Das Wort "Mobbing", um diesen Zustand irgendwie bezeichnen zu können
Das wäre dann der typische "Prügelknabe" gewesen.
Schikanierte Außenseiter, gab es zu jeder Zeit.
Kein Gesicht, kein Namen dafür. Mädchen wie Jungen.
Persönlich war ich immer schon seltsam, ein Jahr jünger als die anderen, zart und nicht unbedingt introvertiert, aber nicht wie die anderen konform interessiert. Mich hat der Schaß den sie in den Pausen verzapft haben, ihre Interessen (Fußball, Bands, die Teens gar, bliblablo) sowas von gar nicht interessiert. Gruppen in ihrer monotonen Oberflächlichkeit fand ich stinklangweilig und unergiebig.
Ansich hätte ich mich angeboten.
Mich hat nie wer angegriffen.
Ich denke jeder hat gewusst, dass ich dort nur hinging, weil ich muss, aber keinerlei Interesse an der "Klassengemeinschaft", auch nicht an der "Dynamik" hatte. Ich hab das Ding einfach durchgezogen, hab mich durch den Altersunterschied eh immer plagen müssen und für Nachmittags schon eigene Pläne.
Gewählte wenig Freunde hatte ich immer. (auch aus der jeweiligen Klasse)
Net öffentlich groß gerotzt, dieses BussiTussiGehabe hat mir nix gegeben.
Dass ich jemand gemobbt habe, oder Mitläufer war, kann ich nicht sagen.
Wenn mir eine Schweinerei untergekommen ist, die ich für nicht tolerierbar hielt, bin ich nach Schulschluss ins Sekretariat und habe es gemeldet.
(z.B. wenn jemanden in die Schuhe gepinkelt wurde etc.)
Wie Dinge dann geregelt wurden, lag nicht in meiner Kompetenz.
Auch jemanden zu verteidigen, war nicht in meiner Zuständigkeit - an den Leuten mit denen man da so stundenlang zusammengepfercht wird, wollte ich nicht mehr als notwendigerweise anstreifen.
Ich hab mich auch nicht als ich Kinder hatte mit andern Eltern zusammengerottet, sondern ab zum damaligen Schulinspektor des Stadtschulrates.
Bei privaten Schulen geht das dann etwas anders aber auch. Meine Erfahrungen waren positiv - während die Eltern-Häschertruppen nicht so mein Ding waren. Die waren nicht mehr als die alte Mobbingtruppe, die sofort umgefallen ist, wenn es drum ging eine Aussage mit Unterschrift zu machen. (Sonst schaden sie ihrem Kind und so schlimm ist es ja eh nicht - aber wochenlang hetzen und andere Kinder schneiden, haben´s können)
Gruppenbildung funktioniert nur solange, bis jeder einzelne einstehen soll.
Als Kind dachte ich mir, wenn sie sich einzeln stellen müssen, bricht es auf - ja und so war es auch meistens.
Ich sehe mich auch nicht als Petze.
Die Leut waren teilweise nett und teilweise weniger - ma wurst, ich habe mich nicht mit ihnen in einer Gruppe oder gar verbunden gefühlt.
Da sitzen 30 Leut wild gewürfelt in einer stinkigen Klasse, dass man in der Schweinezucht aufschreien würde - und mit denen soll ich mich solidarisieren? Sagt wer? Klassengemeinschaft muss sein? Wer kommt auf den Schwachsinn? Da war nie mehr als 3 - 5 Leute denen ich mich verbunden gefühlt habe. Ich hatte eine Liste, wer wohin gehört und mit wem intensiv ist, Mitläufer die aus Angst wechseln und die größte Pappn haben. Sehr langweilig, keine Denkaufgabe und vorhersehbar.
Meine Schulpflicht, mit wem sie mich da zusammensperren, habe ich mir nicht ausgesucht, somit hab ich die Institutionen auch nicht als mehr gesehen, als eine zwangsmäßig zu absolvierende Pflicht. Auszukommen war nicht, also mach es halt. Ein Job, mehr nicht, ein paar Superkollegen.
Danke für den Thread. Im nachhinein, wäre ich passend als Opfer gewesen, aber nie wirklich angreifbar und von den meisten auch nicht zu beleidigen.
Mich hat keiner angreifen können, aber ich hatte auch keine Gruppe um jemanden zu verteidigen - ich konnte melden, mehr nicht.
Was ich konnte, habe ich getan.
Schirch, ich habe Mobbingopfer genauso wenig interessant für mich empfunden wie die Täter. Das waren alles Welten, die mich überfordert haben. Ich hab gemeldet, dorthin wo die Verantwortung liegt. Sympathisch war mir kaum wer, sodass ich näher Kontakt hätte wolle können - weder mit Testosteronfohlen noch mit Opfern. Aber keiner in Verantwortung der Institution konnte behaupten, er hätte nichts gewusst.
ch war Täter und auch "Opfer", so wie vermutlich viele aus meiner Generation. Ich bin nicht stolz darauf, schãme mich aber auch nicht dafür. Ich nehme an, wenn ich gemerkt hãtte, dass ich Opfer bin, was meine Aspergerschen ADHS Zustände erfolgreich verhindert haben, hätte ich vielleicht auch darunter gelitten und es bei anderen selbst nicht gemacht. Es gab halt auch keinerlei Bewusstsein damals.
Vielleicht war ich auch Opfer.
Ich sehe viel nicht. Als ich heute mit meinem Liebsten speisen war, sagte er etwas, das irgendwie anzüglich war - ich sagte "Schau nicht auf meinen Bauch" - er lachte "ich schau auf Deinen prominenten Busen". Das erste Mal in meinem Leben habe ich gecheckt, dass mir wer gar nicht schüchtern mit gesenktem Blick auf den Bauch schaut - Oida, kein Wunder, dass man mich von lesbisch bis zur coolen Sau tituliert hat. Ich merke es nicht. Klar, dass die Pubertiere mit mir nicht konnten.
