Suizid

da war nix auf verwandte bezogen

Weil ich diese Information eigentlich als selbstverständlich erachte.
Und einen Aufgehängten zu finden ist im Übrigen auch kein so großes Vergnügen, wie du es dir vielleicht vorstellst. Ich sprech da leider aus Erfahrung.
Die Grundaussage meines Beitrages war folgende: dem Selbstmörder sind die Folgen egal. Nicht aus Egoismus, sondern aus Verzweiflung. Das sollte man dabei halt nicht vergessen.
 
Ja, das hier ist schon sehr off-topic, aber ein Thema, das mich doch beschäftigt und vielleicht den einen oder anderen unter euch auch.

Jeder, der Erfahrungen zu diesem Thema hat, ist eingeladen, etwas zum Thema beizusteuern. Ich, für meinen Teil, möchte einmal meine Erfahrungen hierzu schildern, wenn's denn erlaubt ist.

Für mich ist das ein Thema, das zugegebenermaßen eine gewisse Faszination ausübt - vermutlich auch, weil es mich in jüngster Vergangenheit betroffen hat.
Zum einen hat sich ein sehr enger und guter Freund plötzlich und überraschend selbst umgebracht und viele offene Fragen übrig gelassen. Kein Abschiedsbrief, kein ersichtlicher Grund. Er hatte noch so viele offene Projekte, war voller Tatendrang und wir hatten immer eine sehr vertrauliche Gesprächsbasis, wo wir offen über wirklich jedes Thema geredet haben. Aber abgesehen von dem Verlust, ist es eben dieses Unbegreifliche oder die Verwunderung, die mich quält, weil ich einfach nicht weiß, was diesen letzten entscheidenden Grund gegeben haben könnte. Er hatte Phasen im Leben, wo es ihm sichtbar dreckiger ging, als zu dem Zeitpunkt, an dem er sich tatsächlich das Leben nahm. Ich wusste von familiären Problemen und Depressionen und dass er Medikamente nehmen musste, aber dass es von einem Tag auf den nächsten so kommen sollte, passte einfach nicht zu ihm. Vor allem, weil ich weiß, dass er nichts spontan entscheidet, sondern bei allem, was er tat, lange im Voraus plante, sehr akribisch jeden Schritt durchführte. So auch vermutlich seinen Selbstmord. Wirklich niemand in seinem Umfeld - und ich zähle mich zu seinen engsten Vertrauten - hätte aber mit so einem drastischen Schritt von ihm gerechnet. Wer ihn erlebt hat, hätte nicht gedacht, dass der Leidensdruck so groß gewesen sein muss.
Zum anderen bin ich insofern betroffen, weil ich selbst auch schon zwei Selbstmordversuche hinter mir habe und daher weiß, wie groß der Leidensdruck erst sein muss, damit man diese natürliche Hemmschwelle überschreiten kann. Der Mensch hat den Selbsterhaltungstrieb einprogrammiert - und den zu übergehen, erfordert unfassbar viel Anstrengung bzw. Leid. Im Übrigen stimmt es tatsächlich, dass einem kurz vor dem Ende das gesamte Leben wie ein Film vorm geistigen Auge nochmal abgespielt wird. Bei mir ist es bei zwei gescheiterten Versuchen geblieben, von denen zuerst nur ein unermesslich großes Loch, eine Leere unfassbaren Ausmaßes übrig blieb, aber mit der Zeit lernt man sogar, sich an sowas zu gewöhnen und irgendwann - vielleicht - hat das Leben dann doch wieder bessere Karten für einen parat. Aber darauf möchte ich gar nicht näher eingehen, das ist ohnehin eine viel zu lange und komplizierte Geschichte.

Ich will damit nur sagen, dass ich es verstehe, dass es Gründe geben kann, warum sich jemand für sich selbst so entschließt, aber wenn man dann als "Außenstehender" darauf schaut, also wenn sich ein Familienmitglied oder ein guter Freund aus dem Leben verabschiedet - womöglich auch noch ohne ersichtlichen Grund - dann ist es wohl nur schwer möglich, das nachzuvollziehen. Mir war es deshalb wichtig, als ich mich damals dazu entschied, meinemn Leben ein Ende zu setzen, für klare Verhältnisse zu sorgen, dass zum einen alles geregelt und zum anderen möglichst keine offenen Fragen bleiben würden, wenn ich weg bin - zumindest für diejenigen, die es interessiert hätte. Aber viele Selbstmörder, wie auch meinen engen Freund, scheint wohl selbst das nicht mehr viel gekümmert zu haben - und das ist wohl mit das Schlimmste für die Hinterbliebenen. Ihn oder seine Tat deshalb zu verteufeln, wie es manche tun, würde mir aber, alleine schon aufgrund meiner eigenen Erfahrung und dem Zugang zu dem Thema, niemals einfallen.

Ich wäre neugierig, ob jemand von euch auch offen darüber sprechen kann, ob jemand seine Erfahrungen schildern möchte. Es sollte aber möglichst keine Bewertung oder Verurteilung stattfinden. Wenn möglich, hätte ich gerne eine offene und wertfreie Behandlung dieses Themas, zu dem jeder einen Beitrag leisten kann, ohne von manchen, die meinen, die Moralkeule schwingen zu müssen, verurteilt zu werden. Was nicht heißen soll, dass kritische Sichtweisen nicht genauso erwünscht sind. Ich erwarte mir dadurch auch für mich selbst vielleicht eine Art Horizonterweiterung, eventuell sogar Antworten oder neue Sichtweisen. Einfach mal schaun, wie sich diese "Diskussion" zum Thema Suizid entwickelt. Los geht's.

Eines Tages hat sich auch einer meiner Freunde völlig überraschend aus einem völlig nichtigen Grund das Leben genommen.
Es gab zwar einen Abschiedsbrief, dessen Inhalt kenne ich aber nicht.
Inzwischen habe ich selber genügend schwere Depressionen und Selbstmordgedanken hinter mir um mir eine eigene Meinung bilden zu können.
Meine Vermutung ist: Wenn jemand sein Leben lang schwer depressiv ist und den Zustand des 'nicht-depressiv-seins' gar nicht kennt, befindet sich dieser auf einem ganz anderen Level und damit Zugang zum Suizid und es reicht vermutlich ein wesentlich geringerer Trigger aus als bei einem 'normalen' Menschen.
Ohne dein Verhalten werten zu wollen, halte ich den Unterschied bei Menschen, die einen Selbstmordversuch machen und denen, die sich tatsächlich umbringen, den die Psychologie macht, für richtig.
Ein Selbstmordversuch ist ein Hilfeschrei - und meist exakt so ausgestaltet, auch wenn dies unterbewusst passiert, das er fehlschlägt. Es gibt genügend Methoden sich das Leben zu nehmen bei denen die Möglichkeiten eines Fehlschlages gegen Null gehen.
Auch ich selbst habe einmal meinen Selbstmord vorbereitet - eben indem ich 'die Dinge' geregelt habe. Aber exakt so, das ich dabei 'erwischt' werde und man mich daran hindert.
Die Crux ist, ich denke, jemand der sich tatsächlich umbringen will, der schert sich einen Dreck darum was nach ihm kommt - wozu auch, bzw. wofür? Ist ja auch ein Widerspruch.
Für mich persönlich war die Erkenntnis - für die es leider Jahre gebraucht hat - zwischen den Umständen 'Ich will sterben' und 'ich will so nicht leben' von entscheidender Bedeutung.
Seit der Nacht weiß ich: komme was wolle, ich werde meinem Leben selbst kein Ende setzen.
 
Wer auch IMMER hier im EF Suizidgedanken hat: Ich weiß, es ist "leicht" gesagt, wendet euch an die Umwelt. Wendet euch an Familie, Freunde, etc. Wendet euch an diverse Beratungsstellen. Aber dennoch, TUT es!!!

lg

C.
Dem kann ich nur zustimmen! Jeder kann Hilfe finden!


Nach dem Unfalltod meiner damaligen Freundin, einer gescheiterten Selbstständigkeit, finanziellen Problemen und übermäßigem Alkoholgenuss dachte ich oft an den Freitod. Ich fühlte mich von allen Seiten im Stich gelassen, ich hasste einfach alle. Ignorierte Anrufe und E-Mails meiner Freunde, weil sie mir egal waren. Für nichts gab es eine Lösung. Oft stand ich auf einem Berg, gleich bei mir in der Nähe, nur wenige Meter vom Gipfelkreuz entfernt und zählte die Schritte bis zum Abhang, der mich 300 Meter in die Tiefe befördern sollte. Noch drei, noch zwei, noch einer… In Gedanken habe ich den letzten und entscheidenden Schritt hunderte Male gemacht. Ich blieb immer, solange bis andere Wanderer zu sehen waren. Fünf, Zehn, oder gar Fünfzehn Minuten die ich alleine verbrachte, innerlich schreiend, wütend und zornig, bereit für den Sprung.
Erst als einer meiner Freunde auf mich zukam, weil ihm Veränderungen an mir aufgefallen sind, konnte ich mich aussprechen und fand Hilfe. Für das ich ihm bis heute sehr dankbar bin.
 
Was gäbe es da zu bewerten? Ich bewerte für mich selber nur - wenn Suizidale Unbeteiligte ins Unglück stürzen. Klassisch der Sprung vor den Zug zB.!
Man muss anderen Menschen nicht ihr Leben versauen, weil man mit seinem abgeschlossen hat!


Ich komme nicht umher zuzugeben, das ich beruflich schon oft mit dem Thema konfrontiert worden bin und persönlich einmal.

ja... es muss ein wohl unendlicher Leidensdruck sein, wenn man diese Entscheidung - vermeintlich - für sich trifft! Die Gründe können derart vielfältig sein... das eine Debatte darüber kaum lohnt! Denn unabhängig von Ursache und Grund bleibt das Ergebnis... Leidensdruck!

„Ich bring mich um“ Spackos hingegen nerven mich unsagbar! Wenn das Thema als Druckmittel genutzt wird... es mag sein das auch da ein Leiden dahinter steht, aber das ist für mich ein NoGo... im Job mal richtig Ärger bekommen... weil ich so einem Menschen einen Stuhl auf eine große Plane gestellt habe und ihm frische Teppichmesserklingen gegeben habe... mit der Aufforderung es dann doch bitte auch endlich zu machen!
Hat mir über Wochen in einer Gruppe psychisch kranker Klienten immer wieder damit für Unfrieden gesorgt. Habe alle in die Pause geschickt... außer besagte Person. Denn in einer solchen Gruppe haben die meist Angst behafteten anderen Menschen ein Anrecht darauf... mit sowas nicht belastet zu werden. Ach so... außer sich beim Leiter des Hauses zu beschweren hat besagte Person natürlich nichts gemacht ...an diesem Tag!

Auf mich bezogen habe ich mit Mitte 20 eine sehr schlimme Lebensphase gehabt. Massiver emotionaler Druck/Schiefstand in der Familie... grade dazu übelst Hörner aufgesetzt bekommen...Probleme im Job, Probleme mit Geld, Probleme mit der Gesundheit... in Summe alles irgendwann zu viel. Leider Niemanden gehabt... der es erkannt hätte, der mich zu dieser Zeit einfach mal in den Arm genommen hätte. Als wollten immer nur Irgendwas und wenn man nicht liefert... hat man auch nix zu erwarten! Es gab im entscheidenden Moment eine Kleinigkeit...mit der ich nie gerechnet hätte. Ein Schlüsselmoment...danach Nervenzusammenbruch, später einen Facharzt aufgesucht und zum ersten Mal im Leben damit begonnen... mit Dingen und Menschen um mich herum aufzuräumen! Ob ich es damals wirklich bis zum Ende durchgezogen hätte... kann ich heute nicht mehr sagen. Zu lange her...und nur noch das Gefühl von damals ist eine klare Erinnerung! Der Rest ist völlig unscharf!

Daraus gelernt habe ich vor allem über mich selber viel... und über das eigene Leben und über Begleitumstände die es zur Hölle machen können!

Generell ist „der letzte Ausweg für Verlorene“ etwas sehr philosophisches - als Thema für Menschen, die damit noch nie wirklich selber zu tun hatten!

Allen Beteiligten hingegen verlangt er sehr viel ab. Partnern, Familien, Freunden, Betreuern und ggf. den oben erwähnten Unbeteiligten (Autofahrer, Zugfahrer etc.) ... ich persönlich gestehe jedem das Recht ein darüber zu entscheiden, ob er sein Leben selber noch als lebenswert empfindet. Denn wer bin ich denn darüber zu befinden... wie ein Mensch sich in sich selber fühlt!?

Es ist alles in allem ein sehr trauriges Thema. Egal von welcher Seite ich es betrachte...
Wir schießen Raketen ins All...aber sind nicht in der Lage das Leben auf diesem Planeten und in dieser Gesellschaft für alle so lebenswert zu machen, das keiner sich für diesen Weg entscheiden müsste/möchte! Oder ist es gar so ... das es selbst unter optimalen Bedingungen für alle...ein solcher Entschluss für ein Individuum möglich sein könnte?

Wir glauben viel über alles zu wissen... aber wissen eigentlich doch so wenig über uns selber - als Spezies! Unser Augenmerk liegt - gefühlt- mehr als je zuvor darauf... Individuen gesellschaftlich funktionsfähig zu erhalten, oder zu machen...ohne darüber nachzudenken das es eventuell genau dass ist, was viele Krank macht?!
 
Grad in der Schulzeit ist Mobbing ein großes Thema und wird teilweise immer noch belächelt.... Sind ja nur Kinder.... Aber sowas gehört wirklich ernst genommen und das sehen viele leider nicht. Viele Opfer reden auch nicht mit ihren Eltern weil sie sich eventuell schämen.
Auch für mich war die 5. bis zur 9. Schulstufe ein reiner Horror und ich kann sehr gut nachvollziehen wie brutal direkt, verletzend und auch boshaft Kinder sein können
Was einen nicht umbringt, macht einen nur stärker...
 
Was einen nicht umbringt, macht einen nur stärker...

Das von Dir zu lesen, irritiert mich außerordentlich.

Ansich ist das nicht so, gar nicht so.
Aber das sagen die gerne, die sich nicht mit den Problemen anderer beschäftigen und nicht sehen wollen, dass es jemanden schlecht geht.
Der Spruch mit jovialen Schulterklopfen, wenn man sieht, dass Handlungsbedarf ist, wird genau da verwendet.

Der kommt genauso wie: "Das kriegst Du schon hin", "Rom wurde nicht an einem Tag erbaut", "Mach Dir keine Sorgen, das wird schon."

Sollte es noch einen kleinen Tropfen brauchen um das Fass zum Überlaufen, bzw. den Schritt auf die andere Seite zu wagen, ist der Spruch super.

Es gibt sehr viele Menschen, die bis zu ihrem Tod unter Demütigungen, Lieblosigkeit und Kälte in der Jugendzeit elendliches Leid erfahren, ihre Lebensläufe dementsprechend verliefen.
 
Das von Dir zu lesen, irritiert mich außerordentlich.

Ansich ist das nicht so, gar nicht so.
Aber das sagen die gerne, die sich nicht mit den Problemen anderer beschäftigen und nicht sehen wollen, dass es jemanden schlecht geht.
Der Spruch mit jovialen Schulterklopfen, wenn man sieht, dass Handlungsbedarf ist, wird genau da verwendet.

Der kommt genauso wie: "Das kriegst Du schon hin", "Rom wurde nicht an einem Tag erbaut", "Mach Dir keine Sorgen, das wird schon."

Sollte es noch einen kleinen Tropfen brauchen um das Fass zum Überlaufen, bzw. den Schritt auf die andere Seite zu wagen, ist der Spruch super.

Es gibt sehr viele Menschen, die bis zu ihrem Tod unter Demütigungen, Lieblosigkeit und Kälte in der Jugendzeit elendliches Leid erfahren, ihre Lebensläufe dementsprechend verliefen.
Das war meine antwort an @Mitglied #521068 und es war ein gut gemeinter zuspruch.
Mach bitte nichts anderes draus, als das, was ich damit gemeint hab.
Falls er ein problem mit meiner aussage hat, soll er sich selber rühren bitte.
 
„Ich bring mich um“ Spackos hingegen nerven mich unsagbar! Wenn das Thema als Druckmittel genutzt wird... es mag sein das auch da ein Leiden dahinter steht, aber das ist für mich ein NoGo... im Job mal richtig Ärger bekommen... weil ich so einem Menschen einen Stuhl auf eine große Plane gestellt habe und ihm frische Teppichmesserklingen gegeben habe... mit der Aufforderung es dann doch bitte auch endlich zu machen!
Hat mir über Wochen in einer Gruppe psychisch kranker Klienten immer wieder damit für Unfrieden gesorgt. Habe alle in die Pause geschickt... außer besagte Person. Denn in einer solchen Gruppe haben die meist Angst behafteten anderen Menschen ein Anrecht darauf... mit sowas nicht belastet zu werden. Ach so... außer sich beim Leiter des Hauses zu beschweren hat besagte Person natürlich nichts gemacht ...an diesem Tag!

Mutige Methode und der Erfolg gibt dir vielleicht recht, man kann allerdings trotzdem nur hoffen das du in diesem Beruf nicht mehr arbeitest.
 
Falls er ein problem mit meiner aussage hat, soll er sich selber rühren bitte.

Das ist ein öffentliches Forum und solche Aussagen lässt keiner gerne stehen.
(also wenn er so etwas wie Mitgefühl hat, da red ich noch lange nicht von Empathie)
In einem PN-Verkehr zwischen zwei Personen sieht die Sache anders aus, das geht wahrlich niemand etwas an.
Deine Aussage war öffentlich. ;)

Deine Kaltschnäuzigkeit hast Du für alle lesbar festgemacht.
Das obliegt mir nicht. Das nicht so stehen lassen, steht mir frei und verstößt gegen keine Forenregeln.
Sollte Du das anders sehen, steht Dir frei einen Verstoß zu melden.
Dass Du mich wohl zurecht weisen wolltest, allerdings nichts zu meinem Post erwähnt hast, nehme ich so zur Kenntnis.

Zum Thema:
Ich sage, dass das was einen umbringt einen nicht härter macht.
Verhärmt, verbittert, so mancher Chance beraubt, ja und mit Mut und harter Arbeit an sich, überleben und weiter kommen.
Es kostet unheimlich viel Energie, Kraft und Stärke das zu überwinden und im Leben weiter zu kommen.
Dieselben Ressourcen ohne dies Vorbelastung, hätten für viele das Leben leichter gemacht.
Dass es Narben gibt, die immer wieder aufreißen, ist kein geheimes Wissen.

Die Tendenz der Suizidalfälle im jugendlichen Alter der letzten Jahre kann man gerne selbst recherchieren.

Dann erübrigen sich Sprüche dieser Art im hier und heute.
Auch der Leidensdruck der einst Betroffenen ist erheblich.
Würden wir es in einem Film sehen, würden wir bittere Tränen weinen.
Es gibt Menschen gehobenen Alters die, wenn sie eine Schule betreten (z.b. ihrer Kinder) den Geruch wahr nehmen, hyperventilieren, Herzrasen bekommen, bis hin zum Erbrechen - klassische Panikattacken erleiden.

Der Spruch ist einfach mies, den sagt man zu niemanden den man mag.
...und wenn man jemanden nicht mag, sagt man lieber gar nix.

"Härter werden" "Hart sein" das ist erstrebenswert?
Entweder/oder - Forenkrankheit: Entweder tot sein oder hart?
Ich denke, da gibt es noch andere Optionen.

Gerade leicht gesagte, nichtssagende distanzschaffende Phrasen, lassen Betroffene einmal meh fühlen, dass ihr Leidensdruck nichts ist, womit man sich auseinander setzen mag. Auf die Phrasen spring ich an, denn die kenne ich von der anderen Seite her.
 
Das ist ein öffentliches Forum und solche Aussagen lässt keiner gerne stehen.
(also wenn er so etwas wie Mitgefühl hat, da red ich noch lange nicht von Empathie)
In einem PN-Verkehr zwischen zwei Personen sieht die Sache anders aus, das geht wahrlich niemand etwas an.
Deine Aussage war öffentlich. ;)

Deine Kaltschnäuzigkeit hast Du für alle lesbar festgemacht.
Das obliegt mir nicht. Das nicht so stehen lassen, steht mir frei und verstößt gegen keine Forenregeln.
Sollte Du das anders sehen, steht Dir frei einen Verstoß zu melden.
Dass Du mich wohl zurecht weisen wolltest, allerdings nichts zu meinem Post erwähnt hast, nehme ich so zur Kenntnis.

Zum Thema:
Ich sage, dass das was einen umbringt einen nicht härter macht.
Verhärmt, verbittert, so mancher Chance beraubt, ja und mit Mut und harter Arbeit an sich, überleben und weiter kommen.
Es kostet unheimlich viel Energie, Kraft und Stärke das zu überwinden und im Leben weiter zu kommen.
Dieselben Ressourcen ohne dies Vorbelastung, hätten für viele das Leben leichter gemacht.
Dass es Narben gibt, die immer wieder aufreißen, ist kein geheimes Wissen.

Die Tendenz der Suizidalfälle im jugendlichen Alter der letzten Jahre kann man gerne selbst recherchieren.
Dann erübrigen sich Sprüche dieser Art im hier und heute.
Auch der Leidensdruck der einst Betroffenen ist erheblich.
Würden wir es in einem Film sehen, würden wir bittere Tränen weinen.
Es gibt Menschen gehobenen Alters die, wenn sie eine Schule betreten (z.b. ihrer Kinder) den Geruch wahr nehmen, hyperventilieren, Herzrasen bekommen, bis hin zum Erbrechen - klassische Panikattacken erleiden.

Der Spruch ist einfach mies, den sagt man zu niemanden den man mag.
...und wenn man jemanden nicht mag, sagt man lieber gar nix.

"Härter werden" "Hart sein" das ist erstrebenswert?
Entweder/oder - Forenkrankheit: Entweder tot sein oder hart?
Ich denke, da gibt es noch andere Optionen.

Gerade leicht gesagte, nichtssagende distanzschaffende Phrasen, lassen Betroffene einmal meh fühlen, dass ihr Leidensdruck nichts ist, womit man sich auseinander setzen mag. Auf die Phrasen spring ich an, denn die kenne ich von der anderen Seite her.
Wenn man den TE zitiert, das ist ein allgemeines thema und dann gibt man allgemeine antwort.
Wenn man eine andere person zitiert, dann ist die antwort für denjenigen. Das hab ich halt bis jetzt gedacht, aber anscheinend ist es nicht so.

Härter im sinne von widerstandsfähiger, es kann einem nicht viel mehr was anhaben, weil man eh schon genug durch hat...man hat geduld und gelassenheit gelernt und vieles andere auch noch, was einem hilft, miese zeiten gut und unbeschadet zu überstehen.

Ja, in den anderen punkten geb ich dir recht.
Aber ich wollte die allgemeine diskussion über dieses thema nicht führen, sondern nur yamaha antworten.
 
Zum Thema:
Ich sage, dass das was einen umbringt einen nicht härter macht.
Verhärmt, verbittert, so mancher Chance beraubt, ja und mit Mut und harter Arbeit an sich, überleben und weiter kommen.
Es kostet unheimlich viel Energie, Kraft und Stärke das zu überwinden und im Leben weiter zu kommen.
Dieselben Ressourcen ohne dies Vorbelastung, hätten für viele das Leben leichter gemacht.
Dass es Narben gibt, die immer wieder aufreißen, ist kein geheimes Wissen.

Das 'Problem' ist, das dich keiner umbringt. Zuerst wirst du fertig gemacht und dann wie ein alter Kaugummi ausgespuckt und dir selbst überlassen.
In den alten Zeiten als es Duelle mit Pistole und/oder Degen bzw. im 'Wilden Westen' Schießereien gab, konnte man einen Kampf auf Leben und Tod kämpfen, und wenn man verloren hat, hat man eben verloren - so oder so war das Problem aus der Welt.

Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

So aber ist man gezwungen aus dem erlebten Kraft zu schöpfen um irgendwie wieder weiter zu kommen - der Welt ist es scheissegal ob sie sich mit oder ohne dir weiterdreht, oder was du davon hältst.

Damit kann man den Satz 'Was einen nicht umbringt, macht einen stärker' nicht kommentarlos stehen lassen, genauso wenig wie die Behauptung das 'was einen nicht umbringt, nicht stärker macht' - dieses pauschale Urteil steht ganz einfach keinem Außenstehenden zu.
 
Damit kann man den Satz 'Was einen nicht umbringt, macht einen stärker' nicht kommentarlos stehen lassen, genauso wenig wie die Behauptung das 'was einen nicht umbringt, nicht stärker macht' - dieses pauschale Urteil steht ganz einfach keinem Außenstehenden zu.

Es ist kein Urteil.
Es ist eine hilflose oder grobe Distanzierung.

Wenn ein sehr alter Verwandter stirbt und du trauerst, weißt dass Du nie wieder mit ihm sprechen kannst, er Dir fehlen wird und du hörst: "Irgendwann müssen allen sterben", ist es kein Trost, sondern die Distanzierung des Sprechenden von der Gewissheit des eigenen Todes. Floskel und weg.

Als meine Mutter mit 49 an einer Sepsis starb, sagten ganz liebe Bekannte "naja sie hat ja ungesund gelebt". Die Möglichkeit ganz einfach so zu sterben an einer Nichtigkeit, obwohl man Gesundenuntersuchung macht, Sport treibt u.s.w., ist beängstigend. Floskel und weg.

Ich bin niemanden böse, der solch Floskeln verwendet, aber ich weiß wie schmerzhaft sie sein können.
Wenn es um das Thema Suizid geht, geht es um mehr als einen Menschen zu kränken.
Wenn statt der erhofften Hand und offenen Ohr eine distanzschaffende Floskel kommt, kann der Schaden im wahrsten Sinne irreparabel und der Mensch unwiederbringlich weg sein.

Gerade dort wo es Suizid im jugendlichen Alter betrifft, ist es so unvorstellbar auch für die Überlebenden.

(um über Suizide im nahen Umfeld zu sprechen, ist mir die Stunde zu spät. Das tut mir nicht gut. Vielleicht ein anders mal.)
 
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