Nahtoderfahrung

Ich fand an meiner Erfahrung am erschreckenden, dass ich gestorben wäre, ohne es zu merken. In einem Moment sitzt noch am Moped und bist in Gedanken beim für den nächsten Tag geplanten Umzug, im nächsten Moment liegst schwer verletzt auf der Straße. Und 25 Minuten später stirbst einfach, ohne es mitzubekommen. Schluss, aus, ende, mit 24...
 
Ich hatte zwar keinen Herzstillstand, aber mitten unter der Geburt meines Kindes, plötzlich das Gefühl, dass es das war, ich ihn nicht mehr kennenlernen werde und während um mich rum plötzlich Hektik ausbrach, war ich so bei mir, es war ein unfassbar intensives Gefühl und ich war irgendwie bereit. Ich spürte auch keine Schmerzen mehr, ich war wie in Watte gepackt und dann war ich plötzlich weg.
Ich wachte dann auf der ITS wieder auf und dieser Moment war der schrecklichste überhaupt, ich ging davon aus, dass er es nicht geschafft hatte und dann hat man mir ein Foto gezeigt und ich war von diesem Augenblick bis viele Wochen nach der Geburt in einer Hormonblase, die mich oft an den Rande der Belastbarkeit trieb.
Ich war mir während der Geburt so sicher, dass ich denGebärmutterriss nicht überleben würde, sodass ich dann Schwierigkeiten hatte mich in der Mutterrolle einzufinden.
 
es tut mir leid , dass Du auch so eine dramat . Erfahrung machen musstest ....
aber wie es in der NAtur der Sache liegt , dass sehr viele solcher " Beinahe " events oft in einem engen zusammenhang mit einem Trauma stehen , und seis auch " nur " dasjenige einer Reanimation , so erscheint mir so ein "angenehmes " 'Erlebnis dazwischen auch fast irgendwie wie eine abmilderung von dem sonstigen Schlimmen rundherum ... oder auch wie ein kleiner Trost dafür , dass der WEg dahin und wieder retuor doch ziemliche Grenzerfahrungen sind
 
Es ist sehr erschreckend, wenn man in diesem Forum zuerst blödelnd herumalbert und dann im nächsten Augenblick erkennen muss, was manche heir erleben mussten und welche Schicksale sich hinter manchen Avataren verbergen.
Letztendlich betrifft das Thema Tod jeden von uns und es ist ein sehr großer Trost, die Erfahrungen von Nahtodbetroffenen lesen zu dürfen!
Danke, whiteanddark, dass du diesen Thread eröffnet hast!
 
auch , wenn es wie ein Gegensatz aussieht , dass Sex und Tod eigentlcih nix miteinander zu tun hätten , so hat ja schon Freud eine gewisse Nähe zw. beiden Erfahrungen hergestellt .

bei mir selber wars NACH dieser Erfahrung so, dass ich SEX dann irgendwie assozierte mit Tod über den Umweg Sex-schwangerschaft -Geburt -Tod , und dies einige Monate dauerte , bis sich diese Assoziation wieder verflüchtigte , bzw. ich halt mit der Aufarbeitung vorankam .....
auch wenn wir zwischendurch blödeln , können wir switchen in etwas , was wir Grenzerfahrungen oder auch Erfahrungen von totaler Ohnmacht oder totalem Ausgeliefertsein nennen könnten .
die beinharte Erkenntnis unserer zeitlichen Begrenztheit am eigenen Leib zu spüren ist nochmal was ganz anderes , als jemanden z.B. beim Sterben zu begleiten .
obwohl ich selber ein schweres trauma rund um die zentrale Erfahrung erlitten habe , möchte ich nix davon missen , denn es hat mir letztlcih viel an innerer Freiheit gebracht , die ich möglciherweise ohne diese Erfahrungen nicht erlangt hätte ....
 
Interessant dass ein Thema das mich schon so lange begleitet ich hier in diesem Forum finde Freud mich aber dass es so ernsthaft behandelt wird.

Die Frage war ob man schon selber Erfahrung mit dem nah tot gemacht hat:

Schon vor meinen 20 Lebensjahr 6 solcher Erfahrungen gemacht wo ich meiner Sterblichkeit mehr als bewusst würde davon die ersten 4 noch vor dem 18 Geburtstag. Ein einziges davon könnte man sagen war selbst Verschuldet war aber auch dafür das heftigste da ich 5mal in dieser Nacht wiedergeholt wurde. Bis zu meinem 30. Lebensjahr hab ich mich oft gefragt warum hat man mich nicht einfach gehen lassen. Erst danach hat sich sehr viel geändert und ich bin am Leben.

Für viele Menschen ist es wichtig das ich am Leben bin weil ich ihnen halt gebe ein Fixpunkt in ihrem Leben bin. Das fand ich oft sehr egoistisch wenn mir jemand sagt du musst leben weil ich es will. Eine Freundin hat mir mal gesagt ich lebe weil ich noch eine Aufgabe habe. Ich weiß nicht ob wir Menschen oder ein einzelner eine Aufgabe zu erledigen hat in seinem Leben aber was ich mit Sicherheit sagen kann das niemand stirb bevor seine Zeit nicht um ist.

Das sag ich trotz dem Wissen das einer Freundin am Anfang dieses Jahres ihr Baby frühzeitig auf die Welt geholt worden ist und es 5 Stunden auf ihrer Burst gelebt hat und eine gute Freundin vor drei Wochen sich nach ihrem 30. Geburtstag umgebracht hat.
Warum das Baby nur 5 Stunden gelebt hat und nicht 80. Jahre oder warum die Freundin 30 wurde und nicht nur 26 kann ich nicht sagen.

Ich weiß nur dass ich zu oft beinahe gestorben wäre obwohl ich nicht leben wollte, und viele Momente erlebt habe wo ich auch nicht verstanden habe warum das so passiert ist obwohl es eigentlich anders ausgehen müssen.

Ab und zu kann man deutlich spüren dass es Sinn macht und ab und zu fragt man sich "Warum"!
 
die FRage nach dem WARUM ist auf jeden Fall immer da , auch wenn wir wissen , dass es darauf keine verbindliche Antwort geben kann ...
Tatsächlich fragt man sich oft , warum Kinder sterben und sehr alte oder kranke Menschen nicht sterben können .

auch bleibt offen , ob unsere Wille zu leben einen Einfluss drauf hat , ob wir " zurückkommen " oder nicht .

und das mit dem " Erfüllen von Aufgaben " , hab ich zumindest schon so erlebt :
ich hatte grad mein 3. Kind bekommen , und es DURFTE eigentlcih gar nicht sein , dass ich gehe ...

DAs , was allerdings wirklich ein massives Probelm für mcih war :
dass ich unmittelbar NACH dieser Erfahrung auf der Intensivstation völlig alleine mir selbst über lassen war , und in mir sowohl körperlich als auch psychisch völligesChaos , Ratlosigkeit und verwirrung herrschte .
wenn ich das revue passieren lasse, dann kommt genau HIER die Unfassbarkeit auf ....
Alle sind geflüchtet und haben mich voll alleine gelassen in einer Haltlosigkeit und in einem Fallen ohne Ende ....
GENAU hier ist aber der Einsatz des Personals gefragt .
ich weiß natürlich , dass sich heute schon sehr viel geändert hat .
Aber POSTTRAUMATISCH '/ welcher Art auch immer ) braucht man dann die max. betreuung .
 
Gerade die Warum-Frage macht den Menschen zum Menschen! Eine Antwort darauf zu finden, ist oft sehr, sehr schwer. Aber ich habe in meinem Leben schon manchmal die Erfahrung machen müssen, dass alles irgend einen tieferen Sinn hat, auch wenn man es in schweren Situationen nicht glauben mag. Irgendwann kommt man aber drauf! Es ist sogar so, dass jeder noch so harte Schicksalsschlag auch etwas Positives in sich haben kann, auch wenn man erst nach Jahren dahinter kommt. In der schweren Situation ist es aber ganz wichtig, dass man Hilfe bekommt, sei es durch Menschen, durch Religion oder was auch immer.

Ich hoffe auch, dass der Ansatz in der Medizin inzwischen einen Paradigmenwechsel hinter sich hat und sich nicht nur um das technische Reanimieren kümmert, was genau definiert abläuft (Herzmassage, Adrenalinspritzerl, danach Herzüberwachung, ....), sondern dass man sich auch um die Psyche des armen Menschen kümmert. Ob da genug Geld zur Verfügung steht, da ja überall gespart werden muss?

Interessant finde ich, dass man sich offensichtlich am Übergang vom Leben zum Tod entscheiden kann, ob man stirbt oder nicht, zumindest lese ich das aus den Postings heraus. Das empfinde ich als Trost, da man dann noch eine Chance hätte, doch noch weiterzuleben, wenn man meint, man wird noch gebraucht oder hat noch nicht genug gelebt.
 
Also ich weiß nicht, wie es jetzt ist, vor sechs Jahren wurde ich da nicht betreut - im Gegenteil, mir wurde die Information, dass ich zurückgeholt werden musste, beiläufig in einem Nebensatz hingeworfen. Und dann wurde mir noch Drogensucht unterstellt, weil ich wohl nach der OP im Schock durchgedreht bin (wurde mir erzählt, meine Erinnerung setzt erst 24 Stunden nach dem Unfall wieder ein).

Die warum-Frage stell ich mir nicht mehr. Wenn ich mein Kind anschaue, dann weiß ich, warum ich nicht sterben durfte. Wobei ich js eh davon überzeugt bin, dass nie geplant war, dass ich an diesem Tag sterbe. Das war ein Wink mit dem Zaunpfahl, in Sachen Persönlichkeitsentwicklung und Lebensgestaltung voranzuschreiten. Und es ist gelungen. :)
 
da es immer mehr Menschen gibt , die eine Reanimation überlebt und dabei ein Nahtoderfahrung gmacht haben ....
Ja - dank der unglaublichen Intensivmedizin...
.. und ich selber ebenfalls zu dieser Gruppe gehöre , stelle ich einfach mal dieses thema in die Mitte .
Ja, und passt auch. Denn Tod und Eros gehen Hand in Hand... (vulgo Thanatos... )
, um auch rauszufinden , inwieweit sich schon jemand mit seinem eigenen Tod auseinandergesetzt hat , ... .
Ja sehr. Bis zu lustvollen oder auch leidvollen Sterbens- und Todessehnsucht... (ganz ohne suizidale Versuche oder Fantasien).
.., und hat mich völlig unvorbereitet getroffen , wobei jeder Jahrestag die Heftigkeit dieser Erfahrung ( im Kontext mit der Geburt meines 3. kindes )reaktiviert und einen neuen Zugang dazu schafft ..
Beides tut es doch immer. Vergessen ist doch so viel schwerer als Erinnern... und wenn ein jährlicher Geburtstag über diesen Weg zu einem doppelten Geburtstag wird, umso mehr.
Da liegt es wohl an der subjektiven Bewertung und eben Einordnung ins eigene und auch gemeinsame Leben.
.. nun zu meiner konkreten Frage , inwieweit ihr Euch schon mit der Frage nach dem eigenen Tod , aber auch der Möglichkeit , " zurückgeholt " zu werden , möglciherweise sogar unfreiwillig , beschäftigt und auseinandergestzt habt .
Sehr. Aus verschiedenen Gründen und in verschiedenen Kontexten.
Aber auch, weil Suizide immer wieder (oft genug zu meiner Verärgerung) meine Wege behindern (Zugausfall etc...).
Das Thema "zurückgeholt werden" ist allerdings im Spektrum meiner Gedankenwelten erst mit dem dir bekannten Anlassfall aufgetreten. Aber das schließe ich fast aus aus bewussten Überlegungen ... die eigene Einflussnahme ist diesbezüglich so etwas von Null...

...als Teenager habe ich einmal eine sehr beeindruckende Geschichte gelesen - ein Gehirn in einem Tank in Nährlösung, das alles daran setzt, endlich seinen Tod und seine Befreiung aus dieser unwürdigen Lebenssituation herbeizuführen ....

Es gehört für mich zum Freiheitsbegriff des Individuums untrennbar dazu - dass man mit dem eigenen Sterben und Tod-Sein ein das eine oder andere Sterbenswörtchen mitreden können sollte...

Was mich aber unglaublich zur Zeit schockiert und berührt - sind die insznierten Massenmorde durch Enthauptungen ... diese relativieren so Vieles..

ps ... Nahtoderfahrung hatte ich noch keine. Aber einmal, im Moment eines schweren Verkehrsunfalls (den ich nahezu unverletzt überstanden hatte) ... wurde mir gesagt, dass ich noch nicht gehen dürfte, denn es gäbe noch eine Aufgabe für mich. Diese habe ich bis heute nicht gefunden.
 
Zuletzt bearbeitet:
und wenn ein jährlicher Geburtstag über diesen Weg zu einem doppelten Geburtstag wird, umso mehr.

allerdings "feiere " ich meinen doppelten Geburtstag praktisch still oder alleine , oder mit meinem " Lebensretter " ----
denn es ist für meine eigenen Kinder ( noch ) ein Tabuthema , das ihre Welt überfordern würde .
eine oder andere Sterbenswörtchen mitreden können sollte...
....
das ist natürlich wieder ein anders , total interessantes Thema , etwas , was uns noch beshäftigen wird ...
wurde ich da nicht betreut - im Gegenteil, mir wurde die Information, dass ich zurückgeholt werden musste, beiläufig in einem Nebensatz hingeworfen.

Offenbar mangelt es hier nach wie vor ---- und Arbeitsüberlastung des Personals gilt natürlich als gute Ausrede , bzw. " Geldmangel " , um qualifiziertes Personal zur Verfügng zustellen , was auf Intensivstationen aber unbedingt notwendig wäre , denn sehr viele müssen dort irgendein Trauma oder eine lebensbedrohliche Situation verarbeiten .

der zustand " lebensbedrohlich " hat mich unweigerlich in die Erschütterung auf allen Ebenen gebracht , es erschüttert die eigene Persönlichkeit , Dein Weltbild - und MEnschenbild , deine Einstellungen und Lebenszugänge ...
und trotzdem ERWEITERT es auch die eigenen Blickwinkel ....
auch wenn in diesem Zusammenhang vieles schlecht gelaufen ist , so möchte ich all diese Erfahrungen nicht missen , denn sie bringen/ und brachten mich in ungeahnte und unvorstellbare WEiten meiner Existenz ------, die ich oft im Alltag vergesse , aber die am "JAhrestag " dann wieder aktuell werden
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
allerdings "feiere " ich meinen doppelten Geburtstag praktisch still oder alleine , oder mit meinem " Lebensretter " ----
denn es ist für meine eigenen Kinder ( noch ) ein Tabuthema , das ihre Welt überfordern würde ..
Naja, ich verstand es so, dass es mit der Geburt des Kindes im Zusammenhang war. Also - ist es mittlerweile ein doppelter eigener und der des Kindes... also ein echter Dreifacher... ;)

:hmm: .. mit dem zweiten bin ich mir nicht sicher. Wie oft mich mein Kind damit überrascht hat, was und wie es schwierige Situationen bewältigt und erlebt hat. Man kann Kinder fast nicht überfordern, wenn man selbst eine gefestigte Position hat... Wirklich, je später es thematisiert wird umso traumatischer wird es für das oder die Kinder. Denk' da drüber nach...
 
die FRage nach dem WARUM ist auf jeden Fall immer da , auch wenn wir wissen , dass es darauf keine verbindliche Antwort geben kann ...
.....
Die Frage nach dem "Warum" ist klassisch ein falsch und fälschlich gestellte. Man kann sie auch einfach als eine Art Negativabbild unseres "Denkens und seiner Schulung" betrachten.
Wir sind einfach zu viel mit "Ursache - Wirkung" indoktriniert worden.
Anders denken. Dann stellt sich diese Frage von selbst nicht mehr.

...
DAs , was allerdings wirklich ein massives Probelm für mcih war :
dass ich unmittelbar NACH dieser Erfahrung auf der Intensivstation völlig alleine mir selbst über lassen war , und in mir sowohl körperlich als auch psychisch völligesChaos , Ratlosigkeit und verwirrung herrschte .
wenn ich das revue passieren lasse, dann kommt genau HIER die Unfassbarkeit auf ....
Was löst nun wirklich das Gefühl des Problems aus? Denn die Umstände als solche sind dir ja von der anderen Seite her nicht unbekannt...

....Alle sind geflüchtet und haben mich voll alleine gelassen in einer Haltlosigkeit und in einem Fallen ohne Ende ....
GENAU hier ist aber der Einsatz des Personals gefragt .
ich weiß natürlich , dass sich heute schon sehr viel geändert hat .
Aber POSTTRAUMATISCH '/ welcher Art auch immer ) braucht man dann die max. betreuung .
Geeignete. Maximale vielleicht nicht.
Und ich habe dies unlängst in meinem Umfeld erlebt - das Notwendige, Unvermeidbare war zwar das Richtige aber nicht das "Gute" für den Patienten.
Ich weiß, dass ich in einer solchen Situation nicht enden wollte - eingesperrt in mir selbst, ausgeliefert und hilflos... wahrscheinlich würde ich danach nicht mal mehr in der Klappsmühle einen Platz bekommen... :roll:
Aber - ich habe so einen Eindruck, dass hier bei dir noch etwas anderes eine Rolle spielt. Und ich frage mich - was. Und ich hab so ein Gefühl - du auch.
Rational passt es. Rationalisiert halt...

Ach ja... ein Text aus frühen Jahren:

..Angesichts der drohenden Verknappung
wohn wir mal zu allen freundlich sein.
Könnte sein, bei unserer Bestattung
wärn wir plötzlich ganz allein.

Alle schneiden sich die Welt in Scheiben,
und dann ist bald nichts mehr an ihr dran.
Wir wolln heute mal bescheiden bleiben,
sehn sie uns noch mal im Ganzen an.

....
(Konstantin Wecker)

Ich habe mich damals gefragt, was einen bewegt solche Texte (eine fantastische LP!) zu schreiben... offenbar schon am Zenith der Drogenerfahrungen, wie man kurz darauf lesen musste..
 
Denn die Umstände als solche sind dir ja von der anderen Seite her nicht unbekannt...

es sind IMMER 2 paar Schuhe , ob Du nun auf der einen SEite bist oder auf der anderen ...

ich vergleich das immer mit einer Geburt :
es ist eines , bei einer Geburt anwesend / hilfreich / oder beteiligt zu sein , ODER :
eine Geburt am eigenen Leib zu erfahren ....

nun , bei einer Geburt kann dir eigentlich nicht wirklich jemand helfen , da musst du einfach durch , und beim ( langsamen und qualvollen --- wie in meinem Fall ) Sterben musst du auch ganz alleine durch --- und wahrscheinlich war der weg " zurück " der einsamste meines ganzen Lebens --- nicht nur , weil ich auf der Intensivstation ganz alleine war und niemand mit mir redete , sondern es hätte auch irgendwie körperlcihe Nähe gebraucht unter all den Maschinen , damit ich das Gefühl gehabt hätte , tatsächlich wieder unter den Lebenden zu sein --------------
Aber es war v.a. das Gefühl von Gewaltanwendung und Brutalität , da ich intubiert ohne Sedierung am Bett mit den Händen festgebunden war , und ich das Gefühl von Folter hatte , da ich mich dadurch in keinster Art und weise verständigen und bemerkbat machen konnte ----
und eigentlich war dann danach doch so die Erkenntnis , dass zumindest DAS nicht hätte sein müssen ....
 
.. mit dem zweiten bin ich mir nicht sicher. Wie oft mich mein Kind damit überrascht hat, was und wie es schwierige Situationen bewältigt und erlebt hat. Man kann Kinder fast nicht überfordern, wenn man selbst eine gefestigte Position hat... Wirklich, je später es thematisiert wird umso traumatischer wird es für das oder die Kinder. Denk' da drüber nach...
+

naja , die älteren beiden haben das ja auch so ziemlcih unmittelbar mitgekriegt ....
die betroffene Tochter selber hat das " eh schon x-mal gehört " :roll::roll:, und die beiden jüngeren kennen es zumindest ansatzweise ....
aber so zum " Feiern " würden sie das nicht ganz passend finden ....
und ich selber werde dazu wahrscheinlich nie " gefestigt " sein , denn es bewegt mich jedes Jahr wieder von neuem , udn wenn ich es zulasse und mich nicht dagegen wehre , erschüttert es mich sogar ....
 
nun zu meiner konkreten Frage , inwieweit ihr Euch schon mit der Frage nach dem eigenen Tod , aber auch der Möglichkeit , " zurückgeholt " zu werden , möglciherweise sogar unfreiwillig , beschäftigt und auseinandergestzt habt .
Zunächst einmal gratuliere zum Start dieses Threads, in dem sich offenbar eine Runde an sehr interessanten Menschen eingefunden hat. :daumen:

Ich kann mit keiner Nahtoderfahrung aufwarten.

Die Frage nach dem eigenen Tod hat mich hingegen bspw. zuletzt vor vielen Jahren beschäftigt, als mein Vater in - relativ - jungen Jahren verstorben ist, naja und jetzt ganz aktuell, weil bei einem Vorgesetzten von mir, einem äußerst vitalen Menschen, Krebs diagnostiziert wurde. Er wird's höchstwahrscheinlich überleben, wobei man bei Krebs ja nie ganz gesund wird. Ich habe mich gefragt, was würdest Du machen wenn Dir jemand sagt, Du hast nur noch kurze Zeit zu leben. Die Antwort ist für mich ganz einfach: Wahrscheinlich nichts anderes als ich heute tue. Ich würde kein Geld verprassen oder so, oder herumreisen. Wenn mich heute wer fragt, was ich morgen tun werde, wüsste ich keine Antwort, warum sollte sich das ändern? Ich lasse mich vom Leben überraschen. Das Leben hat mir schon so einige schöne Momente beschert, und darüber bin ich froh. Vielleicht kommen noch einige dazu. Müsste ich morgen abkratzen, würde ich sagen, danke für alles was ich erleben durfte. Leid täte es mir nur um die (wenigen) Menschen, die um mich trauern würden.

Angst vor dem Tod habe ich keine, aber sicher vor der Frage, wie es dazu kommen wird. Schmerzen, langsames Dahinsiechen, abhängig sein von anderen, bei diesen Vorstellungen beutelt's mich.

Die Möglichkeit, zurückgeholt zu werden ... ehrlich gesagt habe ich mir darüber nie Gedanken gemacht, bevor ich Dich kennengelernt habe, whiteanddark. Ich könnte dazu auch keine Meinung abgeben, da fehlt mir einfach die Vorstellung dafür.

Es ist sehr erschreckend, wenn man in diesem Forum zuerst blödelnd herumalbert und dann im nächsten Augenblick erkennen muss, was manche heir erleben mussten und welche Schicksale sich hinter manchen Avataren verbergen.
Ich finde dieses Forum eigentlich deshalb so wertvoll, weil man so interessante Menschen kennenlernt. Es wird ein Thread über Nahtoderfahrung aufgemacht, und prompt finden sich mehrere User, die das schon miterleben mussten.

Blödeln, herumalbern, das gehört doch dazu - was in manchen Threads hingegen ärgerlich ist, ist das provinzielle Niedermachen von Leuten, die der Forengemeinde etwas aus ihrem Leben erzählen, das oberg'scheite Gehabe grade von Ahnungslosen. Aber das ist OT.

auch , wenn es wie ein Gegensatz aussieht , dass Sex und Tod eigentlcih nix miteinander zu tun hätten , so hat ja schon Freud eine gewisse Nähe zw. beiden Erfahrungen hergestellt .
Na sicher, lebte ja lange Zeit in Wien, eine Stadt die ja zweifellos für eine gewisse Liebe zum Tod bekannt ist, aber eben auch für Josefine Mutzenbacher. ;)

die FRage nach dem WARUM ist auf jeden Fall immer da , auch wenn wir wissen , dass es darauf keine verbindliche Antwort geben kann ...
Tatsächlich fragt man sich oft , warum Kinder sterben und sehr alte oder kranke Menschen nicht sterben können .
Gerade die Warum-Frage macht den Menschen zum Menschen! Eine Antwort darauf zu finden, ist oft sehr, sehr schwer. Aber ich habe in meinem Leben schon manchmal die Erfahrung machen müssen, dass alles irgend einen tieferen Sinn hat, auch wenn man es in schweren Situationen nicht glauben mag. Irgendwann kommt man aber drauf! Es ist sogar so, dass jeder noch so harte Schicksalsschlag auch etwas Positives in sich haben kann, auch wenn man erst nach Jahren dahinter kommt. In der schweren Situation ist es aber ganz wichtig, dass man Hilfe bekommt, sei es durch Menschen, durch Religion oder was auch immer.
Das sehe ich überhaupt nicht so wie Ihr. Ich habe mir die Frage nach dem Warum nie gestellt. Ich sehe es eher wie Monty Python's in "Der Sinn des Lebens": Wir sind doch viel zu unbedeutend, um irgendwelche Warum-Fragen zu stellen. Letztlich sind wir doch nur kleinste Bausteine eines riesigen Zufallsprozesses, in den wir nur marginal eingreifen können. Einen tieferen Sinn in irgendwas zu suchen oder gar zu finden, das halte ich für vermessen. Aber ich respektiere natürlich Deine Meinung, Harry.

dass ich unmittelbar NACH dieser Erfahrung auf der Intensivstation völlig alleine mir selbst über lassen war , und in mir sowohl körperlich als auch psychisch völligesChaos , Ratlosigkeit und verwirrung herrschte .
wenn ich das revue passieren lasse, dann kommt genau HIER die Unfassbarkeit auf ....
Frechheit.
Und dann wurde mir noch Drogensucht unterstellt, weil ich wohl nach der OP im Schock durchgedreht bin (wurde mir erzählt, meine Erinnerung setzt erst 24 Stunden nach dem Unfall wieder ein).
Frechhheit.
 
"Der Sinn des Lebens":

den sinn von solchen dramat. Ereignissen zu suchen , ist einfach ein Mittel , um sich wieder zu stabilisieren .
es sicher eine sehr schwierige Sache , sich als Spielball von Zufall und Sinnlosigkeit zu empfinden ...
den " sinn " , den wir in diesem zusammenhang einem Event geben , ist ja rein subjektiv , und hilft mit , damit fertig zu werden .
es ist sicher kein allgemiengültiger Sinn , nicht mal einer , der genauso für eine ganz nahestehende Person so sein muss , es ist einfach das Gefühl , dass dein Leiden nicht sinnlos war und sei es auch nur , um deinen eigenen Horizont zu erweitern , und schon mal erlebt zu haben , wie das LEben aus deinem Körper verschwindet , oder die Todesangst , die dich verwirrt , wenn du nicht weißt , was mitdeinem Körper grad geschieht ....
 
den sinn von solchen dramat. Ereignissen zu suchen , ist einfach ein Mittel , um sich wieder zu stabilisieren .
es sicher eine sehr schwierige Sache , sich als Spielball von Zufall und Sinnlosigkeit zu empfinden ...
den " sinn " , den wir in diesem zusammenhang einem Event geben , ist ja rein subjektiv , und hilft mit , damit fertig zu werden .
es ist sicher kein allgemiengültiger Sinn , nicht mal einer , der genauso für eine ganz nahestehende Person so sein muss , es ist einfach das Gefühl , dass dein Leiden nicht sinnlos war und sei es auch nur , um deinen eigenen Horizont zu erweitern , und schon mal erlebt zu haben , wie das LEben aus deinem Körper verschwindet , oder die Todesangst , die dich verwirrt , wenn du nicht weißt , was mitdeinem Körper grad geschieht ....
Ich verstehe Dich schon ... oder auch nicht, weil bzgl. so eines extremen Ereignisses kann ich nicht mitreden. Aber ich ahne zumindest, was Du meinst, es ist wohl eine Art Selbstschutzmechanismus.

Du hast die Frage jedoch wesentlich allgemeiner gestellt, nämlich warum Kinder sterben und Alte schwerkranke nicht. Und hier finde ich die Frage - wenn sie metaphysisch gemeint ist - einfach vermessen.
 
es gibt SEHR viele Alte und Kranke , die unbedingt sterben WOLLEN und nicht können oder dürfen , und für die es sehr wohl eine ERlösung wäre , aus ihrer eigenen Sicht ....
und so vwie auch calamos schon angedeutet hat , würden viele Menschen auch sehr gerne ein " Sterbenswörtchen " mitreden wollen ( dürfen ) , was ja auch eine gewisse Selbstbestimmtheit bedeuten würde .
Der " Sinn " eines schweren endlosen Leidens stellt sich einfach auch , wennman als Behandler mitzuschauen muss und nicht helfen kann ... und zeigt halt die " PRAXIS " , dass oft die Sinnfrage auftaucht udn wir nix haben als antwort ..... die vielleicht sowieso nix wert wäre , aber immerhin eingewisses Kausalitätsbedürfnis von vielen kranken Menschen abdeckt ...

DAs Sterben von Kindern ist ein ganz eigenes Kapitel , und würde diesen Rahmen hier sprengen , auch das Sterben von ungeborenen kindern , --- was auch wieder ein eigenes Lebensthema für mich war ......
 
es gibt SEHR viele Alte und Kranke , die unbedingt sterben WOLLEN und nicht können oder dürfen , und für die es sehr wohl eine ERlösung wäre , aus ihrer eigenen Sicht ....
und so vwie auch calamos schon angedeutet hat , würden viele Menschen auch sehr gerne ein " Sterbenswörtchen " mitreden wollen ( dürfen ) , was ja auch eine gewisse Selbstbestimmtheit bedeuten würde .
Wie schon erwähnt, auch für mich gehört es zu den grauenhaften Vorstellungen, in der letzten Phase vor dem Tod von anderen abhängig zu sein, grade weil für mich Unabhängigkeit eines der höchsten anzustrebenden Güter überhaupt ist. Aber das was Du andeutest, nämlich Sterbehilfe, das wäre für mich nicht die Lösung, sondern eine Verschlimmerung des Problems, weil es würde bedeuten, dass vielleicht jemand einen Tag mit schlechter Laune ausnützen würde, um mich völlig legal ums Eck zu bringen. Grade bei alten, gebrechlichen Menschen gibt es sehr starke Stimmungsschwankungen, wie willst Du da rauslesen, was sie wirklich wollen?

Ich kann mich interessanterweise noch sehr gut an ein paar Gespräche in meiner Kindheit mit meiner Oma erinnern, hab ihr bspw. gesagt, na nächstes Jahr mach dies und das, und sie hat gemeint, na wer weiß ob i nächstes Jahr noch auf der Welt bin (und zwar ohne Augenzwinkern oder so). Sie ist dann immerhin 90 Jahre alt geworden. ;)

Der " Sinn " eines schweren endlosen Leidens stellt sich einfach auch , wennman als Behandler mitzuschauen muss und nicht helfen kann ... und zeigt halt die " PRAXIS " , dass oft die Sinnfrage auftaucht udn wir nix haben als antwort ..... die vielleicht sowieso nix wert wäre , aber immerhin eingewisses Kausalitätsbedürfnis von vielen kranken Menschen abdeckt ...
Ach so, Du meinst sie fragen warum sie net "hinübergehen" können, und Du musst ihnen Antworten geben. Naja, da würd ma ehrlich gesagt nix Gscheites einfallen ...
 

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