Kirchenaustritt

Das ist richtig, aber ich werde Dir da nicht helfen können.
Du musst Dich an die Kirche wenden. ;)

:hmm: In meiner (ehemaligen) Kirche gabs dieses Problem nie, ich wage zu bezweifeln, dass die katholische Kirche auf mich hören wird.

Wie schon erwähnt, ich unterstütze die in der Kirche, die gerne eine Kirche haben möchten die die heutigen Probleme zur Kenntnis nimmt und (nach meiner Ansicht) vernünftig reagieren. Damit dürften meine Möglichkeiten erschöpft sein.
Was mich sehr wundert ist, dass gerade diese den Ratzinger für sehr fortschrittlich halten, bzw in dessen früherer Zeit für sehr fortschrittlich hielten. Sie sagen allerdings, dass nach 1968 eine Änderung bei ihm bemerkbar wurde.
Aber kaum ist die Williamsgeschichte vom Tisch, haut er schon den nächsten Spruch raus. Momentan ists mir ein Rätsel, was ihn dazu bewegt. :confused:
 
In meiner (ehemaligen) Kirche gabs dieses Problem nie, ich wage zu bezweifeln, dass die katholische Kirche auf mich hören wird.

Naja, das ist aber gerade das Problem.

Du kannst eine Institution wie die Kirche (jede übrigens) auch von innen her nur äußerst langsam verändern.

Zum einen ist sie, was immer man dagegen einzuwenden hat, die Trägerin und Bewahrerin von Werten, welche nicht für die Tagespolitik ausgelegt sind, sondern die beständige Werte über die Zeit hinweg sein sollen und ja auch sind, wenn man sie nicht bewusst falsch interpretiert.

Es stellt sich auch die Frage nach einer Alternative.
Kirche heißt: heute so, morgen so. Deshalb wird sie angefeindet.
Würde es heißen: heute so, morgen so, würde sie genau so angefeindet, und zwar von genau den selben Leuten.

Nämlich jenen, welche ohnehin nix mit ihr am Hut haben, und welche die Kirche nur als einen willkommenen Reibebaum sehen, an dem sie jederzeit und unbehelligt (wie man ja auch hier im Forum sehen kann) ihren Unwillen auslassen können.

Zum anderen, und ich habe das schon einmal in einem anderen Thread geschrieben, gibt es auch in der Kirche zwei Lager. Die Bewahrer des Althergebrachten auf der einen Seite, auf der anderen Seite die für maßvolle Änderungen aufgeschlossenen. Für Änderungen braucht es eine breite Zustimmung von Seiten der Gläubigen. Und das Problem ist halt: je mehr Unzufriedene aus der Kirchengemeinschaft ausscheiden, um so größer wird unter den zurück bleibenden der Anteil der "Hardliner".

Die Überlegung der Kritiker von außerhalb, die Kirche würde sich ändern, weil ihr die Gläubigen abhanden kommen, ist genau so naiv wie dumm. Warum sollte sie das tun? Ihr Interesse gilt nicht jenen, welche weggehen, sondern jenen, welche da bleiben. Weil nämlich das die Gläubigen sind, welche ihren Glauben und seine Regeln akzeptieren und auch bereit sind, Opfer dafür zu bringen.

Wenn ich auch nur den Funken einer Chance haben will, irgend etwas an der Kirche zu ändern, dann muss ich da bleiben und daran arbeiten. Auch hier wieder: wenn mir mein Glaube wichtig ist, dann ist es mir diese Mühe wert.

Sich aus der Mitverantwortung zu stehlen, und dann von außen großmundig Forderungen zu stellen, kann in meinen Augen gar nix.
 
Naja, das ist aber gerade das Problem.

Du kannst eine Institution wie die Kirche (jede übrigens) auch von innen her nur äußerst langsam verändern.

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Sich aus der Mitverantwortung zu stehlen, und dann von außen großmundig Forderungen zu stellen, kann in meinen Augen gar nix.

Mit dem Gedanken gehe ich ja prinzipiell d´accord, nur sehe ich diese Tendenz nicht auf das Kirchenvolk beschränkt. Das selbe Phänomen der schlichten Verdrossenheit erleben wir ja leider heute auch bei den Grundfesten unserer Staatlichkeit, den freien Wahlen.

Ich befürchte eher dass die Tendenz zum Kirchenaustritt nur die Spitze eines viel bedrohlicheren Eisbergs ist...
 
Das selbe Phänomen der schlichten Verdrossenheit erleben wir ja leider heute auch bei den Grundfesten unserer Staatlichkeit, den freien Wahlen.

Ich befürchte eher dass die Tendenz zum Kirchenaustritt nur die Spitze eines viel bedrohlicheren Eisbergs ist...


:daumen:
Das wäre dann wohl das Ende der ''Freiheit'', anscheinend wäre eine
Therapie angebracht wie diese Gedankenlosigkeit und Lethargie zu besiegen ist.

Vita
 
Es stellt sich auch die Frage nach einer Alternative.
Kirche heißt: heute so, morgen so. Deshalb wird sie angefeindet.
Würde es heißen: heute so, morgen so, würde sie genau so angefeindet, und zwar von genau den selben Leuten.

Natürlich sollte mans mit Veränderungen nicht übertreiben und eine Kirche sollte einen konstanten Kurs fahren, da sich viele an ihr orientieren.
Aber sie haben auch schon einiges korrigiert, das einfach nicht mehr haltbar war. Hätten sie das etwas früher korrigiert wäre es sicher nicht negativ gewesen.
Ich sehe es als Problem an, dass Pfarrer nicht heiraten dürfen, dass Frauen, die Theologie studiert haben nur niedere Ämter bekleiden dürfen und dass die Kirche in Zeiten einer Überbevölkerung und HIV immer noch ein Problem mit Kondomen hat und sich auch sehr sexfeindlich verhält.
 
Das selbe Phänomen der schlichten Verdrossenheit erleben wir ja leider heute auch bei den Grundfesten unserer Staatlichkeit, den freien Wahlen.

Ich befürchte eher dass die Tendenz zum Kirchenaustritt nur die Spitze eines viel bedrohlicheren Eisbergs ist...
Nachdem es hier um das Thema Kirchenaustritt geht, habe ich natürlich darauf Bezug genommen.

Aber Du hast selbstverständlich recht! Das Wahlverhalten resultiert aus der gleichen Einstellung. Es wird zwar so gut wie alles kritisiert, aber die Bereitschaft, aktiv mitzuarbeiten, damit die Gesellschaft nach den eigenen Vorstellungen gestaltet wird, ist sehr gering geworden mittlerweile. Also wählt man den Weg des geringsten Widerstandes: wenn mir was nicht passt, dann nehme ich einfach nicht teil.

Das mag in der Frage der Kirchenaustritte nicht so dramatisch sein, in Frage der Politik steht natürlich eine wesentlich größere Gefahr an die Wand gemalt. Jene, welche sich unverdrossen und sogar vermehrt am politischen Geschehen beteiligen, zählen nicht unbedingt zu den gemäßigten politischen Kräften. Wie man ja an den jüngsten Wahlergebnissen wieder einmal gesehen hat.

Da sollte sich unsere Schadenfreude über die Verluste der "Altparteien" meines Erachtens sehr in Grenzen halten, zumal wenn wir uns vor Augen führen, was wir dafür eintauschen .....

Aber das gehört eigentlich in einen anderen Thread ... ;)



Ich sehe es als Problem an, dass Pfarrer nicht heiraten dürfen, dass Frauen, die Theologie studiert haben nur niedere Ämter bekleiden dürfen .....
Es ist ein Problem, welches keines sein müsste, weil eine ganz simple und logische Lösung ja auf der Hand liegt. Pflichtzölibat für Ordensangehörige (aus wie ich meine nachvollziehbaren Gründen), für den Rest der Belegschaft wäre ein Zölibat durch freiwillige Entscheidung vollkommen ausreichend. Wer will, der kann - aber er soll nicht dazu gezwungen werden.

Die Frage der Stellung der Frau in der Kirche ist wohl nicht so leicht zu lösen, daran werden sich noch ein paar Generationen die Zähne ausbeißen.

..... und dass die Kirche in Zeiten einer Überbevölkerung und HIV immer noch ein Problem mit Kondomen hat und sich auch sehr sexfeindlich verhält.
Es hat vielleicht damit zu tun, dass die Verwendung von Kondomen in aller Regel in einer Weise erfolgt, welche zu den Prinzipien und Sichtweisen der Kirche in krassem Widerspruch steht. Daher habe ich Verständnis dafür, dass die Kirche als Institution sich dagegen ausspricht. Genau so habe ich Verständnis und Respekt vor jenen Angehörigen der Kirche, welche diese starre Haltung durch persönliche Initiative und praxisbezogenes Denken unterlaufen, und das mit Sicherheit zum Wohl jener Menschen, welche sich ihnen anvertrauen.

Ich würde allerdings nicht sagen wollen, dass die Kirche sexfeindlich ist, denn das ist sie in meinen Augen nicht. Die Kirche sieht Sexualität in erster Linie als Mittel zum Zweck der Weitergabe des Lebens, und sie möchte diese Sexualität an eine Partnerschaft gebunden sehen, weil sie auf dem Standpunkt steht, dass Kinder am besten im Rahmen einer intakten Familie gedeihen können.

Dass die Kirche die ideale Form einer Beziehung in der vor Gott geschlossenen Ehe sieht, kann man ihr nicht zum Vorwurf machen, das müsste selbst dem größten Kirchengegner einleuchten, wenn er sich mit dem Thema sachlich auseinander setzt.

Nach den Informationen, welche mir zur Verfügung stehen, gibt es aber für die Sexualität in einer Ehe keine wie immer gearteten Regeln oder Vorschriften seitens der Kirche, wobei ich allerdings einräume, dass ich mich da nie genauer informiert habe, weil ich auf dem Standpunkt stehe, dass meine Sexualität die Kirche schlicht und einfach nix angeht. Sollte mein Schöpfer darüber Rechenschaft verlangen, werde ich das mit ihm auszuhandeln wissen. :cool:
 
Ich würde allerdings nicht sagen wollen, dass die Kirche sexfeindlich ist, denn das ist sie in meinen Augen nicht. Die Kirche sieht Sexualität in erster Linie als Mittel zum Zweck der Weitergabe des Lebens, und sie möchte diese Sexualität an eine Partnerschaft gebunden sehen, weil sie auf dem Standpunkt steht, dass Kinder am besten im Rahmen einer intakten Familie gedeihen können.

Ich würde schon sagen, dass die katholische Kirche sexfeindlich ist. Ich will damit jetzt aber nicht alle ihre Mitglieder oder gar andere Glaubensrichtungen über einen Kamm scheren. Aber die Handlungsanweisung, dass Sexualität ausschließlich der Fortpflanzung dienen dürfe, heißt eben ziemlich klar, dass sie nicht dem Lustgewinn zu dienen hat, das wäre nämlich Sünde. Ich finde, da gibt es wenig Argumentationsspielraum, das ist zumindest lustfeindlich. Daraus ergibt sich dann erst der ganze Zores mit den Homosexuellen, den Kondomen und der Pille, weil: wenn mit Verhüterli und gleichem Geschlecht, ist Lust von Fortpflanzung entkoppelt - und damit eben sündhaft.

Ich könnte mir vorstellen, dass Du (Steirer) jetzt sagst: ja aber innerhalb der Ehe ist Lust doch erlaubt. Dazu wage ich jetzt mal eine vielleicht mutige These, von der ich auch nicht so genau weiß, ob sie so stimmt, aber es würde mich schon interessieren, was Du dazu denkst: könnte es nicht sein, dass viele der sexuellen Praktiken und Wünsche, die auch hier im Forum immer wieder besprochen werden, Anal- und Oralverkehr, Sex mit sogenannten "älteren Frauen" (die nicht mehr im "reproduktiven Alter" sind, was immer das auch heißen mag), SM, diverse Fetische, und immer wieder Sex außerhalb langfristiger Beziehungen - dass das alles (und vieles mehr) genau deshalb so attraktiv ist, weil es eben nicht dem Kinderkriegen dient? Mir kommt vor, diese kirchliche, gesellschaftliche und kulturelle "Erlaubnis" kann (nicht muss) auch ein ziemlicher Lustkiller sein. Kurz gesagt: ist die Idee "nur was verboten ist, ist wirklich geil" nicht so etwas wie ein kulturelles Artefakt unter heftiger Mitwirkung der katholischen Kirche?

Alles Liebe,
Rose
(Schöngeist)
 
Aber die Handlungsanweisung, dass Sexualität ausschließlich der Fortpflanzung dienen dürfe, heißt eben ziemlich klar, dass sie nicht dem Lustgewinn zu dienen hat, das wäre nämlich Sünde. Ich finde, da gibt es wenig Argumentationsspielraum, das ist zumindest lustfeindlich.
Das kann man so sehen, es ist aber nicht zwingend richtig gesehen.
Man darf sich durch das schwülstige Gerede von Fleischeslust etc. nicht von der wahren Absicht ablenken lassen. Der Hauptpunkt ist nach wie vor, dass die Kirche das ihrer Meinung nach bestehende Band Liebe-Ehe-Sexualität-Kinder-Familie gewahrt wissen will. Es ist einfach das Modell eines Ideals, welches uns seitens der katholischen Kirche angeboten wird. Ich würde auch die Aussagen der Kirche nicht so interpretieren, dass Sexualität nur der Fortpflanzung dienen darf, es geht eigentlich mehr darum, dass man in einer Ehe für die Fortpflanzung offen ist, das heißt aber nix anderes, als dass man eben nicht vollkommen kinderlos sein will. Lustfeindlichkeit vermag ich darin nicht zu orten, vielleicht mangelt es mir dafür an der nötigen Sensibilität.

..... Kurz gesagt: ist die Idee "nur was verboten ist, ist wirklich geil" nicht so etwas wie ein kulturelles Artefakt unter heftiger Mitwirkung der katholischen Kirche?
Wenn das so wäre, dann würden sich ja die Kritiker in einem weit größeren Ausmaß nach den Lehren der Kirche richten, als das die Gläubigen selbst tun. :mrgreen:

Das halte ich aber für nicht sehr wahrscheinlich, denn würden sie sich mit den Lehren der Kirche kritisch auseinander setzen, dann sollten sie auch die Intention dahinter erkennen können. Und dass sie diese nicht erkennen, glaube ich daher ableiten zu können, dass sie ihre Kritik auf so verächtlich machende Weise äußern, jedenfalls sehr viele von ihnen. Aber wurscht, das nur nebenbei.

Ich glaube aber tatsächlich nicht, dass die Attraktivität der von Dir genannten Sexualpraktiken auch nur im geringsten damit zusammen hängt, dass man mit ihnen keine Kinder bekommen kann. Ich stelle Dir die These gegenüber, dass das reine Befriedigen der körperlichen Lust zwangsläufig die Sexualität in eine Spirale treibt, welche dann eben dazu führt, das immer mehr Menschen nach immer mehr noch ausgefalleneren Dingen suchen, um ihre Lust befriedigen zu können. Und zwar ziemlich verkrampft suchen, wie ich glaube bemerkt zu haben, und das siehst Du ja am besten bei den Fetischen. Mir tun ja die wirklichen Fetischisten fast schon leid. Heute ist es doch so, dass jeder, der aus Langeweile auf einen strohdummen Einfall kommt, diesen als Fetisch ausgibt. Aber ich schweife ab. :oops:

Ich glaube auch nicht, dass es der Reiz des Verbotenen ist, es ist in meinen Augen einfach die immerwährende Suche, welche aus einem Mangel an Sinnhaftigkeit entsteht. Und die sich spätestens dann als fragwürdig erweist, wenn sie in einem Satz mündet, den man auch hier im Forum gar nicht so selten lesen kann: wenn da halt noch Liebe dabei wäre, wäre es optimal.

Na, da schau' ich aber jetzt.
Das ist im Grunde genommen genau das, was die Kirche ja auch sagt. Nur sagt sie es vorausschauend, hilfreich mahnend, gewiss auch oft zu oberlehrerhaft, und die anderen sagen es aus der Erkenntnis heraus, dass auch dem tollsten Sex das gewisse Quäntchen fehlt, um den ganzen Menschen zu befriedigen.

Mit dem Wort "geil" - wenn mir diese Bemerkung noch erlaubt ist - weiß ich persönlich nichts anzufangen. Ich habe es aus meinem Wortschatz gestrichen, seit es vom Großteil der Menschen nur mehr plakativ, ohne wirklichen Sinn oder Aussagekraft, verwendet wird. In einer Zeit, in der alles "geil" ist, weil es an der persönlichen Phantasie mangelt, die erlebte Sexualität mit eigenen Worten zu beschreiben, fühle ich mich mehr denn je einer persönlichen Sprache verpflichtet.

Ich bin halt so ..... :mrgreen:
 
Steirerbua, Du gehst mir ein bisserl auf die Nerven mit Deinen Kirchen-Verteidigungsmeldungen.
Die Kirche:down: ist (sind) sex-feindlich und selbstverständlich lustfeindlich, weil sie diese als sozialen Bindungsmechanismus nicht akzeptieren können und eine zweifelhafte "Unmoral" darin sehen. Wollten die Menschen mehr durcheinander und miteinander vögeln, schlecken,lutschen, geil-sein und Lust als solche ausleben, statt Waffen zu produzieren, ideologien aus ihren Glaubenbekenntnissen zu machen und Andersgläubige zu Menschen zweiter Klasse degradieren, dann wäre der Menschheit wesentlich mehr gedient als mit irgendwelchen moralisierenden Geboten - siehe "Unkeuschheit"! Es geht den institutionalisierten Religionen um Macht und deren Ausübung, um Kontrolle und Beeinflussung der Menschen und sonst nichts. Einige blinde Idealisten ausgenommen.
Und noch eins als Draufgabe: laut Gerichtsurteil im Bochumer §166-Prozess (Gutachten veröffentlicht im Ariman-Verlag / Freiburg - Titel "Die beleidigte Kirche") darf man die r.k. Kiche als "Verbrecherorganisation" bezeichnen! Das sollte ausreichen, aus diesem Verein auszutreten - unabhängig davon, ob man an einen Gott glaubt oder nicht.
 
Eigentlich wollte ich mich aus diesem Thread heraushalten, so, wie ich das generell praktiziere, wenn mir zur Thematik das Fundament fehlt. Ich bin nicht katholisch und nehme für mich nicht das Recht oder die Pflicht wahr, über das Dafür oder Dawider eines Kirchenaustritts in der r.k. Kirche zu diskutieren.

Ich bin ev.ref. getauft und habe im Alter von 11-14 Jahren u.a. den Katechismus vor- und rückwärts auswendig lernen müssen, um dann die Konfirmation zu erlangen, also in einem äusserst pubertären Alter, in dem einem jeglicher moralisch erhobener Zeigefinger sowieso auf den Geist geht... Dementsprechend habe ich das Thema Kirche in sehr frühen Jahren erst mal auf die Seite gelegt... ;)

Das heisst aber keineswegs, dass ich keinen Glauben hätte oder mich nicht mit dem Thema Papst, Kirche und Auslegung ihrer Gebote beschäftigen würde. Vieles in diesem Zusammenhang erscheint auch mir fragwürdig, unserer heutigen Zeit einfach nicht mehr angepasst, manches sogar relativ lächerlich. Beispiele muss ich nicht bringen, es wurden hier einige schon zu Hauf diskutiert.

Nun sind wir beim Thema: ..ich finde es mehr als erfreulich, dass es hier doch einige User gibt, die eine sachliche Diskussion anstreben und unterhalten, die sich ernsthaft und weitgehend ohne Polemik oder Blasphemie jeglicher Art in der Tiefe mit Fragen des Glaubens auseinander setzen...

Und aus diesem aktuellen Anlass:
Die Kirche:down: ist (sind) sex-feindlich und selbstverständlich lustfeindlich, weil sie diese als sozialen Bindungsmechanismus nicht akzeptieren können und eine zweifelhafte "Unmoral" darin sehen...

hinterfrage ich mal, wie jemand dazu kommt, die Auffassung zu vertreten, dass Sex und Lust als sozialer Bindungsmechanismus zu verstehen wäre.

Wenn das Fazit aus diesem Satz nicht so traurig wäre, könnte man über die enthaltenen Unstimmigkeiten ja geradezu schmunzeln. Nur so viel: Bindung und Mechanismus sind meines Erachtens nach eine recht gefährliche Komponente, die wohl zu einem grossen Prozentsatz (teilweise sprichwörtlich) in die Hose geht. Und eine zweifelhafte Unmoral tendiert dann doch schon wieder zur Moral, oder...? :mrgreen:

Dass das "make love, not war" nicht funktioniert, um weltweit den Frieden zu garantieren, muss ich wohl nicht sonderlich betonen, jeder von uns sieht es aus seinem mehr oder weniger kleinen, direkten Umfeld selbst. Das zügellose, spontane und in den meisten Fällen egoistische Ausleben von Lust jeder Art schafft im Endeffekt nix anderes als unsägliches Leid, oftmals bis hin zum totalen moralischen und/oder sogar sozialen Absturz....

Und die Leidtragenden sind in den meisten Fällen unsere Kinder, die nächste Generation, die uns im Alter noch bissi Halt und Bindung schenken sollte. Aber bitte, wenn jemand meint, dass man einer oder einem 14-Jährigen bei seinem Ringen um die Lösung von Problemen sagen sollte: ... "geh vögeln, dann wird das schon wieder...", wundert mich eigentlich nicht, dass unsere Strukturen auseinander fallen...

Und wer, bitte schön, wenn nicht die Kirche, sollte sich mehr dazu berufen fühlen, uns in dieser Hinsicht ab und zu einen erhobenen moralischen Zeigefinger zu zeigen, zu mahnen, zum Nachdenken anzuregen?

Last, not least: ich kenne Menschen, die drei Viertel ihres Lebens die Kirche und Gott verhöhnt haben, weil sie glaubten, ihr Leben ohne jeglichen Glauben im Griff zu haben... und siehe da, vom Leben gezeichnet, alt und eventuell krank, sitzen sie sonntags in den vorderen Reihen der Kirchenbänke....

Warum bloss...?!
 
Und die Leidtragenden sind in den meisten Fällen unsere Kinder, die nächste Generation, die uns im Alter noch bissi Halt und Bindung schenken sollte. Aber bitte, wenn jemand meint, dass man einer oder einem 14-Jährigen bei seinem Ringen um die Lösung von Problemen sagen sollte: ... "geh vögeln, dann wird das schon wieder...", wundert mich eigentlich nicht, dass unsere Strukturen auseinander fallen...

Und wer, bitte schön, wenn nicht die Kirche, sollte sich mehr dazu berufen fühlen, uns in dieser Hinsicht ab und zu einen erhobenen moralischen Zeigefinger zu zeigen, zu mahnen, zum Nachdenken anzuregen?
wer sowas seinem kinde rät, der hat von erziehung absolut keinen plan. mein sohn ist auch 14 aber sowas würde mir ned im traum einfallen :fragezeichen::fragezeichen::fragezeichen:
mir braucht solch institution keinen moralischen finger zeigen, wer im glashaus sitzt..........:cool:
Last, not least: ich kenne Menschen, die drei Viertel ihres Lebens die Kirche und Gott verhöhnt haben, weil sie glaubten, ihr Leben ohne jeglichen Glauben im Griff zu haben... und siehe da, vom Leben gezeichnet, alt und eventuell krank, sitzen sie sonntags in den vorderen Reihen der Kirchenbänke....

Warum bloss...?!

weil solche menschen meistens alleine sind und in der kirche vielleicht halt oder gehör finden, ausserdem kommt der tod immer näher und wer will oder kann sich schon mit dem gedanken abfinden, FÜR IMMER von der welt verschwunden zu sein. da lass ich mir gerne einreden, dass es a wiedergeburt gibt oder sowas ähnliches.
 
Steirerbua, Du gehst mir ein bisserl auf die Nerven mit Deinen Kirchen-Verteidigungsmeldungen.

Ich würde dir auch gern auf die Nerven gehen.

Deine Philosopie wurde ja schon von einigen Sektenführern versucht.....
und funktioniert hat ja das Beispiel noch nirgends nicht einmal bei Diktatoren als Sektenführer.

Die Katholiche Gemeinschaft zwingt dich doch zu nichts, oder doch und eine freie Meinungsäusserung wird dir doch nicht auf die Nerven gehen.

Vita
 
Ich würde dir auch gern auf die Nerven gehen.

Deine Philosopie wurde ja schon von einigen Sektenführern versucht.....
und funktioniert hat ja das Beispiel noch nirgends nicht einmal bei Diktatoren als Sektenführer.

Die Katholiche Gemeinschaft zwingt dich doch zu nichts, oder doch und eine freie Meinungsäusserung wird dir doch nicht auf die Nerven gehen.

Vita
aber dir auch ned, oder warum ergreifsd du deswegen partei? :cool:
 
....... Einige blinde Idealisten ausgenommen.
Und noch eins als Draufgabe: laut Gerichtsurteil im Bochumer §166-Prozess (Gutachten veröffentlicht im Ariman-Verlag / Freiburg - Titel "Die beleidigte Kirche") darf man die r.k. Kiche als "Verbrecherorganisation" bezeichnen! Das sollte ausreichen, aus diesem Verein auszutreten - unabhängig davon, ob man an einen Gott glaubt oder nicht.

Wenn man nicht blind ist muß man auch sehen, dass in Göttingen eine Frau wegen dieser Aussage in 2 Instanzen verurteilt wurde.

Allerdings pfeiffe ich in diesen Fällen auf die Gerichtsurteile und verlasse mich auf meinen eigenen Verstand. Der sagt mir, dass die katholische Kirche sicher nicht deswegen besteht um Verbrechen zu begehen. Dass einige ihre Posten mißbrauchen gibt es nicht nur in der Kirche, das hat damit nichts zu tun, das ist leider menschlich.

Im Bochumer Prozess ging es um die Grausamkeiten die im Laufe der Geschichte im Namen der Kirche durchgeführt wurden. Nur die 10 Gebote galten doch damals genauso wie heute. Da muß man diese Vorwürfe denen machen die es damals ausgeführt haben und nicht denjenigen die das heute verurteilen.

Eigentlich müsste uns diese Geschichte darin lehren, dass es nie gut war in Extreme zu verfallen. Es gibt auch z.B. Bestrebungen im Islam die einen gemeinsamen Rat für alle Religionen fordern um die Extremisten zu bremsen. Dieses Vorhaben müsste man unterstützen, es ist vermutlich der einzige Weg um zu verhindern, dass sich Menschen gegenseitig die Köpfe einschlagen.
 
Eigentlich müsste uns diese Geschichte darin lehren, dass es nie gut war in Extreme zu verfallen. Es gibt auch z.B. Bestrebungen im Islam die einen gemeinsamen Rat für alle Religionen fordern um die Extremisten zu bremsen. Dieses Vorhaben müsste man unterstützen, es ist vermutlich der einzige Weg um zu verhindern, dass sich Menschen gegenseitig die Köpfe einschlagen.

glaubsd aber ned wirklich, dass für sowas die religion ausschlaggebend sein wird. ausserdem: was kriege anbelangt war die kirche ja auch ned unbedingt tatenlos :cool:
 
Eigentlich müsste uns diese Geschichte darin lehren, dass es nie gut war in Extreme zu verfallen.

:daumen:

So sehe ich das auch. Ich bin zwar noch nicht so alt und mit sonderlich viel Lebensweisheit angereichert aber eines was ich mir bereits zurecht gezimmert habe, ist die Erkenntnis dass das Extreme niemals gesund ist.

Man kann es praktisch auf alle Lebensbereich ummünzen. Beruf, Sport, Beziehung, Ernährung, sogar auf das Wixen - überall ist es wichtig die Balance zu halten. Eine Prise Salz braucht der Körper zum Überleben, 1 Kilo Salz auf einmal bringt dich um. Die Menschen die es schaffen bei allem im Leben eine gewisse Ausgewogenheit zu erhalten, scheinen mir die Glücklichsten zu sein.
 
glaubsd aber ned wirklich, dass für sowas die religion ausschlaggebend sein wird. ausserdem: was kriege anbelangt war die kirche ja auch ned unbedingt tatenlos :cool:

Eben die Mitglieder der Kirche waren nicht tatenlos und die Anhänger verschiedener Religionen sind nicht tatenlos. Stellenweise reichen schon geringe Unterschiede, damit sich die Menschen gegenseitig die Köpfe einschlagen. Siehe Irland oder auch nur die Schiiten und Suniten, und das sind nur bestimmte Richtungen innerhalb einer Religion :mauer:
Wenn mans dann noch schafft die Energeiversorgung zu sichern, dass man sich wegen dem Öl auch nicht mehr die Köpfe einschlägt könnte es, wenn mans ganz optimistisch sieht klappen. Darauf wetten würde ich allerdings nicht.:hmm:
 
:daumen:

So sehe ich das auch. Ich bin zwar noch nicht so alt und mit sonderlich viel Lebensweisheit angereichert aber eines was ich mir bereits zurecht gezimmert habe, ist die Erkenntnis dass das Extreme niemals gesund ist.

Man kann es praktisch auf alle Lebensbereich ummünzen. Beruf, Sport, Beziehung, Ernährung, sogar auf das Wixen - überall ist es wichtig die Balance zu halten. Eine Prise Salz braucht der Körper zum Überleben, 1 Kilo Salz auf einmal bringt dich um. Die Menschen die es schaffen bei allem im Leben eine gewisse Ausgewogenheit zu erhalten, scheinen mir die Glücklichsten zu sein.
wenn du hier aber erfolg haben willsd, wirst du an einer extreme nicht vorbeikommen: nämlich an der, besser zu sein als die anderen. im sport heissd dass konkret: extrem ehrgeizig, extreme disziplin, extreme motivation ansonsten wirst im mittelteil mitschwimmen. selbst bei der ernährung wirst du extremen begegnen: die veganer zum bleistift.
 
> Billie
Nur kurz zwei Anmerkungen zu Deinen Ausführungen:
Der "Mechanismus" ist Teil unserer angeborenen Instinkte, nämlich uns fortzupflanzen und unsere Trieb auszuleben. Dass die Sexualität eine soziale Komponente hat, das wird nicht nur von Soziologennwie auch von Sozialpsychologen gesagt.
Die von mir so genannte "Unmoral" bezieht sich auf den moralischen Anspruch der Kirche, dem sie selbst durch ihr Verhalten widerspricht.

> Amore Vita
Die Kirche zwingt sehr wohl. Einerseits durch die gesellschaftlichen Normen, die sie massgeblich geprägt hat, andererseits durch die schon in der Kindheit einsetzende Beeinflussung, auch in der Schule etc.
Der Zwang ist kein militärischer, sondern ein gsellschaftlicher Anpassungszwang, der psychisch fatal ist.

> hhuepf
Ich stimme Dir grundsätzlich zu, wenn es um die Beurteilung der Geschichte und der religiösen Extremismus jeder Prägung geht. Deshalb auch mein Zitat.
Dass die Kirche nicht besteht UM Verbrechen zu begehen ist unbestritten, dass sie aber zumindest soziale "Verbrechen" im Sinne der Menschlichkeit, der Gleichberechtigung, der individuellen Psyche und der Menschenrechte begeht ebenso. Wenn ich jemanden absichtlich und gezielt psychisch schädige, dann betrachte ich dies nicht als soziale Tat!
 
Wenn ich jemanden absichtlich und gezielt psychisch schädige, dann betrachte ich dies nicht als soziale Tat!

Auch hier sind viel mehr die Mitglieder mit ihrer Auslegung als die Religion selbst.
Wenn ich nur daran denke wie man hier die ev. und die Kat. Kirche wahrnimmt und wie man das z.B. in der Dom. Rep macht, sieht man schon was die Auslegung ausmacht.
 
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