Normalität im EF

weil ich mit bestimmten Sanktionen rechnen muss. (oder ich komm mit diesen Sanktionen klar und sprich es doch aus).

Dieses Verhalten provoziert aber. Wobei, das sichert dir wiederum Aufmerksamkeit. Und Aufmerksamkeit wirst du brauchen, wenn du Normen, Konventionen, Werthaltungen beeinflussen willst :hmm:

Auf jeden Fall beweg ich mich mit dieser nicht normativen Meinung auch innerhalb von dem was möglich ist und was nicht. Verständlich!? Irgendwie!?

Verständlich? Nicht wirklich. Alles was ist, muss auch möglich sein. Ich kann in jedem System alles behaupten, muss eben mit Sanktionen rechnen. Womit wir wieder bei deiner Definition von Macht wären.
 
Deine Vorstellung über das Wesen von Macht habe ich noch nicht begriffen. Jede Regel und jede Kategorie soll implizit Macht sein? Auf wen soll sie wie wirken? Was, wenn man sich nicht um diese Regeln kümmert? Ist die Macht dass unwirksam? :hmm:

Nein Macht ist immer wirksam, befindet sich immer und überall. Ich geh vom Foucault'schen Machtbegriff aus: Er sagt, dass Macht nicht vordergründig repressiv ist, stellt also nicht Unterdrückte und Unterdrücker_innen gegenüber, sondern meint das durch das Sprechen über bestimmte Sachen produktive und ermächtigende Diskurse entstehen und diese Diskurse wirkmächtig werden - also Macht beinhalten. Er hat das am Beispiel von Sexualität analysiert, wo er zeigt, dass Kategorisierungen, Abweichungen und Normalitäten nicht durch die Unterdrückung des Anderen, sondern erst durch das Sprechen über Sex entstehen konnten. Es entstand als auch ein Wissen über SExualität, dass als Wahrheit propagiert wurde.
 
Und noch ergänzend: Daher finde ich das EF auch so spannend. Foucault sagt in dem Zusammenhang auch, dass das "westliche" Denken über Sexualität mit der scienta sexualis und dem Geständnis zusammenhängt. Es wurde ein Imperativ errichtet, der die Menschen dazu bringt Geständnisse über ihren Sex zu machen, darüber zu reden. Ich finde diesen Imperativ gibt es hier auch...
 
Es wurde ein Imperativ errichtet, der die Menschen dazu bringt Geständnisse über ihren Sex zu machen, darüber zu reden. Ich finde diesen Imperativ gibt es hier auch...

Bei manchen ist er aber nicht sonderlich wirkmächtig :mrgreen:

Ich werde mir Foucault einmal ansehen bevor ich hier weiter schreibe.
 
Und noch ergänzend: Daher finde ich das EF auch so spannend. Foucault sagt in dem Zusammenhang auch, dass das "westliche" Denken über Sexualität mit der scienta sexualis und dem Geständnis zusammenhängt. Es wurde ein Imperativ errichtet, der die Menschen dazu bringt Geständnisse über ihren Sex zu machen, darüber zu reden. Ich finde diesen Imperativ gibt es hier auch...

wenn ich dir nen tip geben darf;

werd hier bloss net zu imperialistisch und zu wissenschaftlic, weil...

damit können die meisten net mit, und dann werdens oft aggressiv....
 
Bei manchen ist er aber nicht sonderlich wirkmächtig :mrgreen:

Ich werde mir Foucault einmal ansehen bevor ich hier weiter schreibe.

Foucault schaut mensch sich nicht eben mal schnell an, Foucault verinnerlicht mensch sich :D
Ich empfehle: Sexualität und Wahrheit, Band 1
 
wenn ich dir nen tip geben darf;

werd hier bloss net zu imperialistisch und zu wissenschaftlic, weil...

damit können die meisten net mit, und dann werdens oft aggressiv....

Imperialistisch??? Was geht jetzt ab?
Das mit dem nicht wissenschaftlich ist schwierig, wenn ich nach meinem Macht- oder Normenverständnis gefragt wird...
.. und da samma auch scho wieder bei den Normen: es ist anscheinend doch eine Norm nicht zu wissenschaftlich/ theoretisch/ hirnwixerisch zu argumentieren. Sanktion: Aggressivität?
 
Als pseudo und snobistisch (vor allem letzteres!!!) würd ich mich zwar nicht bezeichnen - aber ich meinte ja jetzt schon öfters, dass eine Person (vor allem hier im Forum) aus Fremdwahrnehmung und Selbstinszenierung besteht. Also gut...
Trotzdem: Ich kann es nicht vergessen, mich beschäftigt es... wie auch schon erwähnt, ich denke sehr theoretisch, lese viele Theorien zu Themen die mich beschäftigen und dann kommt halt sowas bei raus (sowohl im sogenannten realen, wie auch im virtuellen Leben). Was genau soll ich jetzt deiner Meinung nach ändern?

Ums zu strukturieren:

Entweder:

1) Du schreibst eine Seminarbeit. Das Thema verstehen nur Du und Dein Professor. Wir arbeiten hinkünftig nur mehr für Bares mit. Oder

2) Du arbeitest, nach 18 Semestern nicht ganz unmöglich, an Deiner Dissertation. Das THema verstehen wieder nur Du und Dein Dissertationsvater. Oder Dissertationsmutter. Seis wies sei: Wir geben Weises nur mehr gegen Honorar.

3) Dir is a bissal fad. Du möchtest a bissal an Wirbel machen. Du genießt gern (zweifelhafte) Aufmerksamkeit. Dann mach einfach weiter wie bisher.

4) Du suchst auf diesem (etwas verqueren) Weg nach Spass im Leben? Lies #527 :oops:
 
Und noch ergänzend: Daher finde ich das EF auch so spannend. Foucault sagt in dem Zusammenhang auch, dass das "westliche" Denken über Sexualität mit der scienta sexualis und dem Geständnis zusammenhängt. Es wurde ein Imperativ errichtet, der die Menschen dazu bringt Geständnisse über ihren Sex zu machen, darüber zu reden. Ich finde diesen Imperativ gibt es hier auch...

:shock:

..... :hmm: ..... oiso i bin .....

..... fürs vögeln! :mrgreen:
 
Nein Macht ist immer wirksam, befindet sich immer und überall. Ich geh vom Foucault'schen Machtbegriff aus: Er sagt, dass Macht nicht vordergründig repressiv ist, stellt also nicht Unterdrückte und Unterdrücker_innen gegenüber, sondern meint das durch das Sprechen über bestimmte Sachen produktive und ermächtigende Diskurse entstehen und diese Diskurse wirkmächtig werden - also Macht beinhalten. Er hat das am Beispiel von Sexualität analysiert, wo er zeigt, dass Kategorisierungen, Abweichungen und Normalitäten nicht durch die Unterdrückung des Anderen, sondern erst durch das Sprechen über Sex entstehen konnten. Es entstand als auch ein Wissen über SExualität, dass als Wahrheit propagiert wurde.

das kommt davon, wenn man zuviel mit diesem dings da herumspielt!!! :grantig:
 
Ich stimme dem Beitrag vom Steirer zwar überwiegend nicht zu, aber in dem Punkt schon. Macht ./. Ohnmacht sind nur zwei Parteien eines Vertrags (nicht auf meinem Mist gewachsen, aber die Sichtweise gefällt mir) - sobald eine Seite sich nicht an die Vertragsbedingungen hält, wird dieser "Vertrag" unwirksam.

Ja, aber damit beginnt die Einsamkeit. Und Menschen, die aus jedem "Vertrag" ausgestiegen sind, und in ihrer eigenen kleinen Welt leben sind nicht mehr anschlussfähig, und psychotisch.


Das mit der Marke finde ich gut. Erinnert mich an Stefan Meier, der sich mit Analysewerkzeugen im Online-Bereich beschäftigt, und eben auch meint, dass sich die Akteur_innen hier ein "Image" erarbeiten... "da die im Online-Bereich häufig bestehende Anonymität den Aspekt der Selbstdarstellung im Sinne eines Selbstentwurfs zum hauptsächlichen Element der [...] Identitätsarbeit im Netz werden lässt." und er meint eben auch dass diese Arbeit am Image selbstevaluierende, wertende Prozesse beinhaltet um bei einer bestimmten Zielgruppe "erfolgreich" zu sein und "gut an zu kommen".
Und weil das Thema kollektiv versus individuell immer wieder auftaucht. Meier meint auch, dass Diskurse sich kollektiv UND individuell durch Akteur_innen bilden; Kollektive Gemeinsamkeiten finden sich erst durch die Individualität der User_innen.

Jetzt komm ich nicht mehr mit, weil mit Medientheorie hab ich wenig am Hut.

Ich muss dir auch ehrlich sagen, ich bin auf der praktischen Seite, weil ich Theorie keinen Wert per se zugestehe, auch wenn sie nötig ist, und unser Handeln strukturiert. Für mich werden Sachen aber fest, wenn ich sie ausprobiere, und in die Praxis umsetze, da sieht man dann auch gleich, ob man den richtigen theoretischen Zugang hat, und sich Sachen bewahrheiten.
 
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