Lieben, Lieben und Lieben? Verschiedene Formen der Liebe

Ich habe noch eine Frage, die mich sehr beschäftigt :oops: Eine für diejenigen, die Erfahrung mit der Liebe für mehrere Personen haben, Moni und Mike vielleicht? Ich habe mich zweimal verliebt, obwohl ich in einer Beziehung steckte, die noch nicht völlig tot war. Beide Male hat es mich innerlich zerrissen, vielleicht "nur" wegen des schlechten Gewissens oder weil ich nicht gegen meine Erziehung kann, keine Ahnung.

Innerlich zerreißen würde es mich dann, wenn ich es vor meinem Partner verheimlichen würde/müsste. Wenn ich aber weiß, dass er es weiß und damit umgehen kann ...

Bei mir war es so, dass ich nicht mit dem Vorsatz mich zu verlieben hinaus in die Welt gegangen bin. Das ist einfach passiert. Und war plötzlich da.

Bei unserer 3er-Beziehung war es daher so, dass das zwischen uns 3 gewachsen ist. Erst haben wir uns gut verstanden, dann haben wir gevögelt und irgendwann haben wir festgestellt, dass da halt mehr ist. Insofern kamen wir nicht wirklich in Versuchung, uns den Kopf darüber zu zerbrechen oder es lang und breit zu diskutieren.

Und auch wenns keine 3er Beziehung ist, fühl ich mich nicht innerlich zerrissen. Eben weil mein Partner es weiß und kein Problem damit hat. Und weil ich nicht das Gefühl habe, dass ich mich da oder dort einschränken muss, damit der andere auch noch was hat von mir. Wenn ich sage, es ist genug für beide da, hört sich das blöd an, aber im Prinzip ist es so. Ich liebe Mike nicht weniger oder anders, wenn es noch jemanden gibt.
 
es stört mich gar nichts daran, wenn mein partner monogam ist - außer der tatsache, dass er/sie sich dann über kurz oder lang nicht mit meiner lebenseinstellung zurechtfinden wird.

Das wäre ein in meinen Augen interessanter Versuch, wobei ich glaube, dass Du die Ichbezogenheit monogamen Denkens etwas zu hoch einschätzt.

ich zwinge auch einen partner nicht, meine lebens- bzw liebeseinstellung zu teilen.
aber ich würde mir wahrscheinlich keine/n partner/in suchen, der/die auf einer ausschließlichkeit besteht
Das ist ein Punkt, mit dem ich bei Deiner Beziehungsform noch immer Schwierigkeiten habe, es nachzuvollziehen. Vielleicht gibt es Menschen, welche diese Ausschließlichkeit schenken wollen, ohne deshalb sie auch vom Partner zu erwarten? Du kannst doch nicht alles ausschließen, nur weil Du es selbst nicht kennen gelernt hast, und es daher nicht Teil Deiner eigenen Erfahrung ist?

- zumal diese/r dann auch schwierigkeiten mit meinem job bekäme.
immerhin komme ich doch sehr vielen menschen "hautnah"! ;)
Aber dann würde ja jeder Masseur oder jede Masseurin für einen monogam denkenden Menschen als Beziehungspartner nicht in Frage kommen ..... ;)

seien wir uns ehrlich: wir erwarten, dass unsere liebe in genau der gleichen form erwidert wird.
Das sehe ich aber nicht so. :)
Als Vertreter der Idealisten halte ich Dir entgegen, dass Liebe geben will und nichts erwartet. Ja mag sein, natürlich möchte man seine Liebe nicht abgewiesen sondern erwidert sehen. Aber ich glaube nicht, dass ein wirklich Liebender eine ganz bestimmte Form der Gegenliebe "einfordert".
Entscheidend sollte in meinen Augen doch sein, ob man eine Liebe oder auch Zuneigung als ehrlich empfindet, und nicht, ob sie in ein Lebenskonzept passt. Meine Liebe, wenn ich sie echt empfinde, ist mit Sicherheit stark genug, um mit jedem Lebenskonzept eines möglichen Partners zurecht zu kommen.

aber man sucht sich ja einen menschen deswegen aus, weil einem seine art gefällt, die selbstbehauptung, das selbstverständnis, und das sollte auch in einer beziehung gewahrt bleiben.
Natürlich sollte das auch in einer Beziehung gewahrt bleiben, aber das bleibt es ja bitte schön auch bei monogamer Grundeinstellung. Ich weiß nicht, warum Du bei monogam denkenden Menschen unter allen Umständen nach Selbstaufgabe und Selbstverleugnung suchst? Ich kann doch einem Menschen auch seine uneingeschränkte Freiheit lassen, ohne diese in gleicher Weise für mich selbst zu beanspruchen? Monogam zu denken heißt für mich ja nicht, dass ich von meinem Gegenüber gleiches erwarte.
Auch mag es mir scheinen, dass Liebe, welche aussucht, unter Umständen weniger auf den Partner als auf sich selbst ausgerichtet ist. Dass man dem Anderen all die Freiheiten deshalb einräumt, weil man selbst unter keinen Umständen auf sie verzichten will. So kann man's ja auch sehen.

grenzen anerkennen, um miteinander eins sein zu können...
Da stimme ich Dir zu. :)
Aus selbst gelebter Überzeugung. :bussal:
 
Sehr interessante Diskussion, trifft mein Problem zumindest zum Teil :(
Wie man allerdings die Gewöhnlichen Denkmuster die in fast jedem Menschen stecken abschüttelt, ist halt ein gaaanz andere Frage :confused:
 
Sehr interessante Diskussion, trifft mein Problem zumindest zum Teil :(
Wie man allerdings die Gewöhnlichen Denkmuster die in fast jedem Menschen stecken abschüttelt, ist halt ein gaaanz andere Frage :confused:

am besten, du schilderst dein problem einmal - vielleicht kann dir irgendjemand aus seinem erfahrungsschatz heraus helfen...
 
Sehr interessante Diskussion, trifft mein Problem zumindest zum Teil :(
Wie man allerdings die Gewöhnlichen Denkmuster die in fast jedem Menschen stecken abschüttelt, ist halt ein gaaanz andere Frage :confused:

Zunächst beginnt man wohl damit, es als Denkmuster zu identifizieren...wobei ich an sich nicht "Denkmuster" als problematisch ansehe, sondern emotionale Verhaltensmuster und Einstellungen, die eben nicht durchs Denken gesteuert werden, sondern wie Reflexe aus dem Unterbewusstsein kommen.
Z.B. eben, auch wenn mir 100% sicher bin, dass es sinnvoll ist, meinem Partner völlige Freiheit zu lassen, reagiere ich trotzdem mit einer Form von Eifeersucht, wenn er diese Freiheit wahrnimmt, und ähnliches...
 
@ kabish: es stört mich gar nichts daran, wenn mein partner monogam ist - außer der tatsache, dass er/sie sich dann über kurz oder lang nicht mit meiner lebenseinstellung zurechtfinden wird.
Ja, die Gefahr ist da. Wenn ich weiß, dass ich jemanden verletzen werde, versuche ich es zu umgehen, indem ich ihn offen davor warne. Wenn die Warnungen in den Wind geschlagen werden, versuche ich auf Distanz zu gehen, wie auch immer. Das meinte ich mit "weglaufen", zumindest bei mir ist das so.

Bei unserer 3er-Beziehung war es daher so, dass das zwischen uns 3 gewachsen ist. Erst haben wir uns gut verstanden, dann haben wir gevögelt und irgendwann haben wir festgestellt, dass da halt mehr ist. Insofern kamen wir nicht wirklich in Versuchung, uns den Kopf darüber zu zerbrechen oder es lang und breit zu diskutieren...
Tja, ihr habt euch wohl einfach gefunden. ...und ich kann daraus nichts für mich verwerten. Liegt es vielleicht daran, dass keiner von uns bi ist? Kann ja auch nicht sein, es gibt ja auch offene Beziehungen, in denen jeder dem anderen zumindest die Freiheit lässt, weitere Sexpartner zu haben. Was ist aber mit der Liebe?
 
Tja, ihr habt euch wohl einfach gefunden. ...und ich kann daraus nichts für mich verwerten.

ist ohnehin längst geschichte ;)

Liegt es vielleicht daran, dass keiner von uns bi ist?

ich weiß nicht. ich kann mir zb nicht vorstellen, zwei männer oder zwei frauen gleichzeitig zu "lieben".

Kann ja auch nicht sein, es gibt ja auch offene Beziehungen, in denen jeder dem anderen zumindest die Freiheit lässt, weitere Sexpartner zu haben. Was ist aber mit der Liebe?

ich glaube, dass man das alles nur sehr schwer in worte fassen kann. vieles kann man auch einfach gar nicht erklären. alles, was mit gefühlen zu tun hat, ist eben schwer rational erklärbar. und es ist auch schwierig, sich andere als "vorbild" (nicht falsch verstehen bitte ;)) zu nehmen. weil einfach jeder individuell ist und das, was man denkt, fühlt und macht, selten auf andere anwendbar ist. wenn sich zwei finden, die ähnliche wenn nicht gleiche ansichten haben, ist das natürlich perfekt. aber selbst die sind nicht davor geschützt, dass es zu problemen kommt. für partnerschaften, liebe oder zwischenmenschliche beziehungen gibt es einfach kein patentrezept. keines, das für alle gilt und wahrscheinlich nicht einmal eines, das für eine person immer gilt. weil sich ansichten und meinungen ändern können, weil gefühle dazwischen funken oder weil man vielleicht einen menschen trifft, der zu veränderungen motiviert.
 
Ich möcht nur mal auf das Eingangsposting antworten und bin zu faul, den ganzen thread zu lesen.

Ich weise verschiedenen "Arten" von Liebe keine Attribute zu, die andere nicht haben oder umgekehrt, weil sich Liebe mE solcher Kategorisierung entzieht.

Jede ist anders. Die Lieben, die ich meinen verschiednenen Freunden oder Exfreunden gegenüber empfinde oder empfand, unterscheiden sich zum Teil mehr als die, die ich zB meinem Freund und einem platonischen Freund gegenüber empfinde.

Ich unterscheide daher auch nicht zwischen 'Beziehung' und 'Freundschaft' und nicht zwischen 'Sex' oder 'nicht Sex', weil mir das reichlich willkürlich, unnatürlich und abstrakt erschiene - als ob ich verschiedene Slots offen hätte für verschiedene definierte Lieben und wenn der eine Slot besetzt ist, gibts halt nur noch die anderen.

Jede zwischenmenschliche Beziehung hat ihre individuelle Ausprägung auf den diversen Ebenen und ihre Schwerpunkte (was sich natürlich auch ändern kann). Wie sie im Detail aussieht, hängt allein von den beiden Beteiligten ab.

Im übrigen finde ich, dass Sex - bzw. mit wem ich ihn hab und mit wem nicht - total überbewertet wird.
Außerdem: wo fängt Sex an? Ich tausche auf die eine oder andere Art und Weise mit jedem Menschen, den ich gern hab, Zärtlichkeiten und/oder leidenschaftlicheres ;-) aus. Manchmal ist es eine Umarmung, ein Kuss, Kuscheln, manchmal "fliegen die Fetzen" (und ich meine hiermit nicht, dass wir streiten). Mit dem einen hab ich häufig Sex, mit einem anderen (noch) nie und dann gibts noch Leute, mit denen ich für gewöhnlich keinen habe, kann aber vorkommen.

Zum Hintergrund: nach "konventioneller" Bezeichnung lebe ich zwei Liebesbeziehungen. Beide hetero.
 
...ich glaube, dass man das alles nur sehr schwer in worte fassen kann. vieles kann man auch einfach gar nicht erklären. alles, was mit gefühlen zu tun hat, ist eben schwer rational erklärbar. und es ist auch schwierig, sich andere als "vorbild" (nicht falsch verstehen bitte ;)) zu nehmen. weil einfach jeder individuell ist und das, was man denkt, fühlt und macht, selten auf andere anwendbar ist. wenn sich zwei finden, die ähnliche wenn nicht gleiche ansichten haben, ist das natürlich perfekt. aber selbst die sind nicht davor geschützt, dass es zu problemen kommt. für partnerschaften, liebe oder zwischenmenschliche beziehungen gibt es einfach kein patentrezept. keines, das für alle gilt und wahrscheinlich nicht einmal eines, das für eine person immer gilt. weil sich ansichten und meinungen ändern können, weil gefühle dazwischen funken oder weil man vielleicht einen menschen trifft, der zu veränderungen motiviert.
Whow, mir fehlen die Worte. Ich rahme mir das ein :bussal: Keine Berechtigung Bilder zu betrachten - Bild entfernt.

Ich suche einfach nach möglichen Wegen und nach meinen Grenzen, darum die Fragerei.
 
am besten, du schilderst dein problem einmal - vielleicht kann dir irgendjemand aus seinem erfahrungsschatz heraus helfen...

Bei mir ist das Problem, dass ich mich in eine sehr gute freundin meiner Freundin verschaut habe (mit der wir als Päärchen auch schon sexuelle Erfahrungen machten)
Genauer kann ich das leider nicht erläutern, weil ich glaube das die beiden hier auch fleissig rumsurfen :D
Naja, soweit so gut, oder auch nicht....
 
Ach, den Thread hatte ich irgendwie übersehen/ignoriert gehabt :shock:
Da sind bisher (Seite 3) einige schöne und interessante Ansichten zu lesen gewesen. Aber nun möchte ich mal vor zu ende lesen des Threads einhaken.
ich denke, dass zumindest ich mich dann ausgeschlossen fühlen würde, wenn ich nichts erfahre.
sobald mir jemand erzählt, was er an einem menschen mag, was die beiden gerne unternehmen, ... hab ich das gefühl, teilhaben zu können. damit fühl ich mich nicht mehr ausgeschlossen, denn wie du so schön sagst: liebe will verbinden.
Prinzipiell stimme ich zu: Liebe will verbinden. Jedoch behaupte ich, dass Liebe auch "trennen" kann. Das meine ich insofern, als das man dem oder der Partner/in von Problemen nicht erzählt um ihn/sie nicht auch zu belasten...

Zum Thema generell schliesse ich mich anderen an, dass es mehrere Arten von Liebe gibt (Kinder, zu Eltern etc).
Aber was Beziehungen betrifft bin ich der Meinung bzw gilt für mich, dass man nur eine Person lieben kann. Wobei ich durchaus zugebe, dass es zu "Verwirrungen" kommen konnte, die aber hauptsächlich bei Gedanken"spielereien" blieben.

edit: ach ja, und zu lieben ist mE auch ein "Lernprozess"..! Verliebt sein kann jeder, aber lieben und damit/dabei Konsequenzen tragen (die man allerdings gerne trägt, weil die Konsequenzen in dem Fall nicht etwas negatives sind), das ist schon tiefer- bzw weitergehend...
 
Die letzten 2 Seite waren ganz stark :daumen:

Als Vertreter der Idealisten halte ich Dir entgegen, dass Liebe geben will und nichts erwartet...
..aber doch manchmal enttäuscht ist wenn wenig bis nichts zurückkommt.
Aber grundsätzlich stimme ich dem zu was du dann darauf geschrieben hattest:
Ja mag sein, natürlich möchte man seine Liebe nicht abgewiesen sondern erwidert sehen. Aber ich glaube nicht, dass ein wirklich Liebender eine ganz bestimmte Form der Gegenliebe "einfordert".
Entscheidend sollte in meinen Augen doch sein, ob man eine Liebe oder auch Zuneigung als ehrlich empfindet, und nicht, ob sie in ein Lebenskonzept passt. Meine Liebe, wenn ich sie echt empfinde, ist mit Sicherheit stark genug, um mit jedem Lebenskonzept eines möglichen Partners zurecht zu kommen.
:daumen: :daumen: :daumen:
Ich denke wir sehen das ziemlich ähnlich :)

Aber wie ich bei meinem vorigen Post im edit geschrieben hatte (in Bezug auf den letzten Satz des quotes): Liebe bzw lieben ist auch "lernsache". Wenn man es nicht besser weiss kann man manchmal auch entgegen den Gefühlen (und da meine ich die Liebe) handeln.
 
Prinzipiell stimme ich zu: Liebe will verbinden. Jedoch behaupte ich, dass Liebe auch "trennen" kann. Das meine ich insofern, als das man dem oder der Partner/in von Problemen nicht erzählt um ihn/sie nicht auch zu belasten...

hm. wenn ich das gefühl habe, dass das nicht-erzählen eine trennung bewirkt, dann erzähl ichs vermutlich lieber.
aber ich bin grad am überlegen, welche probleme ich meinem partner nicht erzählen möchte - wenn es probleme in der beziehung sind, ist für mich klar, dass sie angesprochen werden müssen.
und jedes problem, dass mich so stark beschäftigt, dass es verschwiegen eine trennende wirkung hätte, wird die beziehung, bzw. mein verhalten beeinflussen. und in dem fall würde ich wohl auch mit meinem partner darüber reden, um zu erklären, warum ich mich gerade so verhalte.

..aber doch manchmal enttäuscht ist wenn wenig bis nichts zurückkommt.
*denk* ich verbinde die enttäuschung über nicht (oder kaum) erwiderte liebe nicht mit liebe, sondern mit erwartungen.
ich finds zwar absolut nicht einfach zu lieben, ohne eine erwartungshaltung aufzubauen, aber es geht. bzw. ich kann auch eine aufgebaute erwartung wieder abbauen, wie ich gerade lernen durfte..
 
Ich denke konkret an beruflich/finanzielle Probleme, oder - wie in meine Fall... - familiäre Probleme (aber das werde ich nicht breit treten). Ich denke es kann durchaus Gründe geben warum man den Partner nicht einbindet bzw -binden kann...
DASS es aber raus muss ist auch "klar". Habe es ja selbst erlebt bzw erkannt, wenn auch zu spät.

Zum zweiten: jo mei. Das war nur ne Anmerkung (habe ja danach dem Steirer durchaus weiterhin zugestimmt). Ich finde es halt nett wenn etwas zurückkommt. Wenn nicht kann man auch nichts machen, aber wie gesagt, ist halt schon auch ein Zeichen der Zuneigung bzw Anteilnahme...

edit (zum ersten Absatz und eventuell zur näheren Erläuterung): weil man zusätzlich denkt, dass man die Probleme, die mehr oder weniger eigentlich ausserhalb der Beziehung liegen, selbst in den Griff bekommt... Was sich als richtig, oder eben falsch herausstellen kann
 
ich finds zwar absolut nicht einfach zu lieben, ohne eine erwartungshaltung aufzubauen, aber es geht. bzw. ich kann auch eine aufgebaute erwartung wieder abbauen, wie ich gerade lernen durfte..

Ich war sehr lange Zeit in einer von gegenseitiger Liebe getragenen Beziehung geborgen, und durch den Tod meiner Frau bin ich sehr brutal aus diesem Paradies vertrieben worden. Und auch ich darf und muss gerade sehr viel neu lernen, wenn es um erwachende Gefühle geht.

Ich weiß nicht, ob man von "Erwartungshaltung" sprechen kann, wenn man Gefühle (die ich nicht gleich als Liebe bezeichnen will) für einen Menschen verspürt. Letzten Endes geben Gefühle ja nur dann Sinn, wenn sie von dem Menschen, dem sie gelten, in irgend einer Form angenommen und wieder gegeben werden können.

Das ist nicht immer einfach, wenn man - selbst verunsichert - sich zu einem Menschen hingezogen fühlt, ohne das dazugehörige Gefühl vorerst definieren zu können. Sich in der Nähe eines Menschen wohl zu fühlen, sich einigermaßen verstanden zu fühlen, ihm vertrauen zu können, ihn näher an sich heran zu lassen als jeden anderen - das ist ja nicht zwangsläufig Liebe im Sinne einer Partnerschaft oder Beziehung, wenn man selbst auch dafür bereit wäre. Wenn aus diesem anfänglichen Gefühl eine Freundschaft entsteht, ist es ohne Zweifel genau so schön, wenn sie von beiden Seiten ehrlich gemeint ist. Wenn, vorausgesetzt! Wenn beide die Freundschaft zu diesem bestimmten Menschen wollen, sie auch pflegen wollen und in ihrem Leben einen Platz dafür einräumen. Das soll es ja auch geben, sogar zwischen Mann und Frau.

Allerdings würde mir zu Deinem Satz noch etwas einfallen, aber das muss ich erst noch etwas genauer überdenken.
Schaust halt wieder einmal 'rein! :)
 
Letzten Endes geben Gefühle ja nur dann Sinn, wenn sie von dem Menschen, dem sie gelten, in irgend einer Form angenommen und wieder gegeben werden können.
[...]
Schaust halt wieder einmal 'rein! :)
angenommen - ja, ist mir auch wichtig. wenn ich liebe, dann möchte ich auch, dass mein gegenüber die liebe annimmt. erwidern is was anderes..

und natürlich schau ich wieder rein :)
 
Um nochmal einzuharken, Liebe besteht ja aus "geben" und "nehmen". Nur geben geht halt auf Dauer auch nicht, denke ich mal.
 
angenommen - ja, ist mir auch wichtig. wenn ich liebe, dann möchte ich auch, dass mein gegenüber die liebe annimmt. erwidern is was anderes..

Jein.

Das kommt darauf an, was man unter Annehmen versteht. Wenn es nur darum geht, gewähren zu lassen, zu nehmen was man bekommt, aber ohne irgend etwas selbst zu geben, dann würde ich das nicht als Annehmen bezeichnen. Das ist auf den Moment ausgerichtet, bleibt oberflächlich, wie lange eine solche "Beziehung" auch dauern mag. Liebe würde ich das nicht nennen wollen.
 
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