Selbstversorger

@Mitglied #440959 manchmal kann ich deinen texten sogar etwas abgewinnen
Ich verstehe schon, dass ich Dir meistens viel zu abgehoben vorkomme, das ist auch vollkommen in Ordnung so.
Meine liebsten Verwandten haben defakto tatsächlich gar kein GEld übrig, da geht alles fürs Überleben des Hofes drauf.
Aber ich weiß auch, dass sie dieses Leben um keinen guten Job der Welt aufgeben wollen würden.
Da werden auch drei jahre lang im Winter Schindeln gemacht, damit man in einer Horuck-Aktion den Stadel neu decken kann.
Wieviele Bauern machen das heute noch?
Die tollsten Unterhaltungen hatten wir immer irgendwann unter der Woche tagsüber...da war am ehesten Zeit für sowas und niemand außer dem Vieh hat irgendwann auf Arbeit gepocht.
Es hat halt alles sein Für und Wieder
Des Kraut ist am Eingehen glaub ich. Keine Ahnung. Muss eh mal meine Frau fragen deswegen.
Pilze wären eine Überlegung wert. Feucht und dunkel hab ichs ja daheim.
Lebst Du auch im Bunker?:D
 
Ich würde behaupten Selbstversorgung war auch in der industrialisierten Welt zumindest für die ländliche Bevölkerung bis zur Mitte des 20. Jahrhundersts der Normalzustand.
Ich selbst bin ja nur auf einem 1000qm Grundstück aufgewachsen und ich kann mich nicht erinnern, dass jemals Obst oder Gemüse gekauft worden wäre.
Die verwandte Bauernschaft bei der ich die Zeit außerhalb der Schule aufwachsen durfte ist sowieso auf eigenen Beinen gestanden...
Da werden teilweise bis heute am ehesten Dinge wie Zucker und Mehl zugekauft. Viel Geld haben die aber auch bis heute nicht. Die Wirtschaft trägt gerade die Familie und ein paar wenige Euros die für die Ausbildung der Kinder draufging.
Ein Privileg ist es eben leider nur bei uns...Selbstversorgung mit Sicherheitsnetz nenne ich es...die Spreu trennt sich vom Weizen, wenn das Netz wegfällt.
Dazu wären heutzutage die allerwenigsten imstande.
Ich bereise ja beruflich seit fast zwei Jahrzehnten Zentralosteuropa und hab in dieser Zeit beobachten können, dass früher nahezu fast alle Leute in ihren Gärten Obst und Gemüse angebaut hatten.

Meine Kollegen haben mir das immer mit der schlechten Versorgung hinter dem eisernen Vorhang und der daraus resultierenden Notwendigkeit erklärt.

in der Zwischenzeit gab es vielerorts einen deutlichen Wandel.
Weg vom Gemüsegarten hin zu, wie auch im westlichen Europa typischen, Blumen und Sträuchergärten.
 
Ich verstehe schon, dass ich Dir meistens viel zu abgehoben vorkomme, das ist auch vollkommen in Ordnung so.
Meine liebsten Verwandten haben defakto tatsächlich gar kein GEld übrig, da geht alles fürs Überleben des Hofes drauf.
Aber ich weiß auch, dass sie dieses Leben um keinen guten Job der Welt aufgeben wollen würden.
Da werden auch drei jahre lang im Winter Schindeln gemacht, damit man in einer Horuck-Aktion den Stadel neu decken kann.
Wieviele Bauern machen das heute noch?
Die tollsten Unterhaltungen hatten wir immer irgendwann unter der Woche tagsüber...da war am ehesten Zeit für sowas und niemand außer dem Vieh hat irgendwann auf Arbeit gepocht.
Es hat halt alles sein Für und Wieder
und gerade damit verwunderst du mich gerade
 
Weg vom Gemüsegarten hin zu, wie auch im westlichen Europa typischen, Blumen und Sträuchergärten.

was ja noch geht, sofern die blumen und sträucher keine mutanten sind um die jede biene und jeder andere insekt einen bogen macht. der grösste dummfug sind m.m.n. die steingärten die aktuell im trend sind.
 
Ich bereise ja beruflich seit fast zwei Jahrzehnten Zentralosteuropa und hab in dieser Zeit beobachten können, dass früher nahezu fast alle Leute in ihren Gärten Obst und Gemüse angebaut hatten.

Meine Kollegen haben mir das immer mit der schlechten Versorgung hinter dem eisernen Vorhang und der daraus resultierenden Notwendigkeit erklärt.

in der Zwischenzeit gab es vielerorts einen deutlichen Wandel.
Weg vom Gemüsegarten hin zu, wie auch im westlichen Europa typischen, Blumen und Sträuchergärten.
Ja für viele sind die Erträge zu klein , da bringt es mehr wenn man die Landwirtschaft anders nutzt und Gras ansetzt, was nicht für Kühe ist.
 
Pilze wären eine Überlegung wert. Feucht und dunkel hab ichs ja daheim.

Vorsicht, ich war schon immer neugierig wie das funktioniert und letztes Jahr dachte ich, ich versuche das mal. Hab aus Unwissen die schwierigste Art gewählt das Myzel zu gewinnen. Hat trotzdem super geklappt. dann kam der Zeitpunkt dieses auf eine Pilzbrut umzusetzen. Das hat auch super geklappt, der Fortschritt war danach etwas mühsam, dann habe ich 2 Verbesserungsmöglichkeiten gefunden. Das Umsetzen in Strohpellets hat auch noch so geklappt, aber der Punkt an dem die Pilze ihre Frucht bilden sollten war äusserts dürftig, quasi ein Flopp. Pilze habe ich bis jetzt 2 mal gegessen, mit meinem Einsatz hätte die Familie bestimmt mehrere Generationen lang Pilze im Supermarkt kaufen können. :haha: Ich könnte jetzt ein Buch schreiben, Pilzzucht, der größte Flopp in meinem Leben. :rolleyes:

Dagegen liege ich im Chilicontest weit vorne, aber da ist feucht und dunkel natürlich nix, die brauchen warm hell und luftig.
 
und gerade damit verwunderst du mich gerade
Warum, weil ich beide Welten kenne?
Nur weil ich aus dem Einen komme, muss ich ja nicht dem Anderen generell verständnislos gegenüberstehen.
Auch diese Bauern leben den Fortschritt, aber halt nicht den Konsum, weil kein Geld dafür übrig ist.
Die Arbeit dieser Idealisten ist unglaublich wertvoll und selten verstanden, die Beweggründe die dazu führen natürlich noch weniger.
Aber im Grunde mach ich ja jetzt immer mehr das Selbe.
Mache mein eigenes Holz, mein eigenes Gemüse, meine eigenen Schindeln und die Lohnarbeit wird mit den Jahren wegreduziert werden, soweit es geht.
Nur ein Hof mit Nutztieren wäre für mich ein NoGo, ich verstehe aber auch, dass es ab einer bestimmten Höhe nicht anders geht.
 
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