Kirchenaustritt

Fühltest du dich von deinen Eltern geliebt?

Ist 'ne persönliche Frage, ich weiß, aber interessiert mich in dem Zusammenhang.
 
Es ist interessant, wie man die politische Gesinnung auch in den Beiträgen hier ableiten kann. Vielleicht bin ich ja die Ausnahmen, aber Religiosität ist Privatsache. Und ich bin heute ohne Glauben, also nicht bloß konfessionslos. Jedoch: Das kann jeder halten, wie er will. Ich habe mich in jungen Jahren mit Zen-Buddhismus befaßt, habe auch den babylonischen Talmud durchgeackert; mit dem katholischen Glauben (obwohl getauft) konnte ich nix anfangen. Das lag aber auch daran, daß ja dieser Glaube Teil unseres Kulturkreises ist und daß in meiner Jugend - nicht anders als heute - auf diese eigenen "Identität" gepfiffen wurde bzw. sie auch geschmäht bzw. lächerlich gemacht wurde.

Ad Kulturkreis eine Ergänzung: Ich weise daraufhin, bevor wieder Spinner das falsch auslegen, daß wir einstens Christianisiert wurden, heute werden wir genauso politisch korrekt erzogen - mit allen dazugehörenden Intoleranzen.

Es ist daher festzuhalten: die Barbarei ist keineswegs eine Sache von Religionen im Sinne des (teilweise unerbittlichen) Durchsetzens der eigenen Ideale, wie etwa einstens in der Christianisierung oder heute in der Islamisierung. Diese Methoden wenden auch politische Philosophien an und verleiten die fanatisierten "Idioten" (altgr. Idiotes: der einfache Soldat) zu entsprechenden Handlungen. Ob das nun Terroristen im Sinne des Islams oder eines politischen Lagers (vor allem links, aber auch rechts - die Wertigkeit ergibt sich aus der Masse der begangenen Morde) sind, macht dabei keinen Unterschied.

Tolerare (lat. für leiden, dulden): Sie gilt übrigens nur für jene, denen etwas abverlangt wird. Also wenn etwa im Sinne der eigenen Ideologie Menschen, die mit den rigiden, ideologischen (Zwangs)Maßnahmen nicht einverstanden sind und sich vielleicht gar dagegen wehren wollen: von ihnen wird "Toleranz" gefordert.

Im umgekehrten Falle?! Da gilt die Unerbittlichkeit der Verfolgung. Da wird gerne jene Intoleranz gelebt, die den anderen vorgeworfen wird - weil sie mit skurillen Auswüchsen abartiger Ideologien nicht leben wollen oder können.
 
Wieder mal ein bisserl Marx und Lenin geschmökert. Die alten Herren hatten so unrecht nicht zu sagen:

"Die Religion ist eine Form des geistigen Jochs, das überall und allenthalben auf den durch ewige Arbeit für andere, durch ein Leben in Elend und Verlassenheit niedergedrückten Volksmassen lastet. Die Religion ist das Opium für das Volk. Die Religion ist eine Art geistigen Fusels, in dem die Sklaven des Kapitals ihr Menschenantlitz, ihren Anspruch auf ein auch nur halbwegs menschenwürdiges Dasein ersäufen."
 
Wieder mal ein bisserl Marx und Lenin geschmökert.
Naujo, aber dass Marx und Lenin nicht gerade Freunde der Religion sein konnten, ergibt sich doch eigentlich logisch, wenn man bedenkt, dass gerade der Kommunismus als totalitäre und diktatorische Ideologie von Anbeginn an großen Wert darauf gelegt hat, möglichst umfangreich auf das Denken und Handeln der Bevölkerung Einfluss zu nehmen - und natürlich ohne weltliche oder gar kirchliche Konkurrenz.

Ein Verhaltensmuster, welches sich in allen Diktaturen großer Beliebtheit erfreut, ob es jetzt unter der Herrschaft Lenins war, oder unter Stalin, ob unter Hitler, unter Ulbricht oder unter Breschnew - Religionen sind quasi der natürliche Feind jedes totalitären Staates, weil sie den umfassenden Anspruch des Staates auf den einzelnen Menschen nicht unterstützen.

Aber wenn Marx, Lenin, Hitler, Stalin und ähnliche Gesellen in Deinen Augen kompetent sind, über Sinn oder Unsinn der Religionen zu urteilen, dann wirst Du natürlich keine Sekunde daran zweifeln, dass sie das Richtige getroffen haben .... :haha:
 
Nun, das mag bei manchen Diktaturen stimmen, meist aber (wie auch bei Hitler) hat sich der Klerus mit den Diktatoren verbündet - auch um an der Macht zu partizipieren. Beweise dafür gibt es jede Menge, von Kaiser Konstantin bis zu Franco und Hitler, von manchen südamerikanischen Potentaten oder gar islamischen Regierungen ganz abgesehen. Die religiösen Führer haben es immer verstanden, Macht auszuüben und die Bevölkerungen dafür bluten zu lassen...
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"Die Religion ist eine Form des geistigen Jochs, das überall und allenthalben auf den durch ewige Arbeit für andere, durch ein Leben in Elend und Verlassenheit niedergedrückten Volksmassen lastet. Die Religion ist das Opium für das Volk. Die Religion ist eine Art geistigen Fusels, in dem die Sklaven des Kapitals ihr Menschenantlitz, ihren Anspruch auf ein auch nur halbwegs menschenwürdiges Dasein ersäufen."

Zu deiner These Tourbillion mache ich folgende Antithese ;-)

"Der Kommunismus ist eine Form des geistigen Jochs, das überall und allenthalben auf den durch ewige Arbeit für andere, durch ein Leben in Elend und Verlassenheit niedergedrückten Volksmassen lastet. Der Kommunismus ist der Opiumersatz für das Volk. Der Kommunismus ist eine Art geistigen Fusels, in dem die Sklaven der Kommunistischen Partei ihr Menschenantlitz, ihren Anspruch auf ein auch nur halbwegs menschenwürdiges Dasein ersäufen."

Siehe: (UdSSR 1917 - 1991)

Kurzer Vergleich zwischen Christentum und der Vorstellung von Marx (Opium vs. Opiumersatz):

Die Kirche redete vom Paradies aus dem der Mensch vertrieben wurde. Am Ende kommt das Letzte Gefecht zwischen Gut und Böse, das Tausendjährige Reich (yup, ein Begriff aus der Bibel!) und das Reich Gottes auf ewig.

Marx sprach davon, dass in der Urgesellschaft alle gleich waren und zufrieden. Dann kam die Trennung der Gesellschaft und Klassenkampf (Vertreibung aus dem Paradies). Am Ende stehen sich zwei Klassen Proletarier (Gut) und Kapitalisten (Böse) gegenüber. Nach dem Letzten Gefecht kommt der Sozialismus oder die "Diktatur des Proletariats" (Tausendjähriges Reich im religiösen Sinne) und auf den Sozialismus folgt der Kommunismus (Reich Gottes auf ewig).

Der wahre Gründer des Christentum - Paulus - sprach übrigens auch meistens nur von "Christus". Er kannte Jesus nicht persönlich und der Mensch Jesus hat ihn überhaupt nicht interessiert. Ebenso Marx dessen Messias hiess "Proletarier", der wirkliche "Arbeiter" hat ihn auch nie interessiert.
 
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naja... wenn man es so betrachtet hast recht...
was aber immer wieder dazu auffällt ist, dass wir in Österreich immer mehr der rkk. Kirche den Rücken kehren....
andersrum laufen wir Österreicher Sturm, wenn sich anders gesinnte Personen um deren (meist islamischen) Kirche bemühen,
und derer Ihren Glauben intensiver ausleben möchten..........

.....Schlußendlich: Religionen sind zwar identitätsstiftend und gerade in Gemeinschaften als Bindemittel der Machtsysteme erwünscht, und sind genau deshalb, wie die Geschichte immer wieder bewiesen hat und immer noch beweist auch die Ursache von vielen blutigen, mörderischen und unmenschlichen Auseinandersetzungen - was man gerade Kindern bzw. Jugendlichen klar machen sollte. Beispiele gibt´s genug!
 
naja... wenn man es so betrachtet hast recht...
was aber immer wieder dazu auffällt ist, dass wir in Österreich immer mehr der rkk. Kirche den Rücken kehren....
andersrum laufen wir Österreicher Sturm, wenn sich anders gesinnte Personen um deren (meist islamischen) Kirche bemühen,
und derer Ihren Glauben intensiver ausleben möchten..........

Was mir auffällt, dass die Leute, die als "Kirchenstürmer" und ärgste Atheisten auftreten (vor allem Grüne) gleichzeitig einen Kniefall vor dem Islam machen. Das Christentum wird als Unsinn und Unterdrückungsapparat bezeichnet aber Islam kritisieren darf man nicht, da ist man gleich Ausländerfeind und Rassist.
 
solltest du es noch nicht wissen, wir haben in Österreich Religionsfreiheit....

das gilt für diejenigen, die sich der rkk abwenden, anderseits auch für solche menschen, die sich mehr um eine kirche bemühen...



Was mir auffällt, dass die Leute, die als "Kirchenstürmer" und ärgste Atheisten auftreten (vor allem Grüne) gleichzeitig einen Kniefall vor dem Islam machen. Das Christentum wird als Unsinn und Unterdrückungsapparat bezeichnet aber Islam kritisieren darf man nicht, da ist man gleich Ausländerfeind und Rassist.
 
solltest du es noch nicht wissen, wir haben in Österreich Religionsfreiheit....

das gilt für diejenigen, die sich der rkk abwenden, anderseits auch für solche menschen, die sich mehr um eine kirche bemühen...

Was hat das jetzt mit meinem Kommentar zu tun? Auf eine Religon los gehen und der anderen in den Hintern kriechen aus anscheinend politischen Gründen?
 
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wennst es net verstanden hast....., auch politisch ambitionierte Menschen haben das uneingeschränkte Recht in Ö, sich frei einer Religion zu bekennen...
auch wenns dir net passt...

Was hat das jetzt mit meinem Kommentar zu tun? Auf eine Religon los gehen und der anderen in den Hintern kriechen aus anscheinend politischen Gründen?
 
Klar darum bekennt man sich als Grüner/Grüne/Grün_In/Grün_Innen zu einer Religion die Frauen verachtet und Homosexuelle hinrichten will?(nicht in allen islamischen Ländern, schon klar).

Nun, das mag bei manchen Diktaturen stimmen, meist aber (wie auch bei Hitler) hat sich der Klerus mit den Diktatoren verbündet - auch um an der Macht zu partizipieren. Beweise dafür gibt es jede Menge, von Kaiser Konstantin bis zu Franco und Hitler, von manchen südamerikanischen Potentaten oder gar islamischen Regierungen ganz abgesehen. Die religiösen Führer haben es immer verstanden, Macht auszuüben und die Bevölkerungen dafür bluten zu lassen...

Fällt dir aber eines auf? Es handelt sich hierbei immer um monotheistische Religionen. Schon ma wasl gehört von einem buddhistischen Religionskrieg?
 
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Hitler, Stalin und ähnliche Gesellen in Deinen Augen kompetent sind,

Habe bitte die unendliche Großmut und Güte, mir jene Stelle zu zeigen, in der ich mit auch nur einem Wort geschrieben habe, daß die Massenmörder Hitler und Stalin für mich Instanzen, sprich Kompetenzen gewesen seien. Ganz allgemein und bei Religion im Besonderen. :kopfklatsch:

Marx war ein Philosoph, dem die Umsetzung seiner ursprünglichen Idee des Kommunismus und wie er aus dem Ruder lief äußerst mißfiel.
 
Noch nie was von Theologie der Befreiung gehört ?

1. Weiß ich, daß das einen urlangen Bart hat, dessetwegen bereits erschlug nämlich Kain Abel. :hahaha:
2. Hat es absolut nichts an Gültigkeit verloren. Was glaubst du, warum die Masse meist sehr gottesfürchtig und gläubig ist? Blicke mal über den Tellerrand nach Südamerika.
3. Habe ich von Befreiungstheologie nichts gehört, da ich mich für Religionen in keiner wie auch immer gearteten Form interessiere, außer höchstens den Buddhismus, den ich fast 6 Jahre kennen lernte und der mich sowohl interessierte, als auch beeinbdruckte.
 
Ich antworte mal auf den Ausgagnspost.

Ich bin nicht gläubig und wollte schon vor meiner Firmung austreten. Bin aber mit den Worten "wenn du volljährig bist, kannst du machen was du willst" vertröstet worden. Von den vielen Diskussionen, in denen ich als unreif usw usw beschimpft wurde, will ich ja gar nicht weiter berichten....

Nach der Matura, Studienbeginn, hatte ich einfach andere Sorgen, zahlen musste ich ja nicht, also nicht wirklich drüber nachgedacht. Ein Studium, vollzeit Arbeiten, Haushalt und neues Sozialleben haben mich mehr als genug auf trab gehalten ;-)

Dann fand ich meinen Partner. Ihm war eine kirchliche Trauung sehr, sehr wichtig. Also warum ihm diesen Wunsch nehmen. Immer unter der Vorraussetzung, dass wir noch während meines Studiums heiraten. Und siehe da, der Termin steht und ich weiß auch, was ich am Montag nach der Hochzeit machen werde ;-)
 
Marx war ein Philosoph, dem die Umsetzung seiner ursprünglichen Idee des Kommunismus und wie er aus dem Ruder lief äußerst mißfiel.


So ähnlich dürft's den Urchristen auch gehen, wenn sie sehen könnten, wie ihre ursprünglichen Ideen aus dem Ruder laufen.

Sei's drum: jegliche Art von Philosophie, Ideologie, Religion kann pervertiert werden, manche sind dafür anfälliger als andere. Um eines kommt keine Idee drumrum, egal wie gut durchdacht sie in der Theorie auch sein mag: die menschliche Natur (Anleihe von Agatha Christie, falls jemandem diese Formulierung bekannt vorkommt) - läßt sich nicht austricksen.

Und deshalb isses müßig, eine Ideologie der anderen gegenüberzustellen, obwohl die Versuchung natürlich groß ist.
 
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