weil die dann eben in der katholischen kirche nichts zu suchen haben! und weil es falsch und abartig ist!!! und weil es gegen das gesetz und gegen jeglich menschlichen verstand ist!!!
UND wenn so jmd je an gott geglaubt hat (warum ist er priester geworden?) dann sollte er es von sich aus tun und selbst aus der kirche austreten und sich helfen lassen das er von diesen gedanken und wünschen weg kommt. (=zeugnis ablegen dh. sich selbst stellen)
Dazu hat der Steirer einiges zu sagen:
1., und um das von Haus aus klar zu stellen: Ich teile Deine Meinung, dass die Katholische Kirche in der Vergangenheit oft sehr zögerlich an der Aufdeckung und Verfolgung von Fällen mit pädophilem Hintergrund mitgearbeitet hat. Dass es damit langsam besser wird, ist wenigstens mäßig erfreulich, wirklich Grund zu Freude würde nur bieten, wenn es wesentlich rascher noch besser werden würde.
Trotzdem ist die Freude keine reine, weil man natürlich schon auch die Frage stellen muss, ob nicht Inhalt und Sinn des Glaubens von Haus aus eine wesentlich bessere Obhut nicht nur für die Hirten, sondern in erster Linie für die der Kirche anvertrauten Schäflein, sprich die Kinder, verlangt hätte. Meines Erachtens kommt die Diskrepanz zwischen Glaube und Kirche nirgends so bitter zum Tragen wie gerade in Hinblick auf den Kindesmissbrauch.
2., und auch da kann ich mich Dir anschließen: keine Frage, dass die überführten und verurteilten Täter entsprechend bestraft und nach Maßgabe auch therapiert werden sollen und müssen. Da wird es schon in Hinblick auf den Gleichheitsgrundsatz keine Ausnahmen geben dürfen.
3., und da komme ich mit Dir in Widerspruch, finde ich Deinen Satz "wenn so jemand je an Gott geglaubt hat" etwas hart formuliert, weil ein religiöses Bekenntnis aber schon gar nix damit zu tun hat, ob ein Mensch einer krankhaften Neigung erliegt oder nicht. Traurig genug, wenn sein Glaube ihm nicht mehr Stütze und Hilfe bietet, aber letzten Endes, wenn ich ein profanes Beispiel nennen darf, wird auch der beste Glaube nicht davor helfen, von einem Krebsgeschwür befallen zu werden.
4. teile ich auch nicht ganz Deine Meinung, dass "so einer" in der Kirche nichts zu suchen hat. Auch in der Kirche findet man nur unvollkommene und sündige Menschen, und eben auch - wie überall - auch den einen oder anderen Verbrecher. Ein Glaube, der von Liebe, Verständnis und Vergebung lebt, wird auch einem geständigen und reuigen Triebtäter nicht den Verbleib in der Kirche verwehren.
Und wenn man es einmal ganz nüchtern betrachtet: es wird immer wieder die Forderung aufgestellt, Kindesmissbrauch zusätzlich zu der Gefängnisstrafe mit "lebenslangem Wegsperren" zu bestrafen. Und da stellt sich mir schon die Frage: wo könnte man das besser tun, als in dem großen "Konzern" (wie hhuepf so schön gesagt hat) der Kirche. Gerade die Kirche bietet gute Möglichkeiten, einen Menschen neben seiner Therapie wirklich sein Leben lang auf einen Platz zu stellen, wo er mit Kindern aber schon überhaupt nicht in Berührung kommt. So ist allen geholfen: den Kindern, die vor ihm geschützt sind, der Gesellschaft, welche zumindest gefallene Priester nicht mehr zu fürchten braucht, und auch dem Priester und der Kirche.
5., und das ist eigentlich der wichtigste Punkt, weil ohne ihn die anderen Punkte eher halbherzig wirken würden:
Die Institution Kirche müsste wesentlich mehr als bisher bereit sein, die Missbrauchsopfer aus dem Bereich der Kirche (das betrifft ja nicht nur Priester, das betrifft genau so Seelsorger, Lehrer, also durchaus auch Laien innerhalb der Kirche, nicht zu vergessen die Mesner [oder Küster - für hhuepf]), nicht nur als Verleumder hin zu stellen, sondern gerade ihnen gegenüber mit Demut und - wenn auch verspäteter - Nächstenliebe alles nur mögliche zu tun, um den erwachsenen Schaden wenigstens in irgend einer Form finanziell abzugelten - und das ist bei Gott ohnehin das Wenigste, was sie tun kann. Den psychischen und ideellen Schaden wird diesen Opfern ohnehin kaum jemand jemals zur Gänze nehmen können.