Lana Del rey und Lolita

Die Gedanken sind frei... oder auch: "Ich missbillige, was Sie sagen, aber ich werde bis zum Tod Ihr Recht verteidigen, es zu sagen."

Es muss einem ja nicht alles gefallen was passiert, manchmal muss man sich auch dagegen wehren, aber das wichtigste ist:
man muss sich immer nachher noch selbst in die Augen schauen können.

Und bei den "Größen" der Wirtschaft und der Medien frage ich mich oft wie sie das noch jeden Morgen im Spiegel machen...
:zweisam: Ich mag wie sich die Diskussion entwickelt...
Ich glaube nichtmal dass sie verdummen, aber nach außen hin werden sie sicher immer oberflächlicher.

Man bekommt die Dummheit nur halt heute eher mit als früher (Webfail und co.)
Ja, weil der Jugend keine Tiefe mehr vermittelt wird (Gott, ich höre mich an wie eine alte Frau).
Belesen zu sein, informiert zu sein wird heute eher negativ gewertet.
Und Oberflächlichkeit glorifiziert.
Ich finde das "Wertsystem" einfach traurig....
Es kommt mir vor, viele Kinder haben heutzutage fast nicht mehr die Chance, Tiefe zu entwickeln.
 
Mich persönlich macht diskutieren, die Beschäftigung mit Themen wie diesem, glücklich.
 
OK, ich drösle das mal für mich ganz langsam auseinenander:

Ich mag wie sich die Diskussion entwickelt....

Ich auch :bussal:. Passiert leider selten, nicht nur hier.Liegt aber wahrscheinlich daran, daß kaum eine(r) da ist.

Ja, weil der Jugend keine Tiefe mehr vermittelt wird ... Belesen zu sein, informiert zu sein wird heute eher negativ gewertet.

Ich denke nicht daß es negativ bewertet wird, aber Informationen werden heute oft nur mehr "im Vorbeigehen" konsumiert.
Vergleiche doch mal einen Zeitungsartikel im Internet mit der Druckausgabe - und wie viele junge Menschen lesen heute noch Zeitung?
Ist wie "Coffee to go" - die gleiche schwarze Brühe aber man beschäftigt sich nicht damit.

Es kommt mir vor, viele Kinder haben heutzutage fast nicht mehr die Chance, Tiefe zu entwickeln.

Glaube ich auch, alles muss ja immer schneller gehen... RTL, Musik die man nach 4 Wochen nicht mal mehr kennt, Turboabitur, usw. usf...

Gott, ich höre mich an wie eine alte Frau.

Ich kenne Dich zwar nicht persönlich, aber alt bist Du bestimmt nicht und hörst Dich auch nicht so an.
Eher wie eine junge Frau die halt was in der Birne hat. Ich kenne ja auch viele Studies die auch nicht doof sind, die
Diskussionen mit ihnen laufen auf dem gleichen Level. Ich habe also die Hoffnung noch nicht verloren :)

Mich persönlich macht diskutieren, die Beschäftigung mit Themen wie diesem, glücklich.

Beim Ausgangsthema bin ich zwar nicht bei Dir (über sowas zu sprechen ist ja nicht wirklich lustig) aber wie sich das entwickelt hat macht schon Spaß.
Bin halt auch ein alter (sic!) quatscher.
 
:zweisam: Ich mag wie sich die Diskussion entwickelt...

Habts ihr zwei keinen Job, das ihr die ganze Nacht über abstruse Dinge diskutieren könnts? ;)

Ja, weil der Jugend keine Tiefe mehr vermittelt wird (Gott, ich höre mich an wie eine alte Frau).

...... dazu muss man ehrlich sagen ( ich bin ein bisserl älter als du, Mascha) - wäre ich und andere Leute in meinem Alter in unserer Jugend diesen Einflüssen ausgesetzt gewesen, wärn wir genauso drauf reingefallen wie "die Jugendlichen" über die man jetzt gern herzieht.
 
Habts ihr zwei keinen Job, das ihr die ganze Nacht über abstruse Dinge diskutieren könnts? ;)

Bist neidisch? :D

...... dazu muss man ehrlich sagen ( ich bin ein bisserl älter als du, Mascha) - wäre ich und andere Leute in meinem Alter in unserer Jugend diesen Einflüssen ausgesetzt gewesen, wärn wir genauso drauf reingefallen wie "die Jugendlichen" über die man jetzt gern herzieht.

Wir sind doch früher auch auf so manches "reingefallen" - Sex,Drugs & Rock´nRoll, Null Bock, you name it...

Wie sagte schon vor 2.000 Jahren mal ein schlauer Kopf? O tempora, o mores!
 
Habts ihr zwei keinen Job, das ihr die ganze Nacht über abstruse Dinge diskutieren könnts? ;)



...... dazu muss man ehrlich sagen ( ich bin ein bisserl älter als du, Mascha) - wäre ich und andere Leute in meinem Alter in unserer Jugend diesen Einflüssen ausgesetzt gewesen, wärn wir genauso drauf reingefallen wie "die Jugendlichen" über die man jetzt gern herzieht.
Tja, bin eh totmüde :D
Kaffee muss her !!
Ich will nicht über die Jugendlichen herziehen, ich denke nur viele leiden unter der Oberflächlichkeit....
Bist neidisch? :D



Wir sind doch früher auch auf so manches "reingefallen" - Sex,Drugs & Rock´nRoll, Null Bock, you name it...

Wie sagte schon vor 2.000 Jahren mal ein schlauer Kopf? O tempora, o mores!
Sex, Drugs and Rockn Roll sind besser als Justin Bieber, Contouring Make up und Arschimplantate
zumindest für mich ;)
 
OK, ich drösle das mal für mich ganz langsam auseinenander:



Ich auch :bussal:. Passiert leider selten, nicht nur hier.Liegt aber wahrscheinlich daran, daß kaum eine(r) da ist.



Ich denke nicht daß es negativ bewertet wird, aber Informationen werden heute oft nur mehr "im Vorbeigehen" konsumiert.
Vergleiche doch mal einen Zeitungsartikel im Internet mit der Druckausgabe - und wie viele junge Menschen lesen heute noch Zeitung?
Ist wie "Coffee to go" - die gleiche schwarze Brühe aber man beschäftigt sich nicht damit.



Glaube ich auch, alles muss ja immer schneller gehen... RTL, Musik die man nach 4 Wochen nicht mal mehr kennt, Turboabitur, usw. usf...



Ich kenne Dich zwar nicht persönlich, aber alt bist Du bestimmt nicht und hörst Dich auch nicht so an.
Eher wie eine junge Frau die halt was in der Birne hat. Ich kenne ja auch viele Studies die auch nicht doof sind, die
Diskussionen mit ihnen laufen auf dem gleichen Level. Ich habe also die Hoffnung noch nicht verloren :)



Beim Ausgangsthema bin ich zwar nicht bei Dir (über sowas zu sprechen ist ja nicht wirklich lustig) aber wie sich das entwickelt hat macht schon Spaß.
Bin halt auch ein alter (sic!) quatscher.
Wir leben tatsächlich im Informationsüberfluss -
und durch das Internet wird es immer schwieriger, aus dem Überfluss das "relevante", was auch immer das sein mag, herauszufiltern....
ein Buchhändler/Exjournalist hat mir mal gesagt, Blogging ist der neue Journalismus - die Tendenz dazu sehe ich auch....
In Amerika ist es Reportern schockierenderweise erlaubt, zu Lügen - das heißt sie dürfen Unwahrheiten verbreiten und kommen meist nicht ins Gefängnis oder kriegen eine Strafe. Ich kenne auch viele Leute die echt was drauf haben :) nicht nur Studenten....es gibt auch dumme Studenten und es gibt sehr intelligente Menschen ohne höhere Ausbildung....:)
 
Wir leben tatsächlich im Informationsüberfluss -
und durch das Internet wird es immer schwieriger, aus dem Überfluss das "relevante", was auch immer das sein mag, herauszufiltern....

Eben, die Frage ist doch immer was relevant ist. Nicht umsonst gibt´s die Yellow Press immer noch und die seriösen Zeitungen sterben schön langsam.

ein Buchhändler/Exjournalist hat mir mal gesagt, Blogging ist der neue Journalismus - die Tendenz dazu sehe ich auch....

Kann damit nix anfangen. Es interessiert mich einfach nicht was irgendwer den ich nicht kenne gerade macht.

In Amerika ist es Reportern schockierenderweise erlaubt, zu Lügen - das heißt sie dürfen Unwahrheiten verbreiten und kommen meist nicht ins Gefängnis oder kriegen eine Strafe.

Meinst bei uns ist es besser? Ich kenne noch die Zeiten als es nur 3 Fernsehprogramme gab (Deutschland West), da waren die Nachrichten auch eher... *hust*... gleichgeschaltet...

Und wenn man sich so manche "Zeitungen" anschaut fragt man sich auch was die Schreiberlinge gelernt haben. Recherche sicher nicht.

Ich kenne auch viele Leute die echt was drauf haben :) nicht nur Studenten....es gibt auch dumme Studenten und es gibt sehr intelligente Menschen ohne höhere Ausbildung....:)

Das mit den Studis ist mir nur eingefallen weil ich zur Zeit halt viele kenne - sollte keine Verallgemeinerung sein.

Aber ganz ehrlich? Wir sollten nicht nur auf den jungen Leuten rumhacken. Wenn ich mir so anschaue was so manche in meinem
Bekanntenkreis (alle > 50 Jahre) in FB veranstalten... :schulterzuck:
 

Nö... war auch auf.... hab aber Geld verdient.

Wir sind doch früher auch auf so manches "reingefallen" - Sex,Drugs & Rock´nRoll, Null Bock, you name it...

Ich will nicht über die Jugendlichen herziehen,


Warst auch net du gemeint. Eher eine allgemeine Feststellung; ab und zu passierts mir selbst auch.


Sex, Drugs and Rockn Roll sind besser als Justin Bieber, Contouring Make up und Arschimplantate
zumindest für mich ;)[/QUOTE]

:up::up::up:
 
Oh, ein tolles Thema! Ich halte "Lolita" auch für einen der besten Romane des 20. Jahrhunderts. Und ja, das Buch ist unglaublich zynisch und der Protagonist ein kranker Bastard - beschrieben mit einigen der schönsten Sätze, die ich jemals gelesen habe. Genau das macht für mich auch den besonderen Reiz des Buches aus - ich bin im Kopf einer Figur, die so weit wie nur irgendwie möglich von meiner eigenen Realität und meinen eigenen Wertevorstellungen entfernt ist, und gleichzeitig wird das alles so anmutig und in sich stimmig erzählt, dass unweigerlich ein bisschen was von dem völlig verdrehten Wertesystem des Protagonisten am Leser kleben bleibt. Ein in dieser Hinsicht ähnlich gelagertes Buch ist für mich "Die Wohlgesinnten" von Jonathan Littell, wo man sich mehr als 1.000 Seiten lang in die Perspektive eines skrupellosen und perversen SS-Offiziers, der an der "Endlösung" der Judenfrage arbeitet, begibt. Anders als bei den "Wohlgesinnten" fehlt bei "Lolita" zunächst einmal diese offensichtliche Etikettierung des Bösen. (Bei den Wohlgesinnten ist dadurch, dass der Protagonist ein SS-Offizier ist, von Anfang an klar, dass man ihn nur schwer mögen wird - das passiert bei "Lolita" viel subtiler.)

Das Problem, das "Lolita" allerdings heutzutage hat, ist, dass der Begriff (und nicht mal die Geschichte selbst) zu einer popkulturellen Referenz geworden ist. Die Idee einer "Lolita" hat sich also vom ursprünglichen Werk losgelöst und selbstständig gemacht. Ein anderes Beispiel in diese Richtung ist die Odyssee. Kaum jemand hat Homers Buch tatsächlich gelesen, aber nahezu jeder kennt und verwendet den Begriff. Bei "Lolita" ist das insofern problematisch, als dass diese Massenverbreitung eben zu diesem Missverständnis geführt hat, dass Lolita eine Verführerin älterer Männer sei - und eben nicht, wie im Buch ganz klar beschrieben, das Missbrauchsopfer eines perversen und skrupellosen Lüstlings, der für die Befriedigung seiner pädophilen Triebe buchstäblich über Leichen geht. In den historischen Kontext des Buchs zu seinem damaligen Erscheinungsdatum gebettet, würde ich sogar soweit gehen und behaupten, dass es Nabokov bei diesem Roman tatsächlich (auch) um eine politisch-historische Allegorie ging: Die junge Nation Amerika (nicht ganz unschuldig, aber eben noch in den Kinderschuhen und daher einfach auf der Suche nach sich selbst) wird vom skrupellosen, machthungrigen System des Kapitalismus (die Figur des Humbert Humbert ist mit ihrer Wertehaltung und ihrer Vorgehensweise zutiefst kapitalistisch) wortwörtlich gefickt. Das geht vielleicht an dieser Stelle zu weit - ist nur ein Gedanke, der mir in diesem Zusammenhang gekommen ist. Jedenfalls ist davon im alltäglichen Gebrauch des Begriffs "Lolita" nichts mehr übrig.

Lana Del Rey schätze ich als Sängerin sehr (ich mag ihre Stimme), als Künstlerin bzw. Kunstperson weniger. Eben auch aufgrund des Aufgreifens solcher oberflächlicher Klischees. Und da muss ich jenem (war's Arizona oder Klingone?) absolut recht geben, der geschrieben hat, dass das mit Sicherheit eine vom Management bewusst getroffene Entscheidung zur Vermarktung war. Inhalt ist quasi wurscht, die Form verkauft. Das ist schade und leider ein Symptom unserer Zeit.
 
Ich habe Lolita nicht gelesen und hab' daher auch (bis jetzt) nicht genau gewusst wie Lana Del Rey den Begriff "missbraucht" hätte.
Aber für mich ist es ein Begriff, dem nichts so krass negatives anhaftet. Und das ist für die Mehrheit der Menschen so.

Wenn sich also der Begriff verselbstständigt (und das hat nicht erst mit LDR angefangen, denn welcher Künstler hat schon gerne das Image eines Missbrauchsopfers?) und sich eine andere "Definition" in den Köpfen festsetzt; warum sollte man das nicht 'ausnutzen'?

Sex sells und wenn sie es nicht getan hätte, hätte sich halt jemand anders früher oder später das Image gekrallt...
 
generell ist es doch ihre sache wie sie den roman interpretiert. außerdem finde ich nicht dass sie auf den covers wie eine 12jährige aussieht.



jaja, die welt ist böse
Wer sagt bitte das sie wie eine 12 Jährige aussieht ? Niemand lol.
Es geht um die Romanfigur Lolita, lerne anständig lesen.
Klar ist es ihre Sache. aber zu meinen ein 12 jähriges vergewaltigungsopfer verführt ältere Männer aus Spaß ist eine sehr dumme Interpretation.
Aber ich seh schon, du gehörst nicht zu den Menschen, mit denen ich hier diskutieren möchte.
 
Ich habe Lolita nicht gelesen und hab' daher auch (bis jetzt) nicht genau gewusst wie Lana Del Rey den Begriff "missbraucht" hätte.
Aber für mich ist es ein Begriff, dem nichts so krass negatives anhaftet. Und das ist für die Mehrheit der Menschen so.

Wenn sich also der Begriff verselbstständigt (und das hat nicht erst mit LDR angefangen, denn welcher Künstler hat schon gerne das Image eines Missbrauchsopfers?) und sich eine andere "Definition" in den Köpfen festsetzt; warum sollte man das nicht 'ausnutzen'?

Sex sells und wenn sie es nicht getan hätte, hätte sich halt jemand anders früher oder später das Image gekrallt...
Haben viele. Und das macht mir generell nichts. Aber sie bezieht sich nicht auuf den verselbstständigten Begriff sondern gezielt auf den Roman.
Aber wenn du es nie gelesen hast und den Ansatz nicht nachvollziehen kannst dann lass es. Dir ist klar das es um ein Pädophilie buch geht oder
 
Wer sagt bitte das sie wie eine 12 Jährige aussieht ? Niemand lol.
Es geht um die Romanfigur Lolita, lerne anständig lesen.
Klar ist es ihre Sache. aber zu meinen ein 12 jähriges vergewaltigungsopfer verführt ältere Männer aus Spaß ist eine sehr dumme Interpretation.
Aber ich seh schon, du gehörst nicht zu den Menschen, mit denen ich hier diskutieren möchte.

präpotenter gehts echt nicht mehr.
 
@Mitglied #285391 : Danke für das Kompliment! Wie schon mal gesagt, ich halt eher mit der leichteren Lektüre.

Heute morgen wollte mir eine gute Freundin ihren letzten Simmel leihen - ähhh ja... Habe gemeint den hole ich
mir wenn ich das nächsten mal ein paar Tage in die Therme fahre, sonst brauche ich zu lang...

Aber zurück zum Thema: Ich kann mich noch erinnern, daß es da doch auch mal einen Film über Lolita gab.
Und der ging glaube ich nicht so wirklich kritisch mit dem Thema um. Richtig? Oder trügt mich mein Gedächtnis? :hmm:

Evtl. falls ich Recht haben sollte liegts ja auch daran.
 
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