hallo, alle miteinander!
so, jetzt hab ich seite um seite um seite von diesem packenden thread nachgelesen.
und das wars mir wert!
die frage kann ich nur für mich selber beantworten:
man kann
wahrscheinlich nicht mehrere menschen zugleich lieben.
zumindest nicht auf die gleiche weise, aber sehr wohl in einer vergleichbaren intensität, auch wenn diese hoch ist.
ich traue mir selber zu, alt und erfahren genug zu sein, um zwischen hormoneller verliebtheit und dem ding, das weniger (oder nicht ausschließlich) im bauchbereich beheimatet ist, sondern sich eher weiter oben befindet, zu unterscheiden.
und ich bin der ansicht, dass, solange man offen damit umgehen kann, jede(r) seinen platz kennt und seine perönliche unentbehrlichkeit im leben des anderen, polyamouröse beziehungen, die diesen namen verdienen, durchaus lebbar sind.
sie setzen allerdings sehr viel offenheit, auch im umgang mit gefühlen voraus.
wieso sollte es mich verletzen, wenn jemand, den ich liebe, auch noch jemand anderen liebt?
ich fände es traurig und beängstigend, wenn jemand all seine liebe nur auf mich projiziert.
was passiert, wenn ich sterbe?
möchte ich, dass dieser jemand (oder diese jemandin) mutterseelenallein zurückbleibt?
ist es nicht eher eine form von egoismus, auf eine einzige, allumfassende liebe zu pochen?
eine maßlose selbstüberschätzung, jemandem "alles" sein zu wollen?
sollte ich nicht dem menschen, den ich liebe, das beste aus allen welten von herzen vergönnen?
ich selber bin nur ein mensch, kein übermäßig schlechter, aber auch keine göttin.
ich habe viele mankos: mag nicht kochen, will keine familie, kann mit klassik, grunge, opern, hoher literatur, und vielem mehr nichts anfangen.
und ich habe eine massive abneigung dagegen, verantwortung für eigene kinder zu übernehmen.
wenn der mann oder die frau, die ich liebe, nun vorstellungen hat, die sich nur teilweise mit meinen decken, habe ich das recht, ihr/ihm alles andere vorzuenthalten?
oder soll ich mich selber zu dingen vergewaltigen, die mich eines tages in die flucht schlagen werden/könnten?
warum sollte ich meinem/r geliebten nicht zugestehen, sein/ihr leben frei zu verbringen, ihre/seine wünsche zu verwirklichen, unterstützt von meiner kraft, geliebt mit meinem ganzen herzen und dennoch ohne kompromisse?
und warum sollten die menschen, die mich lieben, icht das gleiche für mich tun?
denn liebe heißt für ich nicht festhalten, sondern loslassen.
ich zitiere:
halt mich fest, doch halt mich nicht...(aus: meine art, liebe zu zeigen)
wenn der andere wirklich liebt, wird er/sie vielleicht manchmal gehen - aber er/sie kommt auch wieder...
einen schönen montag wünscht eine nachdenkliche
lorelay