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Gast
(Gelöschter Account)
Der Medienrummel ist ein Vorteil, weil damit eine breite Öffentlichkeit auf Missstände aufmerksam wird, und Missstände hat es sicher gegeben (und wird es auch weiter geben).
Der Rummel ist aber auch ein Nachteil für die betroffenen Kinder. Sie würden wahrscheinlich mehr als nur ein Jahr brauchen, um ihre Erlebnisse in Ruhe verarbeiten zu können. So gesehen finde ich die späte Berichterstattung gar nicht so übel.
Auf der anderen Seite gibt es viele Kinder, welche verschiedensten Misshandlungen ausgesetzt waren, und wo oft die ihrer Mitschuld bewussten Eltern auch nicht in erster Linie das Wohl ihres Kindes im Auge haben.
Statt ihrem Kind die Möglichkeit des Verarbeitens und Abschließens zu gönnen, zerren sie sie um ihrer eigenen Rechtfertigung willen durch Gerichte und Internet-Foren, gründen Vereine, nur damit sie selbst von ihrer Mitschuld ablenken und von bereitwilligen Beifallklatschern für ihr Engagement gelobt werden, und engagieren sich alsbald für Gott und die Welt, nur nicht mehr für ihr eigenes Kind.
Dieses wird durch die fortwährende Konfrontation mit dem Erlebten um jede Möglichkeit gebracht, die Vergangenheit hinter sich zu lassen, und leidet ein Leben lang weniger unter den erlebten Misshandlungen als vielmehr an den Folgen elterlicher Unvernunft.
Und gefällt sich am Ende in seiner Opferrolle, weil es von seiten der Eltern fast schon darauf abgerichtet ist, als Opfer Aufmerksamkeit zu bekommen.
Das gibt's nämlich auch.
Meint der Steirer
Kann mich dir zum Grossteil nur anschliessen...
Warum die Sache erst jetzt in die Öffentlichkeit kommt? Wie man jetzt hörte, gibt es einen Journalisten, der bereits vor einem Jahr von der Sache erfuhr, sie bis jetzt aber auf Bitte des Vaters nicht veröffentlicht hat - jetzt kommt es zur Prozesseröffnung und der Journalist tut, was sein Job ist.
Aber: die 3 Kinder sind gezeichnet fürs Leben - ein solches Trauma kann man nicht ungeschehen machen und sie haben sich dieses Los sicher nicht selber ausgesucht.
Die Mutter ist, so viel man bisher gehört hat, psychisch krank, und auch wenn das mancher hier nicht versteht - für ihr Tun wahrscheinlich nicht verantwortlich ... für mich spielt die eigenartigste Rolle (neben dem Jugendamt, das nichts unternommen hat) in dem ganzen Drama der Vater der Kinder. Warum der so lange nichts unternommen hat, ist mir gänzlich unverständlich und dessen Rechtfertigung würde mich doch sehr interessieren!
Zivilcourage war ausnahmsweise mal vohanden - aber heutzutage reicht das schon nicht mehr, sondern man muss mittlerweile als Staatsbürger schon wissen mit welchen rechtlichen Mitteln man die Ämter dazu bringt aktiv zu werden - und diese Entwicklung ist eine bedenkliche!