gänge zu kommen? Den ersten Schritt tut er allerdings ja schon hier das er mal von seiner Misere berichtet. Mit dem Vorschlag er soll was ändern ist es aber auch nicht getan, das weiß er selber.
Ich denke er muss die Kraft für den Start finden, das ist manchmal schwieriger als das Rennen selbst.
 
Der berühmte "Leidensdruck". Der Mensch ist 'ne träge Masse, wenn er sich nicht richtig schlimm fühlt, hat er keinen Anlaß, etwas zu ändern.


Soll nicht zynisch klingen, aber es ist so: so lange jemand sein Schicksal beklagt und Zuhörer findet, wird er gerade immer so viel Kraft sammeln, um in seinem Unwohlsein weitermachen zu können.
 
... und ich möchte meine Kids noch eine Zeit lang aufwachsen sehen und ihnen möglichst dabei helfen, wenigstens ihr Leben besser in den Griff zu bekommen als ich es geschafft habe. Aber eigene Wünsche, Ziele etc. habe ich längst aufgegeben soferne ich sie überhaupt je hatte - und das macht das Leben noch weniger lebenswert.

Aber wenn Du sagst, daß Du Deine Kinder noch gern länger aufwachsen sehen möchtest und ihnen dabei helfen willst ihr Leben zu meistern, dann ist das ja schon einmal ein Wunsch/Ziel, das Du anstrebst.
Du mußt halt auch das als Wunsch/Ziel erkennen und auch positiv bewerten, damit Du eine positive Energie daraus ziehen kannst.
 
Du mußt halt auch das als Wunsch/Ziel erkennen und auch positiv bewerten, damit Du eine positive Energie daraus ziehen kannst.

Das schreibt sich so leicht.....;)
Mir geht bei diesem Thema das Lied von Udo Jürgens im Kopf herum wo es heißt "Ich war noch niemals in NY" Es handelt von einem desillusioniertem Familienvater, der sich seine Träume nicht erfüllen kann. An das muss ich denken.....
Ich habe auch das Gefühl, dass die guten Ratschläge über ein Freizeitforum nicht der richtige Weg sind, um die Probleme zu lösen. Ich glaube eher, dass hier professionelle Hilfe angebracht ist.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Soll nicht zynisch klingen, aber es ist so: so lange jemand sein Schicksal beklagt und Zuhörer findet, wird er gerade immer so viel Kraft sammeln, um in seinem Unwohlsein weitermachen zu können.

Naja aber mit zuhören fängt es doch an. Was anderes macht doch so ein Seelenklempner zum Anfang auch nicht oder? ;)

Ich habe auch das Gefühl, dass die guten Ratschläge über ein Freizeitforum nicht der richtige Weg sind, um die Probleme zu lösen. Ich glaube eher, dass hier professionelle Hilfe angebracht ist.

Was heißt denn professionelle Hilfe? Ich bin Profi im Besserwissen und Schönerdenken ;)

sollte das ganze mal wieder etwas auflockern - schulligung.
 
Naja aber mit zuhören fängt es doch an. Was anderes macht doch so ein Seelenklempner zum Anfang auch nicht oder? ;)


Ein Seelenklempner ist im Idealfall sowas wie ein Coach oder Trainer. Klar hört er am Anfang zu, außerdem macht er eine Anamnese und (je nachdem, wie fähig er ist) hinterfragt immer wieder die "eingemeißelten Gesetze im Kopp", die jemanden daran hindern, sich zu entfalten. Grob vereinfacht gesagt.

Ich wundere mich oft, warum Leute glauben, ein Seelenklempner wäre so eine Art Klagemauer mit eingebauter verbaler Streichelautomatik - solche Typen gibt's zwar auch, aber die kann man in der Pfeife rauchen. Diejenigen, die mir richtig gut weitergeholfen haben, waren meist die, die mir so kräftige Arschtritte verpaßt haben, daß ich's durch mein Leidensgewabere durch gespürt hab.

War manchmal ganz schön fetzig.

Zuhören erstmal: als Initialzündung ok. Aber auf Dauer eher kontraproduktiv, wenn's dabei bleibt.
 
Diejenigen, die mir richtig gut weitergeholfen haben, waren meist die, die mir so kräftige Arschtritte verpaßt haben, daß ich's durch mein Leidensgewabere durch gespürt hab.

Das kann ich nur unterschreiben. :daumen:
Außerdem finde ich aber den Ausdruck "Seelenklempner" abwertend. Die haben eine jahrelange Ausbildung hinter sich und die Guten unter ihnen, die können schon was. Die tun mehr als nur "klempnern".

Ich bin Profi im Besserwissen und Schönerdenken
Oh, du großer Meister.......:verneigung:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Außerdem finde ich aber den Ausdruck "Seelenklempner" abwertend. Die haben eine jahrelange Ausbildung hinter sich und die Guten unter ihnen, die können schon was. Die tun mehr als nur "klempnern".

Ich hatte eine smily dahinter gesetzt und schrieb außerdem noch das es zum auflockern des Themas wäre. Natürlich sind Psychologen hoch qualifizierte Fachleute.
Aber Humor nimmt manchen negativen Dingen auch etwas den Schrecken.
Ich denke selbst die werden damit mitunter arbeiten.
 
Die naheliegendste Variante, mit deiner Frau ein erwachsenes, ernsthaftes Gespräch zu führen, wirst du - nehm ich an - bereits versucht haben?

Ja und eine Therapie, den Willen deiner Frau vorausgesetzt, wär natürlich eine optimale Lösung.

Natürlich habe ich schon unendlich oft versucht, Gespräche zu führen. Auch extra für Ruhe gesorgt und darauf geachtet, dass wir ungestört sind. Keine Vorwürfe formuliert, sondern Bedürfnisse erklärt, etc. Alles vergeblich. Sie sieht meine Probleme nicht als "echte" Probleme an, ignoriert oder negiert sie einfach.

Hat Deine Frau auch so Auszeiten, bzw. nimmt sich die? Ich frage ob ihre Reaktion wirklich völliges Unverständnis, fehlende Emphatie ist oder nicht vllt. doch purer Neid ist. Neid das Du halt doch etwas hast wo Du abtauchen kannst.

Teilt Ihr Euch Haushalt und Kinder, oder hat sie das Gefühl alles alleine zu stemmen?

Sie hätte sie, nimmt sie sich aber nicht. Als Krankenschwester hat sie Schichtdienst und damit auch unter der Woche sehr oft freie Tage. Die Dienste legt sie meist aufs Wochende - was bedeutet, dass es nur selten die Chance auf gemeinsame Zeit gibt. Sie meint, sie verdiene dafür eben mehr. An ihren "freien" Tagen kümmert sie sich um Haushalt und Kids, komme ich abends (~18:00) heim, dann liegt sie bereits im Bett vor dem Fernseher und will ihre Ruhe haben. Ich bringe dann die Kids ins Bett, sitze allein herum und verzweifle vor mich hin. Hat sie Dienst bringe ich die Kids in die Schule, hole sie am Heimweg ab, koche, putze, bringe sie ins Bett und irgendwann kommt sie heim und huscht ins Bett - immerhin hat sie ja den ganzen Tag gearbeitet. So sieht der Alltag aus.

Sie geht auf keinerlei Vorschläge ein, die Zeit besser (gemeinsam!) einzuteilen, die Wochenenden miteinander (mit/ohne Kids) zu verbringen - sie meint, das brauche sie nicht. Unlängst habe ich an einem der seltenen Dienstfreien Wochenenden den Vorschlag gemacht, sie Sa abends in ein gemütliches Lokal auszuführen. Einfach so, ohne konkreten Anlass, zum Plaudern, gut Essen und vielleicht einem anschliessenden Spaziergang im Park, sogar ein Babysitter stand auf Abruf bereit. Sie hatte einfach keine Lust, meinte, das freue sie nicht.:mauer:

Es ist davon auszugehen, dass er auch nicht der perfekte Mann und Ehemann ist und dass sie sich auch nicht wohl fühlt. Aber das mindert ja nichts an der Tragik.

Na klar bin ich nicht der perfekte Mann. Ich habe meine Schwächen und Unzulänglichkeiten, wie sie jeder von uns hat. Und einen glücklichen Endruck macht sie auch nicht auf mich. Nur mache ich mir eben Gedanken darüber und versuche ich wenigstens, darüber zu sprechen, die Probleme in den Griff zu bekommen.

Als ich sie auf eine Paartherapie hin angesprochen habe meinte sie schlicht, sie hätte keine Probleme - damit war die Sache erledigt.

Wieauchimmer, ich muss aus dieser Situation irgendwie raus, so gehe ich langsam aber sicher vor die Hunde.
 
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Ich habe auch das Gefühl, dass die guten Ratschläge über ein Freizeitforum nicht der richtige Weg sind, um die Probleme zu lösen.

tja; was ist schon der richtige Weg?
Selbst die professionelle Hilfe - der ich aber auch das Wort rede - ist kein Garant für Verbesserung.
Da aber megazaertlich sich ja hier von selbst geöffnet hat und offen seine Probleme anspricht ist es ja klar, daß ein feedback kommt.
Ein Mitgrund - neben dem von der Seele schreiben - ist doch sicher auch der, daß es ihn interessiert, wie andere darüber denken.
 
@megazärtlich

Ich glaube das Dir Deine Frau gedanklich schon lange die Kündigung geschrieben hat, nur zu feige ist das auch zu zu geben. Die Klappe wahrscheinlich aus rein wirtschaftlichen Dingen und wegen den Kindern hält.

Deutlicher kann sie ja wohl nicht zeigen, dass sie Dich nicht will.

Denk nach ob es für Dich so weitergehen soll.
 
Ob eine Affaire, wie hier vorgeschlagen wurde, der beste Weg ist, wage ich jedoch in Frage zu stellen...

Solltest du mich damit meinen, ich hab von dem fiktiven Interesse einer anderen Frau gesprochen und nicht von einer Affaire. ;)

Und je mehr ich von megazaertlich lese, desto mehr bestärkt sich meine Meinung, dass mein Ratschlag so falsch nicht ist.

Sie sieht meine Probleme nicht als "echte" Probleme an, ignoriert oder negiert sie einfach.

Du bist selbstverständlich geworden, sie ist sich deiner sicher und wird nix ändern, solange sie nicht diese Sicherheit und diese Selbstverständlichkeit verliert.

ls Krankenschwester hat sie Schichtdienst und damit auch unter der Woche sehr oft freie Tage. Die Dienste legt sie meist aufs Wochende - was bedeutet, dass es nur selten die Chance auf gemeinsame Zeit gibt.

Sie geht auf keinerlei Vorschläge ein, die Zeit besser (gemeinsam!) einzuteilen, die Wochenenden miteinander (mit/ohne Kids) zu verbringen - sie meint, das brauche sie nicht.

Das zeigt nur allzudeutlich, dass sie kein ernsthaftes Interesse (mehr) an dir, an eurer Familie, an eurer Zukunft hat.

Wer den anderen liebt, für den ist gemeinsame Zeit wichtig, der geht aktiv auf den anderen zu, der lässt den Partner nicht im Stich, so wie sie dich mit deinen Problemen jetzt alleine lässt.

Ich bringe dann die Kids ins Bett, sitze allein herum und verzweifle vor mich hin.

Das ist das Erste, das du ändern solltest. Nimm dir diesen Freiraum und gestalte ihn nach deinen Wünschen. Geh weg, lebe deine Interessen aus, such dir schöne Dinge abseits deiner Beziehung, die deinem leben Farbe verleihen.

Deine Partnerschaft ist ziemlich tot. Mit Kosmetik oder kleinen Schritten erreichst du gar nichts. Es braucht den grossen Knall mit dem Risiko, dass ihr euch - und du dich damit uU von den Kindern - trennt oder ihr wieder zueinander findet, sofern dir an deiner Frau noch etwas liegt.

Oder du gehst innerhalb deiner Partnerschaft deinen eigenen Weg und findest Erfüllung (und damit mein ich nicht primär sexuelle) abseits deiner Frau.
 
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