renner ring umbenennen?

In den 50-ern und 60-ern war es ohne Büchel sehr schwer, eine Wohnung zu ergattern.

eigentlich noch genau so in den 80er-Jahren - ich weiß das konkret von den Eltern einer Ex-Freundin von mir; um eine Gemeindewohnung zu bekommen wurde ihr "dringlich nahegelegt", SPÖ-Parteimitglied zu werden.

Und das ist für mich die Scheinheiligkeit. Beim üppigen Heurigenbuffet lässt es sich vortrefflich über die politische Verkommenheit der Großväter diskutieren.

volle Zustimmung :daumen:

Und gerade die Roten brauchen sich da gar nicht aus dem Fenster zu lehnen, wenn ich dran denke, wieviele Nazis die dann nach dem Krieg willkommen in ihren Reihen aufgenommen haben.
 
Deshalb musste man aber nicht gleich in die andere Richtung gehen und den Nationalsozialismus als deklarierter Anhänger unterstützen.

Kommt m.M.n. drauf an, aus welcher Sicht man es sieht. Aus der heutigen, wo man weiss´welche Greuel in der Zeit begangen wurden und man diese aussprechen kann, ohne selbst ins KZ zu wandern. Oder aus der von (mag jetzt ned nachgooglen, darum jetzt nur irgend 'ne Jahreszahl) 1933 als alles erst begann und nicht abzusehen war worin es ausartet. Und als dann das Regime wie wir es heute kennen etabliert war, ist halt das Phänomen eingetreten welches damals genauso wie heute existiert, nach unten treten, noch oben buckeln, gepaart mit der Angst selber von der Gestapo abgeholt zu werden.

Andererseits noch das, was von oben vorgelebt wurde. Erst unlängst 'ne Doku über die Zeit, als Hitler die Führung der SA umbringen lies, Hindenburg meinte dazu das man manchmal halt hart durgreifen muss. Und wenn schon der Reichspräsident sagt dass der Hitler ok ist, was soll dann das einfache Volk schon grossartig drüber nachdenken?

Noch dazu mit der perfiden und perfekten Hirnwäsche der sie damals das Volk unterzogen haben. Egal ob jetzt Goebbels als blendender Rhetoriker, die Deutsche Wochenschau, die Propagandafilme der Riefenstahl oder die beindruckenden Grossveranstaltungen mit tausenden Fanfarenträgern und allem drum und dran, alles absolut perfekte Massenmanipulation. Hätten wir heute die Situation von damals würden die Leute genauso wieder ihrem Rattenfänger nachlaufen. Ich verurteile keinen der darauf ang'sprungen ist, ich bin mir nicht einmal sicher ob ich denen nicht selber auf den Leim gegangen wär.
 
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(mag jetzt ned nachgooglen, darum jetzt nur irgend 'ne Jahreszahl) 1933 als alles erst begann

Du hast recht, 1933 war ein markanter Punkt, sowohl in Deutschland als auch in Österreich. Aber begonnen hat es eigentlich bereits mit dem Ende des Ersten Weltkrieges. Die Verlierer wurden politisch gedemütigt und Österreich wurde wirtschaftlich quasi kastriert. Ein perfekter Boden für Demagogen.

Auch die aktuelle Entwicklung in Ungarn lässt sich immer noch auf diese Zeit zurückführen. Der "Friede" von Trianon nagt bis heute an der Seele der Ungarn.
 
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eigentlich noch genau so in den 80er-Jahren - ich weiß das konkret von den Eltern einer Ex-Freundin von mir; um eine Gemeindewohnung zu bekommen wurde ihr "dringlich nahegelegt", SPÖ-Parteimitglied zu werden.

pelinka hat das einmal sehr gut kommentiert. bis mitte der 80er war ja österreich eine "insel der seligen". über die partei hast wohnung und arbeit bekommen. dann hörte das langsam auf und die leute wandten sich ab. wo sie dann hingegangen sind weiß man ja. zum jörgl.
viele seiner wähler waren menschen, die nicht mehr in den genuss der privilegen gekommen sind und sich geärgert haben. einerseits weil eine gruppe in diesem land immer noch privilegien hat - andererseits weil sie selber nicht mehr diese haben können.

auf den punkt gebracht: wer haider wählte, sehnte sich nach der insel der seligen zurück.


Nach Angaben der Parteien (aus 2008) hat die ÖVP mehr als doppelt so viele Mitglieder wie die SPÖ.

na ja, bei der övp bist ja eigentlich nicht parteimitgled - sondern mitglied eines bundes also bauernbund, junge övp etc. und somit quasi automatisch parteimitglied.

die mitgliederlisten werden ja nicht immer gewartet bzw. es gibt doppelmitgliedschaften.

außerdem hab ich schon gehört, wennst irgendso ein gratis-abo von einer bauernzeitung bestellst, wirst wennst pech hast automatisch als mitglied im bauernbund geführt.


Zitat von maggi
wer weiß, wie wir uns verhalten hätten

keine ahnung. das sein bestimmt das bewußtsein. als junger arbeitsloser ohne perspektiven hätt ich wahrscheinlich auch radikal gewählt nsdap oder kpd.
 
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Noch dazu mit der perfiden und perfekten Hirnwäsche der sie damals das Volk unterzogen haben.

Punkto Gehirnwäsche ist unsere Gesellschaft wesentlich weiter als die Nazis je waren. Dr. Goebbels war ein unschuldiger Waisenknabe dagegen.
 
Das überhebliche Abqualifizieren einer ganzen Generation, der es in ihrem Leben unter Garantie wesentlich schlechter gegangen ist, als der heutigen. Würden sich die wirtschaftlichen Verhältnisse auch nur annähernd in die Richtung entwickeln, wie sie es im Österreich der 30 - er waren, dann wäre auch die Entwicklung der politischen Stimmung bald mit der damaligen vergleichbar.
man darf auch nicht vergessen das diese generation unseren land den wohlstand gebracht hat ,auf den sich heute leider sehr viel ausruhen.:lehrer:
 
man darf auch nicht vergessen das diese generation unseren land den wohlstand gebracht hat ,auf den sich heute leider sehr viel ausruhen.
Stimmt natürlich. Die Zerstörungen des zweiten Weltkrieges und der Holocaust waren eben Kleinigkeiten, die man für den Aufschwung der Nachkriegszeit in kauf nehmen musste. Das ist wirklich ungerecht, dass man deshalb auf Nazis hindrischt.

Ich denke, man kann es so zusammenfassen: Natürlich war der Nationalsozialismus ein Verbrechen, aber niemand hat es begangen, sondern es ist irgendwie über die Menschen gekommen. Die Täter waren die Opfer, denen der Nationalsozialismus irgendwie passiert ist. Man sollte sie nicht verurteilen für die Verbrechen des Nationalsozialismus, sondern man müsste sie eigentlich bedauern: Echt schlimm, wie ihnen der Nationalsozialismus passiert ist. Quasi: Die Gesellschaft war schuld.
 
Ich denke, man kann es so zusammenfassen: Natürlich war der Nationalsozialismus ein Verbrechen, aber niemand hat es begangen, sondern es ist irgendwie über die Menschen gekommen.

Naja, das er ned irgendwie über die Menschen gekommen ist, sondern wie es war ist heute ja hinlänglich bekannt.

Die Täter waren die Opfer, denen der Nationalsozialismus irgendwie passiert ist.

Definiere mal Täter. Wennst sagst Gestapo Schergen, KZ Schlächter, SA und SS, Blutrichter, Bürokraten die wissentlich ganze Zugladungen Menschen in die Gaskammern geschickt haben, klares Ja. Täter und Verbrecher!

Und jetzt erklär mir am Bsp. meiner Mutter und meiner Grosseltern mütterlicherseits wo Sie Täter sind? Normale Menschen, ned sonderlich gebildet, ned dumm, Sudetendeutsche, heimgeholt ins Reich. Mutter damals mit 14 zum Bund Deutscher Mädchen, ihr Bruder zur Hitlerjugend. Beiden wurde dort es Hirn g'waschen. Bruder dann in Russland g'fallen, Mutter ist 40 Jahr später noch z'sammzuckt wenn's donnert hat, weil es an die Bombeneinschläge neben ihrer Flakscheinwerferstellung erinnert hat. Natürlich wusstens das Menschen abgeholt werden und verschwinden. Auch gab es Gerüchte das es Lager gibt die man nimma lebend verlässt. Einer Ihrer Nachbarn hat damals 2 junge Tschechen im Heustadl versteckt, er ist gemeinsam mit ihnen abtransportiert 'worden. Ich kann's nachvollziehen das die Leute Schiss hatten und ihnen die eigene Haut die nächste war.

Man sollte sie nicht verurteilen für die Verbrechen des Nationalsozialismus, sondern man müsste sie eigentlich bedauern:

Richtig. Man sollte diejenigen für die Verbrechen des Nationalsozialismus verurteilen, die sie begangen haben und die, welche sie gutgeheißen haben. Aber nicht die, die ihnen ohnmächtig gegenüberstanden ... ;)
 
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Viele haider wähler haben einfach genug vom allgegenwärtigen proporz gehabt.
In st. Pölten gibts a a rennerstrassr... sollt ma gleich mit umtaufen
 
Viele haider wähler haben einfach genug vom allgegenwärtigen proporz gehabt.
In st. Pölten gibts a a rennerstrassr... sollt ma gleich mit umtaufen

und was ist mit dem bRENNERbasistunnel? :mrgreen: umbennen in b-basistunnel?
 
Ich bin als neusprevhbefürworter natürlich reflexartig dafür und bedanke mich für die mitarbeit... a versteckter renner, a uboot quasi.... meinerseel, gut dass du das herausgefunden hast....
 
Ich bin als neusprevhbefürworter natürlich reflexartig dafür und bedanke mich für die mitarbeit... a versteckter renner, a uboot quasi.... meinerseel, gut dass du das herausgefunden hast....

viel schlimmer find ich die julius-ficker-straße im 21. bezirk :mrgreen:
 
Leute die machen aus einer Mücke einen Elefanten, Österreich hat andere Probleme da wären zum Beispiel Staatschulden, Euro/Bankenkrise, Korruption, Bildungskrise und die Bank Hypo Alpe Adria, somit ist dieses Problem bezüglich antisemitischer Parteiväter
also nur eine große Ablenkung fürs Volk. Logisch Schlussfolgerung die Bevölkerung wird mit solchen Themen verarscht
 
Stimmt natürlich. Die Zerstörungen des zweiten Weltkrieges und der Holocaust waren eben Kleinigkeiten, die man für den Aufschwung der Nachkriegszeit in kauf nehmen musste. Das ist wirklich ungerecht, dass man deshalb auf Nazis hindrischt.

Niemand wird dir vorwerfen, dass du auf die Hitler, die NSDAP und auf die Politik dieser Organisation hindrischt. Aber unsere Eltern und Großeltern haben es sich nicht aussuchen können, in welchem Staat, in welchem System sie leben (mussten). Dennoch werden sie unterschwellig (und manchmal ganz offen) für die Handlungen dieses Systems verantwortlich gemacht. Den schließlich, so meinen jedenfalls die Spätgeborenen, hätten sie ja den Wehrdienst verweigern können, offen gegen das System auftreten u.s.w.

Und genau das habe ich damit gemeint!!

Und dann sag ich dir noch etwas: Das scheinheilige Moralitätsgedusel der Spätgeborenen ist widerlich.
 
Im Nachhinein kann man immer gross reden, aber irgendwie verwundert es schon, dass die Angriffskriege der Nazis von grossen Bevölkerungsteilen mitgetragen wurden. Wer in den Krieg zieht setzt sein Leben aufs Spiel. Das geht über ohnmächtiges Dulden eines Regimes, dem man in Wahrheit kritisch gegenübersteht, hinaus.
 
aber irgendwie verwundert es schon, dass die Angriffskriege der Nazis von grossen Bevölkerungsteilen mitgetragen wurden.

Im Gegensatz zu der US - Army war die deutsche Wehrmacht keine Berufsheer. Dass die große Mehrheit der Rekruten mit überschäumender Begeisterung in den Krieg gezogen ist, dass stelle ich doch sehr in Frage.
 
Dass die große Mehrheit der Rekruten mit überschäumender Begeisterung in den Krieg gezogen ist, dass stelle ich doch sehr in Frage.
Im Gegensatz zum Ersten Weltkrieg war die Kriegsbegeisterung im Zweiten Weltkrieg eher gering - auch auf Grund der noch recht frischen Erfahrungen aus dem Ersten.
Was den einfachen Soldaten betrifft muss man auch sagen, für Wehrdienstverweigerung oder Desertion drohte die Todesstrafe.
 
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