Ich dachte das eher so, wenn der Raikonen schnell ist (Raser) ist er gut und wird gelobt, wenn eine Frau im Bett als Hure bezeichnet wird muß sie doch auch gut sein.
Da ist das eine wie das andere als Lob gedacht und hat mit "beschimpfen" an sich nix zu tun.
Ein seltsamer Vergleich, aber irgendwie passend - Raserei halte ich im Strassenverkehr nicht unbedingt fuer vorteilhaft, und Koitusfrequenz und sexueller Technikfetischismus muessen die Intimitaet nicht erhoehen. Eine Person als Hure zu bezeichnen, wird in den seltensten Faellen ein auszeichnendes Attribut sein, sondern im Bett eher als "dirty talk" verwendet werden. Daran waere konsensuell nichts auszusetzen, wenn das Wort nicht negativ konnotiert waere, wie Steirerbua schon angemerkt hat
Ich vergeß immer wieder, Du hast ja keinen Bezahlsex, daher solche abstruse Ideen...
Dieser Thread ist ein gutes Beispiel dafuer, dass Sex mit Prostituierten nicht notwendigerweise die Qualitaet der Postings verbessert.
Naja, die Fragestellung ist "Welche Berufe sind fuer Oesterreich sehr wichtig" - da wuerde ich auch Berufe im Bildungs-, Medizin- und Pflegebereich vor den Berufen angeben, die Douglas Adams im ersten Raumschiff aus Golgafrincham verbannt ("Telephone Sanitisers, Management Consultants and Marketing executives"). Sex Work ist da eine Dienstleistung, die ich nicht unbedingt im ersten Drittel ansiedeln wuerde. Aber: das sagt nicht direkt etwas ueber die soziale Akzeptanz der Personen aus, die solche Berufe ausueben - vom sozialen Umgang ist mir einE eloquentEr SexworkerIn lieber als einE SteuerberaterIn, die/der nur ueber Golf (egal, ob Auto oder Sport) reden kann, und die spannenderen Persoenlichkeiten sind im Umfeld der "kaeuflichen Liebe" wohl allemal zu finden.
Ich zum Beispiel hätte auch kein Problem damit, wenn mein Sohn eine Prostituierte als Schwiegertochter anbringen würde. Ich würde sie mit offenen Armen in der Familie aufnehmen, ich hätte aber trotzdem keine Freude damit.
Weil es ja um das Leben und das Glück der jungen Leute geht, und weil da jede Menge Probleme vorprogrammiert sind, die sie womöglich heute im Griff hätten, welche aber zumindest so lange latent vorhanden sind, so lange sie ihren Beruf ausübt.
Das wundert mich allerdings jetzt - nicht beleidigt sein, aber gerade du, der du immer wieder eine Lanze fuer die soziale Akzeptanz des Berufsstandes und den gleichberechtigten Umgang mit SexworkerInnen brichst, hast dann auf einmal Bedenken fuer die Zukunft, wenn nicht du selbst, sondern dein Nachwuchs eine Beziehung mit einer Sexworkerin eingeht?
[Edelescort vs Strassenstrich ...]
Glaube nicht das diese Abstufung einen Unterschied macht - die Tätigkeit ist immer die gleiche !
Ein Säufer bleibt ein Säufer, egal ob er Moet oder den Korn vom Lidl trinkt !
Der Post haengt an zwei Ecken: einerseits handelt es sich bei der Prostitution ja nicht um Sucht (bei den KundInnen koennte von sozialisierten Zwaengen gesprochen werden, aber das wuerde hier zu weit fuehren), andererseits ist die Ausstiegsproblematik ja nicht darauf zurueckzufuehren, dass bezahlter Sex fuer den/die SexworkerIn so toll waere, sondern dass durch gesellschaftliches Stigma (Vorstellungsgespraech ...) und relativ hohe kurzfristig erzielbare Einkuenfte ein Wechsel in einen anderen Beruf schwierig ist (bitte korrigieren, wenn ich das falsch wiedergebe)
Wichtig ist noch das Service das sie anbietet - in jemanden der z.B. Kaviar anbietet könnte ich mich sowieso nicht verlieben ! Ebenso war Küssen im Job absolutes Tabu !
Da wird dir allerdings Seelentraum etwa widersprechen - Geschmaecker sind in jeder Hinsicht unterschiedlich
wo is das problem daran dass man entweder eine hure ist oder ein freier ist. Besser eine frau verlangt geld dafür und kannn sich dadurch ein super leben leisten...als irgendwelche die zwar sich nicht auf die stufe runterlassen dass sie eine hure sind aber sich ordentlich von mehreren männer die fremd sind durchbumsen lassen....das gibt es...in allen alters und vermögensgruppen...aber am schlimmsten treiben es die mittelständer...hehe
Meinst du mit "fremd sind" fremdgehen? Ansonsten macht das Posting fuer mich keinen Sinn, sorry. Und Fremdgehen ist Definitionssache - in einer offenen Beziehung kann das nicht passieren ... die Frage ist dann umgekehrt, sollte der Mann Geld verlangen, wenn eine fremde Frau mit ihm schlafen will, wenn er in einer festen Beziehung ist - dann hat die Partnerin wenigstens finzanziell etwas davon?
Auch bist Du in einer kleinen Begriffsverwirrung gefangen: was Du dem Christentum ankreidest, beziehst Du eigentlich auf die Kirchen, besonders auf die katholische. Das sind aber zwei Paar Schuhe.
Klar, aber es geht ja um die bigotte Konkordatgesellschaft, und da haben die christlichen Glaubensgemeinschaften einigen Einfluss auf die moralische Wahrnehmung in der Oeffentlichkeit. Auch, wenn ueber Papst und Kirche
n viel geschimpft wird, schicken viele ihre Kinder trotzdem in den Religionsunterricht und zur Erstkommunion - ein wichtiger Sozialisationsprozess, ich weiss, aber auch eine moralische Einflussnahme.
Es würde auch Dir nicht schlecht stehen, wenn Du Deine persönliche Meinung zum Thema nicht hinter pseudowissenschaftlichen Phrasen verstecken, sondern in einer Dir entsprechenden und allgemein verständlichen Sprache verfassen würdest.
Das würde sich vielleicht nicht so gebildet anhören, aber es würde wenigstens gelesen werden.
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Aber vielleicht wäre Dir gerade das unangenehm
Ueberhaupt nicht, nur interpretierte ich die Fragestellung rein gesellschaftstheoretisch.
Persoenlich ist es mir schnurzegal, ob und was eine Person arbeitet, so lange ich mich mit ihr gut unterhalten kann, persoenliche Kompatibilitaet ist dann auch die einzige Bedingung fuer eine (vorzugsweise polyamory-)Beziehung. Prostitution kenne ich ausser aus der Literatur (11 Minuten, Catcher in the Rye, ...) nur aus diesem und dem anderen Forum und ich bin begeistert von der Direktheit und Offenheit, mit der viele der SexworkerInnen schreiben. Das hindert mich aber nicht daran, Sex work fuer mich als Kunden nicht kategorisch, aber in der aktuellen patriarchalen Gesellschaft auszuschliessen; ich koennte mir aber im Prinzip vorstellen, sex work selbst auszuueben - wobei das wohl auch eine Frage ist, die sich schwerlich stellen wird, schon alleine, weil ich mich auch im "buergerlichen" Beruf niemals an Kleidungsvorschriften gehalten habe.