Keine Religion

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Wer einen monolithischen Islam sieht, geht den Islamisten auf den Leim! Es gibt eben keine zentrale Institution des Islam, wie es sie etwa in der katholischen Kirche gibt. Es gibt eine Unzahl von lokalen Traditionen... Der Koran wird wie andere heilige Bücher von Menschen interpretiert, die nicht unfehlbar sind; Unfehlbarkeit beansprucht m.W. nicht einmal mehr der aktuelle Papst.
Diskutiert werden kann, ob eine "demokratischere" Organisation, wie sie die diversen "evangelischen" Kirchen, vertreten im Weltkirchenrat, haben oder eine zentralistische Organisation wie die katholischen Kirche, die Zersplitterung hintanzuhalten versucht, erstrebenswerter ist. Orthodoxe Kirchen scheinen z.T. vom Gift des Nationalismus durchdrungen und politisch instrumentalisiert zu sein (Russland, Serbien).
Auch buddhistische Mönche, im Prinzip Vertreter einer friedfertigen Religio, hetzen gegen Minderheiten: in Sri Lanka gegen Tamilen, in Myanmar gegen die muslimischen Rohingya; hier wird sogar von einem Völkermord gesprochen.
 
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Der Koran wird wie andere heilige Bücher von Menschen interpretiert, die nicht unfehlbar sind; Unfehlbarkeit beansprucht m.W. nicht einmal mehr der aktuelle Papst.

Das ist ja genau der Kern des Problems. Im Grunde kann den Koran niemand anzweifeln oder anders interpretieren. Papst und die Konzile können sehr wohl Änderungen herbei führen.
 
Das ist ja genau der Kern des Problems. Im Grunde kann den Koran niemand anzweifeln oder anders interpretieren. Papst und die Konzile können sehr wohl Änderungen herbei führen.
Natürlich "kann" der Koran angezweifelt werden, aber von wem und auf welcher Grundlage? Auch kein Papst wird die Evangelien "anzweifeln", es geht um Interpretation, Textkritik. Was verstehst du unter "anzweifeln"? Möglicherweise liegt die Textkritik des Koran von islamischer Seite im Argen, aber das ist Mutmaßung. Es gibt hier sicher keinen Orientalisten/Islamwissenschaftler, der kompentente Aussagen machen kann. Textkrtik bzw. Übersetzung ist immer auch Interpretation! Wem der Inhalt zugeschrieben wird, ist für Außenstehende weniger wichtig, vgl auch zB das Buch Mormon. Weinige Muslime werden das klassische Arabisch ausreichend beherrschen genauso wenige wie Katholiken Hebräisch oder Griechisch, nicht einmal mehr Latein
 
Jeder Zweifel wird von anderen Lehrern sofort in der Luft zerrissen werden. Und genau das ist im Christentum eben nicht der Fall, wenn der Papst hinter einer Neuinterpretation steht. Natürlich kann das nur in sehr kleinen Schritten erfolgen. Aber die katholische Kirche hat sich im Laufe der Geschichte doch etwas bewegt.
 
Jeder Zweifel wird von anderen Lehrern sofort in der Luft zerrissen werden.
Was soll das heißen? Welche "andere Lehrer"? Islamische oder außenstehende? Es gibt durchaus unterschiedliche Interpretationen zB von "Dschihad" und dem Vehüllungsgebot. Der Papst ist nur für Katholiken wichtig, nicht für andere Christen. Definiere "Zweifel", bevor du solche plakative Behauptungen in den Raum stellst.
Das mag für den Stammtisch reichen, aber nicht für eine fundierte Diskussion.
Die Ketzerverfolgungen der Katholiken waren auch nicht ohne.... Bewegt hat sich die Kirche nicht freiwillig, sondern gezwungen durch die Reformation und die Aufklärung.
Basis für die Reformation waren die Beschäftigung mit den Urtexten und deren eigenständige Lektüre (Alphabetisierung!). Anerkannt sind nur die "kanonischen Schriften", die apokryphen Evangelien sind nicht anerkannt...
Der Islam ist rund 600 Jahre jünger als das Christentum, wenn du 600 Jahre zurückgehst, bist du im 15. Jh., kein Zeitalter der Toleranz im christliche Abendland. Das islamische Spanien war damals weiter...
Religion wurde immer für politische Interessen instrumentalisiert; denke den Kolonialismus, an die "christlichen" Stadler & Strache, die US-Evangelikalen, die orthodoxe Kirche unter Putin und Milosevic, den Katholizismus unter Franco oder Dollfuß
 
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Deine offensichtliche Abneigung den Christen gegenüber macht dich ein bisserl blind.
 
Ich bin sicher kein Eiferer. Würde mich selber eher als Beitragszahler und Taufscheinchrist einstufen.

Mich zipft es nur an, wenn hier der Islam entschuldigt wird.
 
Sachkenntnis und differenzierte Betrachtung vor Posting!
Die Lektüre meiner Beiträge würde dich vor Pauschalurteilen bewahren...
 
Der Islam ist rund 600 Jahre jünger als das Christentum, wenn du 600 Jahre zurückgehst, bist du im 15. Jh., kein Zeitalter der Toleranz im christliche Abendland.
Wir leben aber mittlerweile in einem anderen Zeitalter. Auch die Moslems. Oder bist Du der Meinung, dass die uns 600 Jahre hinterherhinken? :down: Wenn ich so überlege........ könnte hinkommen :lalala:
 
"Die Moslems" und "wir" sind wieder Pauschalurteile. Gewisse von islamischen Fundamentalisten vertretene Ideen sind mit Sicherheit "vormodern", aber auch "Christen" hängen mitunter vormodernen Grundsätze an. Mir fallen dazu etwa die Amish oder die Mennoniten ein, aber auch von viele US-Evangelikalen vertretene Ideen des Kreationismus
Was die Rolle der Frau und die Geburtenkontrolle betrifft, haben/hatten (?) katholische und islamische Konservative - vor einigen Jahren bei einer Konferenz in Kairo - keine Probleme gleich abzustimmen.
Die Akzeptamz von Anderssein, sei es in der sexuellen Orientierung wie auch des Aussehens, ist "bei uns" noch lange kein Mainstream....
 
Mir fallen dazu etwa die Amish oder die Mennoniten ein, aber auch von viele US-Evangelikalen
Ich würde mich bei der Diskussion aber auf jene christlichen Glaubensrichtungen beschränken, die für Europa von echter Bedeutung sind. Zu den Amish fällt mir ein, dass sie nicht nur altmodisch, sondern auch der Gewalt abhold sind. Das macht sie nicht direkt unsympathisch. Mit den US - Evangelikalen ist das durchaus nicht so ...... aber eben >>> US

Wirklich modern sind die ausschlaggebenden Richtungen der Moslems überhaupt nicht. Der sogenannte Euro - Islam ist eine Fiktion. In Bosnien wird mit viel Geld aus den Nahen Osten das religiöse Umfeld "fundamentalisiert", eine große Gefahr für die Zukunft.

In mehreren Umfragen wurde festgestellt, das die Mehrzahl der Moslems (auch hier bei uns) nicht der Ansicht ist, dass staatliches Recht vor der Religion kommt.
 
Es ist doch vollkommen unwichtig, wie man eine Religion (alle Religionen sind menschliche Konstrukte) interpretiert und historisch sieht, wesentlich dagegen ist, dass Religionen - egal ob Christentum, Islam, Judentum, Hinduismus mitunter sogar der Buddhismus .. - nicht zur Toleranz gegenüber Andersdenkenden, Andersgläubigen oder gar Atheisten beitragen. Momentan ist der Islam und seine radikale Form ein wirkliches weltpolitisches Problem, es kann aber auch sein, dass das Christentum in unseren Breitengraden für den einzelnen zum Problem wird, wenn er sich dagegen äußert, in Palästina für einen Araber die Ausrichtung Israels als jüdischer Staat mit all seinen Folgen ein großes, existenzielles Problem darstellt ...
Jede wirklich JEDE Religion hat einen abzulehnenden Teil in sich, und sei es beispielsweise die Herabwürdigung der Frauen, die in allen monotheistischen Religionen Tradition ist. Alle Religionen sind darauf ausgerichtet, Macht auszuüben, seine Mitglieder zu kontrollieren und zu beeinflussen und religiös geprägte Staaten haben dieses Prinzip zum staatlichen gemacht. Und sogar in einer "aufgeklärten" Gesellschaft wie der österreichischen existieren immer noch Gesetze und Verhaltensnormen, die Vertreter von Religionsgemeinschaften privilegieren und/oder Kritik sogar mit Strafen bedrohen.
Religionen sind per se psychisch fragwürdig, in vielen Formen sogar psychotisch. Und leider ist kein Bildungssystem dergestalt, dass der religiöse Einfluss eingedämmt oder diesem gar entgegengetreten wird. Und wenn wir mit Fingern auf den Islam zeigen (mit Recht), dann sollten wir aber auch den Finger auf die eigenen Wunden legen und diese beseitigen!
 
Die Evangelikalen sind weltweit aktiv, besonders in S-Amerika; auch bei uns liest man gelegentlich von Auftritten von Predigern, bei denne "Wunder" versprochen werden...
Wenn die US-Evangelikalen Trump unterstützen, ist das auch nicht ungefährlich für den Rest der Welt... Sind durchaus auch gewaltbereit...
Der wahhabitische Islam aus Saudiarabien wird wird weltweit verbreitet, wohl wahr...
Die Gefahr besteht aber in 1. Linie für die Muslime selbst; da gab es weitaus mehr Terroropfer als im sogenannten Westen... Bedauerlicherweise ist da eine Mobilisierung "der Straße" ausgeblieben. Dafür beschäftigt man sich dort damit, "Pokemon" zur Sünde zu erklären....
Was den Vorrang der Religion vor dem Recht anlangt, mag es so sein oder auch nicht (Mehrheit? Von welchem Sample?); mir stehts nicht dafür, Zahlen zu recherchieren... Eine tiefer gehende Studie ist dem Vernehmen nach in Arbeit (islamische Schulen/Kindergärten). Der Teufel kann im Detail bzw. im absichtsvoll Verschwiegenen stecken. Die Intention der Manipulation der Community ist bei diesem Thema nicht auszuschließen...
 
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Die Evangelikalen sind weltweit aktiv, besonders in S-Amerika; auch bei uns liest man gelegentlich von Auftritten von Predigern, bei denne "Wunder" versprochen werden...
Wenn die US-Evangelikalen Trump unterstützen, ist das auch nicht ungefährlich für den Rest der Welt... Sind durchaus auch gewaltbereit...

Dem stimme ich zu. Die Welt wird in dieser Hinsicht immer kleiner.

Ich würde mich bei der Diskussion aber auf jene christlichen Glaubensrichtungen beschränken, die für Europa von echter Bedeutung sind. Zu den Amish fällt mir ein, dass sie nicht nur altmodisch, sondern auch der Gewalt abhold sind. Das macht sie nicht direkt unsympathisch. Mit den US - Evangelikalen ist das durchaus nicht so ...... aber eben >>> US

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In einer globalisierten Welt sind die USA nicht so weit entfernt. Wenn ein US Präsident, mit offenen evangelikalischen Tendenzen, so mir nichts dir nichts in ein islamisches Land, auch wenn von einem Diktator regiert, einmarschiert und zur Zerstörung des Landes und der Elend seiner Bürger wesentlich beiträgt, dann hat er Wasser auf die Mühle derer gegossen, die überall, auch in Europa, einen fundamentalistischen Islam predigen. Zumal wenn sich paar europäische Länder dem besagten Präsidenten als Teil der "Coalition of the Willing" (wobei m.E. Coalition of the brain dead viel angebrachter wäre!)! anschließen. Das rechtfertigt natürlich Gewalttaten seitens Mislime in Europa oder sonst wo keineswegs, tut aber eben der Integration der Muslime in europäischen Gesellschaften auch keinen Gefallen. Auf dem selben Blatt sehe ich den, mit Hilfer der Amerikaner, noch immer ungelöster Palästina - Israel Konflikt.

Wirklich modern sind die ausschlaggebenden Richtungen der Moslems überhaupt nicht. Der sogenannte Euro - Islam ist eine Fiktion. In Bosnien wird mit viel Geld aus den Nahen Osten das religiöse Umfeld "fundamentalisiert", eine große Gefahr für die Zukunft.

Stimmt, leider! Vielleicht bringt die malaysische/indonesische Variante Hoffnung? Und auch die Iraner scheinen nach einem neuen Weg zu suchen.
 
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Trump slbst ist kein Evangelikaler, nur sein neuer Vize-Kandidat Pence; er ist auf die Unterstützung der Evangelikalen angewiesen...
In Indonesien werden in Dörfern neue Moscheen in großer Anzahl (alle paar 100m) gebaut, kaum mit lokalem Geld, ist zu vermuten (bei Malang, Zentraljava; bei Bukittingi, Sumatra)
In Malaysia sind viele Staaten an der O-Küste sehr konservativ regiert; Sarawak und m.E. Sabah sind da offnener....
 
Trump slbst ist kein Evangelikaler, nur sein neuer Vize-Kandidat Pence; er ist auf die Unterstützung der Evangelikalen angewiesen...
Trump ist ein Opportunist! Ich meine eigentlich Bush jr. und den Irak.
In Indonesien werden in Dörfern neue Moscheen in großer Anzahl (alle paar 100m) gebaut, kaum mit lokalem Geld, ist zu vermuten (bei Malang, Zentraljava; bei Bukittingi, Sumatra)
Ob , dort, im eignen Land, z.B. Indonesien, Moscheen gebaut wird, ist m.E. weniger ein Indiz als wie mit religiösen Minderheiten und Frauen umgegangen wird. Und in dieser Hinsicht scheint es bei ihnen etwas lockerer zu gehen als in den Golfstaaten. Aber der externe Einfluss, wie du bemerkst, kann zu einem Problem werden.
In Malaysia sind viele Staaten an der O-Küste sehr konservativ regiert; Sarawak und m.E. Sabah sind da offnener....
Da magst Recht haben. Wo viele Völker jahrhunderte lang zusammenleben, in diesem Fall die Malayen, Chinesen und Inder, und sie von draußen auch in Ruhe gelassen werden, dann gibt es für die Toleranzentwicklung gute Chancen.
 
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