Rechtschreibung & Grammatik

Dass der Unterrichtsstoff deutlich mehr geworden ist, könnte im besten Fall als Beleg gelten, dass heute mehr gelehrt wird als früher. Von den Lehrern nämlich.
Bei den Schülern trifft es wohl tatsächlich zu, dass sie heute weniger lernen als früher.

Ich bin dennoch der Meinung, daß heute mehr als früher nicht nur gelehrt, sondern auch gelernt wird.
Man kann es wirklich an den erhaltenen schriftlichen Dokumenten erkennen.
Weiterer Hinweis ist auch die Unterrichtsdauer, sowohl Stunden / Woche als auch Schuljahre.
Außerdem trägt dazu auch die verbesserte Ernährung bei, die geringere außerschulische Arbeitsleistung der Kinder, die kürzeren Schulwege (insbesondere hinsichtlich der Dauer im ländlichen Gebiet), die bessere Didaktik,....

Das festzustellen ist keine moralische Frage von besser oder schlechter - es ist eben so.
 
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Weiterer Hinweis ist auch die Unterrichtsdauer, sowohl Stunden / Woche als auch Schuljahre.
Außerdem trägt dazu auch die verbesserte Ernährung bei, die geringere außerschulische Arbeitsleistung der Kinder, die kürzeren Schulwege (insbesondere hinsichtlich der Dauer im ländlichen Gebiet), die bessere Didaktik,....

Das festzustellen ist keine moralische Frage von besser oder schlechter - es ist eben so.

Hm, ich kann Dir da nicht so ganz zustimmen. Es mag sein, dass z.B. in ländlichen Gebieten heute mehr "höhere" Schulen (Gymnasium) zur Verfügung stehen, im Raum Wien allerdings sieht es eher anders aus.

Meine Söhne besuchen das gleiche Gymnasium, in dem ich bereits vor mehr als 25 Jahren maturiert habe. Die Lehrmethoden haben sich gewandelt, die Lehrpläne sind aber vom Umfang her endweder gleich geblieben (Deutsch, Mathe,...) oder wurden entrümpelt UND die entsprechenden Gegenstände von der Stundenzahl her verkürzt.

Soll heissen, die Kids, die heute eine sog. "Allgemein bildende höhere Schule" mit Matura abschliessen verfügen definitiv über weniger (Allgemein)wissen als wir, die wir dieselbe Schule vor 25 Jahren abgeschlossen haben.

Ich habe teilweise meine alten Schulbücher noch und habe sie mit denen der Jungs verglichen - da fehlt schon eine Menge. Gut, es ist fraglich ob es einen im Leben tatsächlich weiter bringt wenn man als Maturant die Mittelhandknochen der Fledermaus mit ihren lateinischen Fachbezeichnungen kennt - aber dennoch habe ich den Eindruck, dass mit dem nicht vermittelten Wissen auch vieles andere verlorengeht. Verständnis, umfassendes Interesse, Kombinationsgabe - diese Fähigkeiten vermisse ich bei sooo vielen jungen Menschen.:cry:
 
Und ich bleibe dabei (erhärtet durch persönliche Beobachtung und Gespräche mit HTL - Professoren) ........ in den klassischen Kulturtechniken geht es eher stark bergab. ...

Ich habe auch persönliche Beobachtungen und Gespräche mit Lehrern - nicht nur der HTL - und habe auch eigene Schulunterlagen sowie den Vergleich mit vergleichbaren heutiger gleicher Shulformen, ja sogar der selben Schule, in die ich gegangen bin.

Daß unsere Eindrücke sich unterscheiden ist logisch: Die HTL ist eine Oberstufenform mit technischem Inhalt und nicht mehr, wie früher, eine Schule, die heißbegehrte, für den Bedarf der Wirtschaft gut ausgebildete Arbeitskräfte hervorbrachte. Die gesellschaftliche Entwicklung, die heutzutage nach höheren Qualifikationen verlangt, hat es mit sich gebracht, daß FH´s gegründet wurden, die diese Aufgabe marktgerechte Arbeitskräfte hervorzubringen nun großteils übernehmen. Deswegen muß und kann die HTL diese Aufgabe nicht mehr erfüllen. Die HTL´s haben also das Problem (in der Selbstwahrnehmung) soziale Absteiger zu sein. Das hätte man vielleicht besser machen können, in dem man die HTL-Reformen mit Änderung der Schulbezeichnung einhergehen hätte lassen sollen und bewußt auf die studiumsvorbereitende Stellung schwerpunktmäßig hingewiesen hätte, alternativ eben auf die Möglichkeit nach der Matura bestimmte Berufe erfüllend ergreifen zu können - also alles analog Gymnasien und HAK. Daß Lehrer darunter mehr leiden ist klar, sie erleben ja diese Änderung. Schüler können nicht mit früheren Zuständen vergleichen - könnten sie es täten sie es nicht, weil es keine reale Bedeutung für sie hat.

Hier die Sache mit dem Störsender anzuführen ist lächerlich. Es geht um die grundsätzlich andere Interessenslage zwischen Lehrern und Schülern in einer Prüfungsstreßsituation, die durch eine der fünf Noten abgeschlossen wird und bei der alles, wie es zu der Note kam nach der Notengebung unbeachtlich ist. Seitdem es Noten gibt, wird geschwindelt. Kluge Lehrer geben Aufgaben, bei denen die Leistung festgestellt werden kann ohne, daß eine externe Information hilft. Hilflose Lehrer trachten die Externe Informationsflüsse zu unterbinden. Gute Lehrer brauchen keine Schularbeiten, um zu wissen, wie gut ein Schüler ist. Zu testen, wie jemand sich in einer Streßsituation verhält und welche Leistungen er unter diesen Umständen erbringen kann, mag interessant und teilweise wichtig sein (Eignung für Feuerwehrmann, Notfallsarzt, Politiker, Sportler, Musiker,...). Dies als ausschlaggebend für einen Schulerfolg zu halten ist schlicht nur lächerlich.
Der Störsender wirft lediglich Grundsatzprobleme auf - da wurde etwas dramatisiert, was nicht der Rede wert ist. Das Argument, daß ein Telephon wichtig sei, um Hilfe in existenzieller Notlage (wohl: "von der Abortspülung verschluckt") herbeizurufen ist wohl das Dümmste, das es gibt. Ist das an sich unsinnig und falsch, so ist es bei den Schultoiletten schon ganz unsinnig.


Hm, ich kann Dir da nicht so ganz zustimmen. Es mag sein, ..............

Höhere Schulen und spezielle Oberstufenformen stehen nicht nur mehr zur Verfügung, vor allen sie die Fahrtmöglichkeiten und Schulwegdauern dramatisch kürzer. Das gibt mehr Zeit zum Lernen.
Das Problem in Städten ist anders. Da haben sich die sozialen Probleme dramatisch verlagert, insbesondere was man Auswirkungen der Konsumgesellschaft nennt, macht den Schülern, Lehrern und Eltern zu schaffen und bedeutet einen erheblichen sozialen Druck, mit dem umzugehen auch gelernt sein muß.
Daß heute der Einfluß der Wirtschaft deutlich größer ist als früher, ist evident. Deswegen gibt es auch einen deutlich höheren Anteil an Fachwissen und einen geringeren Anteil an Allgemeinwissen. In den Schulen wird aber nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch Fähigkeiten und Bildung. Beim Vermitteln von Fähigkeiten tut man meist mehr als früher, bei der Vermittlung von Bildung (die Fähigkeit sich ein Bild einer Sache oder eines Zusammenhangs machen zu können) sicher deutlich weniger als früher.

In den Lehrplänen gibt es nicht nur Entrümpelungen und Stundenverkürzungen, sondern auch zusätzliche Fächer.
Der Vergleich macht mich sicher:
1) Erwin Schrödinger hatte im Gymnasium 20 bis 23 Unterrichtsstunden, ich hatte im selben Gymnasium Jahre später 32 bis 36 Unterrichtsstunden (reine Unterrichtszeit, jeweils ohne die Zeit für Hausübungen).
2) Schrödinger hat nachweislich vieles nicht gelernt, was ich lernte.
3) Schrödinger wurde Nobelpreisträger in Physik, ein Fach, das damals am Gymnasium (fast) nicht gelehrt wurde. Ich habe den Nobelpreis noch ( :) ) nicht erhalten.

Ich bleibe dabei: Es wird heute mehr gelernt als früher. Deswegen haben die Schüler weniger Zeit sich um die Dinge zu kümmern, die sie wirklich interessieren. (Das ist der von Schrödinger in seiner Biographie angegebene große Vorteil des seinerzeitigen Gymnasiums.)
 
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..vor allem sie die Fahrtmöglichkeiten und Schulwegdauern dramatisch kürzer. Das gibt mehr Zeit zum Lernen.
Ich habe hauptsächlich im Zug gelernt und Aufgaben geschrieben.
Ich bleibe dabei: Es wird heute mehr gelernt als früher
Darum wird auch mehr wieder vergessen. Ich meine auch, dass die Schüler mit mehr Faktenwissen vollgestopt werden, welches aber langfristig nicht hängen bleibt. Weniger ist mehr.
Reines Wissen habe ich mir aus der Schulzeit so gut wie keines herüber gerettet; höchstens Fähigkeiten, Fremdsprachenkenntnisse.
Deswegen haben die Schüler weniger Zeit sich um die Dinge zu kümmern, die sie wirklich interessieren.
Fussball, Parties, Onanieren.:mrgreen:
 
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Daß unsere Eindrücke sich unterscheiden ist logisch: Die HTL ist eine Oberstufenform mit technischem Inhalt und nicht mehr, wie früher, eine Schule, die heißbegehrte, für den Bedarf der Wirtschaft gut ausgebildete Arbeitskräfte hervorbrachte. Die gesellschaftliche Entwicklung, die heutzutage nach höheren Qualifikationen verlangt, hat es mit sich gebracht, daß FH´s gegründet wurden, die diese Aufgabe marktgerechte Arbeitskräfte hervorzubringen nun großteils übernehmen. Deswegen muß und kann die HTL diese Aufgabe nicht mehr erfüllen.

Da muss ich ganz heftig widersprechen. Die HTL bringt immer noch Fachkräfte hervor, die von der Wirtschaft gebraucht und nachgefragt werden. Ganz im Gegensatz zu der Fehlgeburt "Bachelor". Aber abgesehen davon hat das nichts mit der Tatsache zu tun, dass HTL - Professoren eine mangelhafte Vorbildung der Schüler feststellen, die aus Unterstufe oder Hauptschule in die HTL übertreten.
 
Und ich bleibe dabei (erhärtet durch persönliche Beobachtung und Gespräche mit HTL - Professoren) ........ in den klassischen Kulturtechniken geht es eher stark bergab. ...

Ich habe auch persönliche Beobachtungen und Gespräche mit Lehrern - nicht nur der HTL - und habe auch eigene Schulunterlagen sowie den Vergleich mit vergleichbaren heutiger gleicher Shulformen, ja sogar der selben Schule, in die ich gegangen bin.

Daß unsere Eindrücke sich unterscheiden ist logisch: Die HTL ist eine Oberstufenform mit technischem Inhalt und nicht mehr, wie früher, eine Schule, die heißbegehrte, für den Bedarf der Wirtschaft gut ausgebildete Arbeitskräfte hervorbrachte. Die gesellschaftliche Entwicklung, die heutzutage nach höheren Qualifikationen verlangt, hat es mit sich gebracht, daß FH´s gegründet wurden, die diese Aufgabe marktgerechte Arbeitskräfte hervorzubringen nun großteils übernehmen. Deswegen muß und kann die HTL diese Aufgabe nicht mehr erfüllen. Die HTL´s haben also das Problem (in der Selbstwahrnehmung) soziale Absteiger zu sein. Das hätte man vielleicht besser machen können, in dem man die HTL-Reformen mit Änderung der Schulbezeichnung einhergehen hätte lassen sollen und bewußt auf die studiumsvorbereitende Stellung schwerpunktmäßig hingewiesen hätte, alternativ eben auf die Möglichkeit nach der Matura bestimmte Berufe erfüllend ergreifen zu können - also alles analog Gymnasien und HAK. Daß Lehrer darunter mehr leiden ist klar, sie erleben ja diese Änderung. Schüler können nicht mit früheren Zuständen vergleichen - könnten sie es täten sie es nicht, weil es keine reale Bedeutung für sie hat.

Hier die Sache mit dem Störsender anzuführen ist lächerlich. Es geht um die grundsätzlich andere Interessenslage zwischen Lehrern und Schülern in einer Prüfungsstreßsituation, die durch eine der fünf Noten abgeschlossen wird und bei der alles, wie es zu der Note kam nach der Notengebung unbeachtlich ist. Seitdem es Noten gibt, wird geschwindelt. Kluge Lehrer geben Aufgaben, bei denen die Leistung festgestellt werden kann ohne, daß eine externe Information hilft. Hilflose Lehrer trachten die Externe Informationsflüsse zu unterbinden. Gute Lehrer brauchen keine Schularbeiten, um zu wissen, wie gut ein Schüler ist. Zu testen, wie jemand sich in einer Streßsituation verhält und welche Leistungen er unter diesen Umständen erbringen kann, mag interessant und teilweise wichtig sein (Eignung für Feuerwehrmann, Notfallsarzt, Politiker, Sportler, Musiker,...). Dies als ausschlaggebend für einen Schulerfolg zu halten ist schlicht nur lächerlich.
Der Störsender wirft lediglich Grundsatzprobleme auf - da wurde etwas dramatisiert, was nicht der Rede wert ist. Das Argument, daß ein Telephon wichtig sei, um Hilfe in existenzieller Notlage (wohl: "von der Abortspülung verschluckt") herbeizurufen ist wohl das Dümmste, das es gibt. Ist das an sich unsinnig und falsch, so ist es bei den Schultoiletten schon ganz unsinnig.


Hm, ich kann Dir da nicht so ganz zustimmen. Es mag sein, dass z.B. in ländlichen Gebieten heute mehr "höhere" Schulen (Gymnasium) zur Verfügung stehen, im Raum Wien allerdings sieht es eher anders aus.

Meine Söhne besuchen das gleiche Gymnasium, in dem ich bereits vor mehr als 25 Jahren maturiert habe. Die Lehrmethoden haben sich gewandelt, die Lehrpläne sind aber vom Umfang her endweder gleich geblieben (Deutsch, Mathe,...) oder wurden entrümpelt UND die entsprechenden Gegenstände von der Stundenzahl her verkürzt.

Soll heissen, die Kids, die heute eine sog. "Allgemein bildende höhere Schule" mit Matura abschliessen verfügen definitiv über weniger (Allgemein)wissen als wir, die wir dieselbe Schule vor 25 Jahren abgedenschlossen haben.

Ich habe teilweise meine alten Schulbücher noch und habe sie mit denen der Jungs verglichen - da fehlt schon eine Menge. Gut, es ist fraglich ob es einen im Leben tatsächlich weiter bringt wenn man als Maturant die Mittelhandknochen der Fledermaus mit ihren lateinischen Fachbezeichnungen kennt - aber dennoch habe ich den Eindruck, dass mit dem nicht vermittelten Wissen auch vieles andere verlorengeht. Verständnis, umfassendes Interesse, Kombinationsgabe - diese Fähigkeiten vermisse ich bei sooo vielen jungen Menschen.:cry:

Höhere Schulen und spezielle Oberstufenformen stehen nicht nur mehr zur Verfügung, vor allen sie die Fahrtmöglichkeiten und Schulwegdauern dramatisch kürzer. Das gibt mehr Zeit zum Lernen.
Das Problem in Städten ist anders. Da haben sich die sozialen Probleme dramatisch verlagert, insbesondere was man Auswirkungen der Konsumgesellschaft nennt, macht den Schülern, Lehrern und Eltern zu schaffen und bedeutet einen erheblichen sozialen Druck, mit dem umzugehen auch gelernt sein muß.

In den Lehrplänen gibt es nicht nur Entrümpelungen und Stundenverkürzungen, sondern auch zusätzliche Fächer.
Der Vergleich macht mich sicher:
1) Erwin Schrödinger hatte im Gymnasium 20 bis 23 Unterrichtsstunden, ich hatte im selben Gymnasium Jahre später 32 bis 36 Unterrichtsstunden (reine Unterrichtszeit, jeweils ohne die Zeit für Hausübungen).
2) Schrödinger hat nachweislich vieles nicht gelernt, was ich lernte.
3) Schrödinger wurde Nobelpreisträger in Physik, ein Fach, das damals am Gymnasium (fast) nicht gelehrt wurde. Ich habe den Nobelpreis noch ( :) ) nicht erhalten.

Ich bleibe dabei: Es wird heute mehr gelernt als früher. Deswegen haben die Schüler weniger Zeit sich um die Dinge zu kümmern, die sie wirklich interessieren. (Das ist der von Schrödinger in seiner Biographie angegebene große Vorteil des seinerzeitigen Gymnasiums.)
 
Daß unsere Eindrücke sich unterscheiden ist logisch: Die HTL ist eine Oberstufenform mit technischem Inhalt und nicht mehr, wie früher, eine Schule, die heißbegehrte, für den Bedarf der Wirtschaft gut ausgebildete Arbeitskräfte hervorbrachte. Die gesellschaftliche Entwicklung, die heutzutage nach höheren Qualifikationen verlangt, hat es mit sich gebracht, daß FH´s gegründet wurden, die diese Aufgabe marktgerechte Arbeitskräfte hervorzubringen nun großteils übernehmen. Deswegen muß und kann die HTL diese Aufgabe nicht mehr erfüllen.

Auch wenn du das wortwörtlich noch einmal postest, so wird es doch nicht richtiger. Gerade HTL - Absolventen müssen sich auch heute keine großen Sorgen um ihre berufliche Zukunft machen. Die Wirtschaft schätzt sie als gut ausgebildete Mitarbeiter. Das war so und ist noch immer so. Etwas zu lernen, das zahlt sich eben aus.

http://hblva17.ac.at/node/188

Und natürlich streben auch viele HTL - Absolventen ein weiterführendes Studium an. Das haben sie schon immer, den schließlich haben sie mit der Matura die Berechtigung dazu erworben. Nur tun sie sich jetzt noch leichter damit, denn viele HTL´s kooperieren mit Fachhochschulen. Diese Kooperation mit FH´s aus dem europäischen Ausland ermöglicht es, dass FH - Studiengänge absolviert werden können, die an österreichischen FH´s gar nicht angeboten werden.

Aber noch einmal zum Niveau der Pflichtschulabsolventen: Dass einerseits scheinbar nicht genügend Lehrstellen vorhanden sind, andrerseits die Wirtschaft für angebotene Stellen keine geeigneten Bewerber findet, das ist doch ein recht merkwürdiges, aber auch unstrittiges Phänomen. Es erklärt sich aber recht einfach dadurch, dass viel Pflichtschulabsolventen die grundlegenden Kulturtechniken nicht oder nur mangelhaft erlernt haben. Und um wieder zum Threadthema zurück zu kommen: Eine dieser vernachlässigten Kulturtechniken ist unsere Sprache.
 
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Aber noch einmal zum Niveau der Pflichtschulabsolventen: Dass einerseits scheinbar nicht genügend Lehrstellen vorhanden sind, andrerseits die Wirtschaft für angebotene Stellen keine geeigneten Bewerber findet, das ist doch ein recht merkwürdiges, aber auch unstrittiges Phänomen. Es erklärt sich aber recht einfach dadurch, dass viel Pflichtschulabsolventen die grundlegenden Kulturtechniken nicht oder nur mangelhaft erlernt haben.

Das Phänomen erklärt sich allerdings auch so, dass dort wo Lehrstellen vorhanden sind, keine Bewerber vorhanden sind, dort wo jedoch genug Bewerber vorhanden wären, wiederum zuwenige Lehrstellen.

Weiters mag Jugend von heute keinen Dreck - kaum ein Lehrberuf, in dem Dreck nicht eine gewisse Rolle spielen würde.

So - und jetzt zu den Bildungslücken.

Die da in erster Linie die Grundrechnungsarten und die Rechtschreibung betrifft.

Mir ist bis heute nicht klar, wie man eine Volksschule beenden kann (mit positiven Zeugnisnoten), ohne dividieren oder multiplizieren zu können.
Selbst bei Additiion und Subtraktion gibt es mitunter erstaunliche Probleme ... hauptsächlich verursacht durch Konzentrationsprobleme - liegt es möglicherweise an Überlastung der Aufmerksamkeitsfähigkeit ... und ist es nicht so, dass diese Kenntnisse angesichts technischer Geräte in jederkindes Tasche (Kommunikationsgerät) obsolet sind? Wer kellnern will, wird das addieren schnell lernen - seid euch gewiss.

Dasselbe gilt meiner Ansicht nach für die Sprache. Angesichts T9 - wozu braucht irgendjemand Rechtschreibkenntnisse? Die hat doch der Kommunikator! Reicht das nicht?

Nun mir reicht es nicht. Aber ich bin ja auch aus dem letzten Jahrhundert.

Wir leben in einem Wandel, vor allem in einem Wertewandel ... wieso sollten wir "Alten" recht haben? Kann es nicht einfach auch so sein, dass wir selbst zu wenig anpassungsfähig sind?
 
Mir ist eine korrekte Rechtschreibung nicht möglich, ich habe in meinen letzten 6 Schuljahren alle Deutschschularbeiten negativ bewertet bekommen. Ich habe eine Lernbehinderung, die es mir nie erlaubte, syntaktisch korrekt zu schreiben. Das ist übrigens eine Eigenschaft, die sich bei den männlichen Mitgliedern meiner Familie über zumindest 5 Generationen hin nachweisen lässt (nur die letzten 5 Generationen haben schriftliche Dokumente hinterlassen, die Behinderung tritt auch bei einem Cousin 3. Grades auf (d.H. wir haben einen gemeinsamen einen gemeinsamen Ur- Urgroßvater).
ABER:
Ich sehe immer wieder, dass das statt dass geschrieben wird. Der Fehler ist mir völlig unbegreiflich, es sind 2 völlig unterschiedliche Worte, die kann man überhaupt nicht verwechseln. Dass der Dativ dem Genetiv sein Feind ist wissen wir natürlich allesamt. Und dass die Grammatik für viele ein Buch mit 7 Siegeln ist wundert nicht, wenn man sich einmal die Dialoge im Fernsehen angehört hat.
 
Mir ist eine korrekte Rechtschreibung nicht möglich, ich habe in meinen letzten 6 Schuljahren alle Deutschschularbeiten negativ bewertet bekommen. Ich habe eine Lernbehinderung, die es mir nie erlaubte, syntaktisch korrekt zu schreiben

Versteh' mich bitte nicht falsch, ich will Dich nicht verarschen, ich meine diese Frage absolut ernst:

Wenn das mit der Lernbehinderung stimmt - und ich will das keinesfalls in Frage stellen - wie schaffst Du es dann, z.b. obiges Posting so fehlerfrei und aus meiner Sicht völlig korrekt hinzubekommen? Lässt Du auch die Postings durch die Rechtschreibprüfung laufen?


Ich sehe immer wieder, dass das statt dass geschrieben wird. Der Fehler ist mir völlig unbegreiflich, es sind 2 völlig unterschiedliche Worte, die kann man überhaupt nicht verwechseln. Dass der Dativ dem Genetiv sein Feind ist wissen wir natürlich allesamt. Und dass die Grammatik für viele ein Buch mit 7 Siegeln ist wundert nicht, wenn man sich einmal die Dialoge im Fernsehen angehört hat.

Ganz Deiner Meinung - nicht nur dass/das, auch Tod/tot sind offenbar Worte, die viele nicht auseinanderhalten können. Oder wollen, "weil's eh wurscht ist"...
 
Wenn das mit der Lernbehinderung stimmt - und ich will das keinesfalls in Frage stellen - wie schaffst Du es dann, z.b. obiges Posting so fehlerfrei und aus meiner Sicht völlig korrekt hinzubekommen? Lässt Du auch die Postings durch die Rechtschreibprüfung laufen?
Ja. Ich verwende eine Rechtschreibprüfung im Firefox ;).

Intelligenz ist nicht die Fähigkeit, alles richtig zu machen, sondern die Fähigkeit, die Grenzen der eigenen Intelligenz zu erkennen :cool:
 
Ja. Ich verwende eine Rechtschreibprüfung im Firefox

Echt? Cool!

Im Ernst, dass das nicht geht war mir schon klar, aber mir wäre z.B. eingefallen, dass Du in Word schreibst, korrigiern lässt und dann rüberkopierst. Könnte ja sein wenn die Rechtschreibung total schlimm ist und Du sie uns ersparen möchtest.


Intelligenz ist nicht die Fähigkeit, alles richtig zu machen, sondern die Fähigkeit, die Grenzen der eigenen Intelligenz zu erkennen
:daumen:
 
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Im Ernst, dass das nicht geht war mir schon klar, aber mir wäre z.B. eingefallen, dass Du in Word schreibst, korrigiern lässt und dann rüberkopierst. Könnte ja sein wenn die rechtschreibung total schlimm wäre und Du sie uns ersparen möchtest.
Das würde ich bei längeren Beiträgen machen. Meine Geschichten schreibe ich so. Und natürlich meine geschäftlichen I-Mehls. Da kann ich mir nur eine sehr beschränkte Zahl von Orthografischen Fehlern leisten.

Für mich sind die Rechtschreibreformen ein Segen gewesen, denn die Toleranz Rechtschreibfehlern gegenüber hat dramatisch zugenommen. Früher wäre ein Report (Projektabschlussbericht, Studie), der 30 Seiten stark ist, und in dem 2 Fehler vorkommen, vollkommen indiskutabel gewesen. Heute denkt sich auch bei 4-5 Fehlern keiner mehr was ;)
 
gegen flüchtigkeitsfehler hab ich nix... kann auch mir passieren, auch wenn ich im normalfall das post nochmals überfliege bevor ich auf ok drücke.
aber im grossen und ganzen schau ich schon sehr darauf (ausser dass es bei uns in der schweiz und auf der tastatur, das scharfe s nicht gibt)
aber mich nervt es mehr, wenn hier menschen verurteilt werden, welche fehler machen und man selber kein besseres vorbild sein kann und im endeffekt die schuld dem phone gibt. wenn man fehler macht, kann man dazu stehen... wo gehobelt wird, fliegen späne
 
wo gehobelt wird, fliegen späne

Apropos, ich hab da vor einiger Zeit einen Zettel im Fenster einer Tischlerei in Wien gesehen:

"Suchen Tischler, nur Innländer"

Sowas ist - besonders für eine Firma - megapeinlich.
 
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Apropos, ich hab da vor einiger Zeit einen Zettel im Fenster einer Tischlerei in Wien gesehen:

"Suchen Tischler, nur Innländer"

Sowas ist - besonders für eine Firma - megapeinlich.
ja das ist wirklich peinlich und sollte in solchen fällen nicht passieren. denn wenn ich schon geschäftsführer bin, schau ich alles nochmal mehr an, ob es der richtigkeit entspricht oder nicht
 
"Suchen Tischler, nur Innländer"

Sowas ist - besonders für eine Firma - megapeinlich.
Da finde ich keinen Fehler, ich finde die Sache auch logisch; und als einer von wenigen Innländern, die es im Wiener Raum gibt, bedeutet dieser Trend zu Tirolern einen gewaltigen Wettbewerbsvorteil für mich am Arbeitsmarkt ;)
 

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