...du hast doch selbst gemeint, dass wir ein Überblick über das schädliche Erbgut in der Bevölkerung brauchen um eine Relation zu Inzucht herzustellen- das haben wir nun mal jetzt
nein, haben wir nicht. wir haben einen überblick, wer alles irgendein rezessiv schädliches erbgut haben, nicht einen überblick darüber, wer alles welches rezessiv schädliche erbgut haben ... notice the difference, please
immerhin wäre die wahrscheinlichkeit davon abhängig, wie oft welches rezessive gen bei menschen allgemein vorkommt, und das wissen wir nunmal nicht spezifisch genau
das ist die völlig falsche "statistik", weil wir von einem risiko sprechen, welches davon abhängig ist, ob beide elternteile dasselbe rezessiv schädliches gen haben, nicht ob beide eltern jeweils irgendein rezessiv schädliches gen haben.
die unterscheidung des risikos bei der frage inzucht vs. "andere konstellationen, die rezessiv schädliches erbgut produzieren" beruft sich auf den umstand, dass bei geschwistern davon auszugehen ist, dass beide eine höhere wahrscheinlichkeit haben, dasselbe rezessiv schädliche gen zu haben (denn dann gibt es kein "gesundes" gen, welches sich möglicherweise durchsetzt).
aber diese einschätzung basiert auf einem reinen "bauchgefühl", denn ohne
tatsächlichem knowhow darüber, wer welches rezessiv schädliche gen in welcher häufigkeit mitbringt, ist das eine reine einschätzung eben, und keine wirklich fundierte unterscheidung.
ausserdem, und das kann ich nicht oft genug betonen, ist das argument absolut mau für das verbot, wenn die faktisch belegte garantie für rezessiv schädliches erbgut (= zwei potentielle eltern, die sich auf ihr erbgut testen haben lassen, und wo die wahrscheinlichkeit für ein geschädigtes kind klinisch nachgewiesen ist) keinerlei weitere legalen konsequenzen mit sich bringt, wenn diese zwei potentiellen eltern sich dann entgegen aller medizinischen empfehlungen dazu entscheiden, dennoch ein kind zu bekommen ...
vielleicht wird mein punkt ja so klarer : wenn nur schwarze verurteilt werden, wenn sie mord begehen, dann ist es diskriminierung, unabhängig von der debatte, ob mord überhaupt geahndet gehört oder nicht. wenn man dann weiters bei der aussage "dann sollte man wohl mord auch auf alle anderen ethnischen gruppen als verbot ausweiten" eben antwortet "nein, das ist ethisch nicht vertretbar", dann lautet doch die einzig übrigbleibende logische schlussfolgerung "dann gehört das gesetz, dass nur schwarze nicht morden dürfen, gekippt"