Kirchenaustritt

Das kommt ja leider beim schriftlichen Austausch immer mal wieder vor, da man weder die Tonalität in der Stimme, noch die Körpersprache, noch den Gesichtsausdruck des Schreibers sieht/hört, wenn er/sie etwas Bestimmtes zum Ausdruck bringen möchte.

da hast du absolut recht, allerdings ist das posting vom steirer relativ eindeutig und hat wenig mit körpersprache oder tonalität der stimme zu tun.
 
Das kommt ja leider beim schriftlichen Austausch immer mal wieder vor, da man weder die Tonalität in der Stimme, noch die Körpersprache, noch den Gesichtsausdruck des Schreibers sieht/hört, wenn er/sie etwas Bestimmtes zum Ausdruck bringen möchte.
Ich verstehe jetzt beim besten Willen nicht, was man an diesem Satz missverstehen kann?
Auch bei den Katholiken ist es nicht so, dass die Kirche mit Gewalt auf die Kinder zugreift, sondern die in aller Regel katholischen Eltern sehen mit Recht in der Taufe ihrer Kinder nichts schlechtes.
Aber ich erklär's Dir gerne, und sogar langsam, damit's beim ersten Mal klappt. :)

"Auch bei den Katholiken ist es nicht so, dass die Kirche mit Gewalt auf die Kinder zugreift, ..."
Was will uns das sagen? Zuerst einmal, dass von Katholiken die Rede ist, und dass die katholische Kirche nicht gewaltsam auf die Kinder zugreift, um sie quasi gegen den Willen der Eltern zu taufen, sondern dass die Eltern von sich aus ihre Kinder taufen lassen.

Nachdem wir spätestens jetzt wissen, dass von Katholiken die Rede ist, dann verstehen wir auch den Nebensatz
"... sondern die in aller Regel katholischen Eltern sehen mit Recht in der Taufe ihrer Kinder nichts schlechtes."
Es ist nun einmal so, dass bei den Katholiken die Kinder überwiegend katholische Eltern haben. Ist ja auch nichts wirklich schlechtes, meiner bescheidenen Meinung nach. "In aller Regel" habe ich deshalb geschrieben, weil es ja auch vorkommt, dass nur ein Elternteil katholisch ist, während der andere entweder einer anderen Religion angehört oder ohne Bekenntnis ist.
 
Ein Antisemit wird nur in den seltensten Fällen mit einem Juden befreundet sein, denn bereists nach kürzester Zeit ergäben sich Themen wie Israel und die Palästinenser und daß die seit 50 Jahren auf keinen grünen Zweig kommen, sieht man ja täglich.

Wieso das eine hat ja mit dem anderen nichts wirklich zu tun. Das eine ist rassistischer Natur. Der Konflikt Juden gegen Palästinenser ist politischer Natur. Im übrigens gibts ja auch die seltsame Kombination, dass so mancher Ex-Nazi ab 1967 Sympathie für Israel entwicklelt hat, während die Linke ja tedenziell eher Pro-Arabisch und damit Anti-Israelisch ist.

"Auch bei den Katholiken ist es nicht so, dass die Kirche mit Gewalt auf die Kinder zugreift, ..."
Was will uns das sagen? Zuerst einmal, dass von Katholiken die Rede ist, und dass die katholische Kirche nicht gewaltsam auf die Kinder zugreift, um sie quasi gegen den Willen der Eltern zu taufen, sondern dass die Eltern von sich aus ihre Kinder taufen lassen.

So ist es die Religionszugehörigkeit wird vererbt und ist reine Sozialisierung. Wenn einer "Visionen hat, sieht er halt als Christ die Jungfrau Maria, als Moslem vielleicht den Erzengel Gabriel.

Ich seh halt nackte Frauen ;)
 
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So ist es die Religionszugehörigkeit wird vererbt und ist reine Sozialisierung.
Dass man Religionszugehörigkeit vererben kann, wäre mir neu.

Ich frag' mich nur, was daran so furchtbar sein soll, wenn gläubige Eltern ihre Kinder mit in die Kirche nehmen, oder in die Synagoge, den Tempel oder was immer. Soll mir bitte einer erklären, was Religionen so furchtbar machen soll, dass man sie von Kindern fern halten müsste? Zurecht findet niemand etwas dabei, wenn beispielsweise sozialistische Eltern ihre Kinder zum Maiaufmarsch mitnehmen. Ich möcht' jetzt nicht hinterfragen, wo mehr indoktriniert wird ....

Natürlich gibt es auch: Gegensätze ziehen sich an - doch ist das dann extrem aufreibend in einer engeren Beziehung, und/oder Freundschaft.
Das hängt wohl in erster Linie von den beteiligten Menschen ab.

Gerade in Freundschaften ist es doch eher befruchtend als lähmend, wenn es unterschiedliche oder vielleicht sogar entgegengesetzte Meinungen und Anschauungen gibt, denn aus ihnen können wir doch wesentlich mehr für unsere eigene Entwicklung lernen, als aus gläubiger und bewundernder Zustimmung. Das setzt natürlich voraus, dass man andere Meinungen grundsätzlich akzeptiert, und wer sich stattdessen berufen fühlt, anderen die Welt und das Leben zu erklären, für den wird's wahrscheinlich aufreibend sein. Aber das ist zum Glück ja die Minderheit.

Ein Antisemit wird nur in den seltensten Fällen mit einem Juden befreundet sein ....
Nach meinem Verständnis wird ein überzeugter Antisemit in gar keinem Fall mit einem Juden befreundet sein, weil sich das gegenseitig ausschließt.

Daß es spannend und interessant ist, Menschen mit völlig anderer Glaubensrichtung zu kennen, will ich nicht abstreiten, ob sich allerdings eine wirkliche Innigkeit daraus entwickeln kann, wage ich zu bezweifeln.
Also soweit es dabei um Freundschaft geht, sehe ich nicht, in welcher Form unterschiedlicher Glaube oder unterschiedliche politische Überzeugung das Entstehen einer innigen Freundschaft be- oder gar verhindern sollen? Immer vorausgesetzt, dass man die Anschauungen des Anderen als gleichwertig akzeptiert. Aber davon kann man bei einem toleranten und aufgeschlossenen Menschen wie Dir wohl ausgehen.
 
Dass man Religionszugehörigkeit vererben kann, wäre mir neu.

Ich frag' mich nur, was daran so furchtbar sein soll, wenn gläubige Eltern ihre Kinder mit in die Kirche nehmen, oder in die Synagoge, den Tempel oder was immer. Soll mir bitte einer erklären, was Religionen so furchtbar machen soll, dass man sie von Kindern fern halten müsste? Zurecht findet niemand etwas dabei, wenn beispielsweise sozialistische Eltern ihre Kinder zum Maiaufmarsch mitnehmen. Ich möcht' jetzt nicht hinterfragen, wo mehr indoktriniert wird ....

Mit vererbt mein ich, dass die ihr Glaubensbekenntnis weitergeben. Manchmal eben nur aus Folklore auch wenn man nicht mehr gläubig ist, so wie bei uns viele halt.

Bei uns ists eh nicht schlimm, wenn Kinder mit Religion in Berührung kommen. Gefährlich ist es nur, wenn Kinder Fanatiker (ob jüdisch, islamisch oder christlich) ausgesetzt sind. Na ja, nach dem Maiaufmarsch in Wien kannst nur gläubiger Antisozialist werden ;)
 
Gerade in Freundschaften ist es doch eher befruchtend als lähmend, wenn es unterschiedliche oder vielleicht sogar entgegengesetzte Meinungen und Anschauungen gibt

Aber geh, Blödsinn ... :lehrer:

Erst neulich im Kaffeehaus ich und mein Kumpel ...

Er: Scheiss Wetter!
Ich: Ja, stimmt!

Ich: Politiker san lauter Trottel
Er: Ja, vor allem der ...

Ich: Ja, der ... ist a Trottel
Er: Und der ... ist a ein Trottel

Ich: Ja, stimmt, a ein Trottel
Er: Fahr ma ins Puff?

Ich: Ja, Puff wär lässig
Er: Tittibar?

Ich: Ja, Tittibar ist lässig
Er: Dann fahr ma!

Ich: Ja, fahr ma ...

etc. etc. usw. usf. ... :mrgreen:

Solltest mal dabei sein wenn ma über Kunst, Literatur, Philosophie, Sinn des Lebens und Glaube diskutieren, da geht dann erst die Post ab ... :cool:
 
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Ich frag' mich nur, was daran so furchtbar sein soll, wenn gläubige Eltern ihre Kinder mit in die Kirche nehmen, oder in die Synagoge, den Tempel oder was immer. Soll mir bitte einer erklären, was Religionen so furchtbar machen soll, dass man sie von Kindern fern halten müsste?

Gerade in Freundschaften ist es doch eher befruchtend als lähmend, wenn es unterschiedliche oder vielleicht sogar entgegengesetzte Meinungen und Anschauungen gibt, denn aus ihnen können wir doch wesentlich mehr für unsere eigene Entwicklung lernen, als aus gläubiger .. Zustimmung. Das setzt natürlich voraus, dass man andere Meinungen grundsätzlich akzeptiert, und wer sich stattdessen berufen fühlt, anderen die Welt und das Leben zu erklären, für den wird's wahrscheinlich aufreibend sein. Aber das ist zum Glück ja die Minderheit.

...Immer vorausgesetzt, dass man die Anschauungen des Anderen als gleichwertig akzeptiert.

Die Erziehung zu einer bestimmten - egal welcher - Religion, schränkt von vorne herein die Erkenntnismöglichkeiten des Kindes zu einem späteren Zeitpunkt ein und bewirkt die Bildung von Vorurteilen - weshalb Religionen an sich auch starken identifizierenden Charakter bei der Gruppenbildung und bei der Entstehung von Feindbildern haben.

Dass wir aus geistigen Auseinandersetzungen mehr lernen können als aus gläubiger Zustimmung , ist absolut richtig, weil Glauben den Blick verstellt und weiterführendes Denken behindert.

Freunde zu haben besteht zwar aus der Akzeptanz der jeweils anderen Persönlichkeit, was aber nicht bedeutet, dass ich einzelne Einstellungen oder Meinungen, die aus Vorurteilen resultieren, als "gleichwertig" akzeptieren muss. Ich weiss auch, dass in manchen Bereichen andere Menschen mehr Fähigkeiten haben als ich oder sonst wer, ebenso umgekehrt - und die Summe der Eigenschaften eines Menschen macht die Akzeptanz aus.

Schlußendlich: Religionen sind zwar identitätsstiftend und gerade in Gemeinschaften als Bindemittel der Machtsysteme erwünscht, und sind genau deshalb, wie die Geschichte immer wieder bewiesen hat und immer noch beweist auch die Ursache von vielen blutigen, mörderischen und unmenschlichen Auseinandersetzungen - was man gerade Kindern bzw. Jugendlichen klar machen sollte. Beispiele gibt´s genug!
 
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I hob als Kind gern die Bibel gelesen. Griechische, nordische Sagen. Hab aber das ganze nie ernst genommen. Ich wurde in meiner Erkenntnisbildung nie eingeschränkt und Feindbilder wurden mir auch nie dadurch vermittelt.
 
Also mir hätt's gereicht, einfach lieb gehabt zu werden. Glaub nicht, daß mir Religion dann geschadet hätte.


Alles andere sind Erwachsenenbedenken. Wer läßt sich denn fanatisieren? Sicher nicht die, die liebevoll in die Lebens- und Glaubensphilosophie ihrer Eltern mit eingebunden werden.
 
...Alles andere sind Erwachsenenbedenken. Wer läßt sich denn fanatisieren? Sicher nicht die, die liebevoll in die Lebens- und Glaubensphilosophie ihrer Eltern mit eingebunden werden.


meinst du wirklich, dass diese liebevolle einführung nicht auch zu extremen führen kann? bin ich mir nicht ganz so sicher...
 
Kommt darauf an, ob wir dasselbe meinen, SAMCRO. Schau, wie könnten Eltern nicht wollen, daß ihre Kinder das, was sie als positiv empfinden, mit auf den Lebensweg bekommen? Was wären denn das für Eltern, die ihren Kindern nicht auch ihre Werte vermitteln?

Das meine ich nicht nur in Bezug auf Glauben, sondern generell. Radikalismus entsteht nicht aus einem geborgenen, guten, geliebten Gefühl heraus, sondern immer aus einem Mangel, davon bin ich überzeugt. Selbst wenn Kinder im Glauben aufgezogen werden und sich später davon abkehren, werden sie keinen Schaden dabei genommen haben, der entsteht meiner Meinung nach ganz woanders.
 
kann fanatischer glaube nicht auch durch beispielsweise einen besonderen erfolg entstehen, den man auf besonderer zuneigung von "oben" zurückführt?
da kann dann die lebens- und glaubensphilosophie der eltern dann noch so toll gewesen sein?
 
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Ich bin nicht sicher, ob ich deine Frage richtig verstehe. Du beziehst dich auf radikale Religionen, richtig? Angenommen, Eltern leben innerhalb eines totalitären Glaubenssystems (meinetwegen eine Sekte, ich würde Scientology oder auch die Zeugen Jehovas dazuzählen) und stellen ihren Glauben über die Liebe zu ihren Kindern?

Dann hakt's aber schon bei den Prioritäten, ne?
 
nun, du schreibst, dass deinem verständnis nach eine liebevolle einführung in den glauben durch die eltern nicht zu fanatismus
führen kann. das bezweifle ich halt, vorausgesetzt, ich habe dich da richtig verstanden.
 
Nein, ich schreibe "mit eingebunden", das ist was anderes. :)

Mein Beitrag bezog sich auf hab8s Zeilen, v.a. den ersten Absatz:

Die Erziehung zu einer bestimmten - egal welcher - Religion, schränkt von vorne herein die Erkenntnismöglichkeiten des Kindes zu einem späteren Zeitpunkt ein und bewirkt die Bildung von Vorurteilen - weshalb Religionen an sich auch starken identifizierenden Charakter bei der Gruppenbildung und bei der Entstehung von Feindbildern haben.

Und das zweifle ich an, weil ich genug Leute kennengelernt habe, die sich später durchaus uneingeschränkt und frei entscheiden konnten, ob sie weiter im Glauben ihrer Eltern leben, eine modernere, eine andere oder gar keine Form davon wählen, gerade wenn sie aus liebevollen Elternhäusern stammen.

Ich konnte mich schließlich von meinem Glauben freimachen, aber unter großen Schmerzen, und ich denke das hat auch damit zu tun, daß die Fähigkeit, sich möglichst frei entfalten und entscheiden zu können, damit zusammenhängt, ob man genug emotionalen Rückhalt aus dem Elternhaus mitbekommen hat. Je größer die Unsicherheit, umso starrer hält man meist an irgendwelchen ideologischen Vorstellungen fest, den Eindruck hab ich so über die Jahre gewonnen.

Hab ich vor gar nicht so langer Zeit aber noch anders gesehen.
 
Kommt darauf an, ob wir dasselbe meinen, SAMCRO. Schau, wie könnten Eltern nicht wollen, daß ihre Kinder das, was sie als positiv empfinden, mit auf den Lebensweg bekommen? Was wären denn das für Eltern, die ihren Kindern nicht auch ihre Werte vermitteln?

Das meine ich nicht nur in Bezug auf Glauben, sondern generell. Radikalismus entsteht nicht aus einem geborgenen, guten, geliebten Gefühl heraus, sondern immer aus einem Mangel, davon bin ich überzeugt. Selbst wenn Kinder im Glauben aufgezogen werden und sich später davon abkehren, werden sie keinen Schaden dabei genommen haben, der entsteht meiner Meinung nach ganz woanders.


Nun ja...ich wurde in einem totalitären Glaubensbekenntnis erzogen, Evangelikale, also wie in den USA. Mit Zwang, mit Verboten, mit ganz strengen Regeln.
Für mich war das der Horror, und ich hab Jahre gebraucht, mich davon zu lösen und leide heute noch unter den "Auswirkungen", zB dass ich meine Bisexualität nicht ausleben durfte ( geschweige denn irgendeine Form der Sexualität )...E. Ringel: Religionsverlust durch religiöse Erziehung...das bin ich durch und durch. Für mich ist und wird Religion den Rest meines Lebens tabu sein.
 
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