Ich würde mal so sagen: Mit -gemeinsamen- Kindern ist die Toleranzgrenze sicherlich höher... allerdings soll man NICHT wegen den Kindern zusammen bleiben, sondern sich - wenn es einfach nicht mehr klappt - wegen den Kindern TRENNEN! (Wenn man es schon nicht für sich tut!)
Es kommt dann immer darauf an, was man dann aus der Situation macht! Es ist FALSCH allgemein zu behaupten, Kinder, deren Eltern sich getrennt haben, leiden darunter. Denn es kommt darauf an, was man den Kindern dann "bietet", wie man ihnen die Trennung beibringt bzw. ob die Kinder noch zu beiden Elternteilen Kontakt haben. Das traurige ist, daß es ja oftmals zum Kontaktbruch kommt - sei es vom Elternteil, der das Sorgerecht hat und aus lauter Schmerz den Kontakt abbricht (und somit nicht an das Kind denkt), oder vom verlassenen Partner selbst...
Ich habe mich auch lange mit dem Vater meiner Tochter "gequält". 5 Jahre und die waren zu viel. Ich merkte schon bald, daß wir nicht zusammen passen, da wußte ich noch nicht von meiner Schwangerschaft. Als sie dann feststand, wollten wir einen 2. Versuch wagen, als Chance für unser gemeinsames Kind. Das stellte sich als Fehler raus. Mein Ex wollte eine Familie, aber ein Singleleben führen. Dh. Er kam nur zum Essen und schlafen nach Hause. Gemeiname Unternehmungen gab es nicht. Ich konzentrierte mich auf unser Kind, er auf seine Sachen (Fortgehen, TV und Auto).
Er behandelte mich wie ein Stück Dreck, wußte alles besser, konnte alles besser und wollte mich bevormunden...
Lange hatte ich nicht die Kraft, mich endgültig los zu reißen.... nach 4 Jahren zog ich endlich in eine andere Wohnung - in der selben Siedlung lag (man konnte in die Wohnung des anderen sehen). Es wurde nicht besser. Er wollte immer wieder eine Chance, ich gab aus Mitleid nach... obwohl ich immer merkte, daß er mir einfach nicht abging, wenn ich nicht bei ihm war...
Gefühle waren einfach keine da. Die Lust auf Sex hatte ich auch schon längst verloren...
Wir versuchten es einige Male - auch weil ich meiner Tochter eine Familie bieten wollte (ich wollte es besser, als ich es selbst als Kind hatte - ich hatte nie einen Kontakt zu meiner Mutter, nachdem sich meine Eltern trennten, als ich noch klein war)...
Außerdem machte mein Ex mir das Leben zur Hölle, spionierte mich aus, läutete oft Sturm, bis ich die Tür öffnete, ließ auch das Handy zig Mal klingeln...
Er konnte kein Nein, keine Grenzen akzeptieren... es war furchtbar!!!
Irgendwann sah er ein, daß es nichts brachte und wollte selbst eine endgültige Trennung... (kam aber dann doch immer wieder angekrochen und bat um eine neue Chance) - das war der Punkt, wo ich dann auch endlich einen endgültigen Schlußstrich ziehen konnte und wieder an Stärke gewann und mich selbst wieder zurück bekam (ich war in der Beziehung so weit gekommen, daß ich nicht mal weinen konnte...)
Meine Tochter hat in der Zeit, in der ich mit ihrem Vater zusammen war, sicherlich sehr gelitten. Sie konnte nicht durchschlafen, als kleines Kind haute sie andere und als Baby war sie ein Schreikind (ich bin mir sicher, daß das mit den Spannungen zusammen hing).
Kaum gab es eine richtige Trennung, blühte mein Kind richtig auf! Es war ein harter Kampf, bis mein Ex dann endlich auch kapierte, daß ich mir nicht mehr auf der Nase rumtanzen ließ/lasse (auch webowl war mir eine riesen Hilfe in der Zeit, wenn nicht sogar die wichtigste).
Seit ich in einer fixen, guten Partnerschaft lebe und meine Tochter und ich mit meinem LG zusammenwohnen ist alles viel besser geworden.
Mein Kind ist wunderbar ausgeglichen und fröhlich, hat eine männliche Bezugsperson, die ein sehr positives Beispiel für sie ist und auch der Vater kümmert sich seitdem wie ein richtiger Vater um sie (hat er vor der Trennung nie!). Sie sieht ihn regelmäßig und kann ihn sehen, wann immer sie will. Sie hat auch ein Foto in ihrem Zimmer, wo sie als Baby mit ihren Eltern drauf ist.
Für uns alle war die Trennung das beste, was uns allen passieren konnte - allen voran meiner Tochter!
Ich finde, man soll NICHT wegen den Kindern unglücklich leben. Denn 1. kriegen es die Kinder ab (auch unabsichtlich) und 2. hat man nichts davon (die Kinder gehen außer Haus, man hat sich nichts mehr zu sagen und der Mann geht dann oftmals auch...)!
Eine Trennung ist nicht immer leicht, weil man auch durch das Kind mit dem Ex verbunden bleibt, aber keine Trennung ist oft auch noch schwieriger...
Ich hoffe, du verstehst, was ich meine...
MM: Wenn man merkt, daß es nichts mehr zu retten gibt und man sich nur mehr im Kreis dreht, dann ist es Zeit zu gehen...