Wie meinst du das? Deine Aussage lässt sich unterschiedlich lesen.
Das es für viele Menschen bequemer ist vorgekautes einfach kritiklos zu glauben als dieses zu hinterfragen und auf die Probe zu stellen ...
Aber eigentlich hast du diese Frage ohnehin bereits selbst beantwortet ...
Was nicht heißt, alles ungefragt und undurchdacht, ohne in sich zu suchen und in sich zu spüren, zu übernehmen.
... Ich für mich finde es schön, die Schätze zu heben und dabei über Gott/das Göttlich, die Welt und mich selber zu lernen.
Der Seitenhieb musste kommen...
Seitenhieb ... Naja, meine Seele hat eh gemeint "lass ihn bleiben" aber mein Ego war der Meinung "nimm ihn, der ist aufgelegt ..."
Und? Lebst du alles genau so, wie du es leben möchtest oder solltest oder könntest?
Gott behüte ... ganze Welten bin ich noch davon entfernt ... Da werde ich schon noch einige zig- Leben oder noch mehr dafür brauchen. Weil meine Seele meint zwar das sie im Nirwana ihre Erfüllung findet. Mein Ego hingegen findet sein Leben wie es da auf Erden verläuft aber auch recht unterhaltsam
Ich für mich hab das Gefühl, nichts Schlechtes zu tun. Ich bin mit meinem Gewissen soweit im Reinen, wie Menschen das sein können. Was nicht heißt, dass das ein für allemal mit mir und meinem Gott ausdiskutiert ist.
Und u.a. deswegen hab ich ein Problem mit den klassischen Religionen. Dein Gewissen, deine Seele sagt dir das was du machst ist absolut OK, deine Religion hingegen hat irgendwann die abstruse These aufgestellt das uns Gott zwar mit allem drum und dran was Spass macht geschaffen hat. Wenn wir aber damit herumspielen ist das etwas schlechtes. Und damit ist der Zwiespalt perfekt. Und solche abstrusen Sachen werden unseren Kindern im Religionsunterreicht auch noch gelehrt ...
Für mich ist authentisch gelebte Sexualität Gottesdienst (und bitte jetzt keine Witze darüber). Erotik und Sex ist ein wundervolles Geschenk...manche MysthikerInnen haben ihre Beziehung zu Gott mit Sexualität verglichen.
Mann und Frau, Yin und Yang treten in Kommunion, vereinigen sich und verschmelzen im Höhepunkt, haben in der Explosion ihres Einssein das göttliche erfahren. In diesem Moment sind sie in der Lage es Gott gleich zu tun - Leben zu erschaffen. Sex ist eine Möglichkeit für den Menschen sich als das zu erfahren was er letztendlich ist - als Gott.
Und ich könnte mir vorstellen das so manche Religion dies auch so sehen und sich dadurch veranlasst sehen Sex als schlecht darzustellen. Denn was würde mit ihrer Macht geschehen, wenn Menschen sich als Gottgleich erkennen und dadurch keine Religionen mehr brauchen welche ihnen den Weg zu Gott zeigen ... ???
Was ist denn Spiritualität ohne Glaube genau?
Möglicherweise einfach nur das göttliche zu leben, sich dem göttlichen zu bedienen ohne es zu hinterfragen ... ???
Ist es nicht letztendlich egal ob man sich der göttlichen Mechanismen / Gesetze einfach nur bedient -ohne an sie, an einen Gott zu glauben? Funktionieren sie nicht mit oder ohne Glauben für jeden gleich - vorausgesetzt man wendet sie richtig an? Ist es für das Leuchten einer Lampe wichtig ob ich den Lichtschalter im Glauben daran, dass das "elektrische Werkel" bis zurück zum Kraftwerk funktioniert bediene? Oder leuchtet sie auch wenn ich nicht daran Glaube?
Grübel. grübel ...
Kreative Leistungen entstammen in vielen Fällen sublimierter Triebenergie.
Können wir umgekehrt annehmen, dass ein befriedigter Sexualtrieb (tendenziell
) eher nicht in der Lage ist, kreative Leistungen zu erbringen?
Da würde ich zur Beantwortung der Frage einen gepflegten Rudelbums in einem Swingerclub freier Wahl mit anschliessendem Kreativitätstest vorschlagen ...