Das ist aber das Charakteristische an Begegnungszonen, dass man dort nicht "einfach gehen" kann, sondern auch schauen muss, ob nicht vielleicht schon ein anderer da ist
Im Prinzip: ja, eh. Das skaliert aber nicht beliebig.
Wenn ich in Fahrtrichtung (der Autos) gehe, brauche ich mich im Prinzip um nichts zu kümmern. Gehen ist in einer Begegnungszone keine mutwillige Behinderung, die anderen müssen sich mir anpassen; in der Praxis ist das allerdings kein sonderlich angenehmes Gefühl. Gegen die Fahrrichtung gibt es jedoch einen Deadlock, der de facto nur durch Ausweichen des Fussgängers auflösbar ist - das passt auch zur gefühlten Praxis, denn die frontale Konfrontation mit einem PKW ist auch nicht gerade das, was ich permanent brauche. So weit, so gut.
Wenn jetzt, wie das von der Theorie her angedacht gewesen ist, die Besitzer der privaten Garagen die Begegnungszone, so ist der Autoverkehr homöopathisch und damit auch unproblematisch. Einem Auto hie und da aus dem Weg zu gehen ist auch einfach eine Frage der Höflichkeit.
In der Praxis fahren allerdings (nicht am Sonntag Vormittag und auch nicht um 11 am Abend, klar) so viele Autos durch die Begegnungszonen, dass man zwar in Fahrtrichtung auf der Fahrbahn gehen kann (dann durchaus mit Behinderung des Autoverkehrs), gegen die Fahrtrichtung aber nur am Fahrbahnrand. Und dadurch ist es in meinen Augen keine wirkliche Begegnungszone (im praktischen Sinn) mehr.
Eventuell wäre eine Wohnstraße geschickter gewesen (keine Ahnung, ob das überlegt wurde und falls ja, was als nachteilig empfunden wurde): dort ist nämlich zum einen Schrittgeschwindigkeit vorgeschrieben und zum anderen das Durchfahren verboten (d.h. Limitierung auf den Anrainerverkehr). Es erschließt sich mir ohnehin nicht ganz, wo die doch immer noch recht zahlreichen Autos in den Begegnungszonen eigentlich wollen, zumal diejenigen mit Kennzeichen aus dem Wiener Umland.
Wenn Du in einer Begegnungszone mitten auf der Straße gehst, weil's praktisch ist, dann bist Du für solche Zonen eigentlich nicht geeignet, wenn Du meinst, dass alle anderen für Dich Platz machen müssen
Ich meine nicht, dass mir alle Platz machen müssen, ich meine, dass das gegenseitige Platzmachen nicht mehr funktioniert, sobald die PKW-Dichte einen gewissen Wert überschreitet (vermutlich gilt das gleiche auch für die Fussgängerdichte, aber davon sind wir
noch relativ weit entfernt). Mitten auf der Strasse zu gehen ist jedenfalls ein typischer und vollkommen legitimer Anwendungsfall einer Begegnungszone.
Es will mir doch niemand klar machen, daß es Jemanden gibt, der sich über die schon breiteren Gehsteige auf der Mahü_Fuzo beklagt
Die Gehsteige sind nicht überall gleich breit, werden auch noch für andere Dinge verwendet (Schanigärten, U-Bahn-Aufgänge) und ja:
mir ist es dort an belebten Tagen schon immer zu eng gewesen. Und da sich auf der Fahrbahn zuvor ohnehin meist alles gestaut hat, sehe ich auch nicht den großartigen Verlust für die Autofahrer.
Das Geld wäre doch nach "Grünen-Philosophie" für ökologische Maßnahmen [...] besser angelegt
Oh, man kann das durchaus als ökologische Massnahme begreifen, doch...