Kulturaustausch

Österreich-

ich hatte es mir so vorgestellt: Ein plüschiges Hotel, Hans Moser öffnet die Tür- küss die Hand...

und am Abend sind wir im Heurigen und hören Schrammelmusik.

Die Realität..........

ein ganz normales Land. Wie Deutschland halt. Gut, es wird kein Jägerschnitzel geben. Aber sonst-

Meine ersten Erinnerungen- Silvester. Donauwalzer. Ich kannte das nicht und war fasziniert.
Wien. Nix Moser. Hingegen imposante Bauwerke. Später dann meine Wiener Freundin und das Smart-
aber das ist eine eigene Geschichte.

Achja, warum war ich überhaupt hier? Ich hatte meinen späteren Mann im (SM) Chat kennengelernt. Ich dachte, das wäre ungefährlich, weil 600 km entfernt. Deshalb hab ich wohl nicht so wie immer geblockt. Naja, so kann man sich irren.
Kein Jahr später zog ich nach Graz.

Hab ich es bereut? Ja. In Stuttgart hatte ich einen guten Job, war unabhängig. In Graz bekam ich trotz bester Qualifikationen nichts. 2 Jahre lang. Erst als der Chef meines Mannes sich einmischte...

Ohne Beziehungen ging nichts. Dann aber ging viel.

Nur war die Arbeit anders, als ich sie kannte. Ich war es gewohnt, selbstständig zu arbeiten- das war hier nicht möglich. Mir wurde so ziemlich alles gesagt- Piefke, Deutsche sind generell dümmer als die Österreicher- ich konnte es kaum glauben,was ich da hörte.
Meine Chefin wollte von mir bei jeder Anweisung,dass ich - gern, Frau Magister- sage. Ich habe es getan. Und mir gedacht, in einem anderen Land musst du Kopftuch tragen, hier eben Ja, Frau Magister, sagen.
Ich hatte in Graz einen Freundeskreis von deutschen Frauen- ihre Männer arbeiteten bei AVL- Ich war die Einzige, die durchgehalten hat.
Alle anderen sind nach spätestens 1 Jahr entweder schwanger geworden oder sind nach Dland zurückgegangen.

Nunja. Ich lebe seit 22 Jahren in Österreich. Mittlerweile sehe ich vieles gelassener. Bin ich eben Piefke. Wenn sich mein Gegenüber damit besser fühlt, ok.

Seit 4 Jahren kenne ich nun jemand, der 50 km entfernt von mir aufgewachsen und in meinem Alter ist. Ich merke erst jetzt, wieviel einfach es ist, so zu komunizieren. Allerdings hatte er auch eine 21 jährige Beziehung zu einer Österreicherin.

Vor 2 Jahren waren wir in Sylt. Und da fiel mir auf, wie unhöflich die Norddeutschen doch waren. Tz....

Offensichtlich habe ich mich doch mehr angepasst, als ich dachte.
 
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Österreich-

ich hatte es mir so vorgestellt: Ein plüschiges Hotel, Hans Moser öffnet die Tür- küss die Hand...

und am Abend sind wir im Heurigen und hören Schrammelmusik.

Die Realität..........

ein ganz normales Land. Wie Deutschland halt. Gut, es wird kein Jägerschnitzel geben. Aber sonst-

Meine ersten Erinnerungen- Silvester. Donauwalzer. Ich kannte das nicht und war fasziniert.
Wien. Nix Moser. Hingegen imposante Bauwerke. Später dann meine Wiener Freundin und das Smart-
aber das ist eine eigene Geschichte.

Achja, warum war ich überhaupt hier? Ich hatte meinen späteren Mann im (SM) Chat kennengelernt. Ich dachte, das wäre ungefährlich, weil 600 km entfernt. Deshalb hab ich wohl nicht so wie immer geblockt. Naja, so kann man sich irren.
Kein Jahr später zog ich nach Graz.

Hab ich es bereut? Ja. In Stuttgart hatte ich einen guten Job, war unabhängig. In Graz bekam ich trotz bester Qualifikationen nichts. 2 Jahre lang. Erst als der Chef meines Mannes sich einmischte...

Ohne Beziehungen ging nichts. Dann aber ging viel.

Nur war die Arbeit anders, als ich sie kannte. Ich war es gewohnt, selbstständig zu arbeiten- das war hier nicht möglich. Mir wurde so ziemlich alles gesagt- Piefke, Deutsche sind generell dümmer als die Österreicher- ich konnte es kaum glauben,was ich da hörte.
Meine Chefin wollte von mir bei jeder Anweisung,dass ich - gern, Frau Magister- sage. Ich habe es getan. Und mir gedacht, in einem anderen Land musst du Kopftuch tragen, hier eben Ja, Frau Magister, sagen.
Ich hatte in Graz einen Freundeskreis von deutschen Frauen- ihre Männer arbeiteten bei AVL- Ich war die Einzige, die durchgehalten hat.
Alle anderen sind nach spätestens 1 Jahr entweder schwanger geworden oder sind nach Dland zurückgegangen.

Nunja. Ich lebe seit 22 Jahren in Österreich. Mittlerweile sehe ich vieles gelassener. Bin ich eben Piefke. Wenn sich mein Gegenüber damit besser fühlt, ok.

Seit 4 Jahren kenne ich nun jemand, der 50 km entfernt von mir aufgewachsen und in meinem Alter ist. Ich merke erst jetzt, wieviel einfach es ist, so zu komunizieren. Allerdings hatte er auch eine 21 jährige Beziehung zu einer Österreicherin.

Vor 2 Jahren waren wir in Sylt. Und da fiel mir auf, wie unhöflich die Norddeutschen doch waren. Tz....

Offensichtlich habe ich mich doch mehr angepasst, als ich dachte.
Dass Österreich weit genug weg ist, hab ich auch mal gedacht 😅 Nie im Leben hätte ich erwartet, dass es mich mal aus meiner Heimat wegzieht, geschweige denn in ein anderes Land.
Ich denke in 20 Jahren wird sich auch Österreich weiterentwickelt haben und es kommt sicher ganz auf die Gegend an.
Ich mag den norddeutschen Charme.

Wie meinst du "wieviel einfacher es ist, so zu kommunizieren"?
 
Dass Österreich weit genug weg ist, hab ich auch mal gedacht 😅 Nie im Leben hätte ich erwartet, dass es mich mal aus meiner Heimat wegzieht, geschweige denn in ein anderes Land.
Ich denke in 20 Jahren wird sich auch Österreich weiterentwickelt haben und es kommt sicher ganz auf die Gegend an.
Ich mag den norddeutschen Charme.

Wie meinst du "wieviel einfacher es ist, so zu kommunizieren"?
Ich bin aus der Gegend von Hannover und halbe Ostfriesin, bezeichne mich also als Norddeutsche :cool:

Bei einem Klassentreffen wurde mir gesagt- was willst bei den Österreichern, die sind alle falsch :unsure:.
Falsch bedeutete, dass eben häufig nicht direkt gesagt wird, was man meint. Vor allem, wenn es kränken könnte.

Mittlerweile habe ich selber das Problem wenn jemand zu direkt wird, und denke, das kann man auch höflicher sagen.
 
Ich bin aus der Gegend von Hannover und halbe Ostfriesin, bezeichne mich also als Norddeutsche :cool:

Bei einem Klassentreffen wurde mir gesagt- was willst bei den Österreichern, die sind alle falsch :unsure:.
Falsch bedeutete, dass eben häufig nicht direkt gesagt wird, was man meint. Vor allem, wenn es kränken könnte.

Mittlerweile habe ich selber das Problem wenn jemand zu direkt wird, und denke, das kann man auch höflicher sagen.
Hm, "falsch" würde ich jetzt keiner Region oder Herkunft beimessen. Es gibt überall solche und solche.
 
Ich bin aus der Gegend von Hannover und halbe Ostfriesin, bezeichne mich also als Norddeutsche :cool:

Bei einem Klassentreffen wurde mir gesagt- was willst bei den Österreichern, die sind alle falsch :unsure:.
Falsch bedeutete, dass eben häufig nicht direkt gesagt wird, was man meint. Vor allem, wenn es kränken könnte.

Mittlerweile habe ich selber das Problem wenn jemand zu direkt wird, und denke, das kann man auch höflicher sagen.
Da gabs mal eine hochinteressante Diskussion zum Thema „sprachliche Unterschiede Österreich/Deutschland“ auf Ö1.

Ein Deutscher und ein Österreicher wollen etwas.

Der Deutsche sagt „Gib mir das (fallweise, in seltenen Fällen, ergänzt durch „bitte“).
Diese direkte Ansage empfindet der Österreicher (speziell der in seiner Art unnachahmliche Wiener) als unhöflich.

Der Österreicher sagt „Könntest du bitte so nett sein mit das zu geben (aber nur wenn es dir nichts ausmacht)“
Dieses Herumgeeiere (speziell des bekanntermaßen höflichen Wieners) empfindet der Deutsche als nicht klar bzw. unehrlich.

Dazu muss natürlich gesagt werden, dass sich der Wiener Gottseidank (!) von der Nichturbanen, sprich rustikalen Bevölkerung im restlichen Österreich unterscheidet.

:fies:

(Camus wie üblich überhaupt nicht provokant)
 
Ein Dresdner Urlauber in einem kleinen Hotel in Österreich. „Ich möchte bitte zwei Eier, eines steinhart, das andere roh, einen verkohlten Toast und eine lauwarme Brühe, die bei Ihnen wohl Kaffee heißt." Gnädiger Herr, ich weiß nicht, ob sich das machen lässt", gibt der Kellner zu bedenken. Sagt der Sachse: „Abervwieso denn das? Gestern ging es doch auch!"
 
Ein Dresdner Urlauber in einem kleinen Hotel in Österreich. „Ich möchte bitte zwei Eier, eines steinhart, das andere roh, einen verkohlten Toast und eine lauwarme Brühe, die bei Ihnen wohl Kaffee heißt." Gnädiger Herr, ich weiß nicht, ob sich das machen lässt", gibt der Kellner zu bedenken. Sagt der Sachse: „Abervwieso denn das? Gestern ging es doch auch!"
Typisch für Deutsche.

Da fliegen sie nach England und glauben das ist Österreich.
 
Hab ich es bereut? Ja. In Stuttgart hatte ich einen guten Job, war unabhängig. In Graz bekam ich trotz bester Qualifikationen nichts. 2 Jahre lang. Erst als der Chef meines Mannes sich einmischte...

Ohne Beziehungen ging nichts. Dann aber ging viel.

Nur war die Arbeit anders, als ich sie kannte. Ich war es gewohnt, selbstständig zu arbeiten- das war hier nicht möglich. Mir wurde so ziemlich alles gesagt- Piefke, Deutsche sind generell dümmer als die Österreicher- ich konnte es kaum glauben,was ich da hörte.
Meine Chefin wollte von mir bei jeder Anweisung,dass ich - gern, Frau Magister- sage. Ich habe es getan. Und mir gedacht, in einem anderen Land musst du Kopftuch tragen, hier eben Ja, Frau Magister, sagen.
Ich hatte in Graz einen Freundeskreis von deutschen Frauen- ihre Männer arbeiteten bei AVL- Ich war die Einzige, die durchgehalten hat.
Alle anderen sind nach spätestens 1 Jahr entweder schwanger geworden oder sind nach Dland zurückgegangen.
erinnert mich ein bisschen an die Geschichte, die (der Schriftsteller) Stanislaw Lem mal erzählt hat.
Er hat ja einige Zeit in Österreich gelebt.
Und er hat sehr unregelmässig die Post erhalten, manchesmal morgens, manchesmal abends.
Das war aber in der Zeit, als Handys, PCs und das Internet noch nicht so weit verbreitet waren. Und er hätte gerne morges die Post gelesen und Briefe beantwortet (von seinen Verlegern beispielsweise).
Er hat einige Male bei der Post reklamiert und nur ausweichende Antworten erhalten.
Dann hat er mal einen Rappel bekommen und ist zur Post gegangen und hat sich aufgeregt und gemeint, er sei jetzt Staatspreisträger und brauchte seine Post pünktlich zugestellt.
Und zack, schon hats nie wieder Probleme gegeben, jeden Morgen lag die Post (falls es eine für ihn gab) pünktlich in seinem Postkastl.
Kann man nicht erfinden.....und wäre eigentlich Stoff für eine Satire. ;-)
 
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