Missstände in Pflegeeinrichtungen!

Wieso hast du Verständnis für einige Berufsgruppen, für die Pflege aber nicht?!
Bei den zufällig gewählten drei Gruppen habe ich geschrieben, dass man Verständnis haben KANN. Kann, deswegen, weil es überall im Menschen mit noch vorhandem Verstand usw handelt.
Bei Älteren Menschen kann ich mich nicht beschweren, weil sie einfach nicht mehr können. Sie kacken nun mal in die Windel, also sollte ich als Pfleger das als meine Arbeit ansehen und nicht nur dagegen reden.
Bevor es los geht: Ich sag ja nicht, dass alle Pfleger so sind, meine ja nur die schwarzen Schaffe, die dann am lautesten aufschreien.
 
Unser Ziel muß sein gesünder zu sterben... :)
Bevor in ein Heim komme, gebe ich mir die Kugel. Ich will weder von mir aus so dahinvegetieren, noch eine Belastung für irgendwen werden.

Gestern Gespräch mit dem Vater gehabt...er erwartet sich nun, dass ich ihn in eine gemeinsame Wohnung bringe, damit ich mich um ihn kümmere. Die Chance, dass ich das psychisch nicht packe ist bei 90 %... es ist beschissen...für alle Seiten...
 
Wenn es tatsächlich nur am Geld liegt (Zweifel sind angebracht - sicher gibt es da noch andere Probleme), dann müssen wir in den sauren Apfel beißen und mehr Geld locker machen.
Muss eine Pflegeversicherung her? :hmm:
 
Bei den zufällig gewählten drei Gruppen habe ich geschrieben, dass man Verständnis haben KANN. Kann, deswegen, weil es überall im Menschen mit noch vorhandem Verstand usw handelt.
Bei Älteren Menschen kann ich mich nicht beschweren, weil sie einfach nicht mehr können. Sie kacken nun mal in die Windel, also sollte ich als Pfleger das als meine Arbeit ansehen und nicht nur dagegen reden.
Bevor es los geht: Ich sag ja nicht, dass alle Pfleger so sind, meine ja nur die schwarzen Schaffe, die dann am lautesten aufschreien.

Ich arbeite in einem Sozialberuf und hab eine hohe Meinung vom Gesundheitssystem und den Leistungen die hier erbracht werden.
Das soll keine Mißstände verharmlosen, entschuldigen oder kleinereden...
 
Ich arbeite in einem Sozialberuf und hab eine hohe Meinung vom Gesundheitssystem und den Leistungen die hier erbracht werden.
Das soll keine Mißstände verharmlosen, entschuldigen oder kleinereden...
Ich auch. Die Ärzte sind bei mir an erster Stelle, was das Studium angeht und was die Arbeit danach auch angeht. Auch, wenn ich selbst zwei habe, Hut ab vor ihrer Leistung.
 
Bevor in ein Heim komme, gebe ich mir die Kugel. Ich will weder von mir aus so dahinvegetieren, noch eine Belastung für irgendwen werden.

Gestern Gespräch mit dem Vater gehabt...er erwartet sich nun, dass ich ihn in eine gemeinsame Wohnung bringe, damit ich mich um ihn kümmere. Die Chance, dass ich das psychisch nicht packe ist bei 90 %... es ist beschissen...für alle Seiten...

Jetzt wird's spannend. Ich habe ähnliche Gedanken. Mir ist der Gedanke ein Pflegefall zu werden und abhängig von externer Hilfe zu sein, unerträglich!

Du kannst ja in die Schweiz reisen. Es gibt Exit und andere Organisationen, wo du friedlich aus der Welt scheiden kannst, wenn unheilbar krank... :)
 
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Weiß ich. Hatte schon Kontakt mit der WGKK diesbezüglich. In Holland gibt es auch was.
 
Jetzt wird's spannend. Ich habe ähnliche Gedanken. Mir ist der Gedanke ein Pflegefall zu werden und abhängig von externer Hilfe zu sein, unerträglich!

Du kannst ja in die Schweiz reisen. Es gibt Exit und andere Organisationen, wo du friedlich aus der Welt scheiden kannst, wenn unheilbar krank... :)
Ich glaube keiner von uns kann sich mit dem Gedanken anfreunden einmal ein Pflegefall zu sein. Jedoch kann ich mich noch weniger mit dem Gedanken anfreunden dass mich einmal meine Kinder Pflegen sollen. Ich will doch nicht meine Kinder dieser Belastung aussetzten. Aber irgendwann soll man sich schon überlegen wie man so eine Situation meistern kann und sich zumindest gedanklich damit beschäftigen.
Ich für meinen Teil könnte mir eine 24 Stunden Pflege gut vorstellen, wenn die Angehörigen ein Auge drauf haben und die Kontrolle machen.
Schwierig ist es allemal zudem muss man sich die gewünschte Pflege auch leisten können.
Je Älter man wird desto höher ist nun einmal die Wahrscheinlichkeit von Pflege abhängig zu werden.
LG M.
 
Och Leuts...- ich bin jetzt seid Jahren in dem Jobzweig unterwegs...mein Arbeitgeber ist einer der größten städtischen Leistungsträger in dem Bereich. Obdachlosenheime, Pädagogische Heime, Männerwohnheime...Wekstätten für Menschen mit Behinderung...

Das ganze soziale System krankt, lahmt und hinkt...von refinanzierten Stellen, laut Schlüssel - beschäftigt werden (bei vielen Trägern) weniger, der Rest Geld fliesst in Querfinanzierungen...jetzt ist das "Pflegestärkungsgesetz 2" der nächste Schritt...zum sparen. Es soll alles besser machen...wenn man genau hinter guckt - wird es alles schlechter machen...für den zu betreuenden. Ähnliches mit BthG...
Ich habe als (auch) Betriebsrat gute Menschen zu Monstern werden sehen...weil sie unter Bedingungen, Umständen und Druck irgendwann so geworden sind. Es beschwert sich niemand über seinen Job...aber über die immer beschissener werdenden Bedingungen - unter den man Menschen kaum noch vertretbar versorgen kann - egal wie ideologisch man mal ran gegangen ist.

Diese Berufe ...in denen Menschen kranke Menschen betreuen und versorgen sollen...machen gesunde Menschen krank! Wichtig aber sind Rettungsschirme für Banken, Großkonzerne und Lobbyisten...es ist ein Trauerspiel.
Dabei habe ich sogar schon in kirlichen Trägern Einsichten bekommen...die alles andere als Christlich gewirkt haben. Täte ich solche Mißstände bei uns im Betrieb mitbekommen...würde es sofort Konsequenzen hageln! Aber auch bei uns...gibt es immer mal "Vorfälle"...Verfehlungen...

Es ist einfach nicht einfach...trotzdem sind die Inhalte mancher Meldungen für mich auch nicht nachvollziehbar und zu entschuldigen...

Es ist erschreckend...wir wollen und können uns kaum selber um Angehörige kümmern. Job, Jagd nach Kohle...entweder nach wenig und dafür in mehreren Jobs - oder nach immer mehr in aufwändigen Berufen! Selbstverwirklichung um jeden Preis. Weder um Kinder, um Kranke , oder um Alte kümmern wir uns selber...wir geben die Verantwortung zu gerne in die Hände von Fachgruppen ab - mit großen Erwartungen - nur kosten darf es alles möglichst nichts! Weder uns...noch die Töpfe entsprechender Institutionen. Damit meine ich jetzt nicht jeden Einzelnen hier...es ist gesellschaftlich einfach normal, das es so läuft - auch wenn sich viele eigentlich damit nicht wohl fühlen.

Ich habe den Hass und den Frust vieler Angehöriger mitbekommen...läuft alles gut, ist das Gewissen beruhigt und es lebt sich damit. Läuft es schlecht...summieren sich eigenes schlechtes Gewissen (in wessen Hände habe ich da meinen Angehörigen nur gegeben, ich habe versagt) und die Wut über das Verfehlen/Versagen des Systems, des Betreuenden...

Wer nicht in solch einem Beruf arbeitet...und keine direkte Einsicht in diese Systeme hat...kann auf solche Artikel reagieren...möge aber bitte nicht Urteilen, Beurteilen und Verurteilen...
Etwas Scheisse finden...mit hoch erhobenem moralischen Zeigefinger...ist ganz einfach!
Etwas realistisch beurteilen...was moralisch so anspruchsvoll ist, in der Finanzierung so komplex und emotional als Thema so gewichtig - ist von Aussen schwer.

In unserem Betrieb habe ich erst einen Fall einer richtig massiven Verfehlung als BR begleiten müssen...der große Teil der bei uns arbeitenden Menschen - ächzt - darum kein Pflegearschloch zu werden. Sadisten könnte ich keine benennen...und ich bin in fast allen Häusern unterwegs...als BR und in der originäre Funktion. Ich erlebe viele Bewohner und zu Betreuende...rede mit Ihnen, höre zu...es ist für beide Seiten schwer!

Was zB Heimaufsichten angeht... ich frage mich hin und wieder auch, wie manch ein Träger im Geschäft bleiben kann. Bei uns im Betrieb sind die gnadenlos...die machen die Hütte zu, ohne zu fackeln...

Persönlich finde ich es erbärmlich...das sporadisch "Team Wallraff" und andere Medienzweige punktuelle Missstände benennen und diese medial zum Querschnitt eines generellen Ist-Zustandes machen. Über die vielen Menschen...die sich für Menschen täglich den Arsch aufreissen...berichtet kein Schwein. Nur wenn die "faulen Schweine" wieder für mehr Geld streiken...
Aber was täglich und überwiegend geleistet wird...mit Seele, Herz, Nerven und eigener Gesundheit...da liest und hört man nichts von.
 

Wenn du das gesehen hast, reicht der Ausdruch Pflegearschloch nimma aus.
Und Sadist ist ein liebevoller Kosename.

Gab auch mal eine Stern tv Reportage. Da saß ich vor lauter schockiert sein die ganze Nacht wach.

Beschönigen muss man hier nichts.

Das es tolle Einrichtungen mit tollen Betreuern gibt, bestreitet eh keiner.
ABER....

Nicht persönlich nehmen: ich ziehe meinen Hut vor allen Pflegern, egal ob im Heim oder zu Hause.

So wie du es schreibst ist es nicht. Nicht jeder Mensch kann einen anderen pflegen. Wenn ich dabei eingehe wie a Pflanzerl hat auch der pflegende nichts davon. Das hat nix mit "ich will nicht!" zu tun. Kurzform.

Pflegeversicherung. Kannst dir nur schwer leisten. Die müsstest mit 18 abschließen, ab 30 oder gar 40, wo du dir dann darüber Gedanken machst, kannst das nimma erzählen. Außer du nimmst dir a Versicherung die im Grunde komplett unterdeckt ist...
 
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Ich arbeite in einem Sozialberuf und hab eine hohe Meinung vom Gesundheitssystem und den Leistungen die hier erbracht werden.
Das soll keine Mißstände verharmlosen, entschuldigen oder kleinereden...

ich sehs ebenso. Grad weil ich es mir nicht vorstellen könnte, in einem Sozialberuf zu arbeiten hab ich grossen Respekt vor allen dort. Leider müssen die und deren Patienten/ Klienten das ausbaden, was weiter oben verbrochen wird. Das muss man sich immer vor Augen halten, wenn es irgendwo eckt.
 
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Pflegeversicherung. Kannst dir nur schwer leisten. Die müsstest mit 18 abschließen, ab 30 oder gar 40, wo du dir dann darüber Gedanken machst, kannst das nimma erzählen. Außer du nimmst dir a Versicherung die im Grunde komplett unterdeckt ist...

und die eigene Pensionsversicherung a glei, da sieht die Rechnung genauso aus. Mit 40 kommt dir das Grausen, wennst siehst wasst einzahlen musst und wasst nachand rauskriegst..... aber da iss schon zspät.
- mit 18 hat man halt andere Sorgen, und auch nicht die finanziellen Möglichkeiten.
 
Wenn du das gesehen hast, reicht der Ausdruch Pflegearschloch nimma aus.
Und Sadist ist ein liebevoller Kosename.

Gab auch mal eine Stern tv Reportage. Da saß ich vor lauter schockiert sein die ganze Nacht wach.

Beschönigen muss man hier nichts.

Das es tolle Einrichtungen mit tollen Betreuern gibt, bestreitet eh keiner.
ABER....

Nicht persönlich nehmen: ich ziehe meinen Hut vor allen Pflegern, egal ob im Heim oder zu Hause.

So wie du es schreibst ist es nicht. Nicht jeder Mensch kann einen anderen pflegen. Wenn ich dabei eingehe wie a Pflanzerl hat auch der pflegende nichts davon. Das hat nix mit "ich will nicht!" zu tun. Kurzform.

Pflegeversicherung. Kannst dir nur schwer leisten. Die müsstest mit 18 abschließen, ab 30 oder gar 40, wo du dir dann darüber Gedanken machst, kannst das nimma erzählen. Außer du nimmst dir a Versicherung die im Grunde komplett unterdeckt ist...


Wenn ich solche "Berichte" sehe...schlafe ich auch nicht gut! Ähnliches gilt für jegliche Form dieser Berichterstattung...
...ich selber nehme es immer als Warnung an mich selber. Mich und meinen Umgang mit meinen Klienten und auch Kollegen - denn letztlich bin ich für beide Seiten da - genau zu hinterfragen! Auch genau zu gucken...was bei den Kollegen los ist!
Diese Form der "Abstumpfung und Verrohung" geschieht meist über viele Jahre schleichend...
...einige Kollegen wechseln aus der Pflege dann in andere Bereiche der Firma, bei Auszubildenden hören viele bereits im zweiten Jahr auf!

Angehörige pflegen...nicht können, nicht wollen...nicht wollen können - ist doch scheissegal! Letztlich ist es in unserer Kultur normal...Verantwortung abzugeben. Das ist nicht wertend gemeint. Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser...Heime jeglicher Form und Fachrichtung...und Sterbeeinrichtungen. Es gibt zu Hauf davon und dennoch zu wenig...! Nicht jeder kann alles...es gibt auch genug Menschen, die meinen Job nicht machen können/wollen...offenkundig!
Die Versorgung der Bevölkerung sollte nie in private Hände gelegt werden. Nicht Energieversorgung, nicht Thema Trinkwasser/Nahrung, nicht Öffis...und nicht gesundheitliche Fürsorge. Wenn aus sozialer Verpflichtung des Staats Geschäftsmodelle von Privaten werden...geht das in die Hose...Stichwort Altersarmut!

Abr genug von mir zu diesem Thema...ich lebe 5 Tage die Woche beruflich sehr intensiv damit - jetzt ist Wochenende, sofern das Diensthandy nicht schellt...

Geniesst euer "jetzt und hier"...verrent euch nicht in Streit um solche Themen und diese Art von medialer Darstellung!
Schönes Wochenende noch...
 
an alle die hier in berufen der pflege oder sozialen diensten arbeiten: dann kennt ihr ja die firma humano care. genau solche firmen machen es möglich, dass das arbeiten unerträglich wird. einsparen auf kosten des pflegepersonals UND den patienten. aber wenn sich die politik nicht darum kümmert, wer sonst? ak? :rofl::rofl:
 
100% Zustimmung, wenn du Überforderung durch Überlastung ersetzt.
Durch den legalen (!) Betreuungsschlüssel ist weder fachliche noch ethisch vertretbare Pflege möglich.
Und die Viel gepriesene 24h - Pflege, die ja in Wirklichkeit weder 24h noch Pflege ist: es handelt sich um Personenbetreuung, die Betreffenden haben keine medizinische Ausbildung. Diplome für "Personenbetreuung" gibt's in Rumänien übrigens um 50,- bis 200,-
Also als Angehöriger beim Wechsel immer ein paar Tage Urlaub nehmen und einschulen.
Speiseplan erstellen, Kochen einschulen. Unregelmäßig und unangemeldet auftauchen und kontrollieren.
Mit der Zeit kann der Angehörige besser Rumänisch als die Pflegerin Deutsch.
Also, besser nicht zu alt, und keinesfalls pflegebedürftig werden....
Ich bin ja für ein Recht auf selbstbestimmtes sterben.....

Oder zumindest ähnlich wie bei der Abtreibung eine straffrei Stellung des unterstützten Suizids unter bestimmten Voraussetzungen.

Als aller aller mindestes aber, das Angehörige sich nicht strafbar machen wenn sie von der Absicht erfahren und nicht dagegen intervenieren.

Und ich hoffe ja, dass die Legislative (für mich noch rechtzeitig) in diese Richtung sich bewegt
 
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