Mobbing - Wer hat schon mal?

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Einen ähnlichen Beitrag gibt es - sofern ich mich richtig erinnere - schon, allerdings eher die "Opfer" des Mobbings betreffend. Nun haben erfahrungsgemäß eher die wenigsten Mobbbingopfer ein Problem damit, sich als solche zu bekennen, aber mich würde jetzt einfach einmal interessieren, wie es denn umgekehrt aussieht.

Da ich persönlich beinahe meine gesamte Schulzeit lang Mobbing ausgesetzt war und bis heute die Gründe auch nur erahnen kann (anderer Kleidungsstil, introvertierte Persönlichkeit, uvm.), wäre ich jetzt einfach mal neugierig, was für euch die Gründe gewesen sind, andere zu mobben.

Also, wer hier hat den Mut, sich hier als Mobber zu "outen"? (keine Sorge, niemand soll hier im Nachhinein noch dafür "verurteilt" werden).

Wen und warum habt ihr gemobbt? Was waren eure Beweggründe, was hat euch "getriggert"? Wie habt ihr gemobbt?

Und auch an die vielen Mitläufer (die meisten sehen ja einfach nur tatenlos zu oder lassen sich zum mitmachen verleiten): Warum habt ihr mitgemacht oder nichts getan, anstatt für die "Gemobbten" einzustehen?

Wie gesagt, ich will hier keinen verurteilen, es ist nur reine Neugier meinerseits - weil mir neulich beim Spazierengehen einfach so wieder ein paar Gedanken dazu gekommen sind.
 
...also zu meiner Schulzeit hats quasi noch kein "Mobbing" gegeben oiso hob i quasi a kan "gemobbt".... :lalala:
 
Also, wer hier hat den Mut, sich hier als Mobber zu "outen"?
Ja, so einer war ich auch. Damals gab es das Wort noch nicht, fällt aber glaube ich da rein. Unsere Nachbarn waren in den 80ern insofern für uns Kinder eigenartig, da diese eine Mama als Japanerin hatten. Damals war das nicht unbedingt Standard.
Der erste Sohn von diesem Paar, hat schwarze Haare und Augen gehabt. Sonst sah er europäisch aus. Die zwei jüngeren Söhne hatten nicht so viel "Glück": denen sah man es an, dass sie nicht europäisch waren.

Der mittlere Sohn ging in meine Klasse und soweit ich mich erinnern kann, machten sich alle über ihn lustig. Alle nannten ihn "Schlitzauge".
Harald hieß er. Harald war auch von seiner gesamten Art her sehr langsam. Ich kann mich noch erinnern, beim Handwerken waren alle schon fertig, er hat noch nicht mal richtig angefangen.
Auf dem Heimweg habe ich ihn ebenfalls als Schlitzauge bezeichnet.
Kinder können echt auch grausam sein :eek:


Harald hat sein Leid dann seiner Mama geklagt und die ist daraufhin bei uns läuten gegangen und hat sich bei meiner Mama beschwert. So ist das sicher ein paar Mal hin und her gegangen.
Dann hat die Mama von Harald auch mal erzählt, wenn sie mit ihren Kindern in Japan zu Besuch ist, die Leute sie dort ebenfalls darauf ansprechen, dass die Kinder aber nicht von Japan sein können. Sicher nicht leicht gewesen für die Kids.


Voriges Jahr hatten wir Volksschultreffen, war aber leider verhindert. Dafür wurde eine WA Gruppe erstellt. Harald hat geschrieben, dass er mich vermisst hat. Jetzt muss ich ihn dann doch noch anschreiben, und ihn fragen, an was er sich erinnern kann 😅
Warum habt ihr mitgemacht oder nichts getan, anstatt für die "Gemobbten" einzustehen?
so banal es klingen mag, aber ich fürchte es ist tatsächlich Gruppenzwang
 
Ich war Täter und auch "Opfer", so wie vermutlich viele aus meiner Generation. Ich bin nicht stolz darauf, schãme mich aber auch nicht dafür. Ich nehme an, wenn ich gemerkt hãtte, dass ich Opfer bin, was meine Aspergerschen ADHS Zustände erfolgreich verhindert haben, hätte ich vielleicht auch darunter gelitten und es bei anderen selbst nicht gemacht. Es gab halt auch keinerlei Bewusstsein damals.
 
Es gab halt auch keinerlei Bewusstsein damals.
Das war leider mit ein Problem, denke ich. Das Wort "Mobbing", um diesen Zustand irgendwie bezeichnen zu können, ist ja - so glaube ich - erst irgendwann um die Jahrtausendwende bei uns eingezogen, davor gab's ja nicht mal ein Wort dafür, das auch nur annähernd beschreibt, was man da ausgesetzt ist. Wenn man beispielsweise den Eltern oder den Lehrern berichtet hatte, dass man "gehänselt" wurde, wurde das ziemlich schnell banalisiert.
 
Zu meiner Schulzeit gab es den Begriff Mobbing noch nicht. 🤷‍♀️

Könnte mich nicht erinnern jemanden gemobbt zu haben oder gemobbt worden zu sein.
Mit manchen hat man sich besser verstanden mit anderen weniger.

Meine Schulzeit war unspektakulär.
 
Das Wort "Mobbing", um diesen Zustand irgendwie bezeichnen zu können
Das wäre dann der typische "Prügelknabe" gewesen.
Schikanierte Außenseiter, gab es zu jeder Zeit.
Kein Gesicht, kein Namen dafür. Mädchen wie Jungen.

Persönlich war ich immer schon seltsam, ein Jahr jünger als die anderen, zart und nicht unbedingt introvertiert, aber nicht wie die anderen konform interessiert. Mich hat der Schaß den sie in den Pausen verzapft haben, ihre Interessen (Fußball, Bands, die Teens gar, bliblablo) sowas von gar nicht interessiert. Gruppen in ihrer monotonen Oberflächlichkeit fand ich stinklangweilig und unergiebig.
Ansich hätte ich mich angeboten.
Mich hat nie wer angegriffen.

Ich denke jeder hat gewusst, dass ich dort nur hinging, weil ich muss, aber keinerlei Interesse an der "Klassengemeinschaft", auch nicht an der "Dynamik" hatte. Ich hab das Ding einfach durchgezogen, hab mich durch den Altersunterschied eh immer plagen müssen und für Nachmittags schon eigene Pläne.

Gewählte wenig Freunde hatte ich immer. (auch aus der jeweiligen Klasse)
Net öffentlich groß gerotzt, dieses BussiTussiGehabe hat mir nix gegeben.

Dass ich jemand gemobbt habe, oder Mitläufer war, kann ich nicht sagen.
Wenn mir eine Schweinerei untergekommen ist, die ich für nicht tolerierbar hielt, bin ich nach Schulschluss ins Sekretariat und habe es gemeldet.
(z.B. wenn jemanden in die Schuhe gepinkelt wurde etc.)

Wie Dinge dann geregelt wurden, lag nicht in meiner Kompetenz.
Auch jemanden zu verteidigen, war nicht in meiner Zuständigkeit - an den Leuten mit denen man da so stundenlang zusammengepfercht wird, wollte ich nicht mehr als notwendigerweise anstreifen.

Ich hab mich auch nicht als ich Kinder hatte mit andern Eltern zusammengerottet, sondern ab zum damaligen Schulinspektor des Stadtschulrates.
Bei privaten Schulen geht das dann etwas anders aber auch. Meine Erfahrungen waren positiv - während die Eltern-Häschertruppen nicht so mein Ding waren. Die waren nicht mehr als die alte Mobbingtruppe, die sofort umgefallen ist, wenn es drum ging eine Aussage mit Unterschrift zu machen. (Sonst schaden sie ihrem Kind und so schlimm ist es ja eh nicht - aber wochenlang hetzen und andere Kinder schneiden, haben´s können)

Gruppenbildung funktioniert nur solange, bis jeder einzelne einstehen soll.
Als Kind dachte ich mir, wenn sie sich einzeln stellen müssen, bricht es auf - ja und so war es auch meistens.

Ich sehe mich auch nicht als Petze.
Die Leut waren teilweise nett und teilweise weniger - ma wurst, ich habe mich nicht mit ihnen in einer Gruppe oder gar verbunden gefühlt.
Da sitzen 30 Leut wild gewürfelt in einer stinkigen Klasse, dass man in der Schweinezucht aufschreien würde - und mit denen soll ich mich solidarisieren? Sagt wer? Klassengemeinschaft muss sein? Wer kommt auf den Schwachsinn? Da war nie mehr als 3 - 5 Leute denen ich mich verbunden gefühlt habe. Ich hatte eine Liste, wer wohin gehört und mit wem intensiv ist, Mitläufer die aus Angst wechseln und die größte Pappn haben. Sehr langweilig, keine Denkaufgabe und vorhersehbar.
Meine Schulpflicht, mit wem sie mich da zusammensperren, habe ich mir nicht ausgesucht, somit hab ich die Institutionen auch nicht als mehr gesehen, als eine zwangsmäßig zu absolvierende Pflicht. Auszukommen war nicht, also mach es halt. Ein Job, mehr nicht, ein paar Superkollegen.

Danke für den Thread. Im nachhinein, wäre ich passend als Opfer gewesen, aber nie wirklich angreifbar und von den meisten auch nicht zu beleidigen.
Mich hat keiner angreifen können, aber ich hatte auch keine Gruppe um jemanden zu verteidigen - ich konnte melden, mehr nicht.
Was ich konnte, habe ich getan.

Schirch, ich habe Mobbingopfer genauso wenig interessant für mich empfunden wie die Täter. Das waren alles Welten, die mich überfordert haben. Ich hab gemeldet, dorthin wo die Verantwortung liegt. Sympathisch war mir kaum wer, sodass ich näher Kontakt hätte wolle können - weder mit Testosteronfohlen noch mit Opfern. Aber keiner in Verantwortung der Institution konnte behaupten, er hätte nichts gewusst.
ch war Täter und auch "Opfer", so wie vermutlich viele aus meiner Generation. Ich bin nicht stolz darauf, schãme mich aber auch nicht dafür. Ich nehme an, wenn ich gemerkt hãtte, dass ich Opfer bin, was meine Aspergerschen ADHS Zustände erfolgreich verhindert haben, hätte ich vielleicht auch darunter gelitten und es bei anderen selbst nicht gemacht. Es gab halt auch keinerlei Bewusstsein damals.
Vielleicht war ich auch Opfer.
Ich sehe viel nicht. Als ich heute mit meinem Liebsten speisen war, sagte er etwas, das irgendwie anzüglich war - ich sagte "Schau nicht auf meinen Bauch" - er lachte "ich schau auf Deinen prominenten Busen". Das erste Mal in meinem Leben habe ich gecheckt, dass mir wer gar nicht schüchtern mit gesenktem Blick auf den Bauch schaut - Oida, kein Wunder, dass man mich von lesbisch bis zur coolen Sau tituliert hat. Ich merke es nicht. Klar, dass die Pubertiere mit mir nicht konnten. :)
 
Es gibt auf YT eine Dokumentation, die "Drachenlord und seine Hater" heisst.

Drachenlord - wohl ein sehr bekanntes Opfer von Mobbing. In dieser Doku wird auch mit den Haidern bzw. Hatern gesprochenund es ist interessant zu sehen, wie sie ihre eigenen Aktionen bagatellisieren bzw. damit rechtfertigen, dass sie eine spezielle Art von Humor hätten.

Edit - gemobbt habe ich nicht, soweit ich mich erinnere. Aber in der Schule viel gelästert. Und den Platz habe ich damals gewechselt, weg von einer lieben Freundin, weil ich unbedingt neben einem "cooleren" Mädchen sitzen wollte. Das tut mir bis heute leid.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt auf YT eine Dokumentation, die "Drachenlord und seine Hater" heisst.

Drachenlord - wohl ein sehr bekanntes Opfer von Mobbing. In dieser Doku wird auch mit den Haidern bzw. Hatern gesprochenund es ist interessant zu sehen, wie sie ihre eigenen Aktionen bagatellisieren bzw. damit rechtfertigen, dass sie eine spezielle Art von Humor hätten.
Hast Du gemobbt, wenn ja warum?
Wenn nicht, wie hast Du Dich verhalten?
Warst Du Mitläufer oder schweigender Zuseher?

Um die Opfer ging es hier nicht.
Es ging um Täter und Mitläufer.

Ich denke noch immer nach, wem ich geschadet habe.
Stell Dich auch?

o.t. Information einholen und/oder YouTube schauen können wir alle, egal wo wir stehen. Wo wir waren, war die Frage.
 
Auf dem Heimweg habe ich ihn ebenfalls als Schlitzauge bezeichnet.
Ich hatte im Gym einen Chinesen,den hab ich einmal Schlitzauge genannt. Er hat mir ein blaues Auge geschlagen.Recht hat er gehabt!

Das war das erste und letzte Mal, das ich mich gegenüber anderen abfällig geäußert habe!
 
Vielleicht war ich auch Opfer.
Ich sehe viel nicht. Als ich heute mit meinem Liebsten speisen war, sagte er etwas, das irgendwie anzüglich war - ich sagte "Schau nicht auf meinen Bauch" - er lachte "ich schau auf Deinen prominenten Busen". Das erste Mal in meinem Leben habe ich gecheckt, dass mir wer gar nicht schüchtern mit gesenktem Blick auf den Bauch schaut - Oida, kein Wunder, dass man mich von lesbisch bis zur coolen Sau tituliert hat. Ich merke es nicht. Klar, dass die Pubertiere mit mir nicht konnten. :)
Bei mir war das sehr ähnlich wie bei Dir. Im Kindergarten haben sie so eine Art Ringerturnier unter den Buben veranstaltet, damit ich meine eigene Körperlichkeit entdecke. Angeblich haben mich andere angegriffen und ich habs nicht gcheckt und hab mich auch nicht gewehrt. Dann war ich bei den Turnieren immer der Stärkste und es hat mich niemand mehr angegriffen. Und der "Stärkste" war ch dann mein restlches Leben lang, als Pubertier eher furchteinflößend als respektiert. Ich hab meinen "Platz" nie gekannt, Lehrer waren für mich keine Respektspersonen und mit meinem Nachfragen hab ich fast alle zur Weißglut getrieben, vor Allem weil ihr teilweise begrenztes Wissen sichtbar wurde. Ich konnte ja nicht wissen, dass zum Beispiel unser Physik/Chemielehrer das Fach nur unterrichtete, weil sonst kein geeigneter Lehrer da war. Der konnte halt nur genau den Stoff, meine Fragen standen aber nun mal nicht am Lehrplan, da hätte er wirklich Bescheidwissen müssen. Der war auch eines meiner Opfer ohne das ich es gewusst oder mitbekommen hätte.
Die meisten anderen waren mir einfach nur wurscht. Die Leute die ich gemobbt habe hat niemand anderer gemobbt. Andererseits waren das, nachdem ich sie gemobbt hatte, auch meine engsten Freunde. Einen zum Beispiel, Sohn eines heute durchaus bekannten Internationalen Spediteurs (bzw. mittlerweile selbst Spediteur) hab ich ene Zeitlag regelmäßig in den Klassenmistkübel gesetzt und auf den Gang geschoben. Aber er war irgendwann auch der Einzige, der mit einem Commodore 64 was hat anfangen können. Er, weil er g'stpft war, ich, weil meine Eltern händeringend etwas gesucht haben, worauf sie mene Energien und Interessen hinfokusieren konnten. Der Turnlehrer hat's dann am Ende geschafft und ich bin im Leistungssport gelandet. Aber die Wettkämpfe, bzw. die anderen Wettkämpfer waren mir wieder wurscht. Meine Gegner warem immer die Uhr und der eigene Rekord.
Vermutlich war ich deshalb später so ein gefragter Sessiondrummer...ich hab immer nur für den Song gespielt. Lange Soli und gefnkelte Fills waren nicht meins, das hat mich zu sehr in den Vordergrund gespült. Die Band, die anderen waren zweitrangig, es ist immer nur um die Songs gegangen.

Beim Klassentreffen nach 25 Jahren habe ich mich dann beim damaligen Lehrer vor der ganzen Klasse entschuldigt, dass ich ihn immer "gehänselt hab' und er hat gemeint die Vierer täten ihm leid, für meine ständige Fragerei und vor Allem die Art der Fragen hätte ich eigentlich eine bessere Note verdient gehabt. Aber er hat's halt nicht verkraftet, dass ich so distanzlos war. Ich hab ihm dann lachend erklärt, dass mir all meine Frendinnen irgendwan rational erklären mussten, dass sie auf mich stehen, weil ich auf ihre Signale nie reagiert habe. Daraufhin hat sich herausgestellt, dass viele der Mädels mir irgendwann ihre Signale gesendet haben...und ich habs halt nicht gecheckt und hab immer gedacht das halt keine auf mich steht. Bin mit ihnen ins Kino Filmschauen gefahren oder hab am Nachmittag gemensam gelernt, aber nie eine angefasst:D.
Kein Wunder dass ich hab Ende 30 werden müssen, bis endlich eine aufgetaucht ist die mich verstanden hat und die was mit mir hat anfangen können.
Erst durch sie hab' ich angefangen mich selbst zu verstehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das war leider mit ein Problem, denke ich. Das Wort "Mobbing", um diesen Zustand irgendwie bezeichnen zu können, ist ja - so glaube ich - erst irgendwann um die Jahrtausendwende bei uns eingezogen, davor gab's ja nicht mal ein Wort dafür, das auch nur annähernd beschreibt, was man da ausgesetzt ist. Wenn man beispielsweise den Eltern oder den Lehrern berichtet hatte, dass man "gehänselt" wurde, wurde das ziemlich schnell banalisiert.
Ja, seitdem weiß ich auch, dass ich selbst gemobbt habe und wurde. Für mich damals das prägende Erlebnis, bzw. die Erkenntnis, dass Sprache direkt Bewusstsein kann.
 
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Ich wurde oft gemobbt, weil ich immer schon dick war. Aber diese Erfahrung hat mich gelehrt, anderen nicht das anzutun, was mir angetan wurde.
Ich verhielt mich armen oder geistig minderbemittelten Personen gegenüber auch oft beschützend oder helfend. Wo ich mich allerdings oft nicht zurückhalten konnte, war bei extremer Dummheit oder Bösartigkeit. Also, da konnte ich schon der Obermobber sein.
Aber mittlerweile ist auch bei mir eine gewisse Altersmilde bzw Ignoranz eingetreten.
 
Die letzten Jahre haben deutlich gezeigt, wie schnell Gruppenzwang in bösartigen Verhaltensmustern abrutschen kann. Ich helfe dem einen oder anderen, noch einmal gründlich nachzudenken, ob er nicht doch auch vor nicht all zu langer Zeit ebenfalls zum Mobber mutierte:

2 Jahre lang bin ich täglich gemobbt worden, weil ich aus gesundheitlichen Gründen keine Maske tragen konnte .
Man hat mich aus Läden geschmissen, hat versucht mir den Zugang zum Bus zu verwehren, hat mich vor der Apotheke auf der Straße bedient, mich beim Arzt der mir die Maskenbefreiung ausstellte, aus dem Wartezimmer verwiesen. Und das waren noch die harmlosen Situationen, ich möchte nicht alles aufzählen, wie mit den sog. "Verweigerern" umgegangen wurde, das ist so dermaßen entwürdigend!

Der Schock sitzt tief, aber für die meisten ist das nicht mehr der Rede wert. Totschweigen und so tun als wäre nichts gewesen, ist auch eine Strategie. Aber ob mit dieser Strategie Gräben überwunden werden können, mag ich sehr bezweifeln.

Ich habe mich als sogenannten "Mobber" zu erkennen gegeben, möchte jedoch zum Bedenken geben, dass ich damals ein Volksschulkind von unter 10 Jahren war.
 
Die letzten Jahre haben deutlich gezeigt, wie schnell Gruppenzwang in bösartigen Verhaltensmustern abrutschen kann. Ich helfe dem einen oder anderen, noch einmal gründlich nachzudenken, ob er nicht doch auch vor nicht all zu langer Zeit ebenfalls zum Mobber mutierte:

2 Jahre lang bin ich täglich gemobbt worden, weil ich aus gesundheitlichen Gründen keine Maske tragen konnte .
Man hat mich aus Läden geschmissen, hat versucht mir den Zugang zum Bus zu verwehren, hat mich vor der Apotheke auf der Straße bedient, mich beim Arzt der mir die Maskenbefreiung ausstellte, aus dem Wartezimmer verwiesen. Und das waren noch die harmlosen Situationen, ich möchte nicht alles aufzählen, wie mit den sog. "Verweigerern" umgegangen wurde, das ist so dermaßen entwürdigend!

Der Schock sitzt tief, aber für die meisten ist das nicht mehr der Rede wert. Totschweigen und so tun als wäre nichts gewesen, ist auch eine Strategie. Aber ob mit dieser Strategie Gräben überwunden werden können, mag ich sehr bezweifeln.

Ich habe mich als sogenannten "Mobber" zu erkennen gegeben, möchte jedoch zum Bedenken geben, dass ich damals ein Volksschulkind von unter 10 Jahren war.
Danke. 🙏
Wenn heute jemand das Thema C. anreisst, sag ich meistens, ich mag nicht mehr drüber diskutieren, weil es nichts bringt und mich aufregt.
Ich habe aus Überzeugung keine Maske getragen. Der, der sich schützen wollte, konnte/kann die Maske ja tragen, aber warum ich?
In Krankenhäusern sehe ich es ein, immer schon, wegen ALLEN möglichen Keimen/Bakterien/Viren und geschwächten Immunsystemen.
Aber man war der größte Vollassi, Verbrecher, wurde schon fast Mörder abgestempelt. Wahnsinn, was da abging. Ich war/bin teilweise sprachlos.
War auch egal, ob man eine Maskenbefreiung hatte: keine Maske = Verbrecher.
Ich bin kein Impfgegner und Schwurbler, streite auch nicht die Krankheit ab, war/bin nur eben kein Massnahmenverfechter. War und bin skeptisch gegenüber der Impfung… und werde es auch bleiben.
Corona hat sehr sehr tiefe Gräben gerissen. Freundschaften zerstört (bei mir zum Glück nicht). Da kamen Dinge zum Vorschein
Heute redet niemand mehr davon, auch nicht von finanziellen Schäden.

Sonst hätte ich lange Zeit Mobbingopfer sein können wegen meiner Figur (fett, aber trotzdem Silhouette erkennbar), allerdings erst im Erwachsenenalter, aber ich bin immer verschont geblieben.
Im Kindes- und Jugenalter habe ich das von beiden Seiten nicht so erlebt. Auch gegenüber Kindern mit körperlichen Einschränkungen. Gab sicher auch mal Bemerkungen, aber nicht verschärft. Man wurde da auch noch nicht so sensibilisiert.

Das was sich heute teilweise so abspielt, finde ich wahnsinnig traurig. Da geht es ja viel um Klamotten und irgendwelche Statussymbole.
Zu DDR-Zeiten gab es allgemein nicht viel Angebot, da hat das keine Rolle gespielt.
Heute Überfluss.
 
die Corona und Masken Diskussion hier herein zu bringen finde ich absolut bodenlos. es gab nicht sehr viele, die aus gesundheitlichen Gründen wirklich keine Maske tragen konnten.

@Thema des Threads: die allermeisten werden selbst gar nicht so leicht erkennen können, dass sie gemobbt haben, weil die Gruppendynamik das versteckt. man selbst leistet ja nur einen kleinen Nadelstich, beim Opfer kommt aber die ganze Lawine an.
 
die Corona und Masken Diskussion hier herein zu bringen finde ich absolut bodenlos. es gab nicht sehr viele, die aus gesundheitlichen Gründen wirklich keine Maske tragen konnten.
Ich finde es wiederum absolut bodenlos, wie mit kritischen Stimmen umgegangen wurde.

@Thema des Threads: die allermeisten werden selbst gar nicht so leicht erkennen können, dass sie gemobbt haben, weil die Gruppendynamik das versteckt. man selbst leistet ja nur einen kleinen Nadelstich, beim Opfer kommt aber die ganze Lawine an.
Grundsätzlich gebe ich Dir Recht, obwohl es auch Hauptmobber gab/gibt… wenn ich Geschichten höre, wird sich oft an eine spezielle Person erinnert, die besonders hingehauen hat.
 
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