Privat Diverses Neues Prostitutionsgesetz: Strafe droht auch Kunden von Studios

Richtig!

Aber genau das ist eben das Argument der Anrainer.

Aber egal was, ob Schanigarten, Tanzlokal oder Wohnungsprostitution...alle fürchten sich vor den Anrainern, weil es immer welche gibt die dagegen sind....und die werden gehört, weis am lautesten schreien!


In Abwandlung von Schiller
"Es kann der Frömmste nicht in Frieden bleiben (oft zitiert: leben), // Wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt." - Wilhelm Tell IV,3 / Tell

"Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben
Wenn ihn die schöne Nachbarin gefällt
Und ihm das Schicksal vor der eignen Haustür
Solche schönen Beine stellt
Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben
Wenn ihn der Himmel nicht verschont
Ich bin versucht, der Versuchung nachzugeben
Wenn nebenan die Sünde wohnt

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Aber wer kann das wirklich wollen? Ich versteh das nicht.
Der ursprüngliche Ansatz war der Straßenstrich im Stuwerviertel, in dem schon unter Tags Schulmädchen am Heimweg von geilen Spinnern angequatscht worden sind. Dagegen wollte die Politik vorgehen. Gleichzeitig wollten die Damen und Herren Politiker mit dem Gesetz die gesamte Grauzone reduzieren, und die schwammige Grenze zur Illegalität, dem Menschenhandel, fehlenden Aufenthaltstiteln, fehlenden Gesundheitszeugnissen oder andere Papieren, Schwarzarbeit, Zwangsprostitution, Geldwäsche, usw. scharf ziehen.
Grundsätzlich ist das als Menschenfreund und Steuerzahler in diesem Land zu begrüßen. Ich bin sicher, dass keiner hier gerne Steuerhinterziehung oder gar Menschenhandel unterstützen will.
Was aber Themenverfehlung durch den Gesetzgeber ist, dass es einerseits keine Förderung der Akzeptanz der Prostitution gibt, weil es sonst viel einfacher wäre, SW zu sein, andererseits die Kunden mit hineingezogen werden. Und natürlich ist die Annahme sehr blauäugig, dass mit offiziellen Lokalen, die durch den Magistrat abgenommen worden sind, alles im strahlenden Licht glänzen und gesetzeskonform sein wird.
 
Der Strassenstrich muss endgültig verschwinden! Wir leben nicht im Mittelalter!
 
Der Strassenstrich muss endgültig verschwinden! Wir leben nicht im Mittelalter!

bin ich gegenteiliger meinung.
in der reportage neulich "Abenteuer Leben" (hinweis hier: http://www.erotikforum.at/fuer-maen...ghtclub-maxim-wien.200538-seite85#post3623746; bei ATV habe ich es nicht gefunden,) erklärt ein spezialist von der (ich glaube) sexworker.at, warum der strich sehr wohl seine berechtigung hat. haben sollte.
das war sehr plausibel und deckt sich mit meinen beobachtungen. ist mir jetzt aber zu mühsam, ausserdem etwas off-topic.
 
ja, straßenstrich hat berechtigung, ist eine art schutz für die mädchen, die in kein studio wollen. übrigens würde diesen kunden auch eine strafe drohen, wenn sie in eine private wohnung gingen, es sei denn, es ist die eigene, oder? wie siehts mir auto aus? das sollte meiner meinung nach doch auch strafbar sein, oder?

ich mach mir sorgen, dass nicht nur die kunden und mädchen in die illegalität getrieben werden, sondern, dass die mädchen in eine abhängigkeit getrieben werden, die es vorher noch nicht so stark gab. das thema hatten wir allerdings schon.
 
...ich mach mir sorgen, dass nicht nur die kunden und mädchen in die illegalität getrieben werden, sondern, dass die mädchen in eine abhängigkeit getrieben werden, die es vorher noch nicht so stark gab. das thema hatten wir allerdings schon.

Deine Sorgen sind sicher nicht unberechtigt! Wie Du sagst, wurde hier auch schon abgehandelt. Aber so wird's kommen.
 
Grüß euch, meld mich zurück aus dem Krankenhaus. Die Ärtze dort finden mich offensichtlich so unwiderstehlich, dass sie mich öfters zu sich rufen :lol: :roll: :lol:

Also, ich hab meine geschätze Lycisca gefragt, sie hat sicher ihre Gründe, warum sie sich nicht offen in die Diskussion einmischen will, aber ihre beiden Mails kann ich sicher ohne schlechten Gewissens hier reinkopieren:


Hast du Infos, was wirklich kommen wird?

Derzeit ist sehr viel im Fluss. Zum Beispiel wurde kürzlich auch im Nationalrat diskutiert, dass die derzeitige Situation für Sexarbeiter menschenunwürdig ist (siehe Parlamentskorrespondenz). Vorhersagen, was wirklich kommen wird, könnte wohl nur ein Prophet.

Stimmt die Fantasie, dass zukünftig "nur mehr" Laufhäuser und Bordelle akzeptiert werden?

In Westösterreich ist diese Fantasie Realität. Ob die Politik dies letztlich in Ostösterreich auch will, ist offen.

Liebe Grüße, deine Lycisca


Und....geschätze Lycisca hat mich auch über einen von mir mehrmals zitierten Fehler hingewiesen. Ich hab eine Bekannte, die bei der deutschen Arbeitsargentur arbeitet und mir die Situation so geschildert hat, Lycisca besserte mich aber aus und da will ich euch auch gerne teilhaben lassen:

Liebe Salome, ich habe mir den Thread nochmals durchgesehen. Dabei ist mir ein inhaltlicher Fehler aufgefallen:

in Deutschland [...] (also Prostitution ein normaler Beruf wie jeder, am deutschen Areitsmarkt bekommen arbeitslose Frauen auch ganz normal den Tipp zur Prostituion)....

So stimmt das nicht: Arbeitsämter vermitteln keine Stellen im Rotlicht, haben dies auch nie getan, und dies ist auch durch höchstgerichtliche Entscheidungen gedeckt (Grund: die Konfrontation mit Sexualität ist den Mitarbeitern des Arbeitsamts unzumutbar). Dies ist aber keineswegs "hinterwäldlerisch", denn vom selben Höchstgericht (Bundessozialgericht) stammen Erkenntnisse, die letztlich den Boden für das deutsche Prostitutionsgesetz bereitet haben.

Übrigens gab es einen ausgewogenen TV Beitrag über die Situation in Wien: "Abenteuer Leben - hinter den Kulissen des Geschäfts rund um die käufliche Liebe" (8.5.2012 auf Kabel1 ... im Sexworker Forum > Filme über Sexarbeit gibt es einen Stream davon).

Liebe Grüße, Lycisca
 
Da die Dokumentation "Abenteuer Leben", welche auf Kabel1 gelaufen ist, bereits mehrfach angesprochen wurde:

Hier der Link auf YouTube zu dem relevanten Teil der Sendung:

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Liebe Grüße

christian
 
Arbeitsämter vermitteln keine Stellen im Rotlicht, haben dies auch nie getan, und dies ist auch durch höchstgerichtliche Entscheidungen gedeckt (Grund: die Konfrontation mit Sexualität ist den Mitarbeitern des Arbeitsamts unzumutbar)...
Da haben wir es ja wieder! Man verlangt von den SW, Steuern zu zahlen "wie jeder andere". Wenn aber im Ausgleich dafür der Staat für sie etwas tun sollte - Arbeit vermitteln - ist das plötzlich unzumutbar.
So geht das nicht! Wenn man SW "wie alle anderen" behandeln und von ihnen Steuern kassieren möchte, muss man auch bereit sein, ihnen Arbeit zu vermitteln.
Es gibt kein Nehmen ohne Geben! Sonst degradiert sich der Staat zum bloßen Handaufhalter und betätigt sich als - "Steuerhehler"...
 
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Nunja...du verkennst sie Lage. Worüber ich mich beklagt habe ist das Gerücht, dass in Deutschland arbeitslosen Frauen Prostitution als ein Job unter anderen vermittelt wird - so a la: wenn sie sonst nichts finden, das geht eh. Und....so sehr ich der sexuellen Dienstleistung positiv gegenüber gestellt bin: das kann nun wirklich nicht der Fall sein ....
 
Es könnte ja auch eine arbeitlose SW aufs Arbeitsamt kommen und sagen: Ich habe meinen Job als SW verloren. In diesem Staat zahle ich Steuern. Hier ist mein Steuerbescheid. Ich möchte also so behandelt werden "wie alle anderen". Dafür verlange ich, dass mir ein neuer Job als SW vermittelt wird...
Und was erwidern da die "professionellen" Arbeitsvermittler: Sorry, Sex ist uns - höchstberichtlich bestätigt - "unzumutbar"...
Das ist ja ein Skandal!
 
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In Deutschland kommt es nicht zwingend darauf an,ob man Steuern gezahlt hat, wenn man sich arbeitslos meldet, sondern darauf,ob man Beiträge in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt hat. Ist dem so, braucht man einen Nachweis der letzten Arbeitsstellen, dann wird daraus das Arbeitslosengeld errechnet.
 
Nun gut, dann war die Dame eben als SW angestellt. Es wurden Steuern und Sozialversicherungsbeiträge, Kammerumlage etc abgeführt.
Sie wurde gekündigt und ist arbeitslos. Sie kommt aufs Arbeitsamt und möchte gleich wie alle anderen behandelt werden - also einen Job als SW vermittelt haben.
Und bekommt zu hören, dass eine solche Vermittlung "unzumutbar" wäre. Unzumutbat fürs Personal des Arbeitsamtes wohlgemerkt, nicht für die SW.

Da wundert es micht nicht, dass sie am Absatz kehrt macht und sagt: Scheiß Staat, ich zahle ihm künftig weder Beiträge noch Steuern, auch keine Arbeiterkammerumlage etc. Denn wenn ich mal jemanden brauche, ist eh niemand für mich da. Also arbeite ich lieber schwarz und lege mir vom Ersparten etwas beiseite...
 
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Es wäre mir zu umständlich, mich jetzt in diese Materie zu vertiefen.
Ob es "angestellte SW" gibt oder nicht, hat weder für mich persönlich noch für das EF irgendwelche Auswirkungen.
Berichtet wird jedenfalls, dass dies im liberaleren NW-Eck und am Rhein der Fall sein soll.

Ob dies arbeits- und sozialrechtlich tatsächlich und exakt so ist, könnte nur ein Experte vor Ort beurteilen.
 
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Da haben wir es ja wieder! Man verlangt von den SW, Steuern zu zahlen "wie jeder andere". Wenn aber im Ausgleich dafür der Staat für sie etwas tun sollte - Arbeit vermitteln - ist das plötzlich unzumutbar.
So geht das nicht! Wenn man SW "wie alle anderen" behandeln und von ihnen Steuern kassieren möchte, muss man auch bereit sein, ihnen Arbeit zu vermitteln.
Es gibt kein Nehmen ohne Geben! Sonst degradiert sich der Staat zum bloßen Handaufhalter und betätigt sich als - "Steuerhehler"...

Natürlich ist es Dein Recht, eine Meinung nicht zu teilen - Man nimmt dies selbstverständlich auch zur Kenntnis. Jedoch solltest Du auch zur Kenntnis nehmen, dass Andere (unter Anderem auch die Gesetzgeber in Deutschland - und (soweit wir Einblicke haben) auch in Österreich) einen Grundsatz nicht verletzen.... Die sexuelle Selbstbestimmung ist unantastbar.

Und genau hier würdest Du mit Deiner Forderung/Meinung eingreifen... Wer Jemand gegen seinen Willen zur Sexarbeit vermittelt oder etwa dazu zwingt, würde sehr schnell mit dem Strafgesetz in Konflikt kommen.

Und sehr viele Leute (unter Anderem auch ich) meinen, dass dies gut so ist. Aber wie gesagt: Es sei Dir unbenommen dies nicht so zu sehen - und Dich auch entsprechend zu artikulieren. Wenn Du es ändern willst bzw. der Meinung bist "das es so nicht geht", so wird ein Posting in der Anonymität des Erotikforums unter einem Nicknamen nicht wirklich was bewirken. Wenn Du möchtest, informiere ich Dich gerne, wenn es zur nächsten öffentlichen Diskussion zum Thema geht und Du vertrittst dort Dein Anliegen.

christian
 
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