Lieben, Lieben und Lieben? Verschiedene Formen der Liebe

Z

Gast

(Gelöschter Account)
Nach einer spannenden Diskussion zu diesem Thema, und nachdem mich das Thema schon sehr beschäftigt, und da in dieser Rubrik eh kaum sinnvolle Threads erscheinen, stell ich mal wieder so eine typische "philosophische" Ziggy-Frage:

Gibt es verschiedenen Formen von Liebe?
Oder ist "Liebe" dem einen einzigartigen Partner vorbehalten?
Oder gibt es auch eine Abstufung? "Wahre" Liebe für einen, eine andere Liebe mit unendlicher Zärtlichkeit für wen anders?
Und wo spielt Sex da rein?
Kann man, wenn man jemanden total, über alle Maßen und unendlich liebt, trotzdem wen anders, auf eine andere Art und Weise "lieben"?
Kann man emotional mehrere Menschen gleichzeitig lieben?
Wo sind die Grenzen?
Gibts Menschen, die mehrere Beziehungen ( und damit mein ich nicht Partnerschaft und Gschichtl nebenher ) nebeneinander führen könnnen?

Hui, schwieriges Thema...
bin schon gspannt auf die Antworten...
 
Beziehungstechnisch kann man meiner Meinung nach nur einen Menschen gleichzeitig lieben, nebenher gibts nur noch Familie und gut mögen, aber lieben nur Einen....
 
Oder gibt es auch eine Abstufung? "Wahre" Liebe für einen, eine andere Liebe mit unendlicher Zärtlichkeit für wen anders? Und wo spielt Sex da rein?

...spontan kommt mir da der gedanke dass mensch sich aus mannigfaltigen beweggründen heraus allzugern vorgaukelt im hinblick auf liebe multitaskingfähig zu sein.
 
...spontan kommt mir da der gedanke dass mensch sich aus mannigfaltigen beweggründen heraus allzugern vorgaukelt im hinblick auf liebe multitaskingfähig zu sein.

Völlig zustimm, im Sinn von "Vorgaukeln".
Ich denk eben, dass es nicht geht, emotional.
Deshalb eben die Frage.
 
Liebe ... was ist Liebe ?

Sollte Liebe einzigartig sein, hieße das daß man nie
wieder jemand anderen lieben könnte ...

Ich hab so den Verdacht Liebe ist der größte Schwindel
der Welt - zumindest wenn man von dem ausgeht wie
Liebe immer hingestellt wird.
Ist die/der Eine weg kommt irgendwann die/der Nächste ...
Und das soll das unglaublich einmalige Feeling sein ?

Back to topic *g*

Die Form der Liebe ist immer vom Gegenüber ab-
hängig, da man ja interagiert.
Unsere Art zu lieben ändert sich auch mit der Zeit.
Sowohl altertechnisch als auch beziehungstechnisch.

Wer meint seine Eltern/Kinder UND seine:down: Partner(in) zu
lieben fällt schon mal durch den "einzige Liebe" Rost.

Es gibt wohl zig Liebesarten Beziehungsliebe, Freundes-
liebe, Sexliebe usw. usf. und da denke ich schon daß
man seine Lieben "verstreuen" kann ...
 
Für mich gibt es durchaus mehrere Arten von Liebe, die ein Mensch anderen Menschen schenken kann, aber auf sexuellen bzw. beziehungstechnischen Gebiet bin ich der selben Meinung wie Plastic (Da kann es gleichzeitig sicher nur eine geben, alles andere mag für mich eine Form von Liebe sein, entspricht aber nicht dem höchsten moralischen Grundsatz).

Für mich persönlich stellt weltlich gesehen die Liebe zwischen einer treu sorgenden Mutter zu ihren Kind (auch wenn es schon Erwachsen ist) die stärkste und dauerhafteste Bindung zwischen zwei Menschen dar die es gibt. Die Liebe zu einen Partner kann natürlich auch so stark werden, braucht aber Zeit und kommt in der Praxis trotz aller Beziehungsarbeit eher selten vor. Bricht die Mutter aufgrund irgenwelcher Umstände aus dieser Rolle weg, dann kann natürlich auch ein Vater, eine Oma oder sogar ein völlig Fremder die fehlende Mutterliebe gleichwertig ersetzen, aber auch hier gilt: es braucht etwas Zeit um den Startvorteil, die eine Mutter hat aufzuholen und kommt etwas seltener vor. Und seien wir doch ehrlich: fast alle von uns haben nur eine Mutter oder eine Muttermutter sprich Oma die der einzige Fixstern an Liebe ist, die er bislang im Leben gehabt hat.

Gebe es keine Geschlechtskrankheiten und würde der Storch die Kinder bringen, dann wäre sogar ich geneigt zu glauben, dass es möglich ist mehrere Sexualpartner wahrhaftig und gleichzeitg zu lieben.

Ergo stehe ich auf den Standpunkt: Ein Mensch ist Fähig wahre Liebe für mehr als nur einen Menschen zu empfinden, aber nicht so bei sexuellen Beziehungen.
 
Nach einer spannenden Diskussion zu diesem Thema, und nachdem mich das Thema schon sehr beschäftigt, und da in dieser Rubrik eh kaum sinnvolle Threads erscheinen, stell ich mal wieder so eine typische "philosophische" Ziggy-Frage:

Gibt es verschiedenen Formen von Liebe?
Oder ist "Liebe" dem einen einzigartigen Partner vorbehalten?
Oder gibt es auch eine Abstufung? "Wahre" Liebe für einen, eine andere Liebe mit unendlicher Zärtlichkeit für wen anders?
Und wo spielt Sex da rein?
Kann man, wenn man jemanden total, über alle Maßen und unendlich liebt, trotzdem wen anders, auf eine andere Art und Weise "lieben"?
Kann man emotional mehrere Menschen gleichzeitig lieben?
Wo sind die Grenzen?
Gibts Menschen, die mehrere Beziehungen ( und damit mein ich nicht Partnerschaft und Gschichtl nebenher ) nebeneinander führen könnnen?

Hui, schwieriges Thema...
bin schon gspannt auf die Antworten...

Spannende Frage:down:, die ebensoviele neue aufwerfen ... ich denke, das Problem beginnt bereits damit, wie man Liebe definiert ... und da scheiden sich bekanntlich schon die Geister ;)

Würde man nicht mehr als einen Menschen lieben können, wie machen das dann Eltern, die mehr als ein Kind haben? Lieben sie eines mehr, eines weniger? Ist die Liebe von Eltern zu Kindern oder umgekehrt etwas anderes, als die zu einem Partner? Warum nennt man es dann auch Liebe?

Gibt es einen einzigartigen Partner? Was ist wahre Liebe? Was hat Ausschliesslichkeit mit Liebe zu tun?

Ein heikles Thema, dass du dir da ausgesucht hast...

Ich bin der Meinung man kann mehr als einen Menschen lieben .. aber nie auf dieselbe Art, weil Menschen einzigartig sind ... und genauso sind es auch Lieben

Vielleicht ist die eine Liebe ein bisschen grösser, die andere ein bisschen kleiner ... aber wem steht es zu darüber zu urteilen?
 
Genau dort liegt der Knackpunkt:

Es kann/darf keine Wertstellung über allgemein gültige Formen und Arten der Liebe geben!

Ebenso unterschiedlich wie wir als Individuen, unsere Charaktere und unser Verhalten sich äußern und zeigen, reflektieren andere Menschen genauso unterschiedlich darauf.

Gäbe es eine allgemein gültige/bindende Formel für Liebe oder deren Bedeutung. wir alle wären längst eingepresst und gefangen in Empfindungs und
Verhaltenssrituale:down:.

Trennen sollte man nur nach der Form von Nähe, welche auch das erweiterte körperliche Begehren mit einschliesst (also das was uns die Hormone als sexuelle Bedürfnisse auferlegen, wenn nicht sogar diktieren), und der Form von Nähe und Menschlichkeit welche den Mensch eher als Partner und Freund sieht ohne deshalb sexuelles zuzulassen oder einzufordern.

Andernfalls liesse sich niemals nach platonischer Liebe (auf der hauptsächlich familiäre Bande basieren sollten) und körperlicher Liebe unterscheiden.

Da man nicht noch mehr EINS mit dem Gegenüber werden kann/sollte als das bereits innerhalb der Familie gelebt wird, stellt sich meines Erachtens auch nicht die Frage ob man unter Geschwistern auch sexuelles zulassen darf/sollte.
 
Andernfalls liesse sich niemals nach platonischer Liebe (auf der hauptsächlich familiäre Bande basieren sollten) und körperlicher Liebe unterscheiden.

Ach Gott, dieser Begriff hat sich leider wirklich komplett verselbstständigt...vielleicht mal ein Wörterbuch des Altgriechischen aufschlagen und philias nachschlagen und danach eventuell relevante Textstellen im Werk Platos nachlesen...:roll:
 
Nix für ungut, Jarvis Cocker aber ...

es dürfte doch wohl mehr als ausreichen sich menschlich verständlich genug machen zu können ohne sich dazu erst überlieferter oder angelesener Weisheiten/Aussagen bedienen zu müssen?

Wie nun, von wem der Begriff "platonische(r) Liebe" ausgelegt/verstanden wird bleibt schlussendlich wohl immer noch eine reine Ermessensfrage.
 
Wie nun, von wem der Begriff "platonische(r) Liebe" ausgelegt/verstanden wird bleibt schlussendlich immer noch eine reine Ermessensfrage.

Nein. Und zwar aus einem Grund: damit wird die ursprüngliche Bedeutung ad absurdum geführt. Der Ansatz stimmt zwar, aber die gebräuchliche Verwendung bleibt metaphorisch gesehen in der Höhle sitzen (siehe platonisches Höhlengleichnis).

Edit möchte mal eine meiner Ansicht nach gut verständliche Definition des platonischen Begriffes der philias reinstellen, vielleicht versteht man das dann besser:

In Platons Sinn war platonische Liebe eine höhere Stufe der Liebe, im Gegensatz zu körperlichem Begehren und Sex, die er als etwas wie eine erste Stufe der Liebe betrachtete. Davon ausgehend kann der Mensch die nächsten Stufen erreichen: Die Liebe zu den schönen Lebenseinstellungen, danach die Liebe zur Wissenschaft, zu den schönen Gedanken. Die platonische Liebe stellt die höchste und vollkommenste Form der Liebe dar, in dem jedem Menschen eingegebenen Streben und Begehren nach Idealen wie Schönheit, Wahrheit und letztendlich der Göttlichkeit. Diese Stufe erreichen nur sehr wenige Menschen. Diejenigen, die sich intensiv mit ihr auseinandersetzen, nennt Platon Philosophen. Nach diesem Modell fasste Platon auch Philosophie ihrem Wesen nach selbst als Liebe auf und somit als eine Weise des Eros.

by Wikipedia
 
Welches zweifelsohne den Meisten geläufig und bekannt, daher auch gebräuchlich sein, deshalb auch überwiegend verstanden und angewandt werden dürfte ...

Womit sich letztendlich diese "Richtigstellung" in der Bedeutung selbst, für die Gesellschaft "ad absurdum" führt.
 
Womit sich letztendlich diese "Richtigstellung" in der Bedeutung selbst, für die Gesellschaft "ad absurdum" führt.

Und deshalb ist alles was in der Gesellschaft verstanden und auf etwas seltsame Art und Weise rezipiert wurde automatisch richtig? :roll:
 
ich erlaub mir da jetzt auch den verweis auf schon publiziertes:
die wohl beste -kurze- erklärung stammt von erich fried - es ist, was es ist.
und dann gibts dann noch einen erich. den fromm. und sein werk, die kunst zu lieben.
sehr empfehlenswert.
engültige antworten wirds wohl trotzdem nicht geben.
 
Nach einer spannenden Diskussion zu diesem Thema, und nachdem mich das Thema schon sehr beschäftigt, und da in dieser Rubrik eh kaum sinnvolle Threads erscheinen, stell ich mal wieder so eine typische "philosophische" Ziggy-Frage:

Gibt es verschiedenen Formen von Liebe?
Oder ist "Liebe" dem einen einzigartigen Partner vorbehalten?
Oder gibt es auch eine Abstufung? "Wahre" Liebe für einen, eine andere Liebe mit unendlicher Zärtlichkeit für wen anders?
Und wo spielt Sex da rein?
Kann man, wenn man jemanden total, über alle Maßen und unendlich liebt, trotzdem wen anders, auf eine andere Art und Weise "lieben"?
Kann man emotional mehrere Menschen gleichzeitig lieben?
Wo sind die Grenzen?
Gibts Menschen, die mehrere Beziehungen ( und damit mein ich nicht Partnerschaft und Gschichtl nebenher ) nebeneinander führen könnnen?

Hui, schwieriges Thema...
bin schon gspannt auf die Antworten...


Diese Frage würde ich mit JA beantworten.
Es gibt meiner Meinung nach mehrere Arten von Liebe und das ist auch gut so.

Schon alleine die Liebe zum Partner und die Liebe zum eigenen Kind sind unterschiedlich. Ich würde zwar nicht behaupten, daß ich einen von beiden weniger oder mehr mag, aber ich empfinde unterschiedliche Arten von Liebe.
Tja, käme es allerdings "hart auf hart" stünde natürlich mein Kind an 1. Stelle...
Zur Liebe vom Partner kommt natürlich auch der Aspekt der Sexualität hinzu, was ja zum eigenen Kind nicht gegeben ist.

Wenn ich schon beim Beispiel Kind bin: Ich denke, Mütter die mehrere Kinder haben, würden (meist) nicht behaupten, daß sie ihre Kinder unterschiedlich stark lieben - aber: daß sie jedes Kind auf/für eine andere Art lieben. Ist, denke ich schwer beschreiblich...

Ich glaube sogar, daß manchmal auch ein Stückchen Liebe von Menschen, die man einmal geliebt hat, im Herzen "hängenbleibt"...

Und auch Freunde/Freundinnen gibt es, die man "liebt" - aber das hat nichts mit Sexualität zu tun. Es gibt ja auch eine "geschwisterliche Liebe"...

Ist schwierig zu erklären, aber für mich ist zwischen "lieben" und "mögen" schon noch ein Unterschied.

Wen ich liebe - ohne den könnte ich mir mein Leben nicht vorstellen, bei jemanden, den ich "mag"... das wäre schon leichter zu ertragen, wenn ich den nicht mehr sehen würde.... würde ich mal ganz "hart" formulieren...
 
Ich bin der Meinung man kann mehr als einen Menschen lieben .. aber nie auf dieselbe Art, weil Menschen einzigartig sind ... und genauso sind es auch Lieben

trefflich formuliert

und weils nie auf die selbe art möglich ist wie oben erwähnt ist sie (die liebe) auch nie vergleichbar

Es kann/darf keine Wertstellung über allgemein gültige Formen und Arten der Liebe geben!

:daumen:

weil es sonst sehr schnell zur "liebespolizei" kommen würd

also eine von gesetz (oder der "gesellschaft" )definierten "liebe" an die sich liebende gefälligst zu halten haben ansonsten ihnen die liebesfähigkeit (berechtigung) abgesprochen wird

:mrgreen:
 
Man kann definitiv Liebe oder Liebe-ähnliches für mehrere Leute empfinden. Natürlich gibts da mal die platonische Liebe zu Familie und Freunden. Aber ich für meinen Teil kann auch nicht-platonische Gefühle für mehr als eine Person haben.

Ich habe absichtlich Liebe-ähnlich geschrieben. Einfach deswegen, weil ich nicht denke, dass man mehr als eine Person gleich liebt. Nicht, weil jede Person individuell ist, sondern weil das, was man mit der Person erlebt individuell ist. Wenn ich zB mit jemandem schon lange zusammen bin, dann sind die Gefühle für diese Person mit Sicherheit anders als die, die ich uU jemandem entgegen bringe, den ich noch nicht so lange kenne. Weil Liebe einfach etwas ist, das wächst. Ich möchte mich auf keinen Zeitpunkt festlegen, an dem man von Liebe sprechen kann. Auch das ist individuell. Aber irgendwann gibt es einfach einen Punkt, an dem aus dem Verliebt-sein und dem Lieb-haben Liebe wird.

Aber zurück zum Thema. Mike und ich hatten mal eine Dreierbeziehung mit einem Mädl, das ich angeschleppt hatte. Ja, ich war verliebt in sie und sie in mich und trotzdem hab ich Mike nicht weniger geliebt. Das Problem war nur: Mike und ich haben einfach eine so tiefe Beziehung, weil wir uns so lang und so intensiv kennen, dass es für jeden, der da neu dazu kommt, sehr schwer ist "mitzuhalten". Und als der Zeitpunkt kam, wo diese Beziehung einfach nicht mehr funktionierte, musste ich mir eingestehen, dass meine Gefühle für dieses Mädl niemals so tief waren wie die für Mike und wohl auch niemals so tief werden würden.

Ich kann heute nicht mehr sagen, ob ich sie wirklich geliebt habe oder einfach nur verliebt war und es im Endeffekt daran gescheitert ist, dass das Verliebt-sein eben nicht zu Liebe wurde. Es gab natürlich viele andere Gründe, warum diese 3er-Beziehung nicht funktionierte, aber das ist ja nicht das Thema. ;)

Was ich im Prinzip sagen will: definitiv ja zu Gefühlen für mehr als eine Person. Definitiv auch ja dazu, dass dieses Gefühle über platonische Liebe oder über sexuelle Anziehung hinaus gehen können. Definitiv ja auch dazu, dass die Liebe zu einer Person nicht mit jener zu einer anderen Person verglichen werden kann. Aber festlegen, wie sehr man nun den einen oder den anderen liebt, kann man glaub ich nicht. Will ich auch nicht.
 
Jarvis Cocker ... gehen wir mal von der berechtigten Tatsache aus das hier eher weniger intelektuell hinterfragt werden dürfte, dann relativiert sich das automatisch, oder?

Bestünde jedoch das Hauptinteresse an Dissertations ähnlichen Ausführungen zur Thematik dann entspräche natürlich die sprachwissenschaftlich fundierte Definition auch der von der Mehrheit anerkannten Sichtweise. :daumen:
 
Auch ein Grund, warum wir uns so schwer tun beim Artikulieren: Liebe ist einfach nicht rational erklärbar. Es gibt auch keine allgemeingültige Definition, weil sie für jeden etwas anderes bedeutet.

Jedwede Rationalität muss vor einem Gefühl, wie die Liebe eines ist, scheitern!

@Jarvis Cocker: Nein - nicht mal ich kann urteilen, denn bekanntlich macht Liebe blind ;)
 
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