Nun ja, ich sehe das auch so.
GrundsĂ€tzlich ist die Regierung nicht grade "wirtschaftsfeindlich" anzusehen. Das nĂ€chste ist, wir alle in Ăsien leben mittelbar oder unmittelbar mit und durch den Tourismus. Und was können wir bieten? Die Habsburger und Schi fahren! Die Habsburger gingen ja das ganze Jahr, aber Schi fahren beginnt nun mal im Dezember ...
Schon deswegen sollten wir alle brav sein. Denn wenn diese potenten Faktoren auslassen, dann muss es wieder der "private Konsum" richten. Und wer ist das? Das sollen wir sein! Doch diese touristischen AusfÀlle kann kein privater Konsum ausgleichen, da können sie uns noch so viel Honig ums Maul schmieren wollen, das geht sich sicher nicht aus.
Was nun aber das Heimfliegen unserer schönen MandelĂ€ugigen betrifft, so sieht es (auch) da ganz dĂŒster aus... Kehrst du heim aus Europa bzw: insbes. aus Audili, dann bist mal 14 Tage in einem Hotel in QuarantĂ€ne. Auf deine Kosten und mit zweimal tĂ€glich Fieber messen. Isso. Das kostet dich ung'schaut an Tausender in EuropĂ€ischer WĂ€hrung! Und nix is mit Förderung oder Entgang-Ausgleich!
Und die dritte Woche bist du daheim - aber auch noch in QuarantĂ€ne und darfst dich nicht nach drauĂen wagen. Kriegst das Notwendige aus dem Laden im EG (auf deine Kosten) zugestellt.
Dazu kommen die Ticketpreise, die auch jetzt noch immer nicht als Sozialtarif gelten können. Und die in der Regel grade um das Chinesische Neujahr noch einmal ansteigen. SodaĂ preisbewusste Mandelaugen - so sehr sie auch das Heimweh drĂŒckt zu Neujahr (und ich als ehemaliger Internatszögling versteh' das gut) -, lieber im April, Mai und spĂ€ter fliegen, wenn sich die Ticketpreise wieder eingekriegt haben. Denn, das wissen wir doch alle aus Erfahrung, "Kohlemanagement" ist absolut wichtig fĂŒr die Damen. Nona - in China gibt es keine ausreichende Sozial- oder Pensionsversorgung! Was sie sich hier ervögeln und er-handentspannen, das ist ihre Rente und ihre medizinische Versorgung im Alter! Dazu kommt die (staatlich sehr unterstĂŒtze) moralische Verpflichtung, fĂŒr Eltern und Anverwandte sorgen zu mĂŒssen (und zwar wesentlich mehr als wir das hier bei uns haben)...
GĂ€be noch einiges dazu auszufĂŒhren, doch ich fĂŒrchte, das war eh schon weit off topic. Sorry!
Darf nur noch sagen, mir ist iwie bekannt geworden, dass vor kurzem wiederum eine unserer Angebeteten per Oneway-Ticket nach Hause entfloh. Mangels Arbeitserlös, bedingt durch langen Stillstand, aber auch durch die Angst vor der Corona, hat die kath. Caritas beim Ticketpreis ausgeholfen. Und bevor jemand blöd unkt: Ich finde das sehr in Ordnung, denn unsere lieben, schönen, sanften MandelĂ€ugigen kommen ja nicht aus Jux & Tollerei zu uns. Und sie haben meinen Respekt und meine Anerkennung! (Ich denk mir immer, wie ginge es mir, mitten in China, ohne Sprachkenntnisse, und meine wirtschaftlichen PlĂ€ne haben sich grade zerschlagen, sodaĂ ich nicht mal das Geld fĂŒr das Ticket in die Heimat habe...).
Wir alle leiden unter den Auswirkungen der Pandemie! Manche trifft es hĂ€rter, manche weniger hart. Manche können sich irgendwie arrangieren. Doch ich meine, wir alle sollten gerade gegenĂŒber den Dienstleisterinnen, um die es hier geht, und die uns offenkundig wichtig und wertvoll sind, anstĂ€ndig und fair agieren, Toleranz und VerstĂ€ndnis aufbringen, wenn wir uns zum Beispiel mit Angst und Unsicherheit konfrontiert sehen. Und versuchen, diese schlimmen dztigen. Herausforderungen als etwas uns alle(!) Bedrohendes gemeinsam mit unseren Dienstleisterinnen zu meistern.