.Daher das Döschen hinhalt 45 min 150 eu ist leicht verdientes Geld
Bitte halte Dich etwas zurück, Du machst langsam den Usern aus dem Freierforum Konkurrenz und die sind wirklich nicht zart besaitet.
Da ist nix mit eben mal
Döschen hinhalten, die Kunden, ja, die meisten sind sehr nett, aber einerseits
übersättigt und gelangweilt vom schier unendlichen "
Angebot", andererseits anspruchsvoll und interessiert daran, so viel wie möglich auszuprobieren, u.a. extreme Handlungen, die sie in Pornos gesehen haben.
Das Argument "
Aber sie verlangt ja Geld dafür!" ist sehr, sehr strapazierfähig und dient als Rechtfertigung für allerlei fragwürdiges Verhalten.
Es fängt schon einmal damit an, dass Werbeannoncen von SW von anonymen Usern in Freieforen kommentiert werden - das kann von wohlwollend bis zu Vergleichen mit
Geisterbahn gehen. Dann kommen Fragen wie "
Ist sie ihren Preis wert?" oder "
Wer traut sich?". Anschliessend wird die nichts ahnende SW
getestet, das heisst ein Kunde wird seinen Besuch bei ihr im Freierforen schildern. Je detailgetreuer, intimer und boshafter sein
Erfahrungsbericht, desto mehr wird er von seinen
Kollegen gefeiert werden, was ihn wiederum darin bestätigt, alles richtig gemacht zu haben. Die Frauenverachtung wird immer extremer, weil die User sich mit ihren Beiträgen gegenseitig übertreffen wollen. Kritische Gegenstimmen oder Andersdenkende sind üblicherweise nicht gern gesehen. Alles in allem sind
Freierforen ein Ort hegemonialer, toxischer Männlichkeit.
Ich bin aus allen Wolken gefallen, als ich am Anfang meiner Tätigkeit den Inhalt einer Konversation mit einem Kunden in einem Freierforum wiederfand. Freier, die ängstlich auf Wahrung ihrer eigenen Anonymität bedacht sind, finden umgekehrt nichts dabei, SW jegliche Diskretion und Intimsphäre zu verweigern.
Immer wieder kommt es auch zu Grenzüberschreitungen - erst gestern wollte mich ein Kunde mit einem Riesendildo penetrieren und nötigte mich immer wieder, an seinen
Poppers zu riechen - nichts davon war so im Vorfeld besprochen worden.
Die Bandbreite an Ereignissen, denen man im Laufe seiner Karriere ausgeliefert werden kann, reichen von versetzt oder an eine falsche Adresse geschickt werden, Kunden, die sich einfach neu registrieren, wenn man ihnen mitteilt, man möchte sie nicht treffen, Argwohn, Herablassung, Stigmatisierung, Diskriminierung, Verleumdung, bis hin zu nicht- oder mit Falschgeld bezahlt werden, Behörden- und/oder Betreiberwillkür,
Geschlechtskrankheiten, Drohungen, Erpressung, Stalking, Stealthing, Gewalt und Vergewaltigung.
Daneben muss man auch mit emotionalen Extremen umgehen können. Man hat immer wieder mit Menschen zu tun, die ihre Manieren abgelegt haben, weil sie Menschen, die Sexdienstleistungen anbieten, prinzipiell verringerte oder keine Achtung entgegenbringen.
"
Warum machst Du das? Hast Du Familie?" sind Fragen, die unangemessen sind, aber regelmässig gestellt werden.
Ein Kunde sagt einem, man sei die schönste Frau der Welt, der Nächste schaut komisch und bricht nach 10 Minuten mitten in einer intimen Handlung ab.
Man wird wortlos blockiert, nachdem man einem Interessenten ein Foto von sich auf WhatsApp geschickt hat.
Man bekommt unzählige schwärmerische Nachrichten von Kunden, die sich verliebt haben, die dann völlig abrupt aufhören, wenn sie plötzlich eine andere SW entdeckt haben, die noch begehrenswerter erscheint...
Ein Kunde sagt einem bei der Verabschiedung freudestrahlend, es war der beste Sex seines Lebens und er freut sich schon sehr auf ein Wiedersehen - die nächsten Termine, die er ausmacht, storniert er immer wieder, bis man schiesslich gar nichts mehr von ihm hört.
Man wird verdächtigt, Drogen genommen zu haben, während man duschen war (
Pretty Woman lässt grüssen) oder wird von Kunden gebeten, ihnen die Grüne Karte zu zeigen (obwohl diese nur der Polizei gezeigt werden muss ), weil sie der blossen Beteuerung, man würde sich regelmässig untersuchen lassen, keinen Glauben schenken. Kurz - man ist zwar "
gut genug" für Sex, wird ansonsten aber für eine Lügnerin bzw. nicht vertrauenswürdige Person gehalten.
Stammkunden, die auf der Suche nach dem nächsten Kick sind, üben immer mehr Druck bezüglich
Sex ohne Kondom aus...
Ich bin in meinen Vierzigern und in Wien, wo ich arbeite, aufgewachsen, und daher mit der Stadt bestens vertraut, und selbst ich gerate mit gewissen Kunden an meine Grenzen.
Wie es jungen Frauen, eventuell noch mit Migrationshintergrund, dann erst manchmal gehen muss, möchte ich lieber nicht wissen.
Ja, man kann gut verdienen, aber es ist ja nicht so als ob man irgendetwas geschenkt bekommen würde. Und man gibt ja nicht nur seine körperliche Intimität, es ist mitunter auch sehr anstrengend, mit misstrauischen, schweigenden Fremden so etwas wie eine Wohlfühlatmosphäre aufzubauen.
Und jeder Neukunde birgt ein gewisses Risiko und das ist jedes Mal aufs Neue stressig.