Ein Waggon der Bauart Schlieren, ab 1965 gebaut, hatte 100x mehr Sitz und Ruhekomfort als ein moderner Waggon vom Railjet oder ein Stadler Kiss Reihe 4010 vom Konkurrenten Westbahn. Heute hat man nach 2 Stunden Flugzeugsessel im Zug Kreuz, Hüft und Knieschmerzen, vom Lärm der telefonierenden Ignoranten und herumschreienden Kinder ganz abzusehen.
Komfort bedeutet was anderes als barrierefreie Einstiege, Pseudoabstellplätze für Fahrräder ohne Befestigungsmöglichkeit, starre Sitze entgegen der Fahrtrichtung, versteckte USB Anschlüsse die so konstruiert dass ein herkömmliches Ladekabel um 1m zu kurz ist wenn der Stecker oberhalb der Fensterkante angebracht ist. Kundenfreundlichkeit auch so ein Thema! Um ein Fahrrad im Zug mitnehmen zu können, braucht das Fahrrad ein Ticket welches man am Automaten holt. Dann steht man samt Fahrrad am Bahnsteig, der Zug fährt ein und der Zugbegleiter lässt das Fahrrad nicht mitnehmen weil "leider" schon 20 Ebikes vom Pensionistenausflug drinnen stehen. Super Sache sag ich dir wenn der nächste Zug erst in 2 Stunden geht.
Als offensichtlicher ÖBB-Mitarbeiter kennst Du Dich natürlich um einiges besser als meine Fahrgast-Wenigkeit aus.
Also ich kann mich nur an 1985 zurückerinnern, als ich einige Jahre beruflich nach Wien pendelte... Die Waggons dauernd überfüllt, entweder zu heiß oder zu kalt, beim Gang durch das Raucherabteil (bin selber Raucher) kam man sich danach wie aus einer Selchkammer herausgetreten vor, oftmals Verspätungen u.s.w.
In Heiligenstadt raste sogar einmal ein Zug vom Franz-Josefs-Bahnhof kommend durch, weil der Zugfahrer anscheinend aufs Halten vergessen hat. War ein Erlebnis und alle am Bahnsteig haben verdutzt dreingeschaut.
Mit dem Fahrrad im Zug hätte ich kein Problem. Kauft man sich neben dem KTÖ ein Ticket fürs Fahrrad am Automaten, sofern das KTÖ sowieso eh nicht in nächster Zeit auch für Radfahrer gilt. Ist der Zug voll mit Rädern, warte ich halt eine halbe Stunde bis zum nächsten. Bevor ich mir da eine Konstruktion fürs nicht mehr vorhandene Auto antu, das Rad auf diese Konstruktion montiere, vielleicht dabei einen Kratzer ins Auto reinmache, fahre ich doch lieber gemütlich damit zum Bahnhof und steige in der Wachau oder im Helenental damit aus.
Nie, nie wieder ein Auto! Für mich bedeutet Öffi-Fahren Lebensqualität. Man geht keine Verpflichtungen (Wartung, Pickerl, Aufpassen im Straßenverkehr u.s.w.) ein.
Sogar am Land lässt es sich mit Öffis und Familie gut leben, wer 20 Minuten Radln mit Anhänger bei jeder Witterung zum Supermarkt nicht scheut.
leben ohne auto land
Ich verstehe aber 97% der Bevölkerung in der Provinz, die ein Auto als notwendig erachten. Das kommt auch auf den präferierten Lebensstil und allgemeine Lebensumstände an, ob man nun ein Auto "braucht".
Ja, aber diversen Schnellbahnlinien im VerkehrsverbundOstRegion fahren noch die Garnituren aus 1979 und 1983, weil die unter Kern angeschafften häufiger technische Störungen haben als das alte Klumpat...
Den
4020er mag ich noch recht gern. Der ist was für gesellige Leute mit die gemütlichen Bangln drin. Der CityJet ist etwas für Sardinen sowie Sozialphobiker und macht manchmal immer so laute Klopfgeräusche, dass man sich regelrecht schreckt.
Oiso vorläufig zusammenfassend kaunn i sogn, dass ich jeden auf dem Land mit Familie und schlechter Verkehrsanbingung verstehe, der ein Auto sein Eigen nennt.
Für mich und meine Lebensumstände käme ein Auto niemals mehr infrage. Dies würde einer Abnahme der Lebensqualität entsprechen. Ohne Auto fühle ich mich erst so richtig frei. Klingt komisch, iss aber so.