kaiserfest bad ischl - KFJ geburtstag

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erschütternd zu sehen, wieviele menschen einem 1916 verstorbenen kaiser (diktator?!) noch huldigen, der freilich ganz unschuldig am 1.weltkrieg war und absolut kein leid über europa gebracht hat. also folge des 1.wk war die rezession, die österreich dann den neuen "heilsbringer" beschert hat, obwohl ihn ja KEINER wollte:mauer:.

was war so toll an der monarchie? vielleicht, dass junge mädchen, im jetzigen volksschulalter, ihren dienst bei der "herrschaft" versehen mussten? das war bereits VOR dem krieg so. armut, nicht zu vergleichen mit der heutigen armut. obwohl die geistige armut ja nicht ausstirbt.

oder liegts an den achso-tollen uniformen, den strammen männern, der speziellen sprache, den bärten etc, welche die idioten anzieht, wie die motten das licht?

zum orf-beitrag in "heute leben": http://tvthek.orf.at/programs/4660213-heute-leben/episodes/6518709-heute-leben
selbst in der kirche wird fahnenschwingend gefeiert:mauer:, anlässlich des geburtstags seiner majestät (heißt das so? EGAL!). aber leider legal!
zitat des kommentators: "ein unglaubliches zusammengehörigkeitsgefühl erfasste in diesen augenblicken alle anwesenden...der geburtstag...wurde aus vollem herzen begangen!!" :kotzen:

traurig, wie sehr viele österreicher der "guten alten zeit" nachtrauern, ohne sie erlebt zu haben, geschweige denn, ein fünkchen ahnung davon zu haben.
ich scheiß auf eine monarchie/diktatur, die österreich absolut NICHTS gebracht hat, außer ein überstrapaziertes kaiserzitat, schöne bauwerke und werbung für österreich/bad ischl. oder sind es die in gut 600 jahren monarchie die zu 100% verlorenen kriege:fragezeichen:?

LG
 
du kannst ja gerne werner spindelmann und michael fayegger huldigen, hält dich ja keiner davon ab :mrgreen:
 
Ich wundere mich über die massen beim hinterseer wandertag mehr.
bad ischl ist a gut gemacht tourismus verandtaltung. Und dass die gute alte zeit nicht so gut war, ist bei sowas doch ohnehin egal
 
Interessant, dass bei ein bisschen Nostalgie andere gleich ausfällig werden.
Monarchist bin ich keiner und wenn diese Parteien heutzutage im Wahlprogramm haben finde ich es eher komisch. In der Theorie kann ich einer Monarchie zwar einiges abgewinnen: Ein Monarch der sich um das Wohl seiner treu ergebenen Untertanen sorgt; ein festes soziales Gefüge, wo jeder seinen Platz hat, Dienst nichts Anrüchiges und Neid auf die Oberen ein Fremdwort ist. Aber in der Praxis funktioniert das nicht mehr, der Zug in Richtung Demokratie ist abgefahren.
 
Als Abkömmling eines Wiener Adelsgeschlechts würde ich von dir vermutlich gelyncht werden. :mrgreen:

Mein Urururgroßvater mütterlicherseits - aus ärmlichen Verhältnissen aus dem Gebiet Udine (damals zu Österreich gehörend) nach Wien kommend, hat es durch harte Arbeit, etwas Hirnschmalz, viel Risiko und Fleiß zum "Chefgärtner" (die genaue Bezeichnung müsste ich wieder bei meiner Mutter erfragen) am kaiserlichen Hof geschafft und wurde durch seine Verdienste von Kaiser Franz Josef in den Adelsstand erhoben. Eine seiner damaligen Erfindungen wird heute noch im Weinbau angewandt. Nach nur einer Generation hatte die Familie Besitztümer in und um Wien und ein stattliches Vermögen, quasi aus dem Nichts geschaffen. Zwei Weltkriege später war davon nichts mehr vorhanden, bis auf eine Vitrine voller Erinnerungsstücke und ein Fotoalbum aus dem Jahre 1880 im Haus meiner Eltern. Tut mir leid, wenn ich deshalb - nicht ganz ohne Stolz - nostalgische Gefühle bekomme.

Die Politik der damaligen Zeit und wie unglaublich hart das Leben damals war, steht natürlich auf einem anderen Blatt geschrieben. Dafür haben wir heute mit einer anderen Form der Diktatur zu kämpfen und leben in einer Wegwerfgesellschaft. Man findet immer etwas, das faul ist. Abgesehen davon kann man dem damaligen Kaiser nicht alleine die schuld für alles in die Schuhe schieben. In erster Linie - und das ist ja mittlerweile auch kein Geheimnis mehr - lag es auch an den falschen Beratern des Kaisers, die ihm sprichwörtlich Gift ins Ohr träufelten. Nicht zu vergessen, der für damalige Verhältnisse sehr liberal und fortschrittlich denkende Kronprinz Rudolf, Franzls Thronfolger. Hätte man ihn gewähren lassen, anstatt zu bevormunden, dann hätte es ohne der Tragödie von Mayerling später weltpolitisch möglicherweise auch ganz anders ausgesehen. Allerdings ist das zugegebenermaßen jetzt reine Kaffeesudleserei.

Es ist nun mal, wie es ist. Und wenn man heute noch völlig unpolitisch motiviert der Monarchie - die in Ansätzen ja nicht unbedingt schlecht gewesen ist - gedenkt und vor allem in den großen Städten noch allgegenwärtig ist, zur Kultur und Geschichte unseres Landes zählt, dann ist daran meiner Meinung nach nichts verwerfliches. Da gäbe es viel bedenklichere Sachen, die von Seiten unserer Großparteien betrieben werden, wenn beispielsweise Kriegsverbrecher gefeiert werden, weil es der eigenen Sache dienlich ist - aber das gehört dann wieder zu einem anderen Thread.
 
erschütternd zu sehen, wieviele menschen einem 1916 verstorbenen kaiser (diktator?!) noch huldigen, der freilich ganz unschuldig am 1.weltkrieg war und absolut kein leid über europa gebracht hat. Also folge des 1.wk war die rezession, die österreich dann den neuen "heilsbringer" beschert hat, obwohl ihn ja keiner wollte:mauer:.

Was war so toll an der monarchie? Vielleicht, dass junge mädchen, im jetzigen volksschulalter, ihren dienst bei der "herrschaft" versehen mussten? Das war bereits vor dem krieg so. Armut, nicht zu vergleichen mit der heutigen armut. Obwohl die geistige armut ja nicht ausstirbt.

Oder liegts an den achso-tollen uniformen, den strammen männern, der speziellen sprache, den bärten etc, welche die idioten anzieht, wie die motten das licht?

Zum orf-beitrag in "heute leben": http://tvthek.orf.at/programs/4660213-heute-leben/episodes/6518709-heute-leben
selbst in der kirche wird fahnenschwingend gefeiert:mauer:, anlässlich des geburtstags seiner majestät (heißt das so? Egal!). Aber leider legal!
Zitat des kommentators: "ein unglaubliches zusammengehörigkeitsgefühl erfasste in diesen augenblicken alle anwesenden...der geburtstag...wurde aus vollem herzen begangen!!" :kotzen:

Traurig, wie sehr viele österreicher der "guten alten zeit" nachtrauern, ohne sie erlebt zu haben, geschweige denn, ein fünkchen ahnung davon zu haben.
ich scheiß auf eine monarchie/diktatur, die österreich absolut nichts gebracht hat, außer ein überstrapaziertes kaiserzitat, schöne bauwerke und werbung für österreich/bad ischl. Oder sind es die in gut 600 jahren monarchie die zu 100% verlorenen kriege:fragezeichen:?

Lg

ich habe schon lange nicht mehr soviel blödsinn gelesen !!!!!!!!!!!!!!
 
Abgesehen davon kann man dem damaligen Kaiser nicht alleine die schuld für alles in die Schuhe schieben.

In erster Linie lag es wohl daran, dass dieser Kaiser von seinem Amt in jeder Hinsicht überfordert war. Es fehlten ihm die großen Zukunftsvisionen und jeglicher Weitblick. Er war in Wahrheit ein ganz kleiner Beamter, der dieses Reich zu Tode verwaltet hat.
 
Interessant, dass bei ein bisschen Nostalgie andere gleich ausfällig werden.
Monarchist bin ich keiner und wenn diese Parteien heutzutage im Wahlprogramm haben finde ich es eher komisch. In der Theorie kann ich einer Monarchie zwar einiges abgewinnen: Ein Monarch der sich um das Wohl seiner treu ergebenen Untertanen sorgt; ein festes soziales Gefüge, wo jeder seinen Platz hat, Dienst nichts Anrüchiges und Neid auf die Oberen ein Fremdwort ist. Aber in der Praxis funktioniert das nicht mehr, der Zug in Richtung Demokratie ist abgefahren.

das wohl der untertanen. besonders die frau vom franzl. großer hass auf die familie des mannes. in der theorie eine "republikanerin" - unsummen an geld ausgegeben -gut gelebt von der familie und vom staat. ihr vetter der "kunig" von bayern - ein spinner, der unsummen an geld ausgibt für irgendwelche bauten während ebbe in der staatskassa herrscht.

ein festes soziales gefüge: nur weilst einen alten stammtbaum hast, bist was besseres?

wo jeder seinen platz hat: ja, 16h am tag in der fabrik - und wehe er ist krank und fordert seine rechte - und gott beschütze uns - er trete der gewerkschaft bei! dieses gottlose kommunistenpack - will nur das gottgegebene und gottgefällige zerstören!

dienst nichts anrüchiges und neid kein fremdwort: ha ha ha.....der war gut. glaubst wirklich, die da oben haben sich die hände dreckig gemacht? haben sich auf grund ihrer abstammung irgendwelche posten zuschanzen lassen.

in der praxis hats noch nie funktioniert. abgesehen was hat jetzt demokratie (regierungsform) mit der staatsform republik zu tun?



Als Abkömmling eines Wiener Adelsgeschlechts würde ich von dir vermutlich gelyncht werden. :mrgreen:

Mein Urururgroßvater mütterlicherseits - aus ärmlichen Verhältnissen aus dem Gebiet Udine (damals zu Österreich gehörend) nach Wien kommend, hat es durch harte Arbeit, etwas Hirnschmalz, viel Risiko und Fleiß zum "Chefgärtner" (die genaue Bezeichnung müsste ich wieder bei meiner Mutter erfragen) am kaiserlichen Hof geschafft und wurde durch seine Verdienste von Kaiser Franz Josef in den Adelsstand erhoben. Eine seiner damaligen Erfindungen wird heute noch im Weinbau angewandt. Nach nur einer Generation hatte die Familie Besitztümer in und um Wien und ein stattliches Vermögen, quasi aus dem Nichts geschaffen. Zwei Weltkriege später war davon nichts mehr vorhanden, bis auf eine Vitrine voller Erinnerungsstücke und ein Fotoalbum aus dem Jahre 1880 im Haus meiner Eltern. Tut mir leid, wenn ich deshalb - nicht ganz ohne Stolz - nostalgische Gefühle bekomme.

ich denke, dein vorfahr war ein kleinadliger? ein edler oder? also in den augen der hocharistokratie eine "kleine nummer".

die frau vom franz ferdinand kam ja auch aus einem alten geschlecht aber - ich glaub nur grafenstand - die wurde ja von der "high-society von damals" ordentlich geschnitten, weil sie ja nicht "seinesgleichen" war.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
ich denke, dein vorfahr war ein kleinadliger? ein edler oder? also in den augen der hocharistokratie eine "kleine nummer".

Er wurde, wie bereits erwähnt, vom Franzl in den Ritterstand erhoben (vergleichbar mit dem englischen "Sir"), ein Titel, der meines Wissens damals sogar an die männlichen Nachkommen weitervererbbar war. Eine kleine Nummer? Mitnichten ;) Meine Mutter hortet daheim Zeitungsberichte aus der damaligen Zeit über ihn, er war also zumindest in Wien stadtbekannt. Für die Hocharistokratie vermutlich aber wirklich nur ein kleiner Fisch. Mit den "Ständen" hielt man es damals ja bekanntlich sehr streng. Obwohl ich heute auch kaum Unterschiede ausmachen kann, wenn man sich beispielsweise die "Wörtherseegesellschaft" ansieht. Die sind ja auch der Meinung, daß sie ein eigener Stand im Lande und alles außerhalb ihres erlesenen Kreises nur der Pöbel und Abschaum wären.
 
Er wurde, wie bereits erwähnt, vom Franzl in den Ritterstand erhoben (vergleichbar mit dem englischen "Sir"), ein Titel, der meines Wissens damals sogar an die männlichen Nachkommen weitervererbbar war. Eine kleine Nummer? Mitnichten ;) Meine Mutter hortet daheim Zeitungsberichte aus der damaligen Zeit über ihn, er war also zumindest in Wien stadtbekannt. Für die Hocharistokratie vermutlich aber wirklich nur ein kleiner Fisch. Mit den "Ständen" hielt man es damals ja bekanntlich sehr streng. Obwohl ich heute auch kaum Unterschiede ausmachen kann, wenn man sich beispielsweise die "Wörtherseegesellschaft" ansieht. Die sind ja auch der Meinung, daß sie ein eigener Stand im Lande und alles außerhalb ihres erlesenen Kreises nur der Pöbel und Abschaum wären.

kaiser karl soll ja noch auf dem weg ins exil jeden den er getroffen hat in den adelsstand erhoben haben :)

ging ihnen aber auch nicht anders als den anderen:

geadelt von karl dem großen im jahr 800. entadelt von karl renner im jahr 1919.
 
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