Der betriebliche Einkauf wird heute weitgehend übers inet abgewickelt, der private ist dabei dem zu folgen. Ich würd den Niedergang des traditionellen Handels und damit der Städte sehr bedauern.
Ich gebe dir völlig recht, das ist bedauerlich. Und diese Entwicklung ist kaum aufzuhalten, aber das liegt nicht (nur) an den Ladenöffnungszeiten. Es liegt auch daran, dass es den serviceorientierten Fachhandel gar nicht mehr gibt. Auch kompetente Beratung ist nicht mehr die Regel, sondern eher die Ausnahme. Und mit einem kleinen Querverweis auf die "Parkpickerl - Debatte" ........ der Kunde wird auch von der Stadt hinaus vertrieben zu den Shopping - Centern außerhalb Wiens (auch das ist aus Sicht des Wieners Kaufkraftabfluss). Kommen ja noch einige Faktoren dazu und wie schon Fred Sinowatz gesagt hat: Das ist alles sehr kompliziert.
Zum Thema Fachhandel: Vor ein paar Jahren habe ich mir eine digitale Spiegelreflex gekauft, sehr günstiges und löwenstarkes Angebot einer angeblichen Fachhandelskette. Ich habe von meiner alten Canon AT 1 noch ein (sündhaft teures) Polfilter und wollte es mit einem Gewindeadapter 55 auf 52 mm an der Neuen weiter verwenden. Auskunft des Verkäufers: Grundsätzlich gibt es so etwas, aber da müssten wir erst nachfragen und dann würde es bestimmt 2 bis 3 Wochen dauern.
Am Heimweg bin ich im 13. (da gibt es auch noch Parkplätze) in der Feldkellergasse stehen geblieben und habe bei dem dort ansässigen kleinen Händler gefragt. Der Verkäufer dreht sich um und holt das Teil aus einer Schublade.
Den kleinen Händler gibt´s inzwischen nicht mehr und du könntest jetzt sagen, ich sei daran (mit) schuld. Stimmt ja indirekt, aber .......
.... noch eine weitere löwenstarke Geschichte: Mobiltelefon gekauft, nach 2 oder 3 Monaten geht´s nicht mehr. Zurück zum Händler und der hat dann eine Garantieleistung verweigert mit der Begründung, das Ding wäre von mir selbst ruiniert worden. Zusätzlich wollte man noch eine Überprüfungspauschale. Die Geschichte war in ihrem ganzen Ablauf eher ärgerlich, denn die Sache ging eine Weile hin und her und ich wurde nie verständigt, wenn das Handy vom Service zurück war. Letztlich habe ich den Hut drauf und das Gerät weg gehaut, denn wer zieht schon wegen 50 € vor Gericht? Die verlangte Pauschale kann sich der Händler natürlich auch denken, denn dann müsste er vor Gericht ziehen.
Ich könnte noch einige solcher "Shoppingerlebnisse" zitieren. Ein spezieller Router für das mobile Internet, der zwar in Wien funktioniert hat, nicht aber in Salzburg (nein, kein Problem der mangelnden Netzabdeckung). Immer wieder das Ding zum Händler (diesmal ein anderer
sogenannter Fachhändler), dann musste ich immer wieder anrufen, denn entgegen der Abmachung wurde ich nie verständigt. Das Spiel wiederholte sich dauernd bis zum Ende der Vertragslaufzeit.
Wie anders ist das doch bei Amazon. Ich schicke innerhalb der Garantie- oder Gewährleistungszeit den "Patienten" in das Logistikcenter in Linz. Und entweder wird das Gerät repariert, ausgetauscht oder es kommt mein Geld zurück. Den Adapterring hätte ich übrigens im Versandhandel ebenfalls erhalten.
Zugegeben, nicht alle Erlebnisse mit dem heimischen Handel laufen so negativ ab.