Mädchenhandel im "Babylon"

Ich war naiv genug zu glauben, Zwangsprostitution spiele sich eher am Straßenstrich, bei Wohnungsprostitution, Geheimbordellen und bei den Escort-Services ab. In den Lokalen, in denen ich verkehrte, glaubte ich, Zwangsprostitution ausschließen zu können.

Wenn es wo Versklavung von Frauen zur sexuellen Ausnützung gibt, dann denke ich, dass man sich in erster Linie die teuersten Bordelle und exklusivsten Escortservices ansehen müsste. Denn

1.) die Verbrecher verdienen mehr ... und sie haben ja nicht unbeträchtliche Kosten und ein ebenfalls finanziell abzugeltendes hohes Risiko, weil sich die Opfer an die Kunden um Hilfe wenden können - wie ja auch im konkreten Fall (leider erfolglos) geschehen;

2.) das Risiko, dass der Kunde einem Opfer hilft, ist umso geringer, je mehr der Kunde Angst hat, an öffentlichem Ansehen zu verlieren, was bei den Kunden von teuren Betrieben eher der Fall ist ... ein Herr Staatssekretär möchte eben nicht mit einer Rotlichtstory in die Medien kommen.

Auch im Fall, den Frau Jelinek literarisch verarbeitet hat ("Tiere"), hat es sich um Betriebe für eine gehobene Klientel gehandelt. Ich will damit keineswegs unterstellen, dass sich High-Class-Betreiber bewusst an kriminellen Machenschaften beteiligen oder beteiligt haben ... sie werden nur eher von kriminellen Elementen angesprochen, aus den obigen Gründen.
 
Wenn es wo Versklavung von Frauen zur sexuellen Ausnützung gibt, dann denke ich, dass man sich in erster Linie die teuersten Bordelle und exklusivsten Escortservices ansehen müsste. Denn

1.) die Verbrecher verdienen mehr ... und sie haben ja nicht unbeträchtliche Kosten und ein ebenfalls finanziell abzugeltendes hohes Risiko, weil sich die Opfer an die Kunden um Hilfe wenden können - wie ja auch im konkreten Fall (leider erfolglos) geschehen;

2.) das Risiko, dass der Kunde einem Opfer hilft, ist umso geringer, je mehr der Kunde Angst hat, an öffentlichem Ansehen zu verlieren, was bei den Kunden von teuren Betrieben eher der Fall ist ... ein Herr Staatssekretär möchte eben nicht mit einer Rotlichtstory in die Medien kommen.

Hier denke ich ist wieder mal die Scheinmoral, bzw das geringe Ansehen der Prostiution daran schuld.

Üblicherweise ist jeder seriöse Unternehmer daran interressiert sich keinen Skandal zu leisten und sich nicht in unsaubere Machenschaften einzulassen.
Ein Anwalt tut sich sicher leichter z.B. einen Golfplatzbetreiber der lauter Lohnsklaven beschäftigt, an den Pranger zu stellen, als einen Bordellbetreiber,der Zwangsprostutierte hält, da man sich ja dann fragen würde, was hat DER mit so einem "Schmutz" zu tun, und dabei den Ruf seines Berufstandes schädigen würde.
 
Wenn es wo Versklavung von Frauen zur sexuellen Ausnützung gibt, dann denke ich, dass man sich in erster Linie die teuersten Bordelle und exklusivsten Escortservices ansehen müsste.
Interessante Theorie. Nur ist es halt so, dass Betreiber von High-Class-Bordellen sehr in der Öffentlichkeit präsent sind, ja diese Öffentlichkeit geradezu suchen wie das Babylon, das ja am Flughafen Wien großflächig Werbung macht.

Und das widerspricht sich für mich: einerseits der Schritt an die Öffentlichkeit, also der Versuch Prostitution als etwas normales, alltägliches darzustellen - und dann solche Machenschaften wie Zwangsprostitution. Damit ruiniert sich doch so ein Etablissement den Ruf, den es versucht sich mühsam aufzubauen.

In der heutigen Ausgabe von Österreich wird auf Seite 9 darüber berichtet, dass viele der Mädchen in argen finanziellen Nöten waren.
Ein Mädchen führte ein Tagebuch, darin heißt es:
Ich wurde nach Wien gebracht. Angeblich um Foto-Aufnahmen zu machen. Die Angeklagten wussten, wie schlecht es meiner Mutter ging. Als Lösung boten sie mir an, im Sex-Klub zu arbeiten - 200 Euro bekam ich pro Kunden.

Auch ist unklar, ob es sich hier um reine Zwangsprostitution handelt oder ob die Mädchen nicht doch auch mehr oder minder "freiwillig" einwilligten als Prostituierte zu arbeiten, wenn es heißt:
In Rumänien wurden die Frauen angeworben. Sie nahmen an Miss-Wahlen der Agentur Star Models teil (gegründet 2001, um an Opfer zu gelangen).
Die Missen waren nicht nur hübsch, sie hatten alle enorme finanzielle Probleme - so konnten sie leicht zur Sex-Arbeit überredet werden. Kaum in Wien angekommen, wurden den Mädchen Pässe und Geld abgenommen. Sie mussten anschaffen gehen. In Wien, dann in Rumänien.

Hier der Link zum entsprechenden Österreich Artikel:
http://www.oe24.at/oesterreich/chronik/200-Euro-fuer-Sex-mit-Missen/7389213
 
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das widerspricht sich für mich: einerseits der Schritt an die Öffentlichkeit [...] und dann solche Machenschaften wie Zwangsprostitution. Damit ruiniert sich doch so ein Etablissement den Ruf, den es versucht sich mühsam aufzubauen.

Das zeigt nur, dass der Unternehmer nicht vorsichtig genug war ... er wird im optimalen Fall von den Machenschaften nichts gewusst haben, hat sich aber nicht genug um den Hintergrund seiner Angestellten gekümmert ... Weniger optimal wäre es, wenn er nichts vom Hintergrund wissen wollte. Und ganz schlecht wäre es, wenn er von den Machenschaften wusste, aber der Ansicht war, jemand der die österreichische Prominenz als Kunden hat, stehe über dem Recht (was vielleicht gestimmt hätte, wenn sich die rumänische Polizei nicht eingemischt hätte).

Auch ist unklar, ob es sich hier um reine Zwangsprostitution handelt oder ob die Mädchen nicht doch auch mehr oder minder "freiwillig" einwilligten als Prostituierte zu arbeiten

Es scheint sich hier nur um die Fragestellung zu handeln, welcher § des Strafgesetzbuchs besser passt.
 
Die Protokolle sind teilweise echt heftig..

"Ein Händler ist verärgert:
Händler: Das ist ja interessant, alle Mädchen haben eine Infektion.
Vermittlerin: Das ist das Resultat, als du verlangt hattest „ohne“."

Was mich dabei immer wundert... Prostitution von Minderjährigen haben wir direkt "vor der Haustüre". Nur scheint Politik und Justiz dagegen "machtlos" zu sein! Doch wehe, es geht gegen jugendliche Musikdownloader ...
 
Was mich dabei immer wundert... Prostitution von Minderjährigen haben wir direkt "vor der Haustüre". Nur scheint Politik und Justiz dagegen "machtlos" zu sein! Doch wehe, es geht gegen jugendliche Musikdownloader ...

Wenns ums geld geht hagelts strafen. Menschenleben ist weit weniger wert. Siehst man doch oft.
 
Prostitution von Minderjährigen haben wir direkt "vor der Haustüre". Nur scheint Politik und Justiz dagegen "machtlos" zu sein! Doch wehe, es geht gegen jugendliche Musikdownloader

Der Unterschied besteht darin, ob das Opfer arm/reich bzw. unbekannt/prominent ist. Wo Anwaltskanzleien eines internationalen Konzerns Polizei und Justiz antreiben, geht etwas weiter. Wo sich das Opfer darauf verlassen muss, ob Polizei und Justiz ihre Pflicht zur Verfolgung der Täter erfüllen, hängt es mehr vom Goodwill der Behörden ab. Ist der Goodwill nicht vorhanden, stellen sie schon einmal Verfahren gegen die Täter ein und wollen deren Opfer von Menschenhandel abschieben - selbst wenn die Verfahrenseinstellung noch gar nicht rechtskräftig ist und das Opfer als Zeugin benötigt werden könnte (siehe kürzlich im Fall einer Nigerianerin) ... damit dann endlich eine Ruhe ist?
 
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In einem persönlichen Gespräch hat sie mir übrigens einmal gesagt, dass es sehr wohl Freier gibt, die sich bei ihnen melden und über die sie manche Frauen "retten" können.

Da gibt es aber auch ein erhebliches Maß an weltfremder Sozialromantik. Die meisten dieser Frauen wollen nämlich nicht gerettet werden. Und wenn ich das hier behaupten kann, dann ist das keine Vermutung, sondern ein Faktum.

Wobei mein Wissen sich auf Frauen aus dem europäischen Osten bezieht. Genauer gesagt, auf die Prostitutionsmigration aus der Ukraine, Rumänien und Russland nach Ungarn zu Beginn dieses Jahrzehnts bezieht.
 
Da gibt es aber auch ein erhebliches Maß an weltfremder Sozialromantik.
Vielleicht von Seiten der Autorinnen. (Ich lass jetzt mal das "große I" weg, da es ja ohnehin fast nur Frauen sind, die über diese Missstände berichten.) Aber die Berichte welche die befragten Mädchen vorlegen, die werden ja wohl wahr und authentisch sein, nehme ich mal an.

Die meisten dieser Frauen wollen nämlich nicht gerettet werden.
Könntest du das bitte genauer erläutern ? Wie kommt denn das ?? :fragezeichen:
 
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Vielleicht von Seiten der Autorinnen. (Ich lass jetzt mal das Große I weg, da es ja ohnehin fast nur Frauen sind, die über diese Missstände berichten.) Aber die Berichte welche die befragten Mädchen vorlegen, die werden ja wohl wahr und authentisch sein, nehme ich mal an.


Könntest du das bitte genauer erläutern ? Wie kommt denn das ?? :fragezeichen:

Ich habe das schon zuvor so gesagt: Tatsächliche Fakten und persönliche Erfahrung habe ich zur Prostitutionsmigration nach Ungarn zu Beginn dieses Jahrzehnts. Ich war zu dieser Zeit (ebenso wie ein Freund) vorwiegend beruflich in Ungarn unterwegs.

Zur damaligen Situation: Ungarn war zwar nicht mehr kommunistisch, aber auch noch nicht bei der EU. Als Folge des Ersten Weltkrieges leben in praktisch allen ehemaligen "Bruderstaaten" große ungarische Minderheiten in geschlossenen Siedlungsgebieten. (Rumänien, Ukraine, Slowakei). Wegen dieser Minderheiten hat Ungarn nach der Wende und dem Ende des Ostblocks gegenüber diesen Ländern eine sehr liberale Politik bei der Erteilung von Einreisevisa betrieben. Mit etwas Bestechung konnten auch Russinnen sehr leicht zu einem Visum kommen. Das musste zwar Monat für Monat erneuert werden, aber das ging mit den entsprechenden Beziehungen (und Geld) am Konsulat in Uzhgorod.

Wir sind damals erstmals in eine "Rotlichtbar" gekommen, hieß "Titti Twister" und war in Rönök, nahe dem Grenzübergang Heiligenkreuz. Dort war eine Menge Mädchen, wenige Ungarinnen, etliche Rumäninnen und eine Gruppe von 5 Russinnen (aus dem Osten der Russischen Föderation, mehr als 4000 km weit weg). Wir haben uns mit zweien davon sehr eng angefreundet. Du kannst mir glauben, keine von denen wollte gerettet werden (stimmt vielleicht nicht ganz, die meines Freundes, die wäre sehr gerne geheiratet worden).

Nun wäre das ein Einzelfall. Aber wie es der Zufall so will kenne ich auf Umwegen einen leidenschaftlichen Biker, der seinen österreichischen Steuerschulden entflohen war und in der Nähe des Pannoniaringes ein ähnliches Etablissement betrieb, wie es der Titti Twister war. Und damit erhielt ich weitere Einblicke in den Ablauf dieser Dinge.

Natürlich kamen die 5 Mädchen nicht alleine, sondern mit einem Begleiter. Dem hatten sie sich aber freiwillig anvertraut, denn ganz ohne männlichen Schutz wollten sie doch nicht so weit weg von ihrer Heimat "roboti". Und natürlich mussten sie die Dienste einer Mafia - artigen Organisation als "Dienstleister" in Anspruch nehmen (Vermittlung der Visa und deren Erneuerung).

Ukrainerinnen und Rumäninnen hatten es da einfacher mit dem Visum.

Ich möchte auf die Geschichte nicht weiter im Detail eingehen, ich wollte jedenfalls "meine" Russin unbedingt "retten". Zuerst, weil ich von der völlig falschen Vorstellung ausging, sie sei nicht ganz freiwillig nach Ungarn gekommen. Später, als dieses Missverständnis ausgeräumt war, da wollte ich sie überreden, mit der Prostitution aufzuhören ...... aber:

"you can take the girl out from the redlight, but you cannot take the redlight out from the girl"​

Ich muss noch dazu sagen, dass damals sich zwei Dinge ereigneten, die mich stark beeinflusst haben. Im ORF lief eine Sendung über "Zwangsprostitution", die entsprechend "sozialromantisch" angelegt war. Und ich hatte Kontakt zu einer jungen Studentin, die zum Thema "Ausstieg aus der Zwangsprostitution" eine Diplomarbeit schrieb. Später, nachdem ich auch Kontakt zu Organisationen gefunden hatte (Amnesty for Women) und auch aus dem weiteren Verlauf der Geschichte "meiner" Russin habe ich begriffen, dass es wohl meist Schutzbehauptungen gegenüber den Behörden sind, wenn die Mädchen sagen, sie seien gezwungen worden.
 
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Später [...] habe ich begriffen, dass es wohl meist Schutzbehauptungen gegenüber den Behörden sind, wenn die Mädchen sagen, sie seien gezwungen worden.

Ich möchte nicht ausschließen, dass es solche Einzelfälle gibt, wo Frauen, sobald sie mit den Behörden zusammenarbeiten, sich einen Vorteil übertriebenener Aussagen erhoffen (Visa). Aber im Anlassfall, wo sich eine Frau an einen Kunden um Hilfe gewandt hat, ist die Frau ein Risiko eingegangen - sie hätte an Anwalt der Mafia geraten können - und daher ist es sehr glaubhaft, dass sie sich als Opfer von Verbrechern sieht.
 
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Ich will auch nicht bestreiten, dass es solche Fälle auch gibt. Meine persönlichen Erfahrungen im Ungarn 2000 / 2001 waren so, wie ich es geschildert habe. Und ich konnte diese Erkenntnisse eben auch vertiefen, da ich die Zustände in einer anderen Rotlichtbar (samt Besitzer) ebenfalls kennen gelernt habe.

Es ging aber auch um die Frage, auf welcher Seite steht der Kunde, wenn sich ein Mädchen, das wirklich in Not ist an ihn wendet. Ich bin sicher, die überwiegende Mehrzahl der Kunden würde dem Mädchen helfen, jedenfalls sicher nicht einem möglichen Zuhälter verraten, dass das Mädchen um Hilfe gebeten hat.
 
Da gibt es aber auch ein erhebliches Maß an weltfremder Sozialromantik. Die meisten dieser Frauen wollen nämlich nicht gerettet werden. Und wenn ich das hier behaupten kann, dann ist das keine Vermutung, sondern ein Faktum.

Wobei mein Wissen sich auf Frauen aus dem europäischen Osten bezieht. Genauer gesagt, auf die Prostitutionsmigration aus der Ukraine, Rumänien und Russland nach Ungarn zu Beginn dieses Jahrzehnts bezieht.

Aha...und du leitest auch einen Verein und arbeitest tagtäglich im Menschenhandelmilieu? Denn, dann dürftest eine Frau, die einen solchen Verein gegründet hat und erfolgreich leitet, selber mit einem Menschenhändler verheiratet war und sich heute in der österreichischen Szene mehr als gut auskennt, als Sozialromantikerin bezeichnen. Oder auf wie viele "Fälle" bezieht sich dein Wissen? 10 Frauen? 20? 100? :roll:
 
Es ging aber auch um die Frage, auf welcher Seite steht der Kunde, wenn sich ein Mädchen, das wirklich in Not ist an ihn wendet. Ich bin sicher, die überwiegende Mehrzahl der Kunden würde dem Mädchen helfen, jedenfalls sicher nicht einem möglichen Zuhälter verraten, dass das Mädchen um Hilfe gebeten hat.

Das ist richtig, nach empirischen Daten (Tommaso et al, European J Political Economy 25/2009, S 143 ff) wurde ein hoher Prozentsatz von sexuell versklavten Frauen mit der Unterstützung von Kunden befreit. Allerdings: die Frauen, die vergeblich versucht haben, zu fliehen, die von Kunden verraten wurden, sind in keiner Statistik erfasst (... außer jener der Mafia-Betriebe, falls sie an modernem "evidence-based management" Interesse haben)

Zu denken gibt jedoch die Rolle der Polizei: Nach diesen Daten wurden nur 26% der sexuell versklavten Frauen, die befreit wurden, von der Polizei befreit. Doch 95% der sexuell verskalvten Frauen haben einen Polizisten unter ihren Kunden ... Offenbar sind die Frauen sehr unsicher bei der Frage, "auf welcher Seite steht der Polizist?" (Offenbar hat ein Polizist, wie möglicherweise so mancher andere Kunde von Nobelbordellen, zu große Sorge um sich selbst - wie sieht es aus, mit dem Rotlicht in Verbindung gebracht zu werden?)

Quelle: Die Aussage mit den 95% wurde von einer NGO, Sexworker Forum of Vienna, in einem aktuellen Schattenbericht an CESCR aus obigem Datenmaterial mittels statistischer Theorie abgeleitet - nämlich der Durchschnittszahl von 35 Kundenkontakten pro Woche bei sexuell versklavten Frauen und aus der Tatsache, dass 9% der Kunden Polizisten sind.
 
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Wie kommt man auf so etwas?

ist dir die Prozentzahl zu hoch oder doch zu niedrig? :haha:

Zum Thema!
Zwangsprostutierte im Babylon:
Vor einigen Tagen hatte ich ein Mädel aus dem Babylon als Fahrgast. Wir kamen ins Plaudern und ich fragte sie auch nach den Vorwürfen der Zwangsprostitution. Sie selbst erfuhr davon aus der Zeitung und war darüber ziemlich aufgebracht. Im Brustton der Überzeugung versicherte sie mir, dass sie niemand dazu zwingt und sie keinen Zuhälter benötige, da sie "keine Lust hat den Schmarotzer auszuhalten".(Anm.: Das Mädel ist gebürtige Österreicherin) Auch von ihre Kolleginen aus den Osten hat sie keinesfalls den Eindruck, dass sie dies aus Zwang machen. Sie bestätige mir auch sciphions und meine Vermutung, ohne dass ich sie danach gefragt hatte, dass sich der Besitzer des Babylons sich solche Machenschafften nicht leisten könne, da dadurch sein Ruf zerstört werde und damit auch sein sein "Lebenswerk". Sie vermutet eher, dass die Vorwürfe Schutzbehauptungen von Mädchen ohne gültigem Aufenthaltsrecht sind, oder dass er von dieser "Agentur" getäuscht wurde und er nicht genug aufgepasst hätte, aber sie es sich keinesfalls vorstellen könnte, dass er selbst die Zwangsprostitution vorantrieb.
Natürlich kann dass Mädel nur für das Babylon sprechen. Für den "politisch (und moralisch) korrekten" Freier, wäre es natürlich interrasant zu wissen, ob die Chance in einem Nobelpuff auf Zwangsprostitution zu stossen, weit geringer ist als auf dem Strassenstrich, in einem Studio oder einer Bar.
 
Was ich mich schon auch gefragt habe bezüglich der ganzen Geschichte ist, ob es im Babylon eine Razzia gegeben hat, oder, ob es gar Festnahmen gab etwa wegen Verdunkelungsgefahr.
Ob am Ende sogar das Babylon behördlich geschlossen wurde aufgrund der Vorwürfe.
Alles Dinge, die durchaus im Raum stehen, wenn so gravierende Anschuldigungen publik werden.

Ohne, daß ich da jetzt irgendwen schuldig sprechen möchte oder jemand zu verteidigen, aber einige Dinge kommen mir in der ganzen Angelegenheit doch sehr seltsam vor.
 
Quelle: Die Aussage mit den 95% wurde von einer NGO, Sexworker Forum of Vienna, in einem aktuellen Schattenbericht an CESCR aus obigem Datenmaterial mittels statistischer Theorie abgeleitet - nämlich der Durchschnittszahl von 35 Kundenkontakten pro Woche bei sexuell versklavten Frauen und aus der Tatsache, dass 9% der Kunden Polizisten sind.

supa Beitrag, wieder mal ;)

Tschuidign schon .......

Sie räumt ein, dass die 95% in einem Schattenbericht des Sexworker Forums theoretisch abgeleitet wurden ..... also wenn man's überspitzt formuliert: sie untermauert ihre Behauptung mit ihrem eigenen Bericht ... :roll:
Und die 9% Polizisten als Kunden muss man einfach akzeptieren, ohne dass es irgendeinen glaubwürdigen Beweis dafür gibt?

Was findest an dem Beitrag so "supa"?
 
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