Ich finde solche "Emanzipationsdiskussionen" zwar interessant, ich glaube allerdings nicht, daß sie wirklich sooo maßgeblich sind, wie ihr das darstellt, und zwar, weil ich die heutigen jungen Frauen nicht in dem von euch beschriebenen Sinn als "ideologisch emanzipiert" wahrnehme, wie das vielleicht für Frauen ab 40, 45 aufwärts teilweise gelten mag.
Ich denke mal eher, daß in früheren Zeiten - "vor" dem Beginn der Emanzipationsbewegung - zwar sehr vieles auf dem Beziehungssektor zum Nachteil der Frauen gereicht hat, aber: die "Regeln" waren immerhin eindeutig. Es gab so nette Benimmbücher, man wußte, daß der Mann die Frau umwirbt, man wußte, was von einer Frau erwartet wurde, die sich auf das Werben einließ, man wußte in der Regel, welchen Platz im "Geschlechterspiel" jeder einzunehmen hatte und konnte sich darauf einlassen oder auch nicht. Sehr viele andere Optionen gab's nicht, bzw. wenn eine Frau sich nicht an diesem festgelegten Spiel beteiligt hat, dann mußte sie eben damit leben, daß sie als unweiblich, als Blaustrumpf oder frigide Zicke oder so wahrgenommen wurde.
Heutzutage gibt es kaum noch irgendwelche verbindlichen "Regeln", das macht es vor allem jungen, z.T. noch unsicheren Leuten einfach schwerer, sich auf dem "Balzpflaster" zu orientieren. Heute reicht's halt nicht mehr, daß ein Mann mit artigem Diener zum Tanz auffordert (bissl überspitzt ausgedrückt) und damit den "natürlichen Gang der Dinge" einläutet. So wie ich das sehe, haben wir heute alle nur denkbaren Möglichkeiten, sei's in Sachen Selbständigkeit für die Frauen, die Möglichkeit, unterschiedliche Lebenskonzepte zu leben, Einschränkungen finden stärker über optische "Makel" statt als früher (vermehrt inzwischen auch für Männer, aber für mein Empfinden nach wie vor noch sehr viel stärker bei den Frauen. Soll eine Frau diskreditiert werden, dann isse halt eine häßliche Fricke - ich find's erschreckend, wie gerade Frauen ihre Mitkonkurrentinnen gerade an diesem Punkt zu packen versuchen, von Solidarität untereinander finde ich im Vergleich zu Männern da wenig).
Wie auch immer: eins der Dinge, die ich in meiner Lesbenzeit am angenehmsten empfand, war gerade das Fehlen solcher vorgegebenen Rollenzuschreibungen, wenn zwei Gleichgeschlechtliche sich aufeinander einlassen, müssen sie i.d.R. zwischen sich erstmal eine Art stillschweigende Übereinkunft finden, wer welchen Platz im Balz-/Beziehungsspiel einnehmen wird. Das ist zwar manchmal schwierig, bietet aber auch die Freiheit, ohne allzu vorgegebene Erwartungen "von außen" den Platz zu finden, an dem man sich wohlfühlt.
@Reifes Kätzchen, ich bin sicher, daß du deine Fans in diesem "Jahrmarkt der Lüste" findest, mit frauenfeindlichen Sprüchen lassen sich schwache Männer sehr gerne den Bauch pinseln und sich in ihrer Überlegenheit bestätigen.
Ich denke mir nur so: wenn DU es in Ordnung findest, daß Männer ungefragt und öffentlich Frauen zu Fick-Objekten degradieren, dann ist das dein Bier. Für mich gehört dazu grundsätzlich Einvernehmlichkeit - zunächst zwischen den beiden, die sich in diese Rolle begeben wollen - aber auch zwischen denen, die ungefragt involviert werden, das sind in diesem Fall die von dir als unzufriedene "Emanzenweiber" dargestellten Frauen. Mich persönlich stören deine abwertenden Seitenhiebe nicht besonders, für die anderen kann ich nicht sprechen, wäre aber verwundert, wenn die das so viel anders sehen. Aus dem ganz einfachen Grund, weil ich nicht den Eindruck habe, daß sie sich mit "geknechteten, unterdrückten Männeln" abgeben. Wozu auch? Die Zeiten, in denen Frauen dankbar jeden Scheiß, der ihnen geboten wird, annehmen müssen, sind vorbei.
Wir haben heute die Wahl, worauf wir uns einlassen wollen und worauf nicht, das ist eine Art Freiheit, die ich sehr genieße. Daß mit dieser Freiheit nicht immer einfach zu leben ist, steht außer Frage. Aber egal zu welchen Zeiten: wenn ich etwas absolut verächtlich finde, dann sind das Leute wie du, die nichts anderes in ihrem Repertoire haben, als diejenigen, die nicht dieselbe Haltung an den Tag legen wie du, auf persönlicher Ebene zu beleidigen und abzuwerten. Verächtlich, und dumm dazu. Dir sollte eigentlich klar sein, daß keine der von dir als Flintenweiber hingestellten Frauen überhaupt eine Konkurrenz für dich sein kann, einfach weil sie ein völlig anderes "Beuteschema" haben als du. Was erreichst du also damit? Ein paar Applausklatscher (die erreichst du auch so) - und eine häßliche Fratze, die wenig mit deinem Aussehen zu tun hat, deinen Charakter allerdings unretouschiert präsentiert.