Roberts Lagerfeuer

Interessantes Thema, welches mich beim Mitlesen doch gleich wieder zu einer gedanklichen Reise zu den Anfängen verleitet hat. Zunächst mal kann ich mit den strickten Kategorisierungen BDSM, Dom, sub, "du bist nur ein(e), wenn du..." gar nichts anfangen.
Zarte 19 war ich, als ich meine ersten Erfahrungen sammeln durfte, musste, konnte...
Bis dato war kuschelnder Blümchensex für mich die Welt und die Erde war ganz klar eine Scheibe. Dann traf ich sie ...:rolleyes:... und erkannte das ich blind war.
Die Erinnerung an unseren ersten Abend ... auf einem Abenteuerspielplatz ... zaubert mir heute noch ein Lächeln auf´s Gesicht. Sie trug ein Branding am Körper, das ich für ein Tattoo hielt und als sie mich nach BDSM fragte, hielt ich selbiges im ersten Moment für eine Boyband. :lol: Von nichts, aber auch wirklich von gar nichts hatte ich eine Ahnung. Sie wollte "fester" angefasst werden, also griff ich halt fester zu... :rofl: Oh man, oh man, oh man!
An dieser Beziehung war so ziemlich alles ungewöhnlich. Eine sub, die sich einen Dom bastelt...
Vieles habe ich mit ihr ausprobiert, einiges davon war und ist bis heute nicht meine Welt. Einmal sagte sie zu mir "du bist kein klassischer Dom."
Heute frage ich mich gibt´s das überhaupt? Gibt´s ein Handbuch, in dem geschrieben steht wie man sein muss, was man tun muss, um einer Definition zu entsprechen? Wenn´s das gibt interessiert es mich nicht. Ich bin wie ich bin, stay or leave. Don´t care...

Edit: Was mich in diesem Zusammenhang mal interesieren würde ist folgendes: Aus besagter Beziehung entsprang für mich meine sexuelle Entwicklung. Bis heute frage ich mich war diese Entwicklung Folge einer Beeinflussung, einer Steuerung, oder ist durch sie lediglich das zutage getreten, was ohnehin schon immer im Verborgenen in mir geschlummert hat?
 
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Wenn es für ihn hilfreich ist, dann kann ich ihn dabei fesseln, aber ehrlich gesagt würde mir genau das gefallen, was er alles mit seinen Händen, Lippen, Zunge anstellen würde um mich dazu zu bringen ihn zu erlösen.

Das sind schöne Spiele und da werden Dir die Männer zu Füßen liegen ... meine Finger zucken ja geradezu zu schreiben "nimm mich" :rofl:

Was ich spannend finde - wie @Mitglied #247512 das schon geschrieben hat, abseits der Diskussionsbereiche über BDSM formt sich ein wunderbar buntes Bild der Freude am Geben und Nehmen, am Binden und Erlösen ... toll!
 
Zarte 19 war ich, als ich meine ersten Erfahrungen sammeln durfte, musste, konnte...

Man mus also nicht erst über 40 werden ... :):rofl:

Heute frage ich mich gibt´s das überhaupt?

Diese Schwarz-Weiß-Zeichnungen sind gut für's Erklären, die Realität ist oft bunter.

Ich finde dabei aber auch höchst interessant, was es in diesen Spielen eigentlich ist, das uns Lust bereitet, denn darum geht es hier ja schließlich.
 
Ich finde dabei aber auch höchst interessant, was es in diesen Spielen eigentlich ist, das uns Lust bereitet, denn darum geht es hier ja schließlich.
Die eigenen Grenzen zu entdecken, zu erleben und ggf. auch zu überwinden.
Wie bereits gesagt nannte mich meine damalige Freundin einen "nicht klassischen Dom". Das hat sich mir bis heute tief eingeprägt. Tatsächlich bin ich das wohl auch nicht, wenn man unter einem "klassischen Dom" einen peitschenschwingenden und mit Nippelklemmen oder ähnlichen Utensilien handtierenden Menschen versteht. Extreme körperliche Züchtigungen sind nicht meine Welt, selbst wenn mein Gegenüber darauf steht. Mal ein festerer Griff, ein Klaps auf den Po, ein Fessel- oder Rollenspiel - alles okay. Ein Typ für die Folterkammer bin ich aber definitiv nicht. Stilbrüche mag ich dagegen außerordentlich gerne. Es bereitet mir Lust, Lust zu bereiten, an (mentale) Grenzen und darüber hinaus zu führen, unerwartete Situationen zu erzeugen, herauszufordern, mein Gegenüber mit dem inneren Schweinehund zu konfrontieren und zu sehen wie er selbigen überwindet und dadurch Lust erfährt.
Man sagt nicht umsonst Sex (und somit auch Lust) ist überwiegend eine Kopfsache...
 
pstpst: @Mitglied #501787 und @Mitglied #127935 :
Nur wenn ihr es übersehen haben solltet, hier am gemütlichen Lagerfeuer.
Wenn´s nicht interessiert entschuldigt bitte.
Ja, ein ganz spannendes Thema.
Wie es scheint kommen ganz viele damit erst in späteren Jahren in Berührung. Häufig eher abgeschreckt von der gängigen „Szene“. Mit einem Gegenüber dass dafür eine Affinität hat seinen eigenen Weg zu entwickeln, ohne dieses ganze „Fachvokabular“, ohne den Vorstellungen was sein muss oder nicht. Es gibt aber auch Leute, die unglaublich spannend sind was dieses Thema anlangt. Ein Lagerfeuer mit Rioja und spannendem Erfajrungsaustausch dazu wäre fein, da wäre ich sofort dabei. Danke für die Einladung...da war doch noch irgend etwas @Mitglied #468636 ?
 
Was mich in diesem Zusammenhang mal interesieren würde ist folgendes: Aus besagter Beziehung entsprang für mich meine sexuelle Entwicklung. Bis heute frage ich mich war diese Entwicklung Folge einer Beeinflussung, einer Steuerung, oder ist durch sie lediglich das zutage getreten, was ohnehin schon immer im Verborgenen in mir geschlummert hat?

Ich bin ahnungslos, die Frage total interessant.

Ein Lagerfeuer mit Rioja und spannendem Erfajrungsaustausch dazu wäre fein, da wäre ich sofort dabei. Danke für die Einladung...da war doch noch irgend etwas @Mitglied #468636 ?

Da musst Du auf Seite 63 vorblättern. ;)
Aber weißt Du, das ist irgendwie eine andere Schiene, drum eben am Lagerfeuer versteckt und nicht in BDSM, weil´s das nicht ist.
Dort könnten wir nicht über diese seltsame Ambition, die irgendwo fern von Dom/Sub, devot etc. ist sprechen.

Aber da geht es so ich verstanden habe um etwas, dass eben abseits liegt, wie andere User es beschrieben haben.
 
Aus besagter Beziehung entsprang für mich meine sexuelle Entwicklung. Bis heute frage ich mich war diese Entwicklung Folge einer Beeinflussung, einer Steuerung, oder ist durch sie lediglich das zutage getreten, was ohnehin schon immer im Verborgenen in mir geschlummert hat?

Ah, da hat mich erst @Mitglied #247512's Zitat auf diesen Zusatz aufmerksam gemacht - eine ganz spannende Frage. Ich hatte schon angesprochen - erst in der letzten Zeit, auch durch das EF, komme ich dazu, meinen Phantasien nachzugehen und damit zu spielen. Ich weiß, dass ich als Jugendlicher davon fasziniert war, ich kann mich an eine Szene in Black Beauty erinnern (ihr wisst, die Fernsehserie mit dem schwarzen Pferd, hat meine Schwester gesehen, ich habe halt manchmal mitgeschaut), in der die zwei Hauptcharaktere (wie auch immer sie hießen) gefangen und gefesselt wurden ... hat mich damals schon fasziniert, und da war noch nichts sexuelles dabei. Und es gibt Ereignisse an die ich mich erinnere, da war ich vielleicht 6 oder 7 Jahre alt.

Ich tendiere deshalb zu der Annahme, dass zumindest bei mir dieses "Interesse" schon immer vorhanden war, wodurch auch immer induziert...
 
Ich tendiere deshalb zu der Annahme, dass zumindest bei mir dieses "Interesse" schon immer vorhanden war, wodurch auch immer induziert...
Zu dieser Annahme tendiere ich in Bezug auf meine Neigung auch. Die grundlegende Synapse wird schon früh entstanden sein, so richtig herangewachsen ist sie erst als sie angesprochen und "gefüttert" wurde.
 
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Danke für den schönen Abend und das nette Gespräch. Ich lege mal ein paar Scheite Holz nach und breite Decken über die Schlafenden, dass niemand frieren muss :)
Es hat Spaß gemacht, ein paar andere Gedanken zu dem Thema zu lesen.

Ich habe ganz vergessen, @Mitglied #513126 einzuladen, mich hätte auch ihre Sicht und Geschichte interessiert. Aber vielleicht ergibt sich dafür eine andere Gelegenheit.

Gute Nacht!
 
Ich kann heute vermutlich nur sporadisch mitschreiben, aber wenn sich das spannende Gespräch fortsetzen lässt, würde ich mich freuen.

Die Frage ist ja irgendwie noch offen, was es bedeutet, "devot" zu sein und was die Gründe oder, wie soll ich sagen, was der Kick dabei ist ... mir fehlen etwas die Worte, um die Frage richtig zu stellen. Die hier am Feuer sitzenden beziehen die Freude ja aus einer Mischung des sich Hingebens und Einforderns.

Ich hatte mich bei meinem letzten Treffen mit Kimchi darüber gesprochen - sie hat unter anderem auch das Abgeben von Verantwortung als positiven Aspekt genannt - also auch eine Art "sich fallenlassen können", ähnlich wie beim Fesseln, nur ohne Seile und Gurte. Fesseln durch "Präsenz" sozusagen (ich verwende ganz bewußt nicht das Wort "Dominanz").

Aber ich rühr' jetzt erst mal den Kaffee an, wieder so eine dicke Cowboy-Brühe, wie es sich für das Lagerfeuer gehört :D
 
Darf heute doch arbeiten - war so nicht geplant. Habe daher auch nicht so Zeit, wie ich es eigentlich....
Na ja...... :verwirrt:
 
So, ich habe überhaupt keine Zeit - nehme sie mir aber trotzdem. Vor allem, weil mich das Thema jetzt tatsächlich noch mehr beschäftigt. Die "devote Haltung", der "gefühlte Schmerz" usw., wie es @Mitglied #457243 angesprochen hat.
Bin ich wirklich devot?
Definitiv bin ich kein Sklave, niemand der zum Beispiel auf allen vieren hinter einer Dame her kriecht, .... Ich mag auch nicht "einfach nur zu ihren Füßen liegen/hocken/....", während sie mich gar nicht beachtet usw. Ich bin auch niemand, der aus einer Erniedrigung irgendwie ein positives Gefühl erfährt.
Und doch..... wenn ich wehrlos bin, mir die Dame ihre Füße ins Gesicht drückt (nicht mit Gewalt), wenn sie meint: "Mach den Mund auf, weit auf!", und mir dann ihren Speichel in meinen Mund........ das wiederum sind doch Situationen, die mich - ich sag es jetzt einfach so - erregen.
Bin ich jetzt devot? Ich weiß es nicht!
Der "gefühlte Schmerz".......Nein, es ist nicht mein (alleiniger?) Antrieb, Lust durch Schmerz zu erfahren. Ich besuche eine Dame nicht, um Schmerz zu erfahren und daraus Lust zu gewinnen. ABER! Es ist doch so, dass irgendwann ab einem bestimmten - eigentlich vollkommen falsch, weil ich diesen Zustand oder diesen Punkt überhaupt nicht bestimmen kann - Moment die Grenze zwischen Lust und Schmerz zu verschwimmen beginnt, ich den Schmerz als solchen eigentlich gar nicht mehr wahrnehme, sondern es nur noch pure Luststeigerung ist.
Ich bin da aber mir Sicherheit kein Maßstab, vermutlich sogar eher ein "Weichei" - aber auch das weiß ich nicht wirklich, weil mir Maßstäbe in dieser Beziehung vollkommen egal sind.
Ich halte da auch nicht viel von immer mehr, immer stärker, immer weiter ........
Hmmmmmm ?? Bin ich jetzt Masochist? Ich weiß es wieder nicht.

Also....Spanking finde ich erregend, irgendwelche Schläge ins Gesicht, Ohrfeigen oÄ ganz und gar nicht. Speichel, der mir von einer Dame in den Mund.......finde ich erregend, anspucken wiederum ganz und gar nicht. Worte wie " Nein, du kannst nicht weg", "Versuch dich zu entspannen, du kannst nichts dagegen tun", "Das wird jetzt weh tun", "Och, da musst du jetzt durch!", "Sei nicht so wehleidig", ........ Ein Traum!!!!
Aber "du geiles..Stück....." , "Ich werde dir jetzt deinen Ar..... aufreißen....", .........Nein! Das ist ganz genau nicht meine Welt!!!

So, und da steh ich nun.
Bin ich devot? Bin ich maso? Bin ich....?

Ich hab keine Ahnung! Und: Eigentlich ist es mir auch vollkommen egal; allerdings ist es in Gesprächen oft schwierig, es erweckt falsche Vorstellungen beim Gegenüber, und eigentlich kann man so nicht einmal das Profil hier im EF richtig ausfüllen.

Sei es drum, .......Ich kann damit leben. ;)
 
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